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Der sächsische Erzähler : 23.11.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192611232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19261123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19261123
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1926
- Monat1926-11
- Tag1926-11-23
- Monat1926-11
- Jahr1926
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.11.1926
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8i.Iahrgang Dienstag, den 23. November 1S26 r»nb Reden Poincares und Keniat». Paris, 21. Nov. Ministerrat Poincarö und Userrich^« Minister Herriot wohnten heute der Einweihung einer F-ch» schule in Tarbes in den Pyrenäen bei, die Zut Er« innerung an den verstorbenen Senator Jean Dupuy, den ehemaligen Besitzer des Petit Journal, errichtet worden ist. Aus diesem Anlaß hatten die städtischen Behörden ein Ban kett veranstaltet, in dessen Verlauf Poincarö eine politische Rede hielt. Er führte u. a. aus: Die Gefahr vop gestern, die heule weiter ferngerückt, aber noch nicht verschwunden ist, ist weniger sichtbar und weniger faßbar, als die von der Frankreich während des Krieges bedroht war. In Mehr heit steht jedoch auch diesmal die ganze Zukunft der franzö sischen Nation auf dem Spiele. Diejenigen, die darauf drängen, daß man diese Arbeit durch verfrühte Maßnahmen vollende, verschlechtern nur die Hoffnung auf eine dauernd» Besserung der französischen Verhältnisse. Gewiß liegt es im Bereich der Möglichkeiten, die gegenwärtig führenden Männer, sobald man den Wunsch hegt, durch ander zu er setzen. Die Versammlung verlangte sodann, daß auch Her riot das Wort ergreife. Dieser weigerte sich Mnächst, er klärte sich dann aber auf Verlangen Poincarss bereit und führte aus: Man hat die Pflicht, auch in der'Politik, die Ge setze der Maral nicht außer Acht zu lassen. Meine Partei rechnet es sich zur Ehre an, stets eine nationale und eine demokratische Partei gewesen zu sein. Das erste K ezirksabkommerr. London, 22. Nov. (Drahtb.) Im Bezirk Nottingham shire ist am Sonnabend zwischen Grubenbesitzern und Berg arbeitern ein Abkommen abgeschlossen worden, in dem dl« Arbeitsbedingungen für den gesamten Bezirk für die näch sten fünf Jahre festgesetzt werden. Die Löhne werden nach den finanziellen Erträgnissen auf Grund einer bestimmt«» Periode festgesetzt und zwak in der Form eines prozentua len Zuschlags auf die bestehenden Grundlöhne dieses Abkom mens. Dieses Abkommen gilt für 55 006 Bergarbeiter. vLeues ans oller Wett. Schwere Sturmschäden. Sturmschäden im bayerischen Hochland. München, 22. Nov. (Drahtb.) Aus verschiedenen Ge genden des bayerischen Hochlandes laufen Nachrichten über schwere Sturmschaden eln. Am Königsee wütete am Sonn abendabend bis Sonntag früh ein heftiger Wirbel» sturm, der vielerlei Schäden an den Häusern anrichtet«, manche Dächer abdeckte und Bäume entwurzelte. Auch in der Gegend des Kochelsees richtete der Sturm schwere Verwüstungen an. Ueber das schwere Unwetter in Südbayern wird wei ter gemeldet: München, 22. Nov. (Drahtb.) 