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Der sächsische Erzähler : 29.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192609296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19260929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19260929
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1926
- Monat1926-09
- Tag1926-09-29
- Monat1926-09
- Jahr1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.09.1926
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stellt ge- * Der in der Zwingerstrabe in Dresden wohnhafte Natur- heil kundige Friedrich Emil Paul Günther war in einer Genosscnsache wegen Vergehens und Verbrechens nach den 218 und 219 StGB, vom Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt wor den. Der wegen gleicher Verbrechen bereits sehr ernst vorbestrafte Angeklagte hatte das Urteil mit dem Rechtsmittel der Berufung erfolgreich angefochten. Die zweite Strafkammer setzte vor reichlich Wochenfrist die Strafe um neun Monate herab. Jetzt stand Gün ther in einer anderen Genossenfache wiederum vor dem Gemein samen Schöffengericht. Ms ordentliche Strafe wurden erneut e i n Jahr Zuchthaus ausgeworfen und dies in der Weise zum Ausdruck gebracht, daß zum letzten Urteil von ei» Jahr drei Mo naten Zuchthaus eine Zusatzstrafe von 6 Monaten Zuchthaus hin zutritt. Neues aus aller Wett — Gegen den Verkauf des kaiserhoses. Die Ortsgruppe Berlin des Zentralverbandes der Hotel-, Restaurants- und Kaffee-Angestellten hatte einer Korrespondenz zufolge die Belegschaft der Aschinger-Betriebe nach dem Gewerkschafts haus zu einer Versammlung einberufen, um zu dem Verkauf des Hotels Kaiserhof an die Reichsregierung Stellung zu nehmen. In einer Resolution wurde einstimmig gefordert, daß falls der Kauf nicht rückgängig gemacht würde, die Ar beitnehmer, die ihre Arbeitsquelle verlieren, eine den Be stimmungen des Betriebsrätegesetzes entsprechende Entschädi gung erhalten sollen. — Brennender Speisewagen im V-Aug. Der Speise wagen im Hamburger Schnellzug I) 76 geriet auf der L417I0 12« 274 (250) 40« 452 321 422 083 705 «77 388 (250, »1724 SSI Z>4 725 (3M) 31» 44» 404 4«5 338 7«S 140 35« 450 4S3 (250) 4SS 334 1«3 IS5 041 »«834 »24 IVO 4SÜ (250) 835 17« 487 338 180 (1000) 484 543 288 383 «41 714 »»312 547 744 (250) 88« 1500) 374^447 877 555 (250) 4Ü3 1250) 74« 113 171 144 70« »«82« SS7 485 (250) 152 »24 d Ein Fahrradmarder verurkellt. Der 1900 zu Rüsseina bei Meißen geborene, wiederholt vorbestrafte Kuhmelker Wilhelm Rob. Jainpke entwendete im August in Weickersdorf bei Bi schofswerda, Dresden, Reichenberg und Moritzburg in vier Fällen Fahrräder, die er dann in Freiberg und Meißen verkaufte. Weiter betrog er in Weickersdorf einige Arbeitskollegen um Kleidungsstücke und Schuhwerk. Das Amtsgericht Dresden verur teilte Jampkc zu einem Jahr neun Monaten Gesäng- nis. * Gerichtliches Nachspiel zum Brande des Lrbgerichls Schön feld. Ein großes Schadenfeuer entstand in der Nacht zum zweiten Osterseiertag im Gasthof zum Erbgericht in Schönfeld nach Schluß eines Vereinsvergnügens, wobei das umfangreiche Grundstück bis auf die Umfassungsmauern niederbrannte. Als Entstehungsursache wurde