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Der sächsische Erzähler : 13.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192505139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19250513
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19250513
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-13
- Monat1925-05
- Jahr1925
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 13.05.1925
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,Die große Mehrheit der Berliner Bevölkerung sieht heute s eigend und abwartend. Sie demonstriert nicht, aber sie ist do. Bei dieser Mehrheit stehen die Massen der Berliner k'i beiterschaft fest geschlossen, geschlossener denn je, bereit, die Republik und ihre Verfassung zu verteidigen und zu schützen. Mer Glückwunsch der badischen Regierung. Karlsruhe, 11. Mai. Der badische Staatspräsident Hel- poch hat heute an den Reichspräsidenten v. Hinden burg folgendes Telegramm abgesandt: Zum heutigen Lage, an dem Sie, Herr Reichspräsident, Ihr hohes Amt i bernehmen, entbiete ich Ihnen im Rainen der badischen Staatsrcgierung aufrichtige Wünsche für eine segensreiche Tätigkeit im Dienste des deutschen Volkes und des Reiches. » Berlin, 12. Mai (Drahtb.) Beim Empfang des Reichs präsidenten von Hindenburg, an dem gegen 300 000 Perso nen leilnahmen, kam cs infolge des starken Gedränges zu zahlreichen kleineren Unfällen, so daß die Sanitälsmann- schasien alle Hände voll zu tun hatten. Vis aus 50 Fälle handelt cs sich jedoch ausschließlich um harmlose Ohnmachts- ««falle, von denen hauptsächlich Frauen und Kinder betrof fen wurden. Leider ist auch ein Todesfall zu beklagen. Ein 70 Jahre aller Arbeiter wurde vom Herzschlag getroffen und war sofort tot. An den kommunislischcn Demonstrationen, die sich in folge des Verbots des Polizeipräsidenten aus den Vülow- Platz beschränkten, nahmen höchstens 5000 Personen teil. Drei kommunistische Redner hielten Ansprachen, in denen sie zur schärfsten Opposition auffordertcn. Abgesehen von cini gen kleineren Reibereien Verliesen die Demonstrationen ohne ernstere Zwischenfälle. Die Amnestiefrage. Berlin, 11. Mai. (Drahtb.) Die Nachtausgabe des „Tag" vom 11. Mai enthält eine Notiz über eine Amnestie beim Amtsantritt des neuen Reichspräsidenten. Danach soll die Reichsrcgicrung beabsichtigen, am 12. Mai früh den Er laß einer Amnestie nssiziell anzukündigen und im Anschluß daran einen Gesetzentwurf zu formulieren. An dieser Mel dung ist nur die Tatsache richtig, daß die Reiebsregierung nut der Prüfung der Frage eines Amnestiegesetzes befaßt üt wie sie dies bereits dem Abgeordneten Kahl als Vorsitzenden des Nechtsausschusses des Reichstages auf dessen im Auf trage des Ausschusses gestellte Anfrage mitgeteilt Hal. Der Abgeordnete Kahl hat von dieser Mitteilung, wie die Zeitun gen berichtet haben, den Rechtsausschuß bereits in seiner Sitzung am 6. Mai unterrichtet. Weitergehende EntschUe ßungen sind in der Angelegenheit von der Neichsregierung nicht gefaßt worden. Hindenburgs Abschied von Hannover. Hannover, 11. Mai. (Wolff-Telegramm.) Von vielen Tausenden begrüßt, traf der neue Reichspräsident mit seinem Sohn, seiner Schwiegertochter, Oberstleutnant von Feld mann, dem Polizeipräsidenten Beckerath, dem Eisenbahn- Direktionsprüsidenten Sende! auf dein Bahnhof ein. Hier empfingen ihn die begeisterten Hochrufe der auf dem Bahn hof zum Abschied versammelten Spitzen der hannoverschen Behörden, unter denen sich auch einige andere prominente Persönlichkeiten, wie Generaloberst van Linsingen, befanden. Oberpräsident Naske entbot dem Reichspräsidenten den ehrfurchtsvollen Gruß namens der Behörden und mies u. a. auf die hohe Bedeutung des Amtes des Reichspräsiden ten