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Der sächsische Erzähler : 20.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193407201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19340720
- OAI
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- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-20
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 20.07.1934
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ihr unter Bedrohung mit einer Pistol« 500 NM-, ergriff jedoch al« die grau um Hilf« rief, die Flucht, ohne etwa» erlangt zu haben. Neues aus aller Welt. Unwetter im Dombrowaer Revier. Lallowltz, 20. Juli. Urber dem DombrowaerJndu- striereoier ging ein schwere« Gewitter nieder, da» von wol- kenbruchartigem Regen begleitet war. In Niwka, einem Dorort von Sosnowitz, schlug der Blitz in da» polnische Pfadfinderheim ein, in dem sich 6 Pfadfinder aushietten. Alle 8 Personen wurden zu Boden geschleudert. Vier von ihnen wurden schwer verletzt und in bedenklichem Zustand ins Krankenhaus eingeliefert. In einem anderen Borort von Sosnowitz, in Zagorze, schlug der Blitz in die Wohnung eines Arbeiter» ein. Die Frau des Arbeiters und ihr sechs jährige, Kind wurden ebenfalls schwer verletzt. In Sosno witz selbst waren ganze Stadtteile einige Zeit unter Wasser gesetzt. Der Straßenbahnverkehr von Sosnowitz nach Kattowitz war mehrere Stunden unterbrochen. Ein Geisterschiff. Lin seltsames Geschehnl» bei Bergungsarbeiten in Scapa Alow. London, IS. Juli. Lin seltsame» Geschehnis wird au» Scapa Alow gemeldet. Dort finden augenblicklich Bergungs arbeiten an dem früheren deutschen Schlachtschiff »Bauern statt, einem der Schiff», das dort im Jahre ISIS von feiner Mannschaft versenkt wurde. Vie »Bayern- «hob sich am Mittwoch plötzlich zum grützten Erstaunen der Bergung» «beiter vom Grund der See. stleg etwa 120 Auh bl» zur Oberfläche, schwamm etwa eine halbe Stunde und sank dann wieder auf den Grund. Schweres Erdbeben in Panama. Panama wurde von einem schweren Erdbeben heimge- fucht. Innerhalb der letzten 24 Stunden wurden insgesamt neun Erdstöße verspürt, von denen auch die Inseln Loiba und (Ale Aufgabe der Manschen in ihrem irdischen Dasein ist, sich höher zu bilden. Da, können st« natürlich nicht in einem Schlaraffendasetn. sondern in Not, Kampf und Versuchung. Paul Ernst., <7. Hortsehung.» <Nachdr»ck verboten.» Am andern Tage sagte Jaime: „Hinrichs, ick hab' heut flacht so gruselig geträumt. Da stand ick da hinten, wo man am Gänseanger links vorbei übers Feld siebt bis an .den Kirchturm von Ettlitz. Aber es sah alles anders au», wie im Traum das so ist. Und plötzlich erschien ein langes, graues Gespenst, das kam immer näher, aber Angst batte ich nicht. Und es kam übers Feld und über di« Wewen- brücke, aber die war dicht vor dem Hoftor. Und da bleibt es stehen und schreibt etwas an das Tor. Und ich denke: „Kann denn das Gespenst schreiben, richtig mit Buchsta ben?" Mit einmal ist es weg, Ich stehe vor dem Tor, aber ich kann's nicht lesen, ich guck mir die Augen aus dem Kops, aber ich krieg's nicht 'raus." „Fräulein Janning", sagte der alte Mann, „ich bin nicht wie die dämlichen Mädchens, die überall was