2n der Gegend he» Walchen- und Kochelsee, herrschte la der Nacht zu« Sonntag ein überaus heftiger Föhn. Gewaltige Wasser hosen sagten bis weit in« Land hinein. Bäume «urdeu entwurzelt, schwere Holzblöcke zu Tal geschleudert üud di« Straßen versperrt. Zahlreiche Telegraphen- vud Telephon- leitnngen wurden unterbrochen und die Lichtleitungen zei> Man fragt sich, warum sie, etwa in Preußen, sich scheut«, solche Forderungen aufzustellen und durchzuführen. Ent weder gibt es außerhalb der sächsischen Linkssozialisten keine zuverlässigen Sozialisten, oder das, was die sächsischen Linkssozialisten hier vortragen, ist derart, daß sich jeder Sozialdemokrat außerhalb Sachsens fürchtet, es als sein Ar beitsprogramm herauszugeben." Das Blatt bezweifelt am Schluß, daß es überhaupt möglich sein werde, etwas Posi tives aus dem linkssozialistischen Wunschzettel herauszu holen. UifcholVureröaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft, der Schulinspektion und de» Hauptzollamts zu Bautzen, de» Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. Gefallenenehrung. Berlin, 21. November. Im Beisein von Vertretern der ausländischen Missionen fand durch die Vereinigung ehe maliger Kriegsgefangener Groß-Berlins am Denkmal der in Gefangenschaft verstorbenen fremdländischen Kriegsteil nehmer auf dem Südfriedhof in Stahnsdorf eine Kranz niederlegung statt. Die Feier wurde eingeleitet durch eine Andacht in der Kapelle. Der Kranz trägt die Inschrift: „Den im Weltkrieg in der Gefangenschaft verstorbenen Ka meraden aller Nationen." Wien, 21. Nov. Heute vormittag hielten die reichs deutschen Vereine und Verbände auf dem Zentralfriedhof ein« Gedächtnisfeier zu Ehren der gefallenen deutschen Sol daten ab, an der auch viele Angehörig« gefallsner deutscher Soldaten teilnahmen. Inmitten des Halbrundes vor dem Ehrenmal hatten der deutsche Gesandte in Wien, Graf Lerchenfeld, seine Gattin, sämtliche Mitglieder der deutschen Gesandtschaft und Vertreter des Deutschmeisterbundes Auf stellung genommen. Nach einem weihevollen Gesang des reichsdeutschen Männergefanavereins hielt Graf Lerchen feld die Gedenkrede. Hierauf legten Graf Lsrchenfeld und die Vorstände der einzelnen Vereine am Heldendenkmal zum Gedächtnis der Gefallenen Kränze nieder. 6Mcrge6Lcrtt-» Unabhängige Zeitung für alle Stätide in MM und Land. DichtesteVerbrettunginallenVolksschtchten Beilagen: Bildenvoche, Jugend n. Deutschtum, Mode vom Tagch Km» und Helm, Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Derlng von Friedrich May G. m.b.tz. in Bischofswerda. Fernsprecher Nr. 444und 415 sagt dazu u. a: „Wenn man selbst leben will, muß man auch andere leben lassen. Es ist ein Merkmal für die Zurückgebliebenheit der politischen Intelligenz unse rer sächsischen Linkssozialisten, daß sie diese Wahrheit noch nicht begriffen haben. Das sozialistische Arbeitsprogramm ist eine sehr brave theoretische Schülerleistung. Fast alles, was sich irgendwie auf diesem weiten Erdenrund ein warmes und wohlmeinendes Herz erhoffen mag, hat Auf nahme in dieses Programm gefunden. Die Sozialdemo kratie war des öfteren im Reiche in Koalitionsregierungen. Pvftfch«ik»«o>»t» r Amt Dresden Sk». 1821. Gemeinde* verbandsgirokasir Bischofswerda Kent» N». «4. i Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher irung de» Betriebe» der Zeitung »der d«r Beförderung-einrich- ttmgen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Lin Zug vom Skurm aus den Gleisea geworfen. Innsbruck, 21. Nov. (Drthtb.) während dee-iwn V« zau nach Bregenz verkehrend« ArühperfonenM» mn »^0 Uhr wegen einer durch den Skurm veruchnhüm PesthDd» gung nahe der Halkestell« Anker-Vach auhkkst, «WßK ltzst eia Windstoß und warf dea au, «tu«« WchMWtzm nstd sechs Personenwagen, bestehrndea Zag «st W Lokomotive ans dem Gleis. Hierbei wurden zwel