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Der sächsische Erzähler : 14.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192109147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19210914
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19210914
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1921
- Monat1921-09
- Tag1921-09-14
- Monat1921-09
- Jahr1921
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 14.09.1921
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DerSSchWeLrMer Bischofswerdaer Hauptblatt und gelesensteZettungimAmtsgerichts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Lies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt- Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschtchten Beilagen: Sonntags-Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda.— Fernsprecher Nr. 22. Erscheinungsweise: Jeden Werktag abends für den folgend. Tag. Bezugspreis: Bel Abholung in der Geschäftsstelle monatlich Mk. 3.75, bei Zustellung ins Haus monatlich Mk 4.—, durch die Poft bezogen vterteliährlich Mk. 11.25 ohne Zustellungsgebühr. 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Artikel 48 der Reichsversassung hat folgenden Wort- Bahn geben — nur dann wird ein neues Morgenrot zu er hoffen sein. Die Lehre der athenischen Demokratie. Bon Dr. Paul Ostwald-Berlin. Es verrät wenig politische Einsicht und geringe weder von sich aus oder durch die Regierung neue Verhand lungen hier eröffnen würden. Bisher sei ihm ein Führer dieser Verhandlungen noch nicht genannt worden. Es sei also ganz unmöglich, heute abschließend dem Verlangen der bayerischen Koalitionsparteien zu entsprechen. Durch den Rücktritt des Herrn Ministerpräsidenten von Kahr ist eine neue politische Situation geschaffen worden. Zu den Mit teilungen, die wir von der bayerischen Regierung wohl noch offiziell bekommen werden, wird die Reichsregicrung Stel lung nehmen müssen. Ich lasse heule keinen Zweifel darü ber, daß es uns nur erwünscht sein kann, daß wir rasch in eine solche Aussprache mit dazu beauftragten Herren eintre ten können. Wenn das noch heute geschehen kann, ist mir das erwünschter, als wenn es erst morgen geschieht. Ich bin auch durchaus der Auffassung, daß es im Hinblick aus die weitergeführten Verhandlungen nicht als unmöglich er scheint, zu einer annehmbaren Basis zu kommen. Antrag aus Abänderung des Artikels 48 der Reichsversassung. München, 12. Septenrber. In der heutigen Sitzung des llberwachungsausschusses in Berlin soll, wie wir hören. Von der abermaligen Entsendung einer Abordnung wird, abgesehen, und die Erledigung auf dem geschäftsmäßigen- Weg verwiesen. München, 12. September. <Drahtber.) Zum Rücktritt des Ministeriums Kahr schreibt die „Bayr. Staatszeitung": Das Vertrauen, mit dem die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung zu Kahr steht, ist durch den Verlauf, den die Verhandlungen über die Beseitigung des Ausnahmezustan des genommen haben, nicht im mindesten erschüttert wor den. Als Regierung der Beruhigung, Ordnung, Wiederer richtung der Staatsautorität und des Wiederaufbaues hat das Ministerium Kahr sich derart bewährt, daß sein Ent schluß, so folgerichtig und unvermeidlich er nun einmal durch den Rücktritt des Ministerpräsidenten war, ebenso be dauert iverden muß wie der Entschluß des Ministerpräsi denten selbst. Das weitere steht nun beim Landtag, über . dessen Einberufung bis zur Stunde noch nichts bekannt ist. > Der Ucberwachungsausschutz des Reichstags zur Lage in Bayern. Berlin, 12. September. (T.U.) Heute tagte der Achter ausschuß des Reichstages (Uberwachungsausschuß), um sich mit dem Ergebnis der Verhandlungen der Reichsregierung mit der bayrischen Landesregierung zu beschäftigen. Abg. Dr. Bcyerle (Bayr. Volkspartei) kennzeichnete die augen blickliche Lage der bayrisch: Krisis und beschäftigte sich aus- den auf ihre Macht nicht verzichten wollen. Und doch muß führlich mit den Forderungen des ständigen Ausschusses des alles geschehen, um dieses Ziel zu erreichen, denn anders bayrischen Landtages. Der Ernst der Situation ergäbe sich gibt es keinen Weg und keine Rettung aus dem Sumpf, in: aus der Einstimmigkeit, mit der sämtliche Parteien der baye- den uns Weltkrieg und Revolution gebracht haben. Wem«rischen Koalition die Forderungen gestellt haben. Der Fall die Vorgäi-ge bei der Bildung von den Regierungen in: habe gelehrt, daß die Hcnchhabung der Exettttive durch die Reiche, in Bremen, Sachsen, Braunschweig und anderen, Reichsgewalt