Geisterhafte» sehen. Aber hierbei mein' ich dock, es war ein Wahrtraum. Das gibts's. Und daß Fräulein da» nickt lesen konnte, das stimmt auch dazu. Das kann keiner lesen, was die graue Zeit, die böse Zeit an unser Hostor geschrieben hat. Ich mein', es hat heißen sollen: bald komm ich auch zu euch." „Ich träum' doch sonst nicht so verrückt", sagte Janne ärgerlich. „Das kommt, weil Die mir so was erzählen. Reese kann mir viel erzählen, di« lügt bloß. Aber wenn Sie das tun, muß ich zuhoren. Dann hab ich' da» in mir drinsitzen." „Ja, bester, es sitzt drin, als es sitzt draußen", sagt« Hin« richs. „Aber hierbei hilft alle« Drinsttzen nicht», das kommt von draußen, von weither, wo ein paar Leut« ihre Spin nenfinger an der Geldmaschine haben." Indessen gab noch die laufende Zeit den düsteren Phan- tasten des alten Inspektors unrecht. Frau Clementine say immer mehr Geld in ihren Händen. Die Geselligkeit wurde auf großen Fuß gesetzt. Aber das alte Gutsbau» in Uech- len war nicht dafür gemacht. Ls hatte ein langgestreckter vierfenstriges Zimmer nach hinten, das hieß der Saal; hier wurden alle Taufen des Hause« gefeiert, di« Hochzeiten der Töchter, di« Leichenschmäus«; Gottesdienste hatten hi«r an großen Festtagen stattgefunden, damit auch die alt«n und gebrechlichen Cutsleute etwa» davon haben konnten. Die» war der einzige wirkliche Gesellschafteramn; mit niedrigen Türen und Fenstern, gestrichenem Fußboden. Ls gab keine Möglichkeit, da» Gutshaus zu verfeinern; für Frau Clementine war «» unbrauchbar. Ls hatte zwar Mauern und Balken, die noch Jahrhunderte stehen konnten; jede« Geschlecht hatte etwa» drangeflickt und ausgebaut: ein Flügel war angefügt, Mansarden sprangen vor. Aber trotzdem blieb es ein langgestrecktes graue» Bauernhaus mit tiefgehendem Dach, dos mitten im Wirtschaftshof stand und alles Getön von dort, dos Rumpeln der Ackerwagen, den Husfchlag auf di« Hofsteine, da» Surren der Maschinen mitnehmen mußte. L» ging nicht so weiter. Frau Clementine fing an. sich vor sedem Besucher zu schämen. Ihr Gesellschaftskreis hatte sich iktzt sehr erweitert, war elegant und anspruchsvoll ge worden. Sie kamen mit ihren Auto» von Ihren großen Gütern, au» den Städten, sa selbst von Berlin L» war «in Landhaus und sollte seine Eigenart bewahren. Sie aber träumte von vornehmem Prunk und allen Bequemlichkeiten Bis fetzt hatte man eine Badestube, in die da» heiß« Wasser aus der Waschküche in Eim«rn hineingetrvoen werden mer gehn über «inen wea. ausrichtet bei ihr, al» ' i paar Jahre hin, ' , ml" hinaus. Jnnerllch zerbrach auch so wie Reis, der schon Früchte trägt, zum — Alamlngokrieg 1« Berlla« im Berlin« Welt. Wenn Whig und gerade vor Abend standen, weiß« gründ des Zoo», dann glaubte w rig« Mädchen vor sich em eigentümlich venoir- n Frauen, da« unter Punta Burlca betroffen wurden. D«r Mittelpunkt d«, Erd- bebens ist etwa 200 Mellen von den valboabergen entfernt ln der Provinz Lhlrlqul. In Davld, der Hauptstadt dle- ser Provlnz, wurden vler Personen schwer verletzt. Mehrer« Gebäude, darunter das Postamt, sind dem Erdboden alelchge- macht wordeu. Die retephon- und relegraphenliaieu sind unterbrochen. Da dte Elektrizitätsversorgung ausgesetzt hak. liegt die