ein Essendefekt vermutet. Der Brand hatte am Freitag vor dem Gemeinsamen Schöffengericht Dresden noch ein in teressantes Nachspiel. In einer bis zum Abend währenden Sitzung hatten sich fünf Mitglieder des Schönfelder Radfahrer vereins „Ueber Berg und Tal" wegen Versicherungsbe trugs nach 8 265 StGB. bezw. wegen einfachen Betrugs zu ver antworten. (263 StGB.) Vorgenannter Verein hatte im Erbge richt sein Standquartier und auch seine acht Saalsport räder dort untergcbracht, die beim Gerlingskonzern versichert w«rcn. Die betreffenden Räder waren im Vereinslokal auch gegen Diebstahl in der Weise gesichert, das sie sämtlich untereinander zu sammengeschlossen waren. Als das Feuer zum Ausbruch kam, ge lang es auch, die acht Räder mit zu retten, sic lagen dann während der Löscharbeiten zwischen den auf dem Marktplatze aufgesahrenen Spritzen. Beim anderweiten Wegbringen jener Rä der siel die Bemerkung, daß es doch besser wäre, wenn die versicherten Räder mit verbrannten und für das dann zu erhaltene Versicherungsgeld neue, bessere Sport räder beschafft werden könnten. Diese Bemerkung verfehlte ihre Wirkung nicht. Sechs der geretteten Näder wurden in einem Gast- Hof untergebracht, später aber durch Mitglieder hinten herum nach der Brand ft elle geschafft und erneut in das ausge dehnte Flammenmeer geworfen, wo sie völlig ver brannten. Nach jener Brandnacht hielt der Radfahrerverein eine Sitzung ab, der Fall wurde besprochen und beschlossen, den entstan denen Brandschaden bei der Versicherungsgesellschaft anzumelden. Wohl waren vom damaligen Vorsitzenden ernste Bedenken geäußert worden, die man aber zerstreute. Tatsächlich wurde der selbst ver ursachte Brandschaden angemeldet und auch vergütet. Die gezahlte Versicherungssumme wurde bei der Sparkasse eingezahlt und bevor der Verein neue Räder beschafft, war die ganze Mogelei herausge kommen, dabei auch das Geld mit Beschlug belegt worden. Es war ein Betrag von 694 RM. Die an dieser Ge- schichte beteiligten Mitglieder waren der 1903 zu Ulbersdorf bei Sebnitz, geborene Schlosser Walter Bruno Hämisch, der 1906 zu Bühlau geborene Bauarbeiter Erich Robert Opitz, dessen 1890 zu Ullersdorf bei Radeberg geborener Bruder, der Bauarbeiter Max E. Opitz, sämtlich in Schönfeld wohnhaft, der 30 Jahre alte Für- ber Alfred Albert Wust mann aus Dürrröhrsdorf und der 32 Jahre alte Tischler Max Schneider aus Krieschendorf. Die Vernehmung der Angeklagten war von langer Dauer, einer schob die Schuld auf den anderen. Hanisch will erst mit Sturm geläutet haben, Max Opitz hals die Fleischerei mit ausräumen, Schneider sei erst am anderen Morgen an die Brandstelle gekommen, Erich Opitz war zur Kindtause beim Schwager, er will ganz betrunken an die Brandstelle geeilt sein, Wustmann dachte sich garnichts bei der Ge schichte, er habe keine Kenntnis besessen, daß die Näder überhaupt versichert waren. Zur Beweiserhebung waren gegen zwanzig Zeu- gen vorgeladen. Aus all den Erörterungen ging hervor, daß man den Fall garnicht so ernst genommen hatte und der Meinung war, die Versicherungsgesellschaft werde und könne den Schaden auch vergüten, und man komme dann zu neuen Saalsporträdcrn. Staatsanwalt