hin. Er sprach die Hoffnung aus, daß cs dem neuen Reichspräsidenten gelingen möge, das deutsche Volk glück licheren Zeiten entgegcnzuführen und einen Ausgleich der Gegensätze im Volke herbeizuführen, ebenso eine Besserung der sozialen Verhältnisse und eine Linderung der Not unse res Volkes und des Druckes von außen. Die Worte des Oberpräsidcnten klangen in einem Hoch auf den Reichspräsi denten aus, das von allen begeistert ausgenommen wurde. Der Reichspräsident dankte herzlich und sagte folgendes: „Ich will mein Möglichstes tun. nur Linigkeik kann uns helfen. Einigkeit ist Macht. Ohne Einigkeit keine Macht und keine Stärke. Ich will der Armen und Elenden gedenken und will versuchen, ausgleichcnd zu wirken. Mein Streben gehk dahin, wohin wir alle wollen, zu einem glück lichen Vatersand." Der Reichspräsident verabschiedete sich dann durch Hände druck von den Erschienenen, worauf das Deutschland-Lied gesungen wurde. Der Reichspräsident bestieg den Zug. stand dann nm offenen Fenster des Wagenschlages, dankte nochmals herzlich und rief: „Unser liebes deutsches Vater land, Hurra, Hurra, Hurra!" Alle nahmen begeistert diesen Ruf auf. Unter den Klängen des Deutschland-Liedes und den Hochrufen auf den Reichspräsidenten setzte sich der Zug in Bewegung. Die Abfahrt verlief ohne jede Störung. Die Deutschnattonalerr und die Aufwertungsfrage. (Eigener Informationsdienst.) Verlin, 12. Mai. (Drahtm.) die deutschnationale Reichs togsfraktion beschäftigt sich, wie wir hören, gegenwärtig fast ausschließlich mit der Aufwertungsfrage, die nach Auffassung der maßgebenden parlamentarischen Führer außerordentlich große Schwierigkeiten Hervorrufen wird. Die Mehrheit der doutschnationalen Fraktion steht der Regierungsvorlage ab lehnend gegenüber und verlangt die Festsetzung höherer Aufwertungssätze für die Anleihen. Man hält es für wahr scheinlich, daß die Deutschnationalen die Regierungsvorlage geschlossen ablehnen werden. Die gespannte außenpolitische Situation. (Eigener Informationsdienst.) Verlin, 12. Mai. (Drahtm.) Wie wir erfahren, beur teilt man in den Kreisen des Berliner Auswärtigen Amtes die außenpolitische Situation gegenwärtig ziemlich ernst. Nachdem die französische Regierung für die Räumung der nördlichen Rheinlandzone neue Bedingungen in- der Ab- rüjtungsjrage ausgestellt hat, ist es zu befürchten, daß sich der Konflikt in der NÄumuygsfraae welker verschärft. 8n den Kreisen der Reichsreaierung sind gegenwärtig Beratungen im Tange, um durch diplomatische Schritte bei den alliierten Regierungen vor den Folgen eines neuen Diktates, das in Deutschland schwerste Beunruhigung Hervorrufen würde, zu warnen. Amerikas Druck Eine neue Schnldennoke an Frankreich. Paris. 11. Mai. (Telegr.-llnion.) „New Aork Herald" meldet aus Washington, daß die Regierung der Vereinigten Staaten in der Schuldensrage eine neue Note an Frankreich ausgeorbeitet habe. Diese, wenn auch freundschaftlich abge faßte Note enthalte die unzweideutige Forderung, daß Frankreich genaue Vorschläge über die Schuldenregelung unterbreiten möge. - „Echo de Paris" erklärt, wenn diese Nachricht sich be stätige, dann habe man das Recht, anzunehmen, daß die Rede des Botschafters Hougthon in London den Druck ange kündigt habe, den die Regierung der Vereinigten Staaten in dein Augenblick ausüben wolle, in dem das französische Ministerium seine Haltung in der Frage der Entwaffnung Deutschlands und des Gegenseitigkeitspakies festzulegen be absichtige. Annäherung Deutschland-Italien. (Eigener Informationsdienst.) Verlin, 12. Mai. (Drahtm.) In den anßenpolililschen Kreisen verlautet, daß sich in den letzten Wochen eine bedeut same Annäherung zwischen Deutschland und Italien voll zogen hat. Diese Annäherung betrifft hauptsächlich die Fra gen, die die beiden Länder gemeinsam interessieren. Da auch die deutsch-italienischen Wirlschastsverhandlungcn eine sehr günstige Wendung genommen haben, nimmt man an, daß die Festigung der deutsch-italienischen Beziehungen wei tere Fortschritte machen wird. Der italienische Ministerprä sident Mussolini scheint den größten Wert darauf zu legen, die italienische Politik ausgesprochen dculschsrcundlich zu orientieren. Der Prozeß gegen die bulgarischen Verschwörer. Sofia. 