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Der sächsische Erzähler : 09.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193205094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19320509
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19320509
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-09
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 09.05.1932
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M.75 hm« dir Sonn- und Feier- Fernsprechn Ami »ischvstwerda Ne. 444 und 445. . halben Monster Seit in» Im Falle hvherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Mil Hau» halbmonatlich Mark 1.10, beim vbholen in de» Geschäfte. Störung d«, Betriebe» der Leitung oder der »esörderungseinrich- 9» i — „„„ stelle wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend, tunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Bläken Nummer IS Pfg^ Nachlieferung der Leitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises.kein« Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. LrfcheinonUeweisr, Täglich mit Auenahma der Sonn- und Feier' tag», »yugeprei, für di« Leit «ine, halben Monat»» Fr« in, Hau» hachmonatlich Mark 1.10, beim ' ' ' ' nummer IS PfgI Anzeigenpreis (In Reichsmark): Die 44 nun breit, einspaltig« ^lillimeterzeiie 10 Pfg., örtliche Anzeigen 8 Pf«. Sm Tertteil di, " wm breite Millimeterzeile 30 Pfg. Für da» Erscheinen von Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte« Sonntaasblatt / Heimatkundliche Beilage -- Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeindeverbandrgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 DerSSGscheLrMer Tageklaü MAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler ist da» -ur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen der Amtshauptmannschaft, de» Arbeitsgerichts und des Haupt zollamt» -u Bautzen, de» Amtsgericht», de» Finanzamt», der Schulinspektton und de« Gtadttat» zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 107 Montag, den s. Mat 1S32 87. Jahrgang Die Stichwahlen in Frankreich ö bisher: 8 Tagesschan. * Reichskanzler Dr. Brüning sprach am Sonnkagvormlkkag vor dem »erNner Verband der deutschen au,wSrllgen Press«, wobei er lm Hinblick auf Genf und Lausanne die außenpolitischen Ziele de, Reich»kabinett, darlegle. per Kanzler warnte di, Skaal»mSnner der ganzen welk vor erneutem Zögern: denn di« Völker wollten nicht mehr warten und würden nicht mehr warten. * Da- Reich-kabinelt Hal da« Anleihegeseh zur Arbeitsbe schaffung bereit, verabschiedet. Auch der Ueichsrak, der telegra phisch einberufen wurde, Hal dem Gesetz bereit, seine Zustimmung gegeben. * Die amtliche Untersuchung de» Morde, an dem französischen Siaal-präsidenlen hpl ergeben, daß Garguloff in Verbindung mit kommunistischen Organisationen gestanden Hal. Die kommu nistische Internationale lehnt jedoch in einer Erklärung eine Mil- schuld an der Tat ab. * Die gestrigen Stichwahlen in Frankreich haben den Linke parteien den erwarteten Erfolg gebracht. Starke Verluste hat die Partei Tardieu» erlitten, während die Partei Herriol, 47 Man- date gewonnen Hal. Gewinne haben auch die Sozialisten und Kommunisten. * Der Leiter de» Internationalen Arbelliamle, beim Völker bund in Genf, Albert Thoma», ist am Sonntag gegen Mitternacht in pari, ganz plötzlich gestorben. Er stand lm 54. Leb«n,sahre. * 2y Lyon stürzten am »onnlagvormitlag infolge eine« durch tagelange Regengüsse verursachten Erdrutsch« zwei Familien häuser ein. Anter den Trümmern sind etwa SO Personen ver schütte«. * Da» argentinisch« Verbr«ch«rschisf „Ehaco" passierte am Sonntag überraschend den Rordostseekanal und erschien gegen 10 Uhr abend» vor Kiel. Rach halbstündig«, Aufenthalt fuhr da, Schiff weiter nach Gdingen und Memel, wo versucht werden soll, die Polen und Litauer an Land zu bringen. * «u, der Mandschurei werdea neu« Kämpf« gemeldet. Der chinesische General Matschanschan soll sich im Vormarsch auf Tfltflkar befinden. ') Ausführlich,« an anderer Stell« Das vorläufige endgültige Ergebnis. Paris, 9. Mai. Da, französische Innenministerium ver- öffenMcht h«uke früh einen vorläufigen lleberblick über da» Wahlergebnis, der 802 Sammersihe umfaßt. Die Verlei- ung ist ander» als bei havas. Da» Ergebnis lautet: ungeduldig- und fordernd! Vie Krise geht mit Giganten- fchritten ihren weg, an dem sich von Lag zu Lag die schwer- sten Opfer häufen. And die Staatsmänner zögern. Zögern — teil» vor