Dr. Breiting forderte die Bestrafung, er hielt die zulässig niedrigsten Strafen für eine ausreichende Sühne. Der Verteidiger plädierte für Freisprechung. Das Gericht verurteilte Hämisch und Erich Opitz wegen gemeinschaftlich begangenen Ver sicherungsbetrugs nach Z 26S StGB, zu der zulässig niedrigsten Strase von je sechs Monaten Gefängnis, Max Opitz und Schneider wegen Betrug» nach 8 263 StGB, zu je sechs Wochen Gefängnis, Wustmann wurde mangels Beweises freigesprochen. Allen vier Verurteilten wurde eine je drei- jährige Bewährungsfrist zugebilligt unter der voraurfetzung, daß ein jeder derselben 100 RM. als Buße zahlt. Amtsgerichtsdirektor Dr. Roux betonte in der Urteilsbegründung, das Gericht habe alles was nur irgendwie zu Gunsten der Angeklagten verwertbar er schien, in Betracht gezogen, im übrigen wär die Handlungsweise als eine durchaus verwerfliche zu bezclchnen. 38, 274 03« 824 507 «,75» «71 278 050 525 IIS 535 175 205 5SI 253 042 240 (300 ) 848 ,250) 34« (250) 427 487 884 37« 70« 218 88« «S3V5 432 148 025 (300) 414 117 328 (500) g»I 433 «18 53- «32 033 4«3 454 37« 772 «14 «7754 SS) 802 (250) 423 241 744 452 308 144 323 (250) V8SSS 450 240 (250) 334 025 434 772 553 804 183 850 743 378 843 857 «»545 034 «03 ,250) 203 344 824 (300) 508 070 377 24« 085 452 824 , 500) 187 (300) 405 «74 (250) 70415 852 75« (3000) 812 IS2 407 280 705 803 84» 375 047 835 7IS10 SIS 141 234 443 471 014 ,253 ) 04« 142 (250) 114 104 «34 475 333 74« «37 (253) 7»I2I 237 ,253) 378 2IS 428 835 114 438 ISO 473 438 183 ,333) «41 ,333) 723 ,253) 248 4«S 245 7»4S5 18« 832 884 3-3 553 533 751 773 ,253, 487 «4« «53 441 331 7«4«3 813 (253 , 353 (253) OL3 384 172 213 733 583 377 «84 142 5S8 (343) MS 7 »433 «75 344 174 761 «31 MS 114 4«4 478 214 834 (253) 343 132 44 ! 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Da« Yener, da» durch Heißlaufen der Achsen emstanden war, wurde recht« zeitig bemerkt. Der bereit« stark qualmend« Wagen wutd» in Mannheim au« dem Zug« entfernt. * Der Schrecken der Dresdner Held«. Mitte Juli war der aus Oberschlesien gebürtige 44 Jahre alte, in Radeberg wohnhafte Glas- machermeister Adam Josef Kupiai wegen schwerer sittlicher Verfehlungen vom Gemeinsamen Schöffengericht Dresden zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Dieser Unhold war der Schrecken der Dresdner Heide. Wahllos hatte er sich an Mädchen und Frauen jeden Alters ver griffen. Kupjai hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt. Nach zweitägiger Verhandlung vor der 4. Strafkammer des Dres dener Landgerichts wurde das erstinstanzliche Urteil in vollem Um fange bestätigt. «I« Zurßr» »wat. Die Haftpflicht des Tierhalter- für Verschätzen. Im 8 833 BGB. heißt es: „Wird durch ein Tier «in Mensch getötet oder die Gesundheit eines Menschen verletzt oder eine Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher da, Tier hält, verpflichtet, dem Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen." Durch diese Bestimmung sollte das Publikum gegen die Ge- fahren geschützt werden, in die es durch Tiere gelangte, und es war gleichgültig, ob es sich um ein wildes Tier oder Haustier handelte und ob