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Der sächsische Erzähler : 07.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193411075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19341107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19341107
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-07
- Monat1934-11
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.11.1934
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niversal per lb,. AW), sebnlor 14, Juli ct». p« 1. onen Nll. Wen inten inten Var N. en Ber. er« den ren sich kam u SHIgkei! VS ».IS VS ib i » L 5.1i. Geld! 12.718 0M VS.N o,Svt SM 2M SS.S8 ri.ir 1S.40L es,«s 5.475 1LÄ SM 1SS.1L LV,13 21,R C<A e Bank Braue- Wald, jsz und 5 Pro. Strick. . Bon > desgl. gegen gaben /Auch u «eil- S. 11 ».5 »L 1:5 1.5 ;.s 4e.vo 4o,v7 II,LV 2,«8 dchUo dE „3,V7 IV.S7S I,M v,SSS L488 trug es zum Buchhändler. Als ich die Ladentür öffnete und ein schwaches Gebimmels einen neuen Kunden ankün- digte, kam der alte Hinrichs aus seinem Verschlag, heraus. Er erkannte mich gleich, sah, daß ich ihm ein Buch bringen wollte, und mit einem bitteren Gesicht warf er mir vor: „Solltet lieber arbeiten als der Mutter Bücher verkaufen!" — „Ist mein eigenes!" sagte ich trotzig und hielt es ihm hin. Langsam blätterte er es auf. und als er die gestrige Widmung las, meinte er freundlicher: „Muß Dir wohl sehr schlecht gehen, daß Du es am nächsten Tage schon ver kaufst. Was willst Du dafür?" Ich nannte meinen Preis, den er mir widerspruchslos ausbezahlte. Ohne zu grüßen, verließ ich den Laden, ging nach Hause zurück und warf das erhaltene Geld meiner Mutter auf den Tisch. „Da!" sagte ich ihr hart, „und jetzt halt den Mund!" Den ganzen Tag kam ich nicht mehr zurück, sondern trieb mich in der Stadt und Umgebung herum. Der Bank wich ich aus, aber zweimal kam ich bei dem Buchladen vor bei. Das erstemal lag mein nun verkauftes Buch in der Auslage mit einem Zettel: „Mit eigenhändiger Widmung des Autors", aber als ich in späterer Stund« vorbeikam, war es schon verschwunden. Wohl schon verkauft, -achte ich mir, und es ärgerte mich doch, daß jetzt «in anderer das Geschenk besitzen sollte. Erst am späten Abend kam ich in die Wohnung zurück und fand meine Mutter noch auf. „Für Dich wurde heute nachmittag etwas abgegeben , und sie wies auf ein schmales Paket, das auf dem Tische lag. Ich schnürte es auf und löste den Papierumschlag — das am Morgen verkaufte Buch fiel heraus, dazu ein geschlossener Briefumschlag, dem ich einen Brief und einen 100-Markschein staunend ent nahm. Meine Mutter sah mich entgeistert an, daß mir so viel Geld zugeschickt wurde, und beim Lesen blickte sie mir neugierig über die Schulter. Da sie das Gelesen« immer halblaut aussprach, hörte und las ich gleichzeitig da» Folgende: „Lieber junger Freund! Das gestern geschenkte Buch fand ich bereits heute in einer Auslage. Zuerst war ich natürlich befremdet, aber der alte Buchhändler hat mir ge holfen, Ihre Handlung zu verstehen und zu entschuldigen. Bedanken Sie sich bei ihm und versuchen Sie, mit dem beiliegenden Gel- jene Pläne auszuführen, die Ihnen al» die vernünftigsten erscheinen. Die Entscheidung liegt bei. Ihnen allem. Mit meinen besten Wünschen Ihr Jakob Raben. . ." Damit unterbrach -er Erzähler seinen Vortrag und wies auf den Jubilar hin, der bescheiden abwehne. Er stand auf und näherte sich freundlich -em Jüngeren: „Also Sie waren und sind das! So bat mein Rat nichts, aber das Geld doch geholfen. Gott sei Dank für alles beide!" Und sie schüttelten sich freundschaftlich di« Hände. Eines