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Der sächsische Erzähler : 08.08.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193308087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19330808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19330808
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1933
- Monat1933-08
- Tag1933-08-08
- Monat1933-08
- Jahr1933
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.08.1933
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— MMWEM-r tunaen — hat dir Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der Bezugapretscs. TageblÄt firIisihoßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten D« Sächsische Erzähler ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungea der Amtshauptmannschaft, de« Arbeitsgericht» und des Haupt- zyllstmt» zu Bautzen, de» Amtsgerichts, des Finanzamts, der Schulinspektton und de» Stadtrats zu Bischofswerda behördlicherseits bestimmte Blatt Täglich mit Ausnahme der Bonn, und für dt» Zttt «in« halben Monat»» Ar m«ür LLd, Krim Wholeu in der «opvM IS Vfg.) Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt , Heimatkundliche Beilage / F«m upd Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. k. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. 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August 1V33 ^Jahrgang Tagesschau. * Die Relchsregierung erwidert« auf die Vorstellung der Westmächte de« französischen .Botschasler, daß auf deutscher Seit« Vertragsverletzungen irgendwelcher Art nicht vorlägen, und das» Deutschland daher diese Einmischung lu die deutsch-österreichische Au«iaaud«rsetzung alcht für zulässig halte. Der engllsche Geschäft», träger, der nachmittag» in der gleichen Angelegenheit vorsprach, er hielt denselben Bescheid. * Der „Saarzwischenfall" ha» sich al, eine französische Hetz« -Gegen die tiommnvifien wurde durch Ausdeckuug dreier Geheimbüro, wieder ein erfolgreicher Schlag durchgesühtt. * Der tiampfbund fllr den gewerbLtchen Mllelstand ist zweck» Eingliederung in die Deutsche «rbeitsftout aufgeltfi uad umge- bildet worden. Hu» Blontagvormiftqg um 10L0 Uhr wurden die italienischen ZudtzsäsWe« in» Tioken Blllais vom Oberpräsidenten der Provinz Hefsra-Nafsan. Prinzen Phillppp von Hessen, empfangen. * D« italienische Flogzeuggeschwader ist in Neufundland zu« Rückflug nach Italien gestattet. * 3» Euba ist ein Millkärausstaod ausgebrocheu. Bei Zu- sammeastöbfn wurden 12 Personen gttöttt und iso verletzt. Äuechihtchche» «».anderer Stell«. Der Kampf der Staatsfeinde. Unterirdische Propaganda. Wenn einige kommunistische Parteigänger, deren es selbstverständlich in Deutschland immer noch gibt, am Sonn tag anläßlich des grandiosen Aufmarsches der Berliner und Brandenburger SA. aüf oem Tempelhofer Feld in den Menschenleeren Straßen des Osten» und Nordens der Hekchshauptstadt einige mißglückte ,I)emonstrations"-Ler- suche machten, dann ist dies ein verhältnismäßig harmloses Vergnügen. Die Polizei bat übrigens ein paar Dutzend die ses Demonstranten auf frischer Tat ergriffen und wird ihnen Gelegenheit geben, in Oranienburg darüber nachgudenken, iM man im nationalen Deutschland von hochverräterischen Umtrieben am besten die Finger läßt. So bedeutungslos »faktisch dieser Borfall ist. so beweist er dennoch, daß die Zeit der erhöhten kommunistischen Aktivität noch keineswegs M.Ende gefunden bat. Auch andere Borgänge dieser Tage chtlsen darauf hin, daß die Kommunisten insgeheim immer Wch eine erhebliche-Tätigkeit entfalten. - Die Verhaftung der kommunistischen Führer Losca und PrG hat einige bemerkenswerte Feststellungen ergeben. Auf «M Umwege über die berüchtigte „Rote Hilfe" haben die Kommunisten versucht, aufs neue in Deutschland gegen- pffvolutionäre Umtriebe in die Wege zu leiten. Eben so hat da» früher sehr tätige Reichsbauernkomitee der KPD. stine unterirdische Wühlarbeit wieder aufzunehmen versucht. Die früher bestehenden Büros der Roten Hilfe sind schon vvr längerer Zeit von der Geheimen Staatspolizei geschlos st« woroen. Aber die kommunistischen Funktionäre haben M mit der Zeit wieder zusammengefunden und einige Ge- Mmbüros gegründet, in denen sie ihr« Zusammenkünfte übhielten. Dabei ist festgestellt worden, daß von diesen Ge- hßitnbüro» ein erheblicher Teil der berüchtigten Greuel- nachrichten ins Ausland geht. Selbstverständlich haben all» Festgenommenen falsche Pässe und falsche Papiere mit sich geführt. Auch ist der Versuch gemacht worden, das kommunistische Reichsbauernkomitee wieder aufzuzieben, um von dieser Seite her gegen den Nationalsozia list ischenStaatunierlrdischzuwühlen.. Die besondere Gefährlichkeit dieser Oraanlsationen zur Fortset zung der Roten Hilfe ergibt sich ohne weiteres daraus, daß die Rot« Hilfe in Deutschland immer noch über ein ausge dehntes Netz internationaler Spionage verfügt, für deren Zwecke unter Einsetzung erheblicher Geldmittel ausländische Agenten verwendet werden. Daß immer wieder versucht wird, Fühlung mit den deutschfeindlichen Kreisen im Ausland zu gewinnen, darüber sind gerade auch in diesen Tagen wieder sehr wesentliche Feststellungen gemacht worden. Da» Material, da» bei zahlreichen verhafteten Kommunisten gefunden wUtte, weist einerseits auf eine Verbindung mit gewissen Schweizer Stellen hin. Diese Verbindung ist inzwischen ausgedeckt worden, und zwar durch die Verhaftung von zwei Frauen in Lörrach an der badisch-schweizerischen Grenze. Auch vom Saargebiet her versuchen Kommunisten, illegal« Flugblätter itt der Pfalz zu verbreiten. Die Reichsregierung ist bemüht, bietsgrenze kürzlich ereignet haben, keine Trübung der in- auch durch derartige Zwischenfälle, die sich an der Saargr- ternationalen Beziehungen eintreten zu lassen. Sie hat des halb drei Personen wieder freigelassen, die vor einigen Ta gen von Privatpersonen aus dem Saargebiet entführt worden waren und von denen sich, wie schon gemeldet, zwei nachträglich als französische Staatsangehörige bezeichnet hatten. Aber selbstverständlich werden die Behörden unter keinen Umständen die Ausdehnung des illegalen Grenzver kehrs zulasten, der nur dem Ziele dient, Zersetzungsmaterial nach Deutschland zu schaffen und in Deutschland zu ver breiten, das in den allermeisten Fällen von den aus Deutsch land geflüchteten Marxisten und Juden hineingeschMuggelt wird. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, haß die Poli- zeistellen mit Unterstützung der SA. und SS. sehr bald mit oiesen neuerdings spürbaren kommunistischen Hetzversu chen fertig werden. Es war von vornherein damit zu rech nen, daß diese Kreise sich nicht ohne weiteres in das Schick sal hineinfinden würden, das ihnen durch den Sieg der na tionalen Revolution beschieden worden ist. Wenn sich der Marxismus in der ersten Zeit nach dem nationalsozialisti schen Durchbruch geschickt getarnt und gewissermaßen totge stellt hat, so glaubt er jetzt, seine Aktivität aufs neue entfal ten zu können. Aber alle derartigen Versuche ind z um Scheitern verurteilt, weil die n a - tionalsozialistische Regierung des Reiches lrnd der Länderfest entschlossen ist, sie mit allen Mitteln zu unterdrücken. Sn skmSWe M WlWSM I« MA. Die Aktion mit der österreichischen Negierung abgeschlossen. Berlin, 7. August. (Eig. Meldg.) Der französische Bot schafter und der englische Geschäftsträger haben auf ihre In tervention bei der Relchsregierung zugunsten Oesterreichs einen ablehnenden Bescheid erhalten. Damit dürste nunmehr diese Gesamtakllon zum Abschluß gebracht sein. Die ganze Aktion ist eigentlich erst in Gang gebracht worden durch Stimmen der ausländischen Presse, die — im diplomatische« Gebrauch völlig ungewöhnlich — die formelle Protestaktion vorher groß ankündigte. Line französische Zeitung hat es sogar fertig bekommen, den von ihr angekündigten Schritt zu vergleichen mit dem Veto, da, die englische Regierung im Jahre 1SZS gegen die Besteigung des belgischen Thrones durch ein Mitglied des bourbonischen Hauses elnlegte. Der angekündigte Schritt wurde jedoch immer weiter hinausge schoben, weil die Mächte unter sich nicht einig waren. Be zeichnend ist der Umstand, daß der italienische Botschafter heute im auswärtigen Amt nicht erschienen ist. Vie frem den Regierungen sind zu ihrem Schritt, der nicht einmal ge meinsam erfolgte, erst durch die Pressestimmen geradezu ge drängt worden. Man wird sich fragen, wozu die ganze Aktion überhaupt noch dienen sollte. Der wahre Grund dürste nicht der sein, daß die Unabhängigkeit eine» dritten Staate» bedroht oder angetastet sei, sondern er ist wohl darin zu suchen, daß mit diesem Schritt die österreichische Re- gierung in den Augen der Außenwelt, besonders aber der österreichischen Bevölkerung, gestärkt werden soll. Ob die ser Zweck mit dem Schritt tatsächlich erreicht ist, könnte mit Fug und Recht stark bezweifelt werden. Vie ausläadische Presse, die mit aller Macht noch nach träglich zu diesem Schritt getrieben hat, hätte sich von vorn- herein sagen wüsten, daß mit diesem Schritt nichts zu errei chen ist. Vie französische und engllsche Presse müßte sich gegen die eigene Regierung stark machen, da der französi schen und englischen Ainanzwelt au» finanziellen Gründ?» eine Aenderung der Regierungsverhältnlste in Oesterreich nicht erwünscht ist. Man darf sich ferner fragen, ob der Schritt überhaupt zustande gekommen wäre, wenn die zuständigen Minister in Paris und London anwesend gewesen wären. So hat jeden- alls die ganze Angelegenheit sich nur zwischen den Staats ekretären der drei Länder abgespielt. Angeregt worden ein dürste der Schritt von Paris aus. Bei dieser Gelegenheit wäre noch einmal zu betonen, daß der Viermächtepakt keine geeignete Plattform für den gestri gen Schritt bildet. Er soll nicht dazu dienen, die Angelegenheit ten eines Partners mit einer fünften Macht in Ordnung zu bringen, sondern zur Befriedung der Welt dienen, und zwar in freundschaftlichster Form. Zu Anklagen jedenfalls eine» der vier Partner gibt der Diermächtepakt keine Handhabe. Da» ist denn eigentlich geschehen? Flugzeuge nickt er kennbarer Herkunft haben Flugblätter über österreichischen Orten abgeworfen, die sich gegen die jetzige österreichische Regierung wandten. Ferner sind Rundfunkvorträge an da» österreichische Volt gehalten worden. Wer seit Wochen den Straßburger Sender verfolgt und feststellt, was er in die- sen letzten Monaten alles nach Deutschland gegeben hat, für den ist es wohl klar, wo in dieser Hinsicht mehr geschehen ist. Eine derartige Einmischung, wie sie sich seit langem der Straßburger Sender in innerdeutsche Verhältnisse leistet, ist jedenfalls durch deutsche Sender noch niemals, auch nicht in das deutsche Oesterreich hinein, begangen worden. Die Aufnahme der deutschen Antwort auf den franröstsch-engUfchen Schritt in Frankreich. Pari«, 8. August. Die Morgenpresse, die das WTB.