HMfeM leichk verletzt. . Tagesschau. * Der Landesausschuß der deutschen Volksparkei tritt in einer Entschließung für eine Koalition von dea Deutsch nationalen bis einschließlich der Altsozialisten ein. Eine Re gierungsbildung mit den Linkssozialdemokraten wird ent schieden abgelehnt. * Im Zusammenhang mit den Sohlenschiebungen im Ruhrgebiet sind in Berlin bekannte Geschäftsleute aus dem Rheinland verhaftet worden. * Im englischen Bergbau ist das erste Bezirksabkom- msn im Bezirk Nettinghamshire abgeschlossen worden. *' Schwere Wirbelstürme haben im bayrischen Hochland, in der Tschechoslowakei, in der Schweiz und in Frankreich großen Schaden angerichtet. In der Nähe von Bregenz warf der Sturm einen Personenzug aus dem Gleis. Zu den mit * bezeichneten Meldungen OnSen oie Leie, "lus- n'chi liches an anderer Stelle. Der Zusammenbruch des englischen Kergarbetterstreiks. London, 20. November. Mit einem Stimmenverhält nis von 20 : 1 wurde auf der Delegiertenkonferenz der An trag, den Streik fortzusetzen, abgelehnt. Der Schwerpunkt ist jetzt auf die einzelyen Bezirke ver legt; die einzig« Aufgabe der Exekutive ist jetzt, den örtli- chen Unterhändlern ins Ohr zu flüstern, ob sie annehmen sollen oder nicht. Die Konferenz hat als Anleitung für die Distrikte bet den Verhandlungen über örtliche Vereinbarungen Vor schläge ausgearh«t«t, hiernach soll eine Teilung des Rein ertrags der Bergwerke in der Weise vorgenommen werden, daß 87 Prozent auf Löhne und 1» Prozent auf den Gewinn entfallen. Alle Abkommen sollen Mit einmonatiger Frist beiderseits kündbar sein, und die Distrikte sollen sich be- mühen, die völlige Wiedereinstellung aller im April 1928 «nzeiaenpreis (in RKchsmark): Di« 4S mm bnite SrundHriftM« LS Pkg., örtlich« Anzeigen 20 Pf«, i breite Reklamezetle (im Tettteu) 70 Pfg. Für oas von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Plätzen «eine Gewähr. — Rabatt nach Taris. — FW anzehM tarifmäßige« Ausschlag. — Erfüllungsort Bis der Entschließung der ASPS. zur Regierungsbildung ge sagt: „Diese Entschließung hat, dem Willen der Zustimmen den gemäß — wie ausdrücklich bemerkt sein mag — durch aus keine unzweideutige Absage nach dieser oder jener Rich tung hin gebracht." Hiernach scheint die „Volksstaat" - Richtung in der ASPS. mit der durch Buck erklärten Absage an die Deutschnationalen Im weiteren dem linkssozialtsti Die Regierungsfrage in Sachsen. Tagung des Landesausschusses der Deutschen Volksparkei. Dresden, 22. Nov. Am Sonntag tagte in Dresden der Landesausschuß der Deutschen Volkspartei, um zur politi schen Lage in Sachsen Stellung zu nehmen. Zur Frage der Regierungsbildung wurde eine Entschließung ange nommen, die jeden Zweifel über die Stellung der Deutschen Volkspartei ausschließt. Sie lautet: „Der Landesausschuß lehnt eine Regierungsbildung mit der Linkssozialdemokrakie entschieden ab. Er hält für die dem Wohle des Landes am meisten dienende Lösung der Regierungsfrage zur Zeit eine Koalition von den Deutfchnationalen bis einschließlich Allsozialisten, die über eine klare Landkagsmehrheit verfügen würde. Er tritt nach wie vor hierfür ein und weist die in der presse ausgestellte Behauptung, daß die Deutsche Volksparkei eine Koalition mit den Deutschnalio- nalen ablehne, als unwahr zurück. Der Landesausschuß begrüßt es, daß die Deutschnakionalen ihren bisherigen Standpunkt, eine Koalition mit Sozialisten abzulehnen, aufgegeben haben. Er bedauert es, daß die