Abends saß ich auf einer Bank, von der man einen schönen Blick über das kleine Städtchen und das um schließende Land hätte. Fremde erwarteten oft dort oben den Sonnenuntergang, auch an jenem Abend setzte sich bald ein mir unbekannter Herr neben mich Wir kamen ins Ge spräch, wobei ich versuchte, etwas großsprecherisch und stand fest aufzutreten'. Als ich seine Frage, was ich eigentlich werden wolle, mit „Schriftsteller!" beantwortete, meint« er nur „So, so!" und nickte bedächtig mit dem Kopf, ohne mehr zu sagen. Beim Einbrechen der Nacht begleitete ich ihn zu seinem Gasthaus, und als ich mich verabschieden wollte, bat er mich, noch einen Augenblick warten zu wollen. Nach einigen Minuten erschien er mit einem Buch, das er Mir anbot: „Ein kleines Geschenk als Entgelt für den freundlichen Abend", und damit verabschiedete er sich. Ich verstand nicht, was ihn veranlaßt baben konnte, Mir das Buch zu schenken. Neugierig schlua ich es auf und entdeckt« gleich auf der ersten Seite eine frische Handschrift: „Nehmen Sie den Rat, junger Mann, von einem, ber es heute — vielleicht — bedauert, daß ihm, als Ihr jetziger Zu stand der seine war, niemand von seinem Weg abgeraten hatte. Denn gleich zu Beginn wird Sie di« Erfahrung des Satzes: „Wer Werk sagt, sagt Opfer" schwer drücken, und nebenher werden Sie immer ein Harlekin des Lebens sein. Ich will nicht leugnen, -aß auch einmal Tage kommen, die Sie glücklich empfinden werden. Aber bis dahin ist es ein weiter Weg, der mehr als vierzehn Stationen hat." Da- tunter stand das Datum des augenblicklichen - Tages und ein mir bekannter Ngme. Natürlich — es war d«r Autor des früher erwähnten erfolgreichen Buches, ja, ich hielt das Buch selbst in Händen. Was aber den Ratlchlao betraf, so schlug ich ihn in alle Mnde und zu guter Letzt bildete ich mir ein, daß der Ratgeber neidisch und eifersüchtig auf meine zukünftigen Erfolge s«i. Zufällig erwarteten mich an diesem Tage zu Hause mehr als unliebsame Zustände. Meine Mutter saß ver weint in einer Ecke. Verzweifelt erklärt« sie mir, ihr fehl ten noch einige Mark für den morgigen Zins, und sie könnte das Geld nirgends auftreiben. Aus ihrer Verzweif lung redet« sie sich in «inen offenen Haß gegen mich hinein und machte mir die heftigsten Vorwürfe; denn nur ich hätte die Schuld an ihrer mißlichen Lage, und zum Schluß werde st« in ihren alten Tagen noch auf die Straße gesetzt. Ver ärgert schloß ich mich in meiner Kammer «in, aber ihre Worte waren zu wahr und bedrückten mich die ganze Nacht. Leider konnte ich nicht» zu ihrer Hilfe unternehmen: am nächsten Tag lief ich schon früh aus dem Haus. Als ich bei der einzigen Buchhandlung des Städtchens vdrbeikam, sah ich in der Auslage jenes vielgelesene Buch liegen, und da hatte ich plötzlich einen Gedanken. Schnell lief ich in mein Zlmcker zurück, holte das gestern erhaltene Geschenk und Das zweimal geschenkte Buch. Skizze von Helmuth Witrzens. ^Nachdruck verboten.) Zur 60-Iahrfeier waren bei dem bekannten Schriftstel ler Jakob Raben seine nächsten Freunde versammelt. Na türlich hieß das Thema der Gespräche die Dichtung, und sprach man zuerst von den Werken, so unterhielt man sich kürz darauf über Autoren und kam dann auf das rein Menschliche des Schriftstellers. Fast jeder hätte eine Ver bindung zu einem Dichter aufzuweisen, sei es durch brief lichen Verkehr, sei es durch persönliche Bekanntschaft, und es gelang den meisten, -en Schriftsteller gütig ln jene Klasse votz Menschen einzureihen, die Man mit einem lächelnden Verstehen und freundschaftlicher Hilfsbereitschaft betrachtet, ohne