Stadt in völliger Dunkelheit. Flugzeuge mit Arznemlttelv «ad Nahrung find nach David geflogen. In Puerto Armelle« wurde da» Dock teilweise zerstört: die Del- und Wasserleitungen sind an mehreren Stellen unter brochen. Im Fort David sprangen zwei amerikanisch« Sol daten aus einem Fenster der Kaserne. Liner wurde getötet, der andere erlitt schwere Verletzungen. Liebesroman der „russischen BennS". In einem Bauerndorf« in der Näh« London« erschien eines schönen Tage, «in« Frau, von der ein seltsamer Glanz ausging, der Glanz gewesener Schönheit. Die Frau war bitterarm, hatte nicht» al» da», was sie gerade noch auf dem Leibe trug und bot sich bei einem Dauern zur Pflege der Tiere an. Der Bauer nahm Li« Unbekannte auf. Sie blieb ihm ewig ein Rätsel. Still war sie und in sich ver schlossen, und manchmal träumte st» vor sich hin, gerade so, als lebe nur ihr Körper in -er Gegenwart, während ihre Seele noch in der Vergangenheit hing. Der Bauer hatte wenig Zeit, sich um seine Kuhmagd zu kümmern und auf di« Gerüchte zu hören, di« im Dorfe von ihr erzählt wur- den. Ihr Schweigen schien ein Geheimnis zu verbergen, und da es heutzutage üblich ist, dem Menschen auch das zu nehmen, was er lieber vor der breiteren Oeffenttichkelt In sich selbst verschließen möchte, so war es kein Wunder, daß allerhand merkwürdige Dinge über die Hirtin ln Umlauf kamen. Der Bauer Netz sich nicht beirren. Mochten di« Dorf bewohner ihn auf -i« wilden Augen und den bösen Blick seiner Bediensteten aufmerksam machen, — sie arbeitete und bekam dafür ihren Lohn, um etwas anderes kümmerte dem, da» den Namen eine» ehemaligen Allgewaltigen de, Zarenregime» mit einer Widmung an di« „russische Venus- Frau Bera Taberkow, verband. Frau Taberkow, so hieß di« Kuhhirtin, — Frau Taberkow, so hieß aber auch bi, schönste und gefeiertste Frau der Russen vor dem Krieg« In der Petersburger Gesellschaft nahmen sich höchste Ossj. ziere ihretwegen das Leben. Sie war di« Fnau ein«» E«i> nen Juwelier», -en sie au» Lieb« a,heiratet hatte. Ähr« Schönheit blendete di« verblendeten Größen der Gesellschaft. Man schenkt« ihr di« kostbarsten Juwelen. St« sewst kam vom Dorfe, al» ganz junge» Mädchen.war Prinzen und Großfürsten lagen zu ihren volutton vernichtete auch ihren Glanz. ihr Mann erschossen wurde. Der Kreis Ak, Kuhhlrtin, wie sie begonnen hatte,«« in einem Wettbewerb -er Schönsten den Titel „russische Venus" errungen hatte. — Seltsame hitzeblüken in Köln. Auf der Kolonial, aurstellung in Köln ist da» große Wunder geschehen: di, Blüten der Kolonien sind zu uns gekommen. Man muß da« richtig verstehen: sie wurden nicht etwa in großen Ki sten und Kästen au» U«b«rs«e verfrachtet, nein, un Freige lände, in dem Baumwolle, Mais, Reis, Apfelsinenbäume unter deutschem Himmel während der Zeit der Ausstellung «ingepflanzt sind, hat sich unter dem Eindruck der anhalten den tropischen Hitze di« seltsam« Tatsache ergeben, daß — die Baumwolle blüht! Die Pflanzen, an tropisch« Lempe- raturen gewöhnt, gedeihen in unseren DreitengrÄitn sonst keineswegs. In Köln aber, wochenlang von -er herrlich- sten Kölner Tropensonn« beschienen, besannen sie sich «ine» Besseren und setzten Knospen an, die zum Erstaunen der