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Der sächsische Erzähler : 05.01.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191501054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19150105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19150105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1915
- Monat1915-01
- Tag1915-01-05
- Monat1915-01
- Jahr1915
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 05.01.1915
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Mit den wöchentlichen Beilagen: Dienstags: Belletristische Beilage; Donnerstags Der Sächsische Landwirt; Sonntags: Illustriertes Sonntagsblatt. tag abend« filr de« folgenden Tag. Der Br- ltch der 3 wöchentlichen Beilagen bei Abholung lertelsährltch 1 MK. 50 Pfg., bei Zustellung NM» 1 MK. 70 Pfg.: durch die Poft frei ms Haus viertel- » 1 MK. 92 Plg , am Poftschatter «tgeholl 1 MK. 50 Pfg. Einzelne Nummern koste« 10 Pfg. U«tei«e»»re1,: Die 5gespaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für Inserate von außerhalb des Verbreitungsgebiete« 15 Pfg. Die Reklame,eile 30 Pfg. Geringster Jnsrratenbetraa 40 Pfg. Bei Wiederholungen Rabatt nach aufliegrndrm Tarif. Erfüllungsort für beide Teile Bischofswerda. Festbestellte Inseraten- Aufträge können nicht zurückgezogen werden. Der Untergang der „Formidable". Die Betätigung im Kanal ist den Schiffen der englischen Kriegsflotte so gar nicht zuträglich. Nach den bekannten schlimmen Erfahrungen in dieser Hinsicht hat die britische Gemacht eine Zeitlang darauf verzichtet, die schwimmende Schutzwehr ihrer Inselheimat zu bilden. Statt dessen mußte das unverteidigte Land den Wall abgeben, hinter dem sich die großen Gefechtseinheiten der englischen Flotte bargen. Auch an der Westküste der britischen Insel war ja nicht alles geheuer, wie der Untergang der „Audacious", die einer Mine zutn Opfer fiel, zur Genüge bewies. Aber immerhin fühlte man sich in der irischen Äe besser geborgen als gegenüber der der Küste Deutschlands, von der aus der Unternehmungs geist der deutschen Flotte in so unerwarteter Weise auszu strahlen pflegt. Der kürzlich erfolgte Vorstoß unserer Marine nach der englischen Ostküste war eine fühlbare Feststellung dieser augenblicklichen Lage des Seekrieges. Durch deutsche Gra naten wurde es in die englische Erde gegraben, daß Deutsch land die Nordsee beherrscht und England von seiner Flotte schutzlos gelassen wird. Es ist bezeichnend, daß in der englischen Presse sofort die Befürchtung austauchte, es möchte jetzt wieder nötig erschei nen, stärkere Kriegsschiffe auf Wache an der Ostküste zu schik- ken, in den Bereich deutscher Unterseebootsangriffe und heim licher Minengefahr. Und sofort wurde von London aus ver kündet, die englische Flotte denke gar nicht daran, sich aus ihrem sicheren Versteck hervorlocken zu lassen. Vielleicht dachte sie auch wirklich nicht daran. Auf je den Fall beschäftigte aber die an der langgestreckten Ostküste ansässige Bevölkerung Großbritanniens der Gedanke recht lebhaft. Sicher war für sie das Gefühl, ihrer eigenen ruhm redigen Seestreitmacht als Schutzschild gegen deutsche An griffe dienen zu müssen, nicht erhebend. Und sicherlich haben nach dem so verwegen errungenen Erfolg des deutschen Vor stoßes in England die beiden Meinungen, ob die großen Kriegsschiffe oder ob die Küstenbefestigungen in erster Linie zu schützen feien, einen Strauß miteinander ausgefochten. Welche Meinung wohl durchgedrungen sein mag? Nun, daß wieder stärkere britische Streitkräfte im Kanal