jedoch die Schwäche ihrer Stellung ganz zu verkennen. „Lassen Sie mich Ihnen noch etwas erzählen" — einer det jüngeren unter den Anwesenden hatte sich erhoben, und nach allgemeiner Zustimmung begann er: „UM mein zwanzigstes Lebensjahr ist es mir sehr schlecht gegangen. .In verschiedenen Berufen hatte ich mich versucht, und jeder neuerliche Anlauf, doch noch im bürger- liehen Raume Fuß zu fassen, ging an meiner eigenwilligen, haltlosen und selbstüberschätzten Natur zugrunde. Damals wollte ich keine Autorität anerkennen, joden anderen Men schen hielt ich für ausgemacht dumm, und nur ich selbst schien mir der einzige zu sein, der die Welt von ihrer Krank heit — Meinen anarchistischen Zustand icbob ich der siechen Umgebung als Schuld zu — heilen könnt«. Nach einem dieser vergeblichen Versuche war ich wieder nach Hau,e zu- rückgekehrt, und meine Mutter versuchte die Verzweiflung ihres einzigen Kindes mit einem wunderbar verstehenden Trost zu beheben, wie ihn eben nur Mütter zuwege brin gen. Ich wußte ihr damals keinen Dank und lungert« den ganzen Tag in unserem kleinen Städtchen herum, beklatscht von allen Nachbarn, die mir vorwarfen, daß ich meiner atmen Mutter auf der ohnehin mageren Tasche läge. ' Es war in jenem Monat, als ein Buch, in dem bi« Zeit sich treffend geschildert sah, großen Erfolg hatte, und selbst in unserem abgelegenen Ort das Tagesgespräch der inter essierten Kreise bildete. Auch ich hatte es in die Hand be- kommen und seine unbeabsichtigte Wirkung auf mich war, daß ich plötzlich Schriftsteller werden wollte. Meine Mutter sah mich jetzt zu ihrer Beruhigung viel in der Wohnung, und meine Schreibversuch« legte sie so aus, daß ich Bewer bungsschreiben herumfchicken wollte. Gutherzig meint« sie, es sei recht von mir, -aß ich mich wieder um Arbeit be- müde, denn sie habe nicht mehr viel, und jeder Tag. den sie mich noch erhalten müsse, fiele ihr sehr schwer: Hätte sie mein« damals noch fruchtlose Arbeit gekannt, wie weh hätte es ihr getan. , , , Der Sächsische Erzähler de« 7. November 1VS4 2. Betblott z» N«»»er 2«0 Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda. 7. November. Brot — des Bauern beste Gabe. In der deutschen Sprache finden wir in einer Füll« von Sprüchen und Vergleichen das Brot als den Inbegrisf der menschlichen Nahrung und des volklichen Wirtschaftsfleißes. „Sein Brot zu verdienen" ist erst« Aufgabe und grundle gendstes Streben des jungen Menschen, der ins Leben tritt. Wenn einer dann endlich „im Brote ist" oder „sein Brot hat", wird vielleicht mäl ein Neider ihm seinen „Broterwerb" mißgönnen, oder gar versuchen, jenen ,!aus dem Brote zu bringen". Aber ein gerechter „Brotherr" wird dem unwür- digen Nebenbuhler schon „den Brotkorb höher hängen!" Denn ein rechter Hausvater „bricht sein Brot" mit jedem treuen Knecht und gibt auch dem ausgedienten Haustier sein ^Gnadenbrot": Ueoerall steht das Brot im Mittelpunkt des täglichen Bedarfes, „Drotzeit" ist die Vesperzeit des Süd deutschen, selbst wenn er wirklich einmal statt des Brotes Grütze oder Brei bekommt. Und das ist auch gar kein Gegen satz! Denn, wenn wir die Geschichte des Brotes überschauen, so ergibt sich folgendes: Brot ist vorgeschichtlich Brei aus grob gemahlenen Körnern, Schrot, Grieß oder Grütze, und wurde am Feuer geröstet, bis es hart und haltbar wurde, so daß es sich schließlich brechen ließ. Bemerkenswert ist, daß die Nomadenvölker des Orients Brot in unserem Sinne kaum kennen; und das dürste sich schon daraus erklären, daß ein Backofen fest in den Boden eingemauert werden muß uqd Mht