Au»st«llung»besuch«r herzlich aufgeaangen lind. Neben der Baumwolle fühlm sich besonder» die Äpfelsimnbäume aus gesprochen wohl im deutschen Klima. Auchfle haben, genau ' - ' - " - »gt, zum Blühen angesetzt. . »er Zoo. Di« Maminas» lenen dte friedliebendsten Tier« der ihren schlanken Beinen stolzierenden, : sich Hinblickenden Geschöpfe so im > Gemälde gegen den Gartenhinter. . / - oohl keiner der Besucher, daß di«se eine wahrhaft aristokratische Haltung an den Tag regenden Tiere sich zu jenen Familienzwistigkeiten hinrei- ßen lassen könnten, dl« jetzt Abend für Abend mit einer Regelmäßigkeit ohnegleichen stattfinden. Die Ornithologen . I, um etwas anderes kümmerte er sich nicht. Al, sie jetzt aber krank wurde, sterbenskrank, sah er sich doch gezwungen, ein wenig für sie zu sorgen. Es gelang Ihm, sie m einem bei London gelegenen Hospital unterzubringen. Trotz sorgfältigster Pfleg« erholt« sich die Kuhmagd jedoch nicht wieder, und als sie gar starb, kam der ganze Roman eines abenteuerlichen Lebens an» Tages licht. Die Tot« trug auf der Brust nämlich ein kleine» Dia- mußte. Das schien ihr vollkommen unmöglich E» mußten Fremdenzimmer eingerichtet werden mit Warmwassevan- schluß, mindesten» Mei ganz moderne Badezimmer, «in Oberbau, eine freiliegende Anfahrt. Scheunen mußten ab gebrochen und verlegt werden. Ein Plan zog den anderen nach sich, Frau Wessenter lag oft halb« Nächte wach malte sich in Gedanken immer neu« Aendemnaen aus. Die Geldfrage machte ihr kein« Sorgen. Das Geld strömte, entwerte» schon in derselben Stunde. Es gab Bau ern, die ganze Kommodenfächer damit füllten, Scheine hin- oinstopsten, bis di« Schübe kaum mehr zugingen, und dann schon nach einigen Wochen werttos« Papiermassen vor sich hatten, die sie in den Ofen stecken konnten. Bauen war di« beste Kaoitalsanlag«. Frau Wessenter war bis jetzt nicht geschäftskundig gewesen, nun fuhr sie nach Memritz, sprach mit BauunterneKnern, entwickelte ihre Pläne, ließ sich vorschläg« machen. Di« Kosten wurden kaum erwähnt, konnten nicht veranschlagt werden bei der völligen Unsicherheit der Wahrung. E» kam nicht darauf an. Wenn dl« Baupreis« stiegen, so stiegen die Gutsein- nahmen erst recht. Sie ließ Hinrich» kommen, teilte ihm ihr Dorhaben mit. Der alte Mann wurde rot und blaß.. Alles in ihm stand ge- .gen diesen Geldtaumel auf. Schon opferte er seinen Schlaf, um den irrsinnigen Lohnberechnungen standzuhalten. Er hatte gerötete Augen; mit brechenden Knien stand er an dem Herrenschreibtisch, an d«m er einst, so sicher in seinem Fahrwasser, mit dem verstorbenen Gutsherrn abgerechnet hatte. Jetzt war di« Platte mit Zeichnungen, Plänen, Musteroorlagen bedeckt, im Armstuhl saß ein herrschsüchti ge», maßlose» Weib — sein« Herrin. Si« ging mit einer geringschätzigen Handbewegung über sein Stommeln, seine schwach« Abwehr weg. Man mußt« neue Beamte haben, dieser verbraucht« alt« Bursche, der sich im Neuen gar nicht zurechtfand, nützte nicht« mehr. Aber im Unterton fühlt« sie doch noch, daß ein« un wandelbar« Treue hier am Platz« stand, dl« In ihrer Art unersetzlich war. Ringsherum auf Len Gütern bauten sie. Dte einen weniger, die andern mehr. E» gab Gutsherren, dl« nur für