der Größe der Aufgabe, teil» vor der irrege führten Meinung ihrer Völker, denen man nach so langen Jahren bequemer Illusionen die Wahrheit, die volle, wenn auch harte Wahrheit nicht sagen zu können vermeint. Wird dies Bekenntnis leichter, wenn man es auf schiebt? Will man warten, bis nichts mehr zu bekennen ist, als daß die Hilfe bereits zu spät kommt? Wer, so frage ich als Vertreter eines Volkes, da» der würgende Griff der Wirtschaftskrise heftiger als andere Völker gepackt hat, ohne dessen Wiederaufstieg es aber keine Sanierung Europas, keine Ausgeglichenheit der Weltwirtschaftsbe ziehungen geben kann, wer will die Verantwortung tragen für weiteres Zaudern? Hört man in den Skaalskanzlelen und in den Kontoren der wirtschafiskönige der welk nicht den immer stärker an schwellenden Lhor derer, denen die beschämende Ergebnis- armut der bisherigen internationalen Beratungen der wirk- samste Zutreiber ihrer extremen, ja revolutionären Fronten ist? Sieht man nicht, daß au» den Gräbern ver- nichteter Völkerhoffnungen dämonische Geister der Verneinung und Zerstörung erstehen? wir können nicht mehr warten, weil die Völker nicht mehr warten wollen und nicht mehr warten werden, was uns nottut, ist nicht eine Multiplikation der Konferen zen, sondern die beschleunigte und die ganze Tat. (Stür mischer Beifall.) Im Zeichen dieses Takwillens muß Lau sanne stehen, sonst wird e» nicht zum Meilenzeichen de» Leben», sondern zum Wegweiser de» Zusammen bruches werden. Brüning schloß: In dem Glauben an die unabhängige Zukunft unsere» Volkes und Reiches bin ich Optimist. Aller dings wird «ine solche Zukunft nur Erfüllung finden, wenn sich ein einiger und gestählter Wille des gesamten Volkes der Erreichung dieses Zieles stark und opferbereit weiht. Die Schlußansprache hielt Generalkonsul Maus, Ver leger der »Kölnischen Volkszeitung-. Abrüstung, die nun auf der großen Genfer Konferenz einer Lösung entgegengeführt werden solle. Deutschland will, so betonte der Kanzler, wie auf allen Gebieten, so auch auf d«m der Rüstungsfrage, kein« Sonder rechte, keine Privilegien. Es will nichts al, die Gleichheit, al» die Beseitigung des Zustandes» der es in die Kategorie minderen Rechtes verseht und auf den Stand der Wehrlosigkeit herab drückt. Dor wenigen Lagen wurde unser Land erregt durch das Gerücht von einer bevorstehenden Besetzung Danzigs. Das Gerücht war unbegründet; aber wie hätte es so tiefe Beunruhigung, so tiefe Sorgen vor einem Konflikt mit allen seinen unausdenkbaren Folgen herbeiführen und uns alle auf das tiefste erschüttern können, wenn eben nicht diese Ungleichheit bestanden hätte? was von der Abrüslungrfrage gilt, gilt lm gleichen Maße von den Reparatlonszahlungen. Längst ist in allen denkenden Köpfen die Ueberzeugung Gemeingut, daß Deutschland die ungeheuren, ihm auferlegten Zahlun gen nicht leisten kann. 2a, mehr al» das: daß diese Zahlungen entscheidend dazu belgetragen haben, den wirtsAstlichen Wirrwarr in der Welt herbei- z «führen, ihn bl» in» Unerträgliche zu vergrößern vnd bei ihrer Fortdauer jede Möglichkeit der Besserung auszu schalten. Deutschland hak für den von ihm verlorenen Krieg wie wohl kaum ein Volk in der neueren Geschichte «litten und Opfer bringen müssen. Einmal aber müssen diese Opfer ihr Ende baben 1.Einmal muh der Schlußstrich gezogen, einmal muß auch diese Rech, nung al» beglichen anerkannt werden, wenn wirklich der Krieg als beendet erklärt werden sollt Auch hierüber habe ich vor Jhrep Kollegen in Gens klar und unmißverständlich gesprochen. Ich habe gesagt: Es ist zwar kein Krieg mehr, aber es ist auch kein Friede. L» ist ein Zwischen zustand. der lm Interesse der welk endlich sein Ende finden mutz. In den Staatsmännerbesprechungen in Genf ist auch hierüber gesprochen und das Gerüst für die Fausamrer Konferenz aufaeführt worden. Auf diese Konferenz sind die Blicke der Gutgesinnten aller Völker gerichtet. Hoffend und sehnsüchtig, den, weil sie offenbar auf die einzelnen Gruppen der Regie rungsmehrheit verteilt worden sind. Dies hat dann dazu geführt, daß die Maringruppe und die Fraktion Tardieu m der offiziellen Statistik des Innenministeriums mit höheren Ziffern erscheinen, als in den Parlamentshandbüchern über die letzte Legislaturperiode. Die Pariser Presse rum Ausgang der Kammerwahlen. pari», 9. Mai. Der einwandfreie und unanfechtbare Sieg, den die Linksparteien beim zweiten Wahlgang davon getragen haben, wird von der gesamten