mitgeschleppt werden kann, so daß vorgeschichtliche Brotfunde die Seßhaftigkeit des Brotbäcker» beweisen. Funde in Pfahlbauten brachten mehrfach Brot zutage, das bereits mit treibenden Gärstoffen gebacken war. Backofen aus der Zeit von weit mehr als 2060 Jahren vor Christi find in Mit teleuropa nicht selten gefunden worden. Wir wissen auch, daß damals schon außer dem viel älteren Gerstenbrot und Hirse-rot Weizenbrot gebacken wurde. Allerdings war Wizenbrät „Herrenbrot . Der Knecht,. also der Unterwor fen«. oder unfrei Gewordene, bekam Gerstenbrot oder auch Haferbrot zur Speise gereicht. — Die Bedeutung des Brotes hat uns bis auf den heutigen Tag den Brauch erhalten, daß inan jemandem- der ein Haus oder eine Wohnung bezieht, Brot und Salz als erste Gabe in die noch leeren Räume bringt. Im Sprichwort kehrt das Brot oft wieder. Man „läßt sich nicht die Butter vom Brote nehmen". Mancher Mensch „kann mehr als Brot essen", mancher ist und bleibt ein unverbesserlicher „Eigenbrötler". —* Geschäftsfreier Sonntag. Am kommenden Sonn tag, den 11. November, sind die Ladengeschäfte der Stadt von 11 Uhr vorm. bis 6 Uhr abends geöffnet. Stellen wr werkabifitrienken. Alle Abiturienten, die aus -em Arbeitsdienst zurückkommen, werden aufge- fdrderk, sich mit der Berufsberatung beim Arbeitsamt Baut zen in Verbindung zu letzen. Stellen stehen zur Verfügung. -7?* Sammerlichtspiele. „Der Schimmelreiter". Hquke Haien — der Schimmelreiter Theodor Storms — rei- solche vorhanden sind. Di« starke Zunahme der Zahl der Radfahrer und die bei der Verkehrsuberwachung festgestellt« Disziplinlosigkeit der Radfahrer, so führt er dann weiter aus, hätten den preußischen Innenminister veranlaßt, zu be- stimmen, daß Radfahrer grundsätzlich hintereinander fahren müssen. Di« Reichsstraßenverkehrsordnung habe von der gleichen eindeutigen Fassung abgesehen und da» Hinterein- an-erfahren nur verlangt, wenn der Verkehr sonst behindert werden würde. Diese Fassung, so erklärt Schifferer, könnte bei den Radfahrern die Auffassung stärken, daß in der Re gelung und Ueberwachung des Radfahrverkehrs eine Locke rung beabsichtigt sei. Es müsse deshalb festgestellt werden, daß sich an der bisherigen Regelung nichts geändert habe. Aus allen Hauptverkehrsstraßen innerhalb un außerhalb geschlossener Ortschaften sei das Hinterein- anderfahren der Radfahrer nach wie vorz» verlangen, da sonst der Verkehr behindert werd« oder zum mindesten behindert werden könne. Durch eine Dienst anweisung für die Polizei werde «in« enge und scharfe Aus legung dieser Bestimmung zu treffen sein. Der Referent befaßt sich weiter mit den drei- oder vierrädrigen Fahrzeu gen, die von Invaliden und Kranken zur Fortbewegung benutzt werden. Wenn die Reichsstraßenverkehrsordnung diese Fahrzeuge nicht den Bestimmungen für Radfahrer unterworfen habe, so könne daraus geschlossen werden, -aß man diese Fahrzeuge in ihrer Bewegung nicht behindern oder «Mengen wolle. Daß sie nicht die Radfahrwege be nutzen können, stehe fest. Auf der Fahrbchn würden sie im allgemeinen zu stark gefährdet sein. Man werde ihnen da her, wo es -er Verkehr zulasse, die Benutzung der Gehbahn zugestehen. Nachrichten des Standesamts Bischofswerda. 