ihr« Leut« bauten, am eignen Hau» nur das Notdürftigste flickten. Hinrichs wollt« ihr da» sagen; solches Bauen wäre ihm recht gewesen. Es gab Tagelöhnerwohnunaen, in'dt« es durchregnete, viele batten keine Dielen, nur festgestampf ten Lehmboden oder Ziegelsttinvflaster. Der Herr drüben auf Gelleboe hatte in seinem uralten Kasten, neben dem die» Haus noch prächtig war, nicht» getan, einen Schornstein sollte er geschickt haben; aber Li« gesamt«» Katen der Leute hatte er eingerissen, ihnen gut« feste Wohnstätten gebaut. Der schämt« sich nicht, wenn seine Gäste über zerfasert« Dielen traten. Aber wenn dieser Herr von Grieser hier ein mal durch La» Tagelöhnerdorf fuhr, dann schämte sich Hin richs die Seel« aus dem Leib. Hinrich» dacht«: „Das sag' ihr mall Da wirst du nicht weit kommen. Da» sind Ding«, d!« gehn über «inen wea. Vielleicht daß der Junge noch was au» '' ' ' ' ' künftiger Herr. Aber das sind noch ein paar Jahr und mit dem Bauen soll's in diesem Gommer losgeyri Er schlotterte gebückt hinaus. Innerlich, ' ", etwas in ihm. „Wenn di«s alte Haus eingerissen werden soll, dann stell dich man mit dahin, laß dich mit zufchütten." Al» die Nachricht in die Kinderstube kam, sing'La» Ge schrei erst an. All« waren kl« wie au» Rand und Band, di« vier Madels, die Kammachsr, Li« Mädchen, di« qu» dem Dorf gebürtig waren. Die neuen standen natürlich ander» dazu, wenn sie sich auch auf Len kommenden Dreck nicht freuten. Da stürzten Wogen, da brausten Stürm«. Am Abend hatte die Hausherrin die Revolution da. Sie war zu ihrem Unglück allein, saß in ihrem Zimmer und hatte die geliebten Baupläne vor sich — Ach, ihr Leut«, es ist jo alles schon viel weiter, al» ihr denkt. Verträge schon abgeschlossen, Handwerker im Anmarsch — Da zog es her an durch den langen Steingana, dumpf wühlend, raunend. Bor ihrer Tür machte es halt, klopfte. Sie hatte schon das unheimliche Heranwälz«n gehört, wollt« aufsvringen, am altmodischen Kllngelzug reißen, dir Tür verMeßen. Da ging Ye schon auf. Die Herrin sah swtt bärtiger Bolschowistengesichter Kinderaugen, glühend« Kinderaugen, dahinter drei ihrer Mägde. „Was soll da,!" Janne stand vorn mst Ortvud. „Wir haben ein Anliegen", sagte sie. „Alle dasselbe!" Si« sah sich um, mit einem Feldherrnbllck überschaute sie ihre Schar. „Haasträubender Unsinn!" fuhr Frau Clementine auf. „Komm herein, wenn du etwas zu bitten hast, die andern bleiben all« dvaußen. Was ist das für «in frecher Einfall!" „Wir haben all« dasselb« zu sagen!" gellt« es au» der Schar. War's llnntzlow? Da klang es schon im Chor: „Ja, all«, alle dasselbe!" Janne sagte: „Mama, wir lassen uns nicht gefallen, daß du unser altes Haus zerstörst. Es ist nicht nur Leins, es gehört den Wessenters seit einem Jahrhundert! Das muß geehrt werden, die Ueberlieferung. mauß weiß es noch nicht, er muß es erfahren, er muß gefragt werden!" Clementine brach in nervöses Gelächter au». „Ihr seid wohl alle nicht bei Trost!" Sie wollte es komisch nehmen, aber ln ihr fmtterte feig« Anast. Si« war allein, wenn sie nun über sie herfielen? Ihr schien es möglich, sie halt« gar kein« Maßstäbe. Ortrud sagte: „Mama, du weißt nicht, was alles kn die- sem Hause lebt un- webt. Es ist so reich, es