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Der sächsische Erzähler : 17.01.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193101172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19310117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19310117
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1931
- Monat1931-01
- Tag1931-01-17
- Monat1931-01
- Jahr1931
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 17.01.1931
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DerSWsHeLrMer umschlingt — nicht staatspolitisch, aber im Sinne der kul turellen Gemeinschaft — das gesamte Volks deutschtum der Welt, das ohne ein gesundes Reich nicht deutsch leben kann, wo auch immer in der Welt es auf seinen Posten gestellt sein mag. chaft, des AWeittgertcht» und de» Haupt» im«, de» Finanzamt», der Schuliaspettim Tagekülü fiirMsHOwer-a Linzige Tageszettung im Amtsgerichtsbezkk Btschosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da»zm Deröfferüttchun- der amtlichen Bekannt- machungen der Amkahaup " ' »ollamt» zu Bautzen, und de» Stadtmt» Pi Bischo Preioabbaaverordnung für Marken- artikei. Verlia, 16. Jan. Das Reichswirtschaftsministerium teilt mit: Die Reichsregierung bat zur Förderuna de« "eiferen Preisabbaues eine Verordnung wer Prelsbindungenbei Markenartikeln erlassen, die im Deutschen ^chsanieiger bekanntgemacht wird. Al- MarkEMl gelten nach der Vetvrdnung solche Wa*en, die entweder selbst oder deren Tagesschau. Rach einer Bestimmung des Retchsral» sind Veranstattungen, -le am IS. Januar 1SZ1 au, Anlatz und zu Ehren der Reiche gründung unternommen werden, von der Vergnügungssteuer be ste». * Vie Reichsregierung hak eine Verordnung zur Preissenkung prel»gebundener Markenarkikel erlassen. Vie süddeutsche Nah rungsmittelindustrie protestier» gegen die Verordnung und warnt die Reichsregierung vor schematischen Eingriffen in die Preis- gestalkung. Der Verwavuugsrak der Relchspost hat beschlossen, die Vor- schlüge auf Herabsetzung gewisser Gebühren, die sei« dem vorigen Monat vorliegen, anzunehmen. * Vie zweite europüifche Konferenz, zu der 27 Minister erschie nen sind, wurde Freitag vormittag durch den französische« Autzen- miuisker Driand eröffnet. Relchsautzenmlnlster Dr. ,L«rliu» ver trat l«*slnne der deutschen Antwort auf da» Vriand-Memoran- dum nochmal» die Auffassung, -atz zur Wiederherstellung des europäischen Frieden« eia „gerechter Ausgleich" notwendig fei. *) Ausführliche» an anderer Stelle. Aeukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen. Illustrierte» Soqntaasblatt Heimatkundlich« Bellas« / Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Beklag von Friedrich May, G. in. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dreoden Nr. 1521. Gemeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Ak WWW -kl KMW'SMsklM. Genf. 16. Januar. Bei der heutigen Eröffnung der Europa- Konferenz hatte man von einer Geheimsitzung Abstand genommen; wenige Minuten nach 11 Uhr wird die Oessentlichkeit zugelassen. Di« ,,Europiie r" sitzen nicht am Tische des Rates. Man hat ihnen nur die angebaute Hälfte des vergrößerten Glassaales einge- räumt. Es kann nicht gleich begonnen werden, weil die Radiomon teure, dieBrlands Eröffnungsrede der Menschheit ver mitteln sollen, mit ihren Vorbereitungen nicht fertig geworden sind. Am 11,30 Ahr klopft Präsident Vriand auf den Tisch. Dann treten die Photographen in ihre Rechte, und morgen kann di« Well die neu« Europakommission de» Völker bunds rate s mit eigenen Augen im Bild« beschauen. Mit Be friedigung stillt man fest, daß Cal ander schon in Genf ringe- troffen ist. Dann gibt es eine große Ueberraschung: Briand liest vor. Eine bescheiden«, kurze Eröffnungsrede, die offenbar nicht von ihm entworfen ist. Er