11. Mai. (Drahtb.) Im Prozeß wegen des Atten tats aus den König und die Kathedrale wurde heute vom Kriegsgericht das lirjeil verkündet. Der Küster Zadgorski und die Angeklagten Friedmann, Abadjcsf, Stanke, Dimi- trioss, Granlschnrois Pet'ini, Kossowski und Koesf wurden zum Tode, Dasknlost zu 6 Jahren und Kambroff zu 3 Jah ren Gefängnis verurteilt. Das Urteil gegen die Angeklagten Abadsesk, Diniitriost, Grantsrhnrofs, Petrini und Kossowski erfolgte in Aim-Zenheit. Aus der Oberlmmtz. Bischofswerda, 12. Mai. Hindenburg zum Gruß. In reichem Floggcnschmuck prangt heute unsere Stadt. Der erste vom Volke ermäbtte Präsident des deutschen Reiches wird Ireutc in der Reichshauptstadt die Regierungs geschäfte übernehmen. Als erster vom Volke und nicht von den Parteien erkorene Führer. Das Amt des Reichspräsi denten ist kein Partciamt. Seine Stellung soll und muß über den Parteien sein. Gerade das Beste, was man in den wahrhaft nationalen Kreisen des deutschen Volkes von der Wahl Hindenburgs als Wirkung erhofft, ist, daß er die oberste Stelle und Vertretung des deutschen Volkes wieder über den Kamps und den Gegensatz der Parteien hinaus hebt. Müssen nicht gerade die überzeugten Anhänger des republikanischen Gedankens wünschen und erstreben, daß ein von dem stärksten Vertrauen gerade der rechtsgerichte ten, wenigstens zu einem sehr großen Teile noch monarchisch gesinnten Kreise des Volkes getragener und durch sie gewähl ter Mann wie Hindenburg das deutsche Volk wieder in einem starken und einheitlichen Bekenntnis zum Staatsge- danken, zum einheitlichen Willen der Nation zusammen führt? Verklungen ist in diesen Tagen der Streit um die Staats form Deutschlands. Nur um die Flaggenfrage er eifern sich zum Teil noch die Parteien der Linken. Gerade heute, wo die Konsolidierung der deutschen Wirtschaftsver hältnisse gegenüber allen Theorien und Dogmen der Novem- berpartcien sich durchrang, wo wir von der Weltdemokratie und Weltbürgerschast, sowie zu einem gegenseitigen Aner kennen der Gleichberechtigung der Völker weiter entfernt sind als je vorher, muß für »ns entscheidend sein, daß wir, unter Führung einer unbeeinflußbaren mächtigen Persön lichkeit wieder zu einem Staat gelangen, in dem nicht die Parteien, sondern die Lebenserfordernisse des deutschen Volkes und damit der Nation im weitesten Sinne sich reformatorisch durchsetzen, zu einer nationalen Volks gemeinschaft und zu einem Nationalstaat sich entwickeln, llnser Ziel bleibt, daß über Parteidogmen und klajsenkämpferische Theorien hinweg alle Voltsklassen aus ihrer sittlichen Gesinnung heraus dem Staate dienen und so das Problem als Tat lösen, wie sich der Einzelwille zum Allgemeinwillen verhält. Der Parteiwille zur Einheit, zur Pflichterfüllung, ist in Hindenburg Symbol geworden. * Zur Ehrung Hindenburgs wird auch eine Illumina- tion der Häuser am Markt und der angrenzenden Stra ßen durchgeführt werden. Der Fackelzug stellt AS Uhr aus dem Sportplatz und bewegt sich durch die Lindenstraße, Bautznerstraßc, Albertstraße, Kamenzerstraße, Marktplatz, Gr. Töpserg, Lutherstr., Dresdnerstr., Altmarkt, Herrmann- straße, Stolpnerstr., Bahnhofstr., Hohestraße, Bischosstraße, Dismarckstraßc, Bahnhofstraße, Altmarkt, Kirchstr., Sport