in einer dem Gcsamtwohl abträglichen Weise .. _ . . _ Ländern heute noch nicht die Augen geöffnet haben, wohin politische Erschütterungen schwerster Art ausgelöst hat, die' datsziffern erlangen: uns die Anbetung der Masse bringt, dem ist nickst zu helfen.' nn vaterländischen Interesse vermieden iverden müßten. Der! Deutschnationale 3 (4), Deutsche Volkspartei 9 (8), Wem aber das Wohl unseres deutschen Vaterlendes wirklich Reichskanzler Dr. Wirth legt dar, daß die Abschaffung des, Demokraten 3 (4), Landbund 11 (11), Sozialdemokraten 11 am Herzen liegt, wer sich den Mick nicht hat trüben bassen § 4 in München keine gute Aufnahme gefunden habe. Zur (11), U. S. P. 7 (15, nach der Absplitterung der Kommun:- und wem die Partei nicht über sein Volk geht, der wird ffn- allgemeinen Lage glaube er nur folgendes sagen zu können: i sten 11), Kommunisten 7 (9 bezw. 4). den, daß wir nur dann dem gleichen Schicksal Athens ent- Offizielle Äußerungen der bayerischen Regierung, die insbe-j Dieses Ergebnis ist, wie gesagt, noch nicht vollständig, gehen werden, wenn wir nickst besten schwere Fehler auch sondere auch eine Fixierung der Wünsche bringen könnten, Die noch ausstehenden Ziffern dürften dis Aussichten der weiterhin zu unseren eigenen machen. Rur wenn wir den liegen noch nicht vor. Er habe sich nur kurz mit dem bayeri-' bürgerlichen Parteien noch verbessern. Im alten Landtag Persönlichkeiten, die kraft ihrer Fähigkeiten und Leistungen schen Gesandten Herrn von Preger unterhalten können. Er standen 27 bürgerlichen Mandaten 25 sozialistisch-kommu- -dazu berufen sind, uns Führer und Letter zu sein, freie nehme auch an, daß di« bayerischen Koalitionsparteien ent- nistische gegenüber. Wenn diese Spanne zwischen den bei- Es verrät wenig politische Einsicht und geringe histo rische Erkenntnis, wenn immer und immer wieder von ge wissen Seiten und Parteien gegenwärtig die Frage der Staatssorm in den Vordergrund gerückt und diese in den engsten Zusammenhang mit der Zukunft unseres Vaterlan des gebracht wird. Als ob von der Wiederaufrichlung der Monarchie oder der Beibehaltung der Demokratie so ohne weiteres Glück oder Unglück des deutschen Volkes abhängig wären. Die Geschichte lehrt doch deutlich genug, daß Mo narchien wie Demokratien in gleicher Weise glückliche wie unglückliche Zeiten über Völker und Staaten heranfgeführt haben und daß in jedem Falle die Persönlichkeiten, in deren Händen sich das Staatsruder befand, von entschei dendem Einflüsse gewesen sind. Das allerdings muß zuge geben werden, daß bei einer demokratischen Staatsform nur zu leicht das Gefühl für die Bedeutung der Persönlichkeit obhonden kommt und der Grundsatz der Majorität zum hei ligen, unumstößlichen Gesetz erhoben wird. Zweifellos sind wir in Deutschland infolge des jähen Wechsels von der Mo norchie zur Republik und infolge der sozialistischen Novem berrevolution auf diese verhängnisvolle Bahn der Anbetung der Masse geraten und nicht laut und ost genug können die warnenden Stimmen erhoben werden, um unser Bolk vor dem Absturz in den Abgrund zu bewahren. Denn gehen wir auf dem Wege weiter, den wir mit dem 9. November 1918 zn beschreiten anfingen und der mich in der Weimarer Reichsverfassung seine gesetzliche Sanktionierung erhallen hat, daun enden wir da, wo die demokratischste Demokratie des Altertums, wo ein Athen endete. Die Geschichre hat uns in dem Schicksal Athens ein war- neirdes Beispiel vorgezeichnet, wie wir es für unsere Zeit und unsere Verhältnisse nicht lehrreicher denken können. Immer wieder sollten wir darauf zurückgreifen, immer wie der sollten vor allem die Geschichtslehrer der Jugend an dem schnellen Untergang der athenischen Demokratie zeigen, wohin ein Staat kommen muß, der sein Schicksal einzig und allein der urteilslosen und schwankenden Masse anvectraui. Denn nur, weil sie dem Volke zu schmeicheln, weil sie es durch schöne Phrasen und reichliches Geld für sich zu gewin nen wußten, kamen Männer wie Kleon und Alkibiades ans Ruder, für die nicht das Wohl des Staates, sondern ihr eigener Ehrgeiz, ihre eigene Ruhmsucht ausschlaggebend waren. Nach der Tüchtigkeit und Geeignetheit dieser Män ner wurde nicht gefragt. Die Selbstverherrlichung der Masse, die keinen Anstoß daran nahm, sich heute diesen und morgen jenen zum Führer zu wählen, erreichte einen Grad, der nicht zu überbieten war und der mit Notwendigkeit den Staat in den Abgnind stürzen mußte. Darum heißt es heute für uns nicht an erster Stelle: Monarchie