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Der sächsische Erzähler : 18.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193406187
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19340618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-18
- Monat1934-06
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 18.06.1934
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Ser Wen i. VM«W AWWett« M Wer AWMle m 1« Wrn. (Schluß.) Von Siegfried Störzner, Dresden. ", II. Wenden wir nun, nachdem wir uns den Boten- und Fuhrmannsverkehr Bischofswerdas und seiner Nachbarstädte angesehen haben, unsere Aufmerksamkeit dem Postwesen jener Zeit in unserer Heimat zu! Dabei interessieren uns be sonders die Bischofswerda passierenden Po sten. Cs waren nicht weniger als vier: 1. Die „Breslauer fahrende Post", auch die Breslauer Post kutsche genannt. Sie verließ am Sonntag und Donnerstag vormittags um 11 Uhr Dresden und fuhr über Schmie defeld, Bischofswerda, Budißin, Neu-Cunne- witz, Reichenbach, Görlitz, Waldau, Bunzlau in Schlesien. Hier erwarteten sie Anschlüsse nach Hirschberg, Schmiede berg, Greiffenberg, Glogau, Landshut, Goldberg und Schweidnitz. Die Breslauer Hauptpost aber verkehrte wei ter nach Haynau, Liegnitz, Neumark und Breslau. Von hier aus konnte man mit dem Postwagen über Oels, Warten berg, Kempen nach dem Königreich „Pohlen" Weiterreisen, bis in die Hauptstadt Warschau, sowie nach einem Teile des südlichen Rußlands. Am Mittwoch und Sonnabendmittag trafen die Gegenposten von Schlesien und aus der Lausitz in Dresden ein. 2. Die „Breßlauer reitende Post" hatte wie die „fahrende" ihre Route über Bischofswerda—Baut zen nach Görlitz, verkehrte aber von dort über Lauban, Greiffenberg, Goldberg und Neumark nach Breslau. Bon hier führte sie nach Ober- und nach Niederschlesien, desglei chen nach dem Großherzogtum Posen sowie nach dem Kö nigreich Polen und nach den angrenzenden Teilen Ruß lands. Diese Reitpost verließ am Mittwoch mittags 12 Uhr und am Sonnabend nachmittags 3 Uhr Dresden, während die Gegenposten Mittwoch und Freitag nachmittag in der sächsischen Residenz eintrafen. 3. Ein Abzweig der Breslauer Reitenden Post ver band Budißin irrit Löbau, Herrnhut und Zittau. Man nannte sie die Budißin-Zittauer Reitpost. Sie wurde spä ter von Dresden aus selbständig geführt und verkehrte zwei- mal wöchentlich. Zwisck-en Dresden und der Niederlausitz bestand noch eine Verbindung durch die Gubener fahrende Post, die jedoch über Königsbrück, Senftenberg, Sprem- üerg nach Posen verkehrte, also für unsere Heimat kaum in Betracht kam. 4. Die B ud i ß i n e r fahrende Post, für die sich dann auch die Bezeichnung Oberlausitzer Post fin det, fuhr von Dresden ül»er Sch in i e d e fe ld, Bischofs werda, Budißin nach Löbau, Herrnhut und Zittau. Sie hatte also die gleiche Route wie die unter 3 mitgenannte Reitende Post von Bautzen „nach der Sitte". 1834 werden in dem Verzeichns der Posten der Bu- dißiner, der Breslauer und der Zittauer Eilwagen genannt, die zweimal wöchentlich verkehrten. Das hier mehrfach genannte Schmiedefeld war eine wichtige Post- und Pferdewechselstation am Postkurs Dresden-Bautzen. Bis 1727 war sie in Großharthau gewesen. Bon Schmiedefeld erhielt bis 1832 Stolpen seine gesamte Post. Erst in dem genannten Jahre wurde in Stolpen eine Postexpedition errichtet, und zwar in einem Hause an der Bischofswerdaer Straße. Die Poststation Schmiedefeld un terstand dem Postamt Bautzen. Wenden wir nun unseren Blick auf die Postoerbin- düngen der Nachbarstädte Bischofswerdas! Kamenz, die alte Sechsstadt, besaß eine fahrende und eine reitende Post, die über Pulsnitz und Radeberg nach Dresden verkehrten und dabei die an dieser Strecke oder in ihrer Nähe gelegenen Orte mit bedienten. Die reitende Ka menzer Post traf Sonnabend nachmittags in Dresden ein und ging am Sonntagvormittag wieder ab. Die Kamenzer fahrende Post war Mittwochs am Nachmittag in der Resi denz zu erwarten. Sie verließ Donnerstag früh 9 Uhr di« Hauptstadt wieder. „Neustadt bei Stolpen" erfreute sich einer fah renden Post, die auch Stolpen, Hohnstein und Sebnitz mit bediente. Bon hier aus bestand Fährverbindung „in die böhmischen Gebirgsorte" Nixdorf, Schluckenau, Rumburg, Schönlinde, Haida, Gabel u. s. Es sei nur kurz „die Pirnaische fahrende Post" genannt, die einen „bedeckten Wagen" aufzuweisen hatte, im Gegensatz zu den übrigen Linien. Sie fuhr von Dresden nach Pirna, Königstein, Schandau und nahm auch die Post für das Wehlstädtel und di« nahegelegenen Ort schaften mit. Diese Postlinie stellte eine ganz ungewöhnlich gute Verbindung dar, denn sie verkehrte an jedem Werktage. Nachmittags 5 Uhr verließ sie Dresden, und an jedem Wo chentage kam sie vormittags 10 Uhr in der Residenz an. Da an Sonntagen keine Fahrpost verkehrte, bildete die Pirnaer reitende Post einen Ersatz. Sie hatte aber nur Sonntags Dienst. Es war dies eine sogenannte Fell ei s e n p o st, die diesen Namen nach der „Lederfelltasche" hatte, die die Posten am Sattel festgeschnallt mit sich führten. Wenn nun ein Bischofswerdaer Geschäft, «in wackerer Bürgersmann oder ein ehrenwerter Rat -er Stadt Briefe mit der Post befördern lassen wollte, so mußten diese eine geschlagene Stunde vor Abgang der Reil- oder Fahr post aufgeliefert sein, Geld und Pakete sogar zwei Stunden vorher, „damit selbige eingeschrieben und verwahrt werden konnten". Wer die Frist nicht einhielt, dessen Postsachen wurden zwar auch noch angenommen, aber sie blieben bis zum Abgang der folgende« Post liegen, also meist eine hal be Woche.
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