zu finden sind, das hat sich jetzt gezeigt. Die „Formidable" ist einem deutschen Unterseeboot zum Opfer gefallen, das bri tische Schlachtschiff ruht aus dem Meeresgrund, und mit ihm über 500 Menschen seiner Besatzung. Dieser Verlust an Men schenleben wiegt schwerer als die Einbuße des Schiffes. Denn in jeder Flotte muß mit einem Unfall durch Minen gerechnet werden. Und das tote Schiff ist wieder zu ersetzen, wenn , Menschen genug vorhanden sind, die einem Crsatzbau Leben einhauchen können. Deshalb wird man in England über den Untergang eines allem Anscheine nach so beträchtlichen Tei- ' les der Mannschaft tiefer bestürzt sein, als über die verloren gegangene Gefechtseinheit. Seit der Zeit der „Dreadnoughts" ist die Laienwelt ja geneigt, jede» Schlachtschiff älterer Bauart ganz gering ein zuschätzen. Aber zu Unrecht: die ziffernmäßige Uebermacht der englischen Kriegsflotte würde gewaltig zusammen schrumpfen, wenn man die Altersgenossen der „Formidable" nicht mehr mitzählen wollte. Wir wollen schon zufrieden sein, auch wenn nur erst ältere Schiffsbestände unseres Fein des daran glauben müssen. Die Schwächung seiner Gesamt macht kann durch Wiederholungen solcher Zwischenfälle schon recht stark ins Gewicht fallen. Und vor allem ist der mit so unheimlicher Schnelle besiegelte Untergang eines Schlacht schiffes eine für di« kommende große Abrechnung besonders wertvolle Borprobe. Die drei von „u 9" erledigten Panzer kreuzer, wie das jetzt wieder versenkte Schlachtschiff wären ihrem Schicksal gerade so wenig entgangen, wenn sie der pllerstärksten Schiffsgattung der „Fürchtenichtse" angehört hätten. In Wirklichkeit ist nämlich in diesen entscheidungs vollen Gewässern für die englische Seemacht recht viel zu Ein starkerZrussischer Stützpunkt genommen. 100V Russen beitBorzynow gefangen. — Siegreicher Sturmangriff der Oesterreicher. — Das englische Linienschiff „Formidable" wurde durch ein deutsches Unterseeboot vernichtet. Großes Hauptquartier. 3. Januar. vor Westende erschienen gestern mittag einige von Torpedobooten begleitete feindliche Schiffe, ohne zu feuern. Auf der ganzen Westfront fanden Artilleriekämpfe statt. Ein feindlicher Jnsanlerieaugriff erfolgte nur nordwestlich St. Meaehould. der unter schweren Verlusten für die Fran zosen abgeschlagen wurde. In Ostpreußen und im nördlichen Polen keine Verän derungen. In Polen, westlich der Weichsel, gelang es unseren Truppen nach mehrtägigem harten Ringen den besonders stark befestigten Stützpunkt der russischen Haupfftellung Vorzynow zu nehmen, dabei 1000 Gefangene zu machen und sechs Maschinengewehre zu erbeuten. In drei Nachtangrif fen versuchten die Russen Vorzynow zurückzugewlnnen. Ihre Angriffe wurden unter großen Verlusten abgewiesen. Auch östlich Rawa kam unser Angriff langsam vor wärts. Die in den russischen Berichten mehrfach erwähnten Erfolge bei Inowlodz sind glatt erfunden. Sämtliche russi schen Angriffe in jener Gegend sind sehr verlustreich für die Russen abgewiefea und gestern nicht mehr wiederholt worden. Im llebrigen ist die Lage östlich der Pilica unverändert. Oberste Heeresleitung. Siegreicher Sturmangriff der österreichisch ungarischen Truppen. 850 Ruffen gesangen. Wien, 3. Januar. (W. N.