oder Demokratie, sondern es gilt zunächst ein mal in unserem Volke wieder ein Gefühl für den Wert der Persönlichkeit zu erwecken. Wir werden uns loszumachen haben van dem seit der Revolution schon viel zu sehr im Volke festgewurzelten Dogma der Stimmenmehrheit und Parteizugehöngkeit, das für die Besetzung wichtiger Ämter in Reich und Läiürern als cmsschlaggebe:st> angesehen wird. Das Volk auf diesen verhängnisvollen Bahnen mit voller Kraft vorwärtsgetrieben zu haben, ist eine schwere Schuld der Männer, die durch den Umsturz vom 9. November die Gewalt an sich rissen. Durch sie erhielt nickst der wirklich Tüchtige freie Bahn, sondern der Parteitüchtige. Schwer wird es halten, unser Bolk in dieser Richtung wieder aus gesundere Bahnen zu führen, denn die zu einein übergroßen Selbstbewusstsein aufgestacheltcn Massen wer- RücklriLt des bayrischer, Gesumtministeriums München, 12. September. Das Gesamtministerium hat in seiner Sitzung nach Besprechung der Lage seinen Rücktritt beschlossen. Rach der Verfassung führen die Minister bis zur Einsetzung eines neuen Ministeriums die Geschäfte fort. Der Landtag wird sofort einberusen. Uber die Lage in München läßt sich mit Vorbehalt fol gendes sagen: Die Bayrische Volkspartei hatte nicht ge glaubt, daß Ministerpräsident von Kahr aus ihrer von ihm abweichenden Stellungnahme die Konsequenz seines Rück tritts ziehen werde. Sie ist davon sehr überrascht worden. Angesichts der Stimmung im Lande und der Begeisterung für Kahr, die gerade durch seine Verherrlichung seitens der Bayrischen Volkspartei größtenteils hervorgerufcn wurde, fürchtet die Partei Erschütterungen. Für den scheidenden Ministerpräsidenten werden große Huldigungen vorbereitet. In Berchtesgaden, wohin er zu- riickkehrcn wird, wird ein großer Empfang geplant. Nam-,. -- . ... „ hafte Mitglieder der Bayrischen Dolkspartei sollen, nament-sder Abgeordnete der Bayrffck)en Volkspartei, Professor lich in der Provinz, bereits aus der Partei ausgetreten sein. ° A^yerle, emen Antrag auf Abänderung des Artttels 48 der Die deutschnationale Partei kündigt für Donnerstag abend Reichsverfassung stellen, der übrigens auch bereits von der eine große Versammlung an, in der Oberst von Lylander s dewo^rattschen Fraktion des bayrischen Landtages angekun- über die Lage sprechen wird. > - Berlin, 13. September. (Drahtb.) Wie das Berliner! Tageblatt mittelst, hak man in parlamentarischen Kreisen die , ! "Wenn ein La.id die ihm nach der Reichsverfassuug oder den Reichsgesetzeu obliegenden Pflichten nicht erfüllt, w'rd ma^ i kann der Reichspräsident es dazn mit Hilfe der bewaffneten rischen Greifen als rein formaler Art bezeichnet, der im > >> Wortlaute der bayrischen Verfassung begründet liegt. Da/ IN » 8-" gTU!NN gefährdet wird, die zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung nötigen Maßnahmen treffen, er- w't Hilfe der bewaffneten Macht einschrei- > des Berliner-age- Zu diesem Zweck darf er vorübergehend die in den Artikeln 114, ll5, 117, 118, 123, 124 und 153 festgesetzten Grundrechte ganz oder zum Teil außer Kraft setzen. . " nki-r-innkw-n »ck.n^n,.nn n,.^ Bon allen gemäß Abs. 1 oder Abs. 2 dieses Artikels getroffenen Maßnahmen hat der Reichspräsident unverzüg lich dem Reichstag Kenntnis zu geben. Die Maßnahmen sind auf Verlangen des Reichstags außer Kraft zu setzen. Bei Gefahr im Verzug kann die Landesregierung für ihr Gebiet einstweilige Maßnahmen der in Abs. 2 bezeichne ten Art treffen. Die Maßnahmen sind auf Verlangen des Reichspräsidenten oder des Reichstags außer Kraft zu setzen. Das Nähere bestimmt ein Reichsgesetz." Vorläufiges Gesamtergebnis der Thüringer Landtagswahl Jena, 12. September. Die Landtagswahlen in Thü ringen hatten nach einer am Montag abeist» in Jena vorlie genden, nach nicht ganz vollständigen Zusammenstellung folgende Ergebnisse (Die Ziffern der letzten Wahl sind in Klammen: beigefügt): Deutschnationale 33 000 (46 000), Deutsche Volkspartei 106 000 (104 000) Demokraten 33 000 (48 000) Landbund 131 000 (136 000) Zentrum 7000 (—) Wirtschastsbmch des Handwerks 3000 (—) Sozialdemokraten 130 000 (135 000) U. S. P. 85 000 (184 000) Kommunisten 88 000 (—) Es stehen also insgesamt 313 000 bürgerlichen Stim men 303 000 sozialistisch-kommunistische Stimmen gegen über (334 000 zu 319 000). Die Deutsche Dolkspartei ist also die einige Partei, die Fortschritte gemocht hat. Nach die sem Ergebnis würden die en^elnen Parteien folgende Man-
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