ist durch diese unge wohnt« Handlung sichtlich geniert. Da» hindert ihn aber nicht, im ersten Satze zu betonen, was ihm diese Kommission bedeuten soll. Lor vier Monaten hätten sich, sagt er, 24 Staaten zur „Europäi schen Union" entschlossen, um den europäischen Gefahren, vor allem der wirtschaftlichen Unordnung, zu begegnen. Reichmlutzemuinister Dr. Eurlius führt« in seiner Ansprache fügendes aus: Deutschland sei gewillt, jeden Weg mitzugehen, um gemeinsam mit anderen Ländern die Wirtschaftskrise zu heben. Gr sei der gleichen Meinung wie Briand, daß die jetzige Tagung sich vor allem mit den Maßnahmen beschäftigen müsse, die geeignet seien, einen Ausweg aus der Wirtschaftskrise zu fin den. Darum sei er der Meinung, daß die Konferenz zunächst den Vorsitzenden der Wirtschaftskonferenz, Colijn, anhören müsse, kr sei auch bereit, im Rahmen der Konferenz über einzelne Wirt- chaftsmaßnahmen, z. B. die Frage der Agrarkredite, zu verhan- »eln. — Dr. Curtius ging sodann kurz auf di« Aufgaben, die der etzigen Tagung gestellt seien, «in. Die Völkerbundsoersammlung >abe dem Studientomitee den Auftrag gegeben, da» gesamte Pro blem einer europäischen Einigung zu prüfen. Auf der ersten europäischen Konferenz seien für die jetzige Tagung verschiedene Arbeiten in Aussicht genommen worden, so z. B. die Erweiterung der Büros und eine Entscheidung über die Frage der Hinzuziehung der europäischen Richlmilgliederstaaten. Dr. Curtius erklärte, er sei der Ausfassung, daß die jetzige Tagung an diesen Fragen nicht vorübergehen könne und daß sie unter keinen Umständen unter den Tisch allen dürften. Er bat den Vorsitzenden um eine Beantwortung >er Frage, in welcher Weise diese Fragen jetzt behandelt werden sollen. .Nach Curtius unterstrich der italienische Außenminister Grandi die politische Bedeutung der Paneuropa-Offensive Frankreichs. Grandi sprach Italienisch, während die früheren Wortführer Jta- liens in Genf noch französische Reden hielten. Rach Auffassung der italienischen Regierung müsse eine Euro päische Anion zwei Bedingungen zur Voraussetzung haben: ersten, >ie völlige politische und rechtliche Gleichstellung sämtlicher euro päischer Staate« und zweiten, di« Erfüllung der Abrüstung»»«!, »flichtungen de» vöikerbundspakte«, da die Herabsetzung der Rö tungen die einzige Lösung de» Sicherheitsproblem» darflelle. Rur auf dieser Grundlage werde da, Problem der europäischen Sicher- Helt und der Europäischen Union selbst gelöst werden können. Es Handl« sich dabei um die entscheidende Grundfrage einer europäischen Solidarität. Grandi forderte ferner ausdrück lich, daß die Sowjetunion und die Türkei zu den Arbeiten des Europäischen Ausschusses hinzugezogen werden müßten. Der Ausschuß könne übrigens die Lösung der Fragen nur vorbereiten; die Entscheidung bleibe dem Bölkervundrat Vorbehalten. Auf Vorschlag Hendersons wurde dann ein achtgliedriger Aus- schuß, bestehend aus Briand, Curtius, Henderson, Grandi, Hyman», Beelaert» van Blockland, Herzog von Alba und Michalakopulos, eingesetzt, der als „Organisationrkomitee" Lar Arbeitspro- gramm des Ausschusses ausarbeiten und Vorschläge für die Be handlung der einzelnen politischen Fragen Im Ausschuß machen soll. , FseieristNnL Turmhoch umbranden die Wellen der Rot dos Schiff 6er Deutschen Reiches. Angesichts dieser Not sollen wir feiern? Gewiß, rauschende Feste, wie sie in einer schönen Friedenszeit selbstverständlich gewesen wären, können zur Begehung des Tages, an dem sich zum 60. Mal die Grün dung des Reiches jährt, nicht in Frage kommen. Doch die stille, inbrünstige Feier ist dafür umso not- wendiger. Wir können uns aufrichten an der Tat unse rer Vorväter, können daraus den Mut schöpfen, der zur Meisterung der harten Gegenwart erforderlich ist und den