der Tierhalter Eigentümer, Mieter oder Pächter des Tieres war. Es war auch gleichgültig, ob ein „Verschulden" des Tierhal ters vorlag oder nicht. Daraus ergibt sich, daß dem letzteren di« unberechenbaren Launen und Eigenwilligkeiten seines Tieres zum schwersten Verhängnis werden konnten, gegen das ihn kein Gericht schützte. Daß dieser Zustand nicht bleiben durfte, liegt auf der Hand, und so wurde die obige Bestimmung durch Reichsgesetz vom 6. Junt 1908 dahin ergänzt, daß eine Ersatzpslicht seitens des Tierhalter« nicht eintritt, wenn der Schaden durch ein Haustier verur sacht wird, das dem Berufe, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalte des Tierhalters zu dienen bestimmt ist und entweder der Tierhalter bei der Beaufsichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat oder der Schaden auch bei Anwendung dieser Sorgfalt entstanden sein würde. Die Haf tung des Tierhalters selbst ist darnach wesentlich eingeschränkt und für die wichtigsten Fälle des Verkehrs durch ein besonders gearte tes Verschulden begrenzt. Auch eine Aufsichtsperson, d. h. eine Person, welche für den Tierhalter durch Vertrag die Aufsicht über ein Tier übernimmt, wie z. B. Kutscher, Dienstmagd usw., haftet gemäß 8 834 BGB. für Tierschäden, kann sich aber von der Haftpflicht befreien, wenn sie nachweist, daß sie bei Führung der Aussicht die im Verkehr erfor derliche Sorgfalt beobachtet hat und daß der Schaden trotz Anwen dung dieser Sorgfalt entstanden sein würde. Es kommt bei der Aufsichtsperson auf ein „Verschulden" an. Hat eine Aufsichtsperson einen Schaden verursacht, so hastet der Vierhalter nach 8 831 BGB., kann sich aber von der Haftung be- freien, wenn er nachweisen kann, daß er bei der Auswahl der von ihm bestellten Aufsichtsperson die im Verkehr erforderliche Sorgfalt geübt hat oder daß der Schaden auch ungeachtet dieser Maßnahmen entstanden sein würde. Diese Haftpflicht des Tierhalters wird nach einer Entscheidung des Reichsgerichts damit begründet, daß der Tierhalter in seinem Interesse seine Mitmenschen den Gefahren aussetzt, mit denen das Tier sie bedroht, und daß er deshalb auch den Schaden ersetzen müsse, der infolge dieser Gefährdung entstehe. Zur Begründung einer Haftpflicht für einen Tierschaden muß aber stets ein ursächlicher Zusammenhang bestehen, doch ist eine unmittelbare, durch das Tier selbst verursachte Beschädigung nicht erkorderlich. Es braucht also z. B. ein Mensch nicht durch das Pferd selbst beschädigt zu sein, cs genügt auch, daß der Wagen, den das Pferd zieht, den Menschen beschädigt. Der Tierhalter braucht nicht, wie schon erwähnt, Eigentümer des Tieres zu sein; es genügt zur Begründung der Haftpflicht, daß er ein Tier unterhält und füttert und so den äußeren Anschein gibt, daß er über das Tier verfügt. Er gilt solange als Verpflichteter, als er im Besitze des Tieres sich befindet; mit dem Entlaufen eines Tieres z. B. hört seine Schadenersatzpflicht nicht auf (§ 886 BGB.). Falls ein zugelaufenes Tier Schaden anrichtet, kann ein Mensch nur nach 8 823 BGB. in Anspruch genommen werden, da er in diesem Falle weder Tierhalter noch Aufsichtsperson ist. Nach diesem 8 kann nur