Presse anerkannt. „Matin" erklärt, das Abgleiten nach links sei beim zwei- ten Wahlgang noch stärker zu Tage getreten und habe sich auf die äußerst« Linke ausgedehnt. Bemerkenswert sei, wie viel bekannte Persönlichkeiten in allen Parteien geschlagen worden seien. „Journal- tragt, ob das Zusammengehen der Radika len und Sozialisten sich jetzt auch im Parlament au«wirk«n werde oder ob es trotz allem zu einer Zusammenarbeit der Radikalen mit den die bisherige Regierung unterstützenden Parteien kommen werde. „Petit Journal" meint, mit den Sozialrepublikanern der Richtung Painlevö und den rechtsstehenden Sozialisten biete sich jetzt Herriot und Blum die Möglichkeit einer Mehr heitsbildung, die nötigenfalls durch weitere linksstehend« Element, der radikalen Linken (Fraktion Loucheur) ergänzt werden könne. „Ere Nouvelle" schreibt, die Radikalen haben den Wunsch der Nation gehört und verstanden: sie werden di« Hoffnungen de, Lande» nicht enttäuschen. Der „Populaire" hebt da» starke Anwachsen der sozia listischen Stimmen, namentlich auf dem flachen Lande, her vor. Die Sozialisten würden jetzt auch den Sieg zugunsten Oie deutschen Forderungen für Genf und Lausanne Schluß mii -rm Awischenzustan- -mischen Krieg un- Frieden. — Mr rönnen nicht mehr Marien. Sine aa-eapolitWe Rede -MW. Berlin. 8 Mai Der Berliner Verband der auswärtigen Presse (der Vertretungen der im Reiche erscheinenden Zeitungen) veran staltete am Sonntag im Schöneberger Rathaus eine politi sche Matinee, in deren Rahmen Reichskanzler Dr. Brü ning da» Wort zu wichtigen Ausführungen über die deutsche Außenpolitik nahm. Außer durch den Reichskanz ler war die Reichrregierung noch durch den Reichsernäh- rungsminister Schiele und die Staatssekretäre fast aller Reichsministerien vertreten. Außerordentlich zahlreich wa- ,ren Vie Vertreter der Diplomatie unter Führung Les päpstlichen Nuntius yrsenigo erschienen. DerReichstag war durch seinen Präsidenten Lobe und durch Vertreter der meisten politischen Parteien vertreten. Don der preußi schen Regierung waren die Minister Schmidt, Stei ger, Severina, Klepper und Trimme anwesend, ferner zahl reiche Vertreter des Relchsrates, der Wirtschaft und Wissen schaft, und endlich Redakteure und Zeitungsverleger aus dem ganzen Reiche. Die Rede Dr. Brünings wurde auf den Rundfunk übertragen. Der Reichskanzler kennzeichnete erneut die entscheidende außenpolitische Be deutung der Wiederwahl Hindenburgs und be tonte, daß es jetzt daraus ankomme, sich einhellig hinter die verehrungswürdtge Person des Reichspräsidenten zu scharen, um der internationalen Autorität seiner Persönlich keit bei den kommenden außenpolitischen Aktionen die mora lische Stoßkraft hinzuzufügen, die der einige Wille eines großen Volkes dem Oberhaupt der Nation zu sichern ver mag. Dr. Brüning wies daraus hin, daß die Atmosph 8 re des Hasses, die den Deutschen jahrelang nachdem Kriege entgegentrat, jetzt vielfach gewichen sei. Aber in vie lem bestehe die Ungleichheit fort; insbesondere in der Sicherung der Heimat seien wir in einem Zustande minde ren Rechtes geblieben. Hiergegen bäume sich ganz Deutsch land Mit Recht auf, und hierin liege die Bedeutung der Parteien: Rechtsstehende Konservative Republikanisch-demokratische Vereinigung Unabhängige Republikaner Linksrevubllkaner (Tardieu) Katholische Demokraten Rechtsstehende Radikale Radikale (Herriot) Sozlalrepubtikaner und rechtsstehende Sozialisten Sozialisten Unabhängige Kommunisten Kommunisten Zum Verständnis dieser Uebersicht sei nochmals ange führt, wie sich nach der bis zu den Wahlen üblichen Eintet- iung die einzelnen Parteien in der Kammer verteilt haben: Unabhängige 42, Republikanisch-demokratische Union (Marin) 88, Demokratisch-sozial, Aktion (ehemals Maginot) 30, bei keiner Partei eingeschriebene 20, Katholische Demo- kraten 18, Linksrepublikaner (Tardieu) VS, Soziale und ra dikale Linke (Franklin Bouillon) 1v, Radikale Linke (Lou- cheur) 80, Unabhängige Linke 28. Radikale 109, Soztalrepu- blikaner 13, Rechtsstehende Sozialisten 13. Sozialisten 111, Kommunisten 11. Daraus ergibt sich u. a., daß in der heutigen Statistik de» Innenministeriums die Fraktion Maginot au» der Berech nung vollkommen verschwunden ist, ferner daß auch die 41 Mitglieder der unabhängigen Rechten nicht angeführt wer- »iskinder ) hat durch da» Serühmtheit er- elegt wurde, ist annSgemeinden »rbeitSloS. Um
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