wir so dringend brauchen, um wenigstens unseren Kindern eine bessere Zukunft der Freiheit und Gerechtigkeit zu sichern. Und noch mehr: Wir können aus den sechs Jahrzehnten der Vergangenheit die Lehren ziehen und beher zig e n, die von der Leistung eines einigen deutschen Volkes und von den Fehlern kurzsichtiger Eigensucht und selbstver- .gessener Uneinigkeit zeugen. In Zelten der Wollust und des Genusses sind niemals große Gedanken geboren worden. Zumindest sollte es uns ein Trost sein, daß wir gerade aus der Not heraus vom Schicksal die Ausgabe erhalten haben, neuen großen Gedanken den Weg zu berei ten. Ist doch die Reichsgründung Bismarcks vor 60 Iah- ren von ihm selbst als ein endgültiger Zustand angesehen worden. Nach der Durchsetzung der Macht preußischen Gei stes in Norddeutschland war seine Reichsgründung der erste, der damaligen Generation angemessene Schritt zur neuen staatspolitischen Formgebung für das Deutschtum Mit te l e u r o p a s. Die nächsten Schritte sind noch unter Bis marck durch das Nibelungenbündnis mit Oesterreich, freilich unter Einbeziehung Rußlands, vorbereitet worden. Doch wie die Nachfolger Bismarcks in der kaiserlichen Zeit diesen großen weiteren Gedankengang nicht verstanden hatten, ins besondere nicht der Fürst Bülow, der uns heute noch aus dem Grabe heraus ^mit seinen geschmacklosen Denkwürdig keiten über den Hals kommt, so haben auch die Umstürzler von 1918, die in ihrer Verantwortungslosigkeit die Revolu tion als eine Lohnbewegung betrachteten, die Möglichkeiten der Stunde nicht erfaßt gehabt: Die Vereinigung der Deut schen in Böhmen mä> Oesterreich mit dem Mutterland«. Um so mehr gilt es heute, nun in nie rasten der,zäher Kleinarbeit die Vollendung des von Bismarck so genial angefangenen Werkes vorzubereiten. Wer einst zur Vollendung berufen sein mag und wann die Berufung erfolgen mag, liegt in Gottes Hand. Aber wir alle haben um der Nation willen, um unseres Deutschtums willen die Pflicht, bewußt dem Ziel zuzustreben. Freilich^ gehört dazu in diesen Zeiten bitterster Not di« erste Voraussetzung: die primitivst« Erhaltung der Existenz unseres deutschen Volkes. Die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ist ebenso wie die Beseiti gung der landwirtschaftlichen Not eine der dringendsten Auf gaben zur Erhaltung und Rettung des Reichs und zur Wei tertragung des Reichsgedankens. Dieser neue Reichsgedanke Umhüllung oder Ausstattung mit einem ihr« Herkunft kennzeichnenden Merkmal (Firma. Wort- oder Lildzeicheu u. a.) versehen sind. Der Verkehr mit diesen Ware« fällt aber nur dann unter die Verordnung, wenn der Lieserer de« Abnehmer durch Vervfllchtungsschein (Rever»), durch den Inhalt seiner Geschäft»bediaguageu oder ans andere Weise verpflichtet hat. die Ware nur zu einem bestimmten Preise an den Verbraucher weiter zu veräußern. Diese Preisbindungen sollen nach de« Inhalt der Ver ordnungen dann hinfällig sein, wenn der festgesetzte PrÄ» gegenüber dem am 1. Juli 1SZ0 geltenden Verbraucher preise nicht um mindesten» 10 v. H. ermäßigt ist. Soweit eine solche Preissenkung bisher noch nicht erfolgt ist »er den also die an dem Verkehr mit Markenwaren beteiligten Wirtschaftskreise — Erzeuger, Großhändler und Einzel händler — bestrebt sein müssen, sich binnen kürzester Zeil zur Vermeidung des Verluste» des Rechtsschuhe» im gegen seitigen Zusammenwirken über den geforderten Preisabbau zu verständigen. Nach der Meinung der Regierung soll es in der Regel vermieden werden, daß di« Senkung des Ver braucherpreises ausschließlich zu Lasten einer der beteiligten Wirtschaftsgruppen erfolgt. Einer Preisermäßigung würde es gleich zu achten sein, wenn unter Beibehaltung des am 1. Juli 1930 geltenden Nominalpreises eine entsprechend größere Menge der