derjenige zum Schadenersatz verpflichtet werden, welcher vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit usw. eines anderen widerrechtlich verletzt. Besondere Bestimmungen enthält das BGB. für Wildschaden, für welchen ein „Verschulden" nicht vorausgesetzt zu werden braucht. rtus dem Gerichtssaal. Landgericht in Bautzen. (Nachdruck verboten.) Die fortgesetzten und umfangreichen Scheuertuchdiebstähl« zum Nachteil der Firma Otto Lngext, Textilwerk« in Kirschau, die bereits am 19. Februar 1926 vor dem gemeinsamen Schöffengericht zur Aburteilung gekommen waren, wurden noch einmal einoehend erörtert in der Verhandlung gegen den. früheren Scheuertuchgroß- Händler Johann Nepomuk Limmer aus Dresden. Wie f. Zt. schon berichtet, war Limmer beschuldigt, sich der Anstiftung zum Diebstahl und der gewerbsmäßigen Hehlerei schuldig gemacht zu haben Das Gemeinsame Schöffengericht hatte ihn mangels aus reichenden Beweises freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung eingelegt. Bekanntlich hatten von 1923 ab Angestellte der Firma Engert fortgesetzt große Mengen Scheuertücher gestohlen und in ca. SO Sendungen von je 1 bi» 3 Zentnern Gewicht an Limmer nach Dresden geschickt. Lummer sollte die betreffenden An- gestellten durch Ueberredung und Geschenke zum Diebstahl bestimmt und die Scheuertücher trotz Kenntnis des unehrlichen Erwerbs an sich gebracht haben. Er bestritt dies. Von zwei der in Untersuchungshaft gewesenen Angestellten war Limmer schwer be lastet worden. Später hatten sie ihre ausführlichen Angaben wi derrufen. Ziemlich verdächtig war, daß Limmer den größten Teil der Sendungen nicht an sich, sondern an verschiedene Deckadressen hatte schicken lassen und daß er den Erwerb und Eingang dieser großen Mengen Scheuertücher nicht gebucht hatte. Andererseits stellten eine Anzahl Dresdener Geschäftsleute, die mit Limmer be kannt waren, diesem ein sehr günstiges Leumundszeugnis aus. Die große Berusungskammer hielt den gegen Limmer aufgekommenen Verdacht keineswegs für beseitigt, aber auch den Schuldbeweis nicht für voll erbracht. Deshalb wurde die Berusüng der Staatsanwalt schaft verworfen. Verteidiger waren R.-A. Justizrat Dr. Schulze- Neusalza und R.-A. Dr. Hentzschel-Bautzen. Für den Erwerbslosenral gesammelt hatte der 18 Jahre alte Arbeiter Ernst Johannes Kretschmer aus Bautzen am 11. Juni 1926 in der städtischen Turnhalle in Bautzen bei Auszah lung der Erwerbslosenunterstützung. Wegen einer nicht genehmig ten öffentlichen Sammlung war Kretschmer angeklagt, vom Amts gericht Bautzen aber sreigesprochen worden, weil die Oessentlichkeit der Sammlung verneint worden war. Die Staatsanwaltschaft hatte Berufung eingelegt. Heute erhielt Kretschmer 1 RM. Geld strafe oder 1 Tag Haft. schmachvollen Behandlung zu entgehen, hatte dl« Krau beim Miet- »richt auf Räumung geNagt. tun 26. Mat war Urteil «raangen, der Sohn'M« binnen vier Tagen die in der Oppelstraß« 2Ü, M, gelegene Wohnung seiner Mutter verlassen. Au» Rach« darüber goß der rablate Mensch in die Betten, m zwei Kommoden und in den Kleiderschrank ein« Menge Spiritus und brannte dann an fünf Stellen die Wohnung der Mutter an. Wohl war