weiß so viel« Geschichten. Du tötest all« Dinge, die nie wiederkommen." Es war «In leidenschaftlicher Ernst in den Kinderaug«». Flehen und ein seltsames Drohen waren miteinander ge mischt. Die Stiefmutter fühlte nur das AufläW«, das be- iingstiaend Zusammenrottend« gegen sie. Annolore schrie: „Unser Hau» soll bleiben, wie es lm- gewesen ist! Dorade soi Dir sind all« hier geboren, haben auch «twas zu faaen! Nicht bloß du!" Clementine dacht«: „Die Kinder müssen aus dem Haus, allesamt! Habe ich das nötig, Mich hier von den Bälgen, förmlich bedrohen zu lassen?" „vorläufig geht hinaus", schrie si«. „Dies ist kein« Art, auch von euch nicht, ihr Mädchen dahinten. Ich «erde es mir überlegen. Ja, ihr hört, ich «erd« es Mir über legen. Aber erst geht, sonst wir- nicht» draus." Die glühenden Gesichter sahen sie an, glaubten an ihr Nachgeben. Si« merkt« es. „Denn ihr wollt, daß ich es mir noch bedenk«, dann geht — aber gleich 'raus, alle!" Si« fielen darauf hinein, zogen sich langsam zurück, nur Janne blieb noch stoben. Di« Tür schloß sich, sie war allein mit der Stiefmutter. „Was willst du noch?" „Können wir uns darauf verlassen, was du sagtest? Willst du « mit «kau-bes Tlementin« sah da» füi stehen, größer al» sie selbst, mit renden roten Haar der Wessent der Deckenbeleuchtung flimmerte. Aufsteigenber Haß erfüllt« sie. „verlaß dich oder verlaß dich nicht" sagt« st« kalt. Di« fast körperlich« Angst vor dem Ansmrm der vielen wär vorbei. Sie fühlte, sie taten ihr doch nichts. Innerlich lacht« etwas in ihr höhnisch und hart. — Janne erschauert« plötzlich Sie fühlt, di« wesen,- fremde Natur zum ersten mal in ihrer ganzen vedeutung. „Kindlich Laß wir glaubten, st« mit unserm Ansturm, un- serm Bitt- und Lrohzug zu besiegen. Di« denkt ganz andere Gedanken und fühlt ganz ander« Gefühl«. Der kommen wir nicht bei." „Uebrigen«", sagt« Frau Tlementin« mit einem Lächeln in den Mundwinkeln, „ olltet ihr mir noch dankbar sein, lieb« Johanne, daß ich d «sen alten Kasten so schön Herrich ten lass«, statt da« Geld für mich zu verbmuch«n. Aber ibr seid hinterwäldlerisch, Naturen, euch sitzt La» Bäurisch« noch im Blut. Ihr könnt einfach von Ler Vergangenheit nicht los. Kläglich" (Fortsetzung folgt.) -rend «der. -di« stehen sie,hat guten! sollten sonst p fallen s geln ui blicken, höchster wenn s es ist ärgert — D ortxntt Nr.? Lope so Bruder Ungarn deren v len, ohi Jetzt g« als der vory er junger schöpfte bekannt den Bu jung« S handel- zusamm W Er leu« der mu ren wa Einbrü« Bande i belasten pelleben haberd PershiN! Zähne z lierlädei Zähne t rauft pt! triotism Diener aufzukai mit-! kürzlich ket gestr sein, wä des Ätt «testen asst wici bis ISSt geschenft was ma Kuriositi große oi kommen kürAch singen, teryin e auch bei wünschte Nischen k saß. Ei das länj hörigen al« all» gen dsef ungeklär Doetsch verdiene daß die um ihre benachr« gebildet, den Nah diese Sp sam aerr nach der Geruchs, gefunden sondern oder leg« di, allmi — « noch jun Leben in und di« zugen. L berichtet, seinem g nichts wi Telephon konischen gerer Zei ftin Bat« zivilisiert, Jahre ab ihn Mit d allein foi der Wildi Trapper - schen. Er mento. ü
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