platz, woselbst nach einer kurzen Ansprache und dem Gesang des Deutschlandliedes der Zug sich auslöst. —t. In dem Linsührungsvortrag über die „Physikali schen Grundlagen der Radiotechnik" erläuterte Herr Prof. Dr. Hüttner am Montag abend, nachdem er der Einweih ung des „Deutschen Museums" in München gedacht hatte, die heutigen wissenschaftlichen Grundsätze (Hypothesen und Theorien), über das Wesen des Stosses und der Elektrizität. Die Teilung eines .Kochsalzkristalls z B. läßt sich gedanklich Ist» zu einem (Kralle fortseßen, vller den hinaus ein« weNer» Spaltung nach den bisherigen Anschauungen nicht mehr möglich ist. Die letzten als unteilbar, angesehenen Masseteil chen, im vorliegenden Beispiel Chlor und Natrium bezeich nete die Chemie als Atome, bis vor einigen Jahren Erschei nungen der Elektrizität und Optik darauf hindeuteten, daß auch Atome noch weiter zerlegbar seien. Ein jedes Atom be steht nach dieser neuesten Auffassung aus einem positiven Elektrizitaskern, um den mit Lichtgeschwindigkeit die Elek tronen kreisen, von deren Zahl die Verschiedenartigkeit de» stofflichen Aufbaues des Atoms abhängt. Die räumliche Anordnung des Kernes und der Elektronen entspricht nach einem sinnfälligen Vergleich einem Planetensystem mit Zen tralsonne und ihren Planeten. Der positive Kern und die Elektronen sind im Atom zu einer Einheit verbunden, die durch Reibung zerrissen werden kann, so daß die Elektronen aus ihren Kreisbahnen herausgerissen, frei werden und zwar dies derart, daß beim Reiben von Porzellan und Glas, die positiven Kerne auf diesen Stoffen bleiben, die Elektronen auf das Reibzeug übergehen: bei Hartgummi ist der Vor gang umgekehrt. Nach der bisherigen Anschauung sprach man dann vom positiv geladenen Glasstab und vom nega tiven Hartgummistab. Der Nachweis der positiven Kerne und der Elektronen, die sich gegenseitig anziehen, unter sich aber abstoßen, geschieht mit Hilfe des Elektroskopes, dessen Papiersähnchen sich bei Ladung mit Kernen wie mit Elektro nen spreizen. Sin' Teil der Stoffe leitet die Elektronen mit Blitzesschnelle (gute Leiter -- Metalle), bei einem anderen Teil bleiben sie da sitzen, wo sie auf den Stoff übergingen (Nichtleiter): zwischen diesen Endstufen liegen oie Halbleiter (trockenes Holz, Haare, Fischbein). Bernstein ist der beste Nichtleiter, Hartgummi bildet mit den Jahren durch Licht einflüsse eine leitende Oberflächenschicht, was zu wissen für den Funktechniker außerordentlich wichtig ist. Die Elektro nen wirken aufeinander mit einer Kraft abstoßend, deren Einheit 1 Dyn (1/980 ^) bei 1 Ztm. Abstand zweier Elektro mengen austritt, eine für die Elektrotechnik zu kleine Größe, weshalb sie praktisch durch eine 3 Milliarden mal größere das Coulomb, ersetzt wird. Beim Ausladen einer Kugel fin det eine gegenseitige Verdrängung der Elektronen statt, die sich an der Oberfläche — Elektrizität sitzt immer nur an der Oberfläche der Körper — als Spannung äußert und an den stärkst gekrümmten Stellen am kräftigsten auftritt, in Spitzen sogar zum Ausströmer, bezw. Ansaugen von Elektrizität führt. Das Verhältnis von angesammelter Elektrizitäts menge und Spannung ans einer solchen Kugel, Konduktor genannt, wird mit dem Ausdruck Kapazität bezeichnet. Bei dem Konduktor tritt eine Verteilung (Influenz) der Elektro nen und der positiven Kerne ein, die nach Ableitung der Influenzelektrizität zweiten Grades eine Aufbewahrung von Elektrizität ermöglicht. Solche Aufbewahrer werden Kon densatoren genannt, deren Kapazität abhängt vom Platten abstand, Plattenmatcrial und der Art der Isolierschicht zwi schen den Kondensatorplatten (dem Dielektrikum), die Luft, Glimmer, Glas, Oel usw. sein kann. Drehkondensatoren