da, Feuer bald bemerkt und von der herbeigerufenen Feuerwehr be- kämpft worden, doch verbrannt« die ganz« Wohnungseinrichtung, «» wurde auch mehrfacher Gebäudeschaden angerichtet. Der Ange- klagte, der sich nach der Brandlegung freiwillig der Polizei gestellt hatte, erklärte, er hab« die» au» großer Wut, aus Rach« ge tan, wenn er nichts habe, brauche seine Mutter auch nichts zu be- sitzen. * Falscher Kriminalbeamter. Ein Rangierbeamter Wieg le pp aus Dresden hatte im Großen Ostragehege Liebespaare belauscht, verfolgt und eine Verlobte hinterher gestellt. Dieser gegenüber gab er sich als K r i m i n a l b e a m t e r aus, drohte mit Anzeige und nutzte diese Lage des Mädchens in ganz verwerflicher Weise aus. Die Eltern des Wieglepp, die in Freiberg wohnhaft sind, waren nach Bekanntwerden dieser peinlichen Geschichte nach Dresden gefahren, um sich für den Sohn zu verwenden, Dies kam ebenfalls zur Anzeige. Beide alten Eheleute wurden da- raufhin Mitte Juni wegen versuchter Verleitung zum Meineid zu je einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Die fünfte Strafkammer bestätigte am Montag das Urteil gegen den Vater Wieglepp, sprach aber dessen Frau frei. * Zuchthaus für «inen vraudsiisler. Das Schwurgericht Dresden verurteilte am Montag den 23 Jahre alten Arbeiter und früheren Schiffer Kurt Walter Schnee wegen vorsätz - kicher Brandstiftung zu vier Jahren Zuchthaus, uns Jahren Ehrenrechtovcrlust und ordnete auch die Stellung un- er Polizeiaufsicht an. Der Verurteilte ist ein mißratener Sohn, eit langer Zeit erwerbslos, beschimpfte und mißhandelte er seine n den sündiger Jahren stehende Mutter fortgesetzt. Um dieser 17-AiehungS.RlasselSY.Sächf.Lan-eslotterie Ziehung am 27. September 1926 'chne Lkwü-rä Alle Nummern, neben welchen kein« Tewlnndeielchnun, ü:hl find mit IS« Mark gezozeiu »«««« au! Nr. >38482 »ri -mm Seoroe Meyer, Lc pgy. s««o om Nr. »784 1>ct Herr«» Busch L Io., Dresden. ,««« out Nr. 4»4»0 del Herrn Alexander Hessel, in Berwaltun» Helene Hesse!, Dresden. «345 033 378 843 478 528 453 40« 5S3 33« 045 (250) »32 103 «48 57« 752 (253) »241 548 124 134 574 (253) 5S1 72» 452 541 3öS 144 5»2 »424 (253) öS« 243 447 552 822 458 127 1»s 82« »742 372 418 243 (253) M7 701 41« (253) 873 417 880 720 714 244 123 834 422 ,742 152 50» 412 473 7«4 (253) 733 311 810 024 83» 312 401 (250) 344 207 157 «143 4dl 454 533 283 I«7 (250) 13« 722 845 434 3S4 441 «S34 540 1S3 247 533 310 741 704 425 773 M4 343 »31 373 784 (5333) IS1 «4» 322 458 251 V73S 452 74» 417 131 37» (253) »43 333 24» 274 587 7S7 777 (1300) »32 »73 073 (330) »42 8333 (253) 443 784 (253) 320 234 114 313 42« 345 817 745 »87« 044 415 040 4«5 (250) 42« 3»4^I05^41 442^ 0S5 313 2S4 435 -- — 314 84» 3-3 847 2S3 2S3 482 (253) 334 »»44« 173 244 183 317 882 334 430 778 «48 (253) 55» 85» 123 455 »«453 343 472 814 347 3»3 35 ! 