44. Woche. Geburten: Johann Gustav Richard Neumann, Tiefbauar beiter, Bischofswerda, 1 Sohn. Willi Albert Motzeck, Friseur, Bi schofswerda, 1 Sohn. 1 uneheliche Geburt in Kymtzsch. Paul Her bert Göttlich, Schuhzwicker, Bischofswerda, 1 Sohn. Aufgebote: Max Willy Marschner, Metallarbeiter, Bi schofswerda, und Martha Alma Hansky, Wirtschafterin, Bischofs werda. Rudolf Heinrich Müller, Wachtmeister, Wurzen, und Erna Margarete Hasler, ohne Beruf, Bischofswerda. Martin Erich Stange, Hofarbeiter, Weickersdorf, und Anna Berta Tschampkh Wirtschaftsgehilfin, Weickersdorf. Eheschließungen: Keine. Sterbefälle: Keine. Großharthau, 7. Nov. Mnlerhilfswerk 1SZ4/3S. De» am Sonntag, den 4. November, durchgeführt« Verkauf der Astern erbrachte in unserem Orte RM. 70.28 Allen Gebern herzlichsten Dank! — Mit einer Sitzung sämtlicher Aus- schußmitglieder wurde in unserem Orte das Winterhttfswerk eröffnet. Der Ortsgruppenleiter, Pg. Kölbel, begrün dete die Notwendigkeit des großen Hilfswerkes, und bat alle um regste Mitarbeit. Die NSDAP, hat die Aufficht über das WHW., und der Ortsgvuppenleiter ist füx richtige Durchführung verantwortlich. Bei der Bekanntgabe der Unterstützungsmaßnahmen wurde betont, -aß Antragstel lern, welche, um Unterstützung zu erlangen, falsche Anga ben machen, schwere Strafen drohen. Unterstützungsemp fänger, welche erhaltene Spenden verkaufen oder sonst ir gendwie Mißbrauch damit treiben, werden ohne Rücksicht zur Anzeige gebracht und bestraft. Aber auch Personen, welche durch Aufbringen oder Weiterverbreituna falscher tet und kämpft nun durch einen Film, der ab gestern in den Kammerlichttpielen geboten wird. Gedanke und Wille die se» Deichgrafen brennen au» dem Herzen unserer Zeit. Land erobern, Acker aus dem Meer reißen! Die Aktualität des Stoffes, die aus dem Vorgestern ins Heute, und aus dem Novellistischen frei ins Dramatische hinüberspielt, ist der Drehpunkt de» Erfolges, den auch die Bischofswerdaer Auf führung bestätigte. Man nimmt aus diesem Bildstreifen et was mkt nach Haus«. Er Widert Menschen und ihre Heimat mit sauberen, eindeutigen Mitteln. Da mag man hingehen lassen, daß künstlerisch die allerletzte Erfüllung, der letzt« Schliff nicht gegeben werden konnte. Es ist filmisch noch nicht der äußerste Hintergrund von Landschaft und Zeit aus gedeutet und bildhaft gemacht worden. Im übrigen arbei tet« die Regie — Curt vertel und Hans Deppe — klar und lebendig, wahrbeitsnah und wirksam. Der silbern« Atem dieser weiten Landschaft am Wattenmeer, die Herbheit ihrer Bewohner, da» gespenstische Lauern von Sturm und Welle und Aberglaube hinter Sonnenglast und Fruchtbarkeit, das alles ist einfühlsam gestaltet. Und wie aus der Milieuschilde rung, aus dem mählichen Anrollen der Geschehnisse «in grandioser Kamps zwischen Wille und Trägheit, zwischen Mensch und Element wird, auch das ist greifbar und packend geschildert. Matthias Wiemann ist ein Hauke Haien, der auf ScPeswia-Holsteinischem Boden aewachsen ist. Tin Kerl, der an sich selber und an der heimtückischen Lauheit oder an dem Unverstand der anderen wächst. Elke Volkerts, seine Frau, wird mit zurückhaltender Schmiegsamkeit von Ma rianne Howpe gegeben. Wilhelm Diegelmann, Ali Ghita, Eduard von Winterst«!«, Margarete Al brecht geben charaktersichere Zeichnungen ihrer Rollen. Herrliche Landschaften und Epifodenbilder, die einfühlsame Musik Winfried Zilligs heben das Tanze noch stärker in den Rahmen, der echt Künstlerischem schon sehr nahe kommt. — Außerdem läuft ein interessantes Beiprogramm. —* Die lollrvutverlehungen in Deutschland. Vorsicht mit Sahen geboten. Während im Deutschen Reiche für das Jahr 1932 ein Rückgang in der Häufigkeit von Äißver- lehungen durch tolle oder tMlwutverdächtige Tiere zu ver zeichnen war, :st für das Jahr 1933 «ine erhebliche Steige rung festzustellen. Rach den sanitätspolizeilichen Meldun gen sind :m Berichtsjahre 1Ä2 Äißverletzungen gegen 64 im Jahre 1932 vorgekommen. Wr dasselbe Jