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Der sächsische Erzähler : 28.04.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193404280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340428
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340428
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-04
- Tag1934-04-28
- Monat1934-04
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 28.04.1934
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DerSSGscheLrzäffer Sageöürtt firrAisthoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Sichler ist da» -ur Deröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Luttshauptmannschafh d« Hauptzollamt» und des Be- zttkssckulamt, zu Bauden sowie de» Finanzamts und des Stadttals zu Bychofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmt« Blatt Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt Heimatkundliche Vellage , Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischostwerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1621. Gemeindevechandsgttokasse Bischofswerda Konto Nr. 84 Erfchetauagswesitt Täglich »tt «»»nahm« der Sonn- «nd Feier- tage. BMßsprrt» für di, Zett «im» halben Monat«: Frei in« Hau» hawmmmttich Mart » Ist bei» Ab holen in der Erschüft», stell« wöchentlich « Pf». Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend, nmnmer 1» Pfg.) Aerusprecher Am» Bischof»werd, Nr. «41 uud «G. Im Fall« höherer Sewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störung de» Betriebe» der Zeitung oder der BefSrbermrgietnrich. tunaen — har der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Beyrg«preise». Aaz^geuprei«: Die 4S mm breite eiisipaltig« MMmeterzeil» S Rpf. Im Textteil die SO mm breit« MiMmeterzeile W Stph RmÜatz nach de» gesetzlich vorgeichriebenen Sätzen. Für da» Erscheine» von Anzeigen in bestnnmren Nummern und an bestimmte» PAtzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Rr.SS Sonnabend, den 28. April 1934 89. Jahrgang M MMMIIW IkWW z«W Mu. Letzter Appell zur Verständigung. bnb. Deüln, 27. April. Leich^ußeumlnlfler Irhr. v. NSurach hielt am Areiiagabead vor einem ürei» von Ver treten, der deutschen Presse eine Rede. In der er u. a. sor gende, aursührte: Die seit «ehr als sechs Monaten geführ ten Verhandlungen zwischen de« beiden hauptsächlich betei- Ugten Großmächten sind von Frankreich brüsk abgebrochen «ordea, und zwar mit einer Begrün dung, die die schwersten Veschuldigungen gegen Deutschland in sich schließt. Die wahren Gründe sür den schwerwiegen den Entschluß der französischen Regierung liegen jedoch in andere« Dingen als den von ihr seht beanstandeten Zahlen «user« legten Wehretals. Der französische Standpunkt laust darauf hinaus, daß dle Behandlung der Abrüstungsfrage im freien Belhrben der hvchgerüfieten Staaten ficht, dich Deutsch land dagegen geduldig abzuwarte« hat, was fle beschlichen, und daß es selbst dann kein Recht hätte, etwas za fordern und zu tun. wenn die anderen Mächte nach den bisherigen acht Jahren noch weitere zwei oder fünf oder zehn Jahre ergebnislos verhandeln und dabei ihre Msnen «Hang« fortgesetzt stHerU. Ich gestehe offen, ich habe es sticht für möglich gehalten, daß eine Regierung bei dem jetzigen Stande der Dlnge uüd ange- sich« der ganzen Art, lu der wir die Verhandlungen mit ihr geführt haben, heute noch erasthoft mit einer solchen These hervortreteu könnte. Sie pellt das ganze Fundament der Abrüstungsfrage nicht nur in rechtlicher, son dern auch in politischer und historischer Beziehung einfach auf -en Kopf. Der Reichsaußenminister wie« dann auf di« bereits in den Verträgen von 1919 enthaltene Abrüstungsver