- Kommuniqus über den gestrigen Schrrtt der Botschafter Frankreichs und Englands in Berlin und den Kommentar des Conti-Büros wiedergibt, spricht von einer „wenig freundschaftlichen Antwort auf eine freundschaftliche Demarche". Die meisten Blätter nehmen sich nicht die Müh«, auf die deutschen Argumente einzugehen und vor allem eine Antwort auf die in dem Kommentar des Conti-Büro« auf geworfene Frage zu geben, wie es denn mit der unzulässigen Einmischung in innerdeutsche Angelegenheiten stehe, die sich beispielsweise der Straßburger Sender Abend für Abend erlaubt. Daß die Berufung auf den Viererpakt in jeder Be ziehung ein Mißgriff war, geben verschiedene Blätter unum wunden zu. „Das Viermächteabkommen hat nicht» mit der österreichisch-deutschen Angelegenheit zu tun schreckt „L'Ordre". „Hitler hat recht, das zu betonen: Wir dürfen kein anderes Ergebnis von einer Demarche ermatten, die so ungeschickt war, aber auch so wenig energisch durchgesühtt wurde." Das Blatt beklagt vor allem die Verzettelung der Aktion wegen der „stillschweigenden Unterstützung Deutsch lands durch Mussolini". Auch „Figaro" sieht vor allem der Stellungnahme Mussolinis resigniert entgegen. „Populaire" will keine andere Antwort erwartet haben. Die französisch englische Demarche sei zu ungeschickt gewesen. Hier handele es sich weder um den Versailler Vertrag noch um den Vier mächtepakt, sondern um den Frieden in Mitteleuropa. Des halb müsse, so meint das Blatt, der Völkerbund mit dem Problem befaßt werden. Das Ende einer Hetze. Unnötige Aufregung im Lager der Saargekiets- und sonstigen Franzosen. Die Ermittlungen der zuständigen Behörden über Len bekannten Zwischenfall an der Saargrenze haben zu einigen bemerkenswerten Ergebnissen geführt. Vor mehreren Wochen waren in der Pfalz einige notorische Kommunisten aus Homburg im Saargebiet wegen dringenden Verdachts der Verbreitung illegaler Hetzflugblätter verhaftet worden. Wenige Tage darauf kam eine größere Zähl von Anhängern der Verhafteten aus dem Saargebiet in den pfälzischen Grenzbezirk und überfiel dort nachts einen Mann, von dem vermutet wurde, daß er die Festnahme ihrer Freunde ver anlaßt habe. Cs lag offenbar ein Racheakt vor. DerUeber- fallene, besten Rolle übrigens noch nicht nach allen Setten hin geklärt ist, wurde schwer mißhandelt und später bewußt- los aufgefunden. Um sich nun seinerseits zu rächen, begab er sich nach seiner Wiederherstellung mit einigen Helfern eines Abends einige hundert Meter in das SaargÄüet und veranlaßte dort unter Drohung drei Person««,, in denen er sein« Angreifer vermutete, ihm über di« Grenze zu folgen. Diesseits der Grenze griff er noch ein« vierte Person auf. Er lieferte diese Personen bei der Gendarmerie ab, die sie, da sie im Verdacht strafbarer Handlungen standen, dem zu ständigen Gericht zuführte. Mik den Vorkommnissen haben nach den Ermittlungen weder Beamte noch parteiamtliche Stellen etwa» zu tun. Die deutsche Regierung vertritt aber den Standpunkt, daß solche Uebergriffe von der einen oder der anderen Seite der Grenze, auch wenn sie von Privatpersonen «rfolaen, mit Rücksicht auf die freundnachbarlichen Beziehungen streng zu verurteilen sind. Sie hat sich deshalb im Benehmen mit der bayerischen Staatsregieruna entschlossen, die drei au» dem Saargebiet weggeführten Personen freizulassen. Bon Liesen Personen sind bekanntlich zwei als französische Staatsange hörige bezeichnet worden. Ob dies zutttfft, ist zwGfechaft. Die beiden Personen selbst haben erklärt, ihre» Listen» seien sie staatenlos, gefühlsmäßig betrachteten sie sich al» Deutsche. Für die Fvage der Freilassung war aber dieser Punkt ohne Bedeuftmg. - - >
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