45« «4 375 244 (253) »7103 245 (253) 474 83« 333 873 487 887 » 8174 474 «II 787 547 813 312 4II »34 2»7 (253 134 223 5S7 »33 781 017 353 433 148 235 7«0 »V4»3 480 847 484 187 113 405 (250) 413 433 7«2 (303) 574 »3« 431 732 170 (2033) 545 ««043 730 543 135 (330) 235 (253) SIS 083 34» 311 S«2 »71 43» (503) 377 184 377 «L787 422 453 424 128 347 (253) 581 4Ü0 552 748 «»735 284 »05 51« 238 144 »40 »12 712 04« (253) 241 (300) »82 854 845 l»7 I»2 851 «»54» (253) 414 385 875 055 SSO 378 884 »88 715 33» 780 881 «»5«5 4S8 072 «07 804 78» 781 253 421 (500) 010 047 »35 «,543 548 »33 311 327 (300) 4S3 211 454 (500) 825 275 IS5 345 577 331 »37 081 04« 502 475 «V828 108 ,250) 7S8 435 885 434 335 055 »18 «12 231 843 (303) «54 (250) «85 023 »»3 40« 431 754 3»5 «73 »34 334 «VSI4 »8» 144 »0» 414 042 88« »34 0«) 123 147 185 423 4S4 1250) ««2d8 (253) «»» 340 (250) 041 20» 515 273 588 «31 644 «4» 331 144 13» «»242 (250) «82 (253) 37» 54» 02« (300) «84 »14 158 53» 177 844 (250) 035 532 (250) »0422 485 024 4S7 14» 483 04» (253) 23« 354 087 345 02» IS5 (303) 20» 325 135 871 »L»15 »20 WS »43 027 31« (330) 21» »«454 (253) 443 »8» 321 832 754 (303) »74 35» »83 342 »»232 »71 17» 131 51» 145 «3» 333 ,503) «27 457 314 (503) »47 (2030) 373 538 052 322 (330) 445 534 14» ».»452 222 004 848 25» 14» 717 083 038 042 733 445 »I» (250) 103 533 53» »,744 523 774 81» 514 15» 23« 438 (253, 332 340 853 387 245 55» 1S4 54» 334 »3» ,250) 133 552 (253) »0« (303) »»321 (503) 231 »35 1S2 4»» 315 (3M) 42» 44» 772 583 »3« (253) »704» 474 84» 753 244 448 »75 »I I 820 443 102 (500) »85 803 1144)8« 451 (253) 734 838 (253) 504 753 4»4 288 412 113 «77 720 157 (3M) IS» 01» »0813 88» 33» «35 805 8»l (250) 304 745 224 5b« (500) 500 007 477 ,1003) »52 74» 411 434 312 4SL (3M) «0252 , 253) «0 203 3»2 (253) »5» 5S5 «7» 54» (3M) 432 375 27« 128 »IS »48 »1783 3M 01» »3» 478 337 3M 554 IM 245 144 374 (SM) 284 514 ««581 (IOM, »74 884 Ü35 13» 744 148 358 55» M3 72« 837 731 »5» 8»2 151 447 34» ,3M) «»355 (253) 073 »34 737 IM 4«« 440 4 51 40« 7»! 748 1S3 317 «47 2K3 71» »14 777 „025 Ml 522 »»0(250) 003 7M 44» 708 »2» (3M, 838 707 »1» 234 »04 II» 102 72» 242 „532 »2» 4« 4»S OS» IM 733 Ml 710 730 (250) 772 484 „037 »37 25« (250, 043 (253) 122 752 75» 344 »55 373 038 MI 24» «77 175 03» 000 141 257 (250) «2» »44 417002 ( 253) 704 314 I»S 74» «83 »31 233 453 (250) »«3 83« 544 «1828 428 »5» 543 »77 118 «35 22« 822 (250) 58» (250, 302 782 , 253) 477 4 055. ?<7 8»2 M3 »15 543 (250) 240 »57 270 000 ,0432 304 ,500) »3» »47 752 »23 Lll »OS -,os 504 «I» (220) 521 400 702 .51002 ,3 M) 855 em 703 s»7 23» 557 »7» 0« M2 ms M4 35» 253 723 »12 ,«145 71» 747 (250) »78 »7» »35 4»4 «1 174 74» «52 „538 445 MS I»7 453 055 75» »I» 55» 31» »5» 542 M4 (2 3) ,440» »33 »73 503 MS »57 754 554 M2 «14M» 384 1 54 251 »51 37» 75» (250) 545 122 754 384 103 > 75 (250) ,<>254 544 318 023 520 275 'M ,«232 I»7 ,253) 333 1»3 321 (531) 1«I IM «27 451 414 ,2» «3 252 531 443 „372 M7 452 «3» M3 2»7 U5 ,3M> 337 53, »05 53» »05 53» »22 «M 74» ISS 707 „ 230 (250) 515 3M 24» 737 534 SM 5,2 3M (330) 714 3« (3M) 323 35» 31» 3», »27 (253) «4»3 253 U » 444 ,3m. 31» id» (253) »71 M7 MO «3» 5M (3M) »7» 05 »41 »40 (3000) 037 «»043 4b» 41» 20» <253. 71» 470 „3 4H0 7r» 401 ob 787 ««SS» «' S »53 442 »20 280 «»» ,250 »31 »44 «43 40) 2t» 773 3M 714 «»« «174» 304 »23 433 743 247 34» (2,3) »»I 47» 141 (253, 143 3»7 432 7«7 37, 123 4»«M2 137 «4 7(U «I 478 5-2 413 042 Sb« 55» 32« »7»
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