ASPS., woran nach den wiederholt in Gegenwart der Vertreter der Deutschnakionalen Volksparkei abgegebenen Erklärungen dec offiziellen Vertreter nicht gezweifelt werden kann, nicht bereit ist, mit -er Deutschnationalen Volkspartei zusammen eine Regierung zu bilden. Bei dieser Sachlage und bei der ablehnenden Stellung der Deutschnationalen zu einer Win- derheitsregierung der Mitte, fehlt es bis auf weiteres an einer Mehrheit für eine Neubildung der Regierung. Für alle weiteren Verhandlungen hat als oberster Grundsatz zu gelten, daß im allgemeinen Landesinteresse die Bildung einer Linksregierung verhindert werden muß und daß da hinter die Interessen einzelner Parteien zurückzukreken haben." Auch die demokratischen „Dresdner Neue sten Nachr." halten eine Koalition mit den Linkssozialisten für ausgeschlossen und sagen dann: „Man muß sich also schon jetzt damit vertraut machen, daß die Regierungsbildung auf anderem Wege er folgen wird, sei es mit einer Minderheitsregierung der Mitte oder einer Mehrheitsregierung, die auch die Deutsch nationalen mit einschließt, denn über allen taktischen Er wägungen und allen „grundsätzlichen" Erklärungen der Parteien steht die Pflicht, dem Lande eine neue handlungsfähige Regierung zu geben." Das demokratische Organ verweist dann darauf» daß die Auf gaben der sächsischen Politik viel' mehr die Fähigkeit zu praktischer Kleinarbeit, als grundsätzliche Weltanschauungs bekenntnisse fordern. Von dieser Arbeit dürfte niemand ausgeschlossen werden, der praktisch ernsthaft Mitarbeiten Die Kohlenschiebungen im Unhigebiet weitere Verhaftungen in Berlin. Berlin, 20. Nov. Am Freitagnachmittag sind in Ber lin eine Anzahl zum Teil bekannter Geschäftsleute aus dem Rheinlands verhaftet worden, die nach Berlin gekommen waren, um bei dem Reichskohlenkommissar zu versuchen, eine nachträgliche Genehmigung der bekannten Kohlenschie bungen nach Holland zu erwirken. Bekanntlich hatte wäh rend des englischen Lergarbeiterstreiks eine Anzahl nicht unbekannter Kohlenhandelsfirmen im Rheinlands lukrative Geschäfte mit englischen und holländischen Firmen getätigt und große Mengen ausgeführt, ohne die Genehmigung des Reichskohlenkommissars zu besitzen. Die Ausfuhr war da durch ermöglicht worden, daß die in Frage kommenden Händler Blankoformulare des Reichskohlenkommissars in der Hand hatten und diese zum Teil direkt fälschten. Der Reichskohlenkommissar hatte, als Zollgrenzbeamte hinter die Schiebungen kamen, den Staatsanwalt gegen die in Frage kommenden Firmen in Bewegung gesetzt. Das erste Urteil in dem Duisburger Kohlenfchieberproretz. Duisburg, 22. Nov. (Drahtb.) Dor dem Duisburger Schöffengericht wurde am Sonnabend in beschleunigtem Verfahren das erste Urteil im Kohlenschieberprozeß gefällt. Lin Angeklagter wurde zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte hatte als Angestellter des Holländischen Frachtenkontors in Duisburg Bescheinigungen für die Koh lenausfuhr entwendet und diese an eine Kohlenhandelsfir ma für mehrere 100 Mark verkauft. Erscheinungsweise: Irden Werktag abends für den folgend. Tag. Bezugspreis für die Zeit eine» halben Monats: Frei in, Hans halbmonatlich Mk. 1.20, beim Abholen in der Geschäftsstelle Im wöchentlich SV Pfg. Einzelnummer 10 Pkg. (Sonnabend- und Stöi Sonntagsnummrr IS Pfg.) — All« Postanstalten, sowie unsere Zeitungsausträger u. die Geschäftsstelle nehmen Bestellungen entgegen
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