werden in der Funktechnik zu Abstimmungszwecken ge braucht, jeder Bastler muß deshalb mit der Wirkung und Größenbcrcchnung der Kapazität eines Kondensators ver traut sein, will er nicht ständig vor rätselhaften Erscheinun gen feines Apparates stehen. Wie die Kapazität eines Kon densators aus Spannung, Oberfläche und Plattenabstand zn berechnen ist, wurde an einem Beispiel klar gemacht; allen theoretischen Erörterungen liefen zahlreiche Experimentes nebenher, die die Behauptungen der Theorie bewiesen, so weit dies die im Saale herrschende Luftfeuchtigkeit zuließ. In den nächsten Stunden sollen die Elemente, Sammler, die Induktionserschcinungen und die elektrischen Schwingungen behandelt werden. Dieser erste Abend der auf 3—4 Vor träge berechneten ließ bereits ahnen, daß zwischen dem An hören eines Nodiokonzertes und dem Begreifen und erken nenden Nachdenken der wissenschaftlichen Voraussetzungen zur Ermöglichung eines drahtlosen Konzertes ein gewaltiger Unterschied besteht, der nur durch ernstes Eindringen in den Stoff überbrückt werden kann, wozu eben diese Experimen- lolvorträge das beste Mittel sind. —* Gustav Adolf-Zweigverein Bischofswerda. Unte dem Vorsitz des Herrn Oberpfarrer Semm fand am Mo» tag die diesjährige Vorstandssitzung statt. Nach Erstatt«« des Kassenberichtes durch Herr Oberlehrer Wolf wurde, von den in den einzelnen Gemeinden gesammelten Beträge:, von 964 -R an den Dresdener Hauptnerein 800 -tl überwie sen. Der Vorsitzende regte an, im Gebiet des Zweigvcreiu eine Gustav A d o l f - W c r b c w o ch e zu veranstalten die die Ocffentlichkeit ausklärt über die überaus große Be. deutsamkeit der Gustav Adols-Arbeit in der Gegenwart. Di' frisch aufstrebende nationale Bewegung soll besonders zu Teilnahme an der Arbeit aufgerufen werden. Die Anregun des Vorsitzenden fand cinstimige Annahme. Ein besondere Ausschuß, bestehend aus den Pfarrern E i d n e r - Neukirch K a p p l c r - Uhyst, Voigt-Göda, S e m m Bischofswerd wurde mit der weiteren Vorarbeit betraut. —* Der Albert-Iweigvcrcin ladet durch Anzeige ii» heutigen Blatt zu seiner Jahreshauptversammlung ir Schützenhause ein. Nach Erledigung der Tagesordnung wir. Herr Hofschauspieker Hugo Waldeck, der noch von de' Festspielen am Hcimatfestü hier bestens bekannt ist, Ernste und Heiteres aus der modernen Dichtkunst vortragen. —* Enlwurf eines neuen Abwassergesctzes. Wie wi erfahren, bereitet das Rcichsinncmninistcrium ein Abwaf sergesetz vor, in dem für die Reinhaltung der Wasserlauf und zum Schutz gegen die aus der Einleitung von Abmasse entstehenden wirtschaftlichen Nachteile und gesundheitliche Gefahren entsprechende Bestimmungen getroffen sind. De Landeskulturrat hat dem vorläufigen Entwurf dieses Ge setzes zugestimmt. —* Vorsicht bei der Geslügeleinfuhr aus dem Auslande. Wie wir erfahren, hat der Landeskulturrat in einem Rund schreiben des Nelchsinnenministeriums darauf aufmerksam gemacht, daß in Sachsen in den letzten Jahren die Tuberku lose und Diphtherie unter dem Geflügel beträchtlich zuge nommen haben. Die Verbreitung dieser Seuchen ist wahr- scheinlich darauf zurückzuführen, daß das Geflügel durch eine mangelhafte Ernährung während der Kriegsjahre an fällig geworden Ist und daß in der Nachzucht die Wider standsfähigkeit gegen Seuchen noch nicht wieder voll erreicht ist. Der Landeskulturrat Hal aber insbesondere darauf auf merksam gemacht, daß eine Ncbertragung von Krankheiten durch eingeführtes italienisches Geflügel, das stets billig an geboten wird, an zahlreichen Vorfällen nochgewiesen werden kann. Es ist deshalb der Vorschlag gemacht worden, die Aeslügeleinsuhr aus dem Auslände überhaupt zu verbieten.
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