Waren geliefert wird. Dagegen würde «di« Senkung des Nominalpreises unter gleichzeitiger Ver schlechterung der Dualität oder Verringerung der Menge »licht als «ine Preissenkung im Sinne der Verordnung gel ten können. Solche Markenwaren, die am 1. Juli 1930 überhaupt noch nicht gehandelt wurden, fallen nicht unter die Verordnung. Das Anwendungsgebiet der Verordnung ist sachlich auf preisgebundene Markenartikel bestimmter wichtiger Warengebiete beschränkt. Diese sind, soweit Lebens mittel in Betracht kommen, in der Verordnung ausdrück lich genannt. Zum anderen werden sie in einer gleichzeitig mit der Verordnung ergehenden Bekanntmachung grup penweise aufgeführt. Um eine möglichst fühlbare Preis senkung mit alsbaldiger Wirkung zu erreichen, sieht die Verordnung von einer individualisierenden Regelung ab und trifft allgemeine Vorschriften. Zur Anwendung un vorhergesehener erheblicher wirtschaftlicher Nachteile ist eine allerdings sehr eng gezogene Härtebestimmung ausge nommen. Anderseits bleibt in solchen Fällen, in denen eine Senkung des Preises um 10 v. H. noch nicht für ausrei chend zu erachten ist, die Möglichkeit offen, auf Grund der Vorschriften des 5. Abschnittes der Notverordnung vom 26. Juli 1930 weitergehende Maßnahmen zu ergreifen Wie hierzu verlautet, soll der Reichswirtschaftsrat von den 26 Warengruppen, deren Verbilligung die Regierung durch Aufhebung des Preisschutzes erzwingen will, 15 ge strichen haben, darunter photographische Artikel, ärztliche Geräte, Glas- und Porzellanwaren und elektrische Batte rien. Die Liste wird danach nur noch Lebensmittel, Kos metika, Papier, Konfektionsware, billige Schallplatten, ge wisse Farben und solche Heilmittel, die nicht unter die Arz neitaxe fallen, umfassen. Protest der süddeutschen Uahrung»- mittelindustrie. Stuttgart, 16. Jan. Die hier versammelten Vertreter der süddeutschen Nahrungsmittelindustrie haben telegra phisch dem Reichsfinanzminister, dem Reichskanzler und dem Reichswirtschaftsminister eine Entschließung mitgeteilt, in der dringend vor schematischen Eingriffen in die Preisgestaltung gewarnt wird, wie sie der Verordnungs entwurf betr. Preissenkung und Preisbindung vorsehe. Vernichtung bewährter Verkaufsorgani sationen, Arbeitslosigkeit Und Verringerung der Steuererträgnlsfe müßten die unausbleiblichen Folgen sol cher Eingriffe sein. Nur beschleunigter Abschluß der be- bördlichen Eingriffe könne ein« Wiederbelebung der Wirt schaft bringen. Acht Tonnen russische» Gold für die Keich-dank. Verlin, 17. Januar. (Eigene Meldung.) Auf dem Schlesischen Bahnhof ist heute abend mit dem fahrplanmäßi gen Schnellzug V 16 aus Moskau über Dünaburg—Eydt- kühnen ein Waggon der Moskauer Staatsbank mit einer Goldladung im Gewicht von acht Tonnen und im Werte von 21,6 Millionen RM. emgetroffen. Begleitet war der Trans- vort von Beamten der Moskauer Staatsbank. Der Trans- Echhetmummnester Veden Werktag abend» für den tztgenden Tag. Bnug»p«k für dt» Ät etNesbalbm Monat»; Frei Ms Hau, halbmonatlich Mk. IDE beim Abholen tn der Geschästsstell, wöchentlich SV Psg.- Einzelnummer W Pfg. (Sonnabend- und Sonntagsnummer liö Pfg) Fernsprecher Am, Bischofswerda Rr. <44 und 44». Am Fall« höherer Gemalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der Beforderungsetnkich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rüchzahlung de» Bezugspreise». Auzeigenprei» (in Reichsmark): Vie 44 mm breit« einspaltige Millimeter,eile 1ü Psg-, örtlich, Anzeigen S Psg-, Sm lezttev du SO nun breite MillimeUrzell« öü Psg. Für da» Erscheine» von Anzeigen in bestimmten Rummern und an bestimmten Plicheu keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 15 Sonnabend, den 17. Januar 1931. 86. Jahrgang
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