pflichtung der hochgerüsteten Staaten hin und fuhr dann fort: Durch di« Abrüstungskonferenz ist doch we nigstens, so fruchtlos ihre Verhandlungen auch geblieben sind, das eine gegenüber der jetzt von Frankreich beliebten These klargestellt und zur allseitigen Anerkennung gebracht worden, daß nämlich eine Fortdauer de» Zustan des einseitiger Entwaffnung Deutschlands inmitten seiner hochgerüsteten und auch in ihren künftigen Rüstung-Maßnahmen unbeschränkten Hachborn «ine flagrante Rechtswidrigkeit und eine polt- tischeUnmöglichkeit sein würde. Ein einfaches Ver bleiben Deutschland» bei dem ihm in Versailles aufgezwun genen Rüstungsregime wäre deshalb nur dann in Frag« gekommen, wenn die anderen Mächte sich entschlossen hätten, ihre Rüstungen auf das gleiche Niveau herabzusetzen. Aber diese Forderung ist kategorisch abgelehnt worden. Mit Recht hat deshalb die deutsche Regierung in ihrem an die fran zösische Regierung gerichteten Memorandum vom 13. März es als eine selbstverständliche, von allen Seiten längst an erkannte Tatsache hingestellt, daß für Deutschland unter keinen Umständen mehr ein Rü stung »stand in Betracht kommen kann«, wie er in Versailles festgelrgt wurde. Mil «an aber schon «ach rein formalrechklicheu Grund- Tagesschau. * Vie englische Rrgiernog Hai durch ihren Berliner Botschafter ihre Besorgulss« bei der Reichsregierung zum ««druck gebrach!, dich eine Eiuftelluug der Zahlungen für di« Dawes- und Louag- Auleihe beabsichtig! fei. * Vie englische presse nimmt zu den englischen Vorstellungen in Bersin «egen de» Schuldendienst«» der Dawes- und stounganleihe ausführlich Stellung. Such der außenpolitischen Rede de» deutschen Reicheantzenminifier, »an Reuralh vor der deutschen stresse wird grüßt« Beachtung geschenkt. * Auch die pariser stresse nimmt zu den Vorstellungen wegen der Dawes- und Zoungaateihe «ad zu der Red« de» R«ich»außen- miuister, mehr oder weniger umfassend Stellung. * Vie polnische Regierung hat «inen Fünsiahrerplan zur vurchsührung der Agrarreform beschlossen. llargesamt sollen vrs ooo Hektar Boden parzelliert werden. * Di« französisch« Brest« stell« allgemein di« Ergebnislosigkeit Suvich, in London und Brüstet fest. * Di« amerikaapche Aktienliga fordert in einem Aufruf die Verstärkung d» amerikanisch", Flotte. , *> lluoführitche» an anderer Stell». sähen urteilen, dann sollte mau sich die Frage vsrlegen, wem wohl -as bessere Reiht zur Seite ficht, ob Frankreich, wenn es dle These seiner letzten Roke vertritt, oder Deutschland, wenn er jetzt etwa darauf bestehen wollte, keine Gleichberechtigung sofort und uneingeschränkt bis zu dem Maße verwirklicht zu sehen, da, dem Rüstung-stande der hochgerüsteteu Staaken, vor allem Frankreichs, entspräche? Deutschland hat diesen Anspruch nicht erhoben. Cs hat zwar an der Gleichberechtigung als Grundsatz und an seiner Verwirklichung al» dem künftigen Endziel festaehal- ten, hat sich aber in nüchterner, reaHositischer Würdigung der gegebenen Verhältnisse dazu verstanden, für bi« erste Abrüstungskonvention ein Regime zu akzeptieren, das nur einen äußerst bescheidenen Totl jenes Endziele» in die Tat umsetzt. Wir haben an diesem maßvollen Stand punkt auch dann festgehalten, al« sich immer herausstewe, daß mit irgendwelchen erheblichen Abrüstungsmatznahmen der hochgerusteten Staaten, insbesondere Fvankreichs, nicht zu rechnen war. Wir haben auf alle Angriffswaffen von vornherein verzichtet. Dir haben erklärt, daß wir jede auch noch fo weitaHende Rüstung sb eschränkung für Deutschland annehmen würden, wenn da» auch fetten» der anderen Mächte geschieht. Wir haben es also in die Entschließung der anderen Mächte «stellt, welche Waffenartrn künftig überhaupt noch allgemein Äs zugelassen gelte« sollen. In der besonder» wichtigen Frage der Luftrüstung haben wir auch hinsichtlich der Quantität unserer Forderungen die weitestgehenden Zugeständnisse gemacht. Daneben haben wir uns mit der Einführung einer wirksamen Kontrolle einverstanden erklärt und haben all« denkbaren Garantien angeboten, um den nichtmilitärischen Charakter der politi schen Organisationen In Deutschland sicherzustellen. Wir sind bi» an di« äußerste Grenz« beteiligen ge- gange«, wa» noch Mit unseren vitalen Interessen zu ver einbaren war. Auch jetzt sind wir zur Verstänlsigung jederzeit bereit. Es war niemals unser Mel, dle Frage de, künftigen deut schen Rüskunasreglme» einfach durch einseitige Entschlüsse und Maßnahmen zu lösen, wir wünschen nach wie vor das baldige Zustandekommen einer Konvention. An den Vorschlägen «ad Zugeständnissen, wie wir fle zuletzt gemacht haben, halten wir fest. Alle Be- haupkunaeu, al» ob wir uns nicht nur auf die Vorbereitung einer defensiven Abrüstung, sondern auf dle Ausrüstung mit Angriffswaffen eingestellt hätten, verweise ich auf da, ent- schledenfi« in das Reich der Fabel. Unsere Vorschläge und Zugeständnisse aber zum Inhalt eines Vertrage» zu machen, da, steht jetzt nicht mehr bei uns, sondern bei den an deren Mächten. Nachdem die französische Regierung den von uns elngeschlagenea, «ach unserer Ansicht allein zweckmäßigen weg durch ihren plötzlichen Entschluß verbaut hat, kann er nicht unsere Sache sein, ihn von neuem zu er- öffnen. Dir sind uns über den Ernst und die Schwierigkeiten der Lage, die durch den letzten französischen Schritt entstan den ist, im klaren. Unser Standpunkt ist aber in rechtlicher, moralischer und politischer Beziehung zu fest begrün- d «t, al, daß wir der weiteren Entwicklung der Dinge «hva mit Angst entgeaense-en müßten. Die deutsche Regierung steht glücklicherweise nicht allein mit ihrer Ueverzengung. Di« englische und di« italienische Regierung ha ben ihre Auffassung über die anzustrebende Lösung seit lan gem bekanntgegeben, eine Auffassung, die in den entschei denden Grundlinien mit unserer «igenen übereinstimmt. Auch die neutralen Mächte haben sich neuerdings mit Nachdruck für die Notwendigkeit de» baldigen Abschlusses einer Abrüstungskonoention ausgesprochen, die dem Grund satz der Gleichberechtigung Rechnung trägt. So können wir enoarten, daß sich die Gesetze der Vernunft und der Billigkeit, die in diesem Falle so klar zutage sie- gen, schließlich doch Geltung verschaffen werden. Die Reichsregierung bat dafür, soweit es an ihr liegt, alle Vor aussetzungen geschaffen. ... .. , , Rur ein gegen Angriffe gekicherte» Deutschland kann dl« Artedensfunktton erfüllen, di« ihm im Zentrum Europa, obliegt. Ein wehrloser Reich mühte nach allen Gesetzen der Geschichte schließlich zu Machtkämpfen und zur Zerrüttung de, Konti nent, führen. Mögen die anderen Regierungen die großen Ehancm benutzen, dle ihnen dle Reichoregierung unter ihrer starken und sicheren Führung biekel. Uns«« Hand blübt auch weiterhin zur Verständigung ausgestreckt, und ich wiederhole, wa» ich schon öfter erklärt Haber E» kommt nur auf den Entschluß der anderen Regierungen an, dies« Hand zu ergreifen. Englische Stimmen prr nrrftenpoltti- scherr Uede des Reichsautzenministers. London, 28. April. (Drahtb.) Die englische Morgen- presse schenkt der außenpolitischen Rede des Reichsaußen ministers von Neurach vor der deutschen Presse weitgehend ste Beachtung. An eigenen Kommentaren fehlt es vorläu fig noch Die Times bringt eine Inhaltsübersicht der Rede unter der Ueberschrift „Deut chlands