-A.) Amtlich wird verlaut bart den 3. Januar, mittags: Die abermaligen versuche de» Feinde», unsere Schlacht front westlich und nordwestlich Gorlice zu durchbrechen, schei terten wieder unter schweren Verlusten de» Gegner», wäh rend dieser Kämpfe, die den ganzen Tag andauerten, wur den eine viel umstrittene Höhe südlich Gorlice von unseren Truppen im Sturm genommen, ein feindliches Bataillon aiedergemacht, ein Stabsoffizier, 4 Subalternosfiziere und 850 Mann gefangen, sowie zwei Maschinengewehre erbeutet. Auch ein Flugzeug de» Gegners, da» herabgeschoffen wurde, gehört zur Siegesbeute. An der übrigen Front hat sich nicht» ereignet. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabe»: v. Hoefer, Jeldmarschalleutnant. fürchten. Das wird jetzt allmählich selbst dem verbohrtesten Britenhochmut einleuchten. Ob er mehr für seine Küsten oder für seine Kriegsschiffe fürchten wird, das wird John Bull ja zeigen. In beiden Fällen hat sich die Rüstung unseres gehässigen Feindes be reits als lückenhaft erwiesen. Empfindlich, wenn auch noch keineswegs lebensgefährlich, trafen ihn durch die Lücken die Ausfälle unserer unternehmungskühnen Seestreitmacht. Aber in diesem Geplänkel zeigen sich eben die Schwächen und Stärken der Gegner. Eine Vorprobe ist es, entscheidend für den Ausgang des Waffenganges. Was diese Dorproben Das englische Linienschiff „Formidable" das Opser eines deutschen Unterseebootes. Berlin, 3. Januar. (W. T. B. Amtlich.) Am 1. Ja nuar, 3 Uhr vormittag«, Hal eine» unserer Unterseeboote, wie es durch Funkspruch meldet, im Englischen Kanal un weit Plymouth da» englische Linienschiff „Formidable" durch Torpedoschuß zum Sinken gebracht. Das Boot wurde durch Zerstörer verfolgt, aber nicht beschädigt. Der stellvertretende Lhef des Admiralstabes: V e h n ck e. * London, 3. Januar. (W. N.-A. Reuter.) Die Zahl der von der Besatzung des Linienschiffes „Formidable" Ge retteten beträgt 201, da noch ein Boot mit etwa 40 Geret teten auf der Höhe von Lyme-Regis aufgebracht wurde. Einer der Geretteten erzählte: Am Freitag früh bei hoher See fand plötzlich eine gewaltige Explosion statt. Sofort strömte das Wasser ein. Das Feuer wurde gelöscht. Die Heizer kamen an Deck. Glücklicherweise explodierte das Ma gazin nicht. Als ich auf Deck kam, legte sich das Schiff schon stark nach Steuerbord über. Boote wurden niedergelassen. Der Kutter sank aber. Eine Barkasse und eine Pinasse ka men mit vieler Mühe ab. Wir fuhren mit der Bakasse fort und sahen, wie die „Formidable" langsam überholte. Drei viertel Stunden später sank das Schiff. Bis zuletzt ertönten die Dampfpfeifen. Man sah den Kapitän bis zum Ende auf seinem Posten stehen. Der Signalgeber blieb bei seiner Ar beit, bis das Schiff umschlug und in die Tiefe sank. * Disher der ernsteste Schlag gegen die britische Flotte. London, 3. Januar. (W. N.-A.) „Daily Telegraph" führt aus, daß vom Marinestandpunkt der Verlust des „For midable" der ernsteste Schlag sei, den der Feind bisher gegen die englische Flotte gerichtet habe. Das Schiff gehörte zum Bauprogramm 1897. Es wurde 1901 fertiggestellt, war aber jetzt noch brauchbar. Auch der Verlust vieler unersetz licher Offiziere und Mannschaften sei zu beklagen. im seitherigen Verlaufe des Seekrieges bis zur Vernichtung des „Formidable" der Welt gezeigt haben, das muß unsere Feinde und Neider mit Schrecken, das darf Deutschland mit Freude und Zuversicht erfüllen. Und so dürfen wir diese jüngste Tat unserer Untersee- boote, deren Nachricht unter dem Datum des ersten Tages eines neuen Jahres in die Welt gegangen ist, als zukunfts reiche Neujahrsgabe unserer herrlichen Flotte an das deut sche Volk betrachten. Und diese Neujahrsgabe ist wirklich „formidable", das heißt „furchtbar" für Deutschlands Feinde.
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