Ant wort an Frankreich" und veröffentlicht gleichzeitig «inen sehr ausführlichen Auszug unter der Ueberschrift „Deutschlands Rüstungspolitik". Zum Schluß des Berliner Berichtes wird bemerkt: Deutschland würde viel lieber in Uebereinstimmuna mit seinen Vertragspartnern abriisien, als zu einer gewissen Wiederaufrüstung gezwungen zu sein, und Deutschland ist daher ebenso bemüht wie irgend ein anderes Land, «in Abkommen zu erzielen. Daily Telegraph hebt die Aeußerung von Neuraths hervor, daß die Tage der Ultimaten an Deutschland vorüber sind und weist wie auch andere Blätter auf den „deutschen Wink an Frankreich" hin. Auch Daily Mail veröffentlicht einen Auszug der Neu rath-Rede. Der Berliner Berichterstatter des Blattes schreibt an der Spitze seiner Meldung: Freiherr von Neurach er klärt, daß Deutschland bereit ist, jeden Augenblick zu einer Rüstungevereinbarung zu kommen. Der größere Teil sei ner Rede bestand aus einer sehr scharfen Kritik an der fran zösischen Note. Aber es hatte den Anschein, daß sein Haupt ziel darin bestand, zu zeigen, daß Deutschland im mer noch um eine Rüstungsvereinbarung bemüht ist. Die Meldung der konservativen Morning Post erscheint ebenfalls unter der Ueberschrift „Deutschland, Antwort an Frankreich" und „Berlin immer noch zur Zusammenarbeit bereit". Die französische Prelle M -e« Presse» erklärnngen Neuraths. April, 28. April. (Eig. Funkmeldg.) Die Erklärungen, die Reichsaußenminister Freiherr von Neurath der Presse gegeben hat, werden vorläufig nur von wenigen Blättern verzeichnet. Das ,Journal" bezeichnet sie als die Ankündi gung, daß Deutschland nicht auf seinen Willen verzichtet, seine sämtlichen Rüstungen zu erhöhen. (?) Der Berliner Sonderberichterstatter des „Matin" erblickt in den Erklärun- gen ein« Antwort auf die französische Note an England. Diese Erklärungen seien um so interessanter, als man in ihnen die Schwierigkeiten, Sorgen und Hoffnungen der deutschen Politik erkennen könne. Die gesamtpolitische Atmosphäre Bersins werde bestimmt durch den Wunsch, dir Rückkehr des politischen Fragenkomplex«, nach Genf zu ver hindern, tvenn dies noch möglich sei. Man sehe in Berlin „französische Explosionen" voraus und bemühe sich, sie zu vermeiden, ohne zunächst aber die erhoffte englisch-italieni sch« Einheitsfront gegen den französischen Standpunkt ver wirklicht zu sehen. Da» Echo des Besuchs Suvich» in Lon don und Brüssel scheine nicht dafür zu sprechen. Cs könne Frankreich gelingen, in Genf, abmsehen von der Kleinen En tente, auch Polen und vielleicht Rußland für die französische Politik zu gewinnen. Angesichts dieser Lage versuche Deutschland «nen letzten Vorstoß. Wenn dieser es nicht er möglichen sollte, im letzten Augenblick ein Abkommen m er- zj«len, werde dies wenigstens die Vorbereitung für die Recht fertigung he» deutschen Fernbleibens von der Abrüstungs konferenz sein „Nervs Chronicle" gegen die französische Msiungspolitik. London, 28. April. (Eig. Funkmeld.) Die liberal« „News Chronicle" greift in einem Leitartikel di« franzö sische Riistungspolitik an, die als vollkommen steril und hoff nungslos bezeichnet wird. Sie könne in Deutschland nur die Wirkung haben, daß der deutsche Geaenstandpunkt noch erhärtet werde. In England werde die französisch« Politik, wie sie in der letzten französischen Rott zum Ausdruck ge kommen sei, als eine Sabofierung de« englischen Abrü stungsentwurfes betrachtet und damit als «in« Sabofierung der letzten Hoffnung der Abrüstungskonferenz. Der fran zösische Versuch könne nur dir Wirkung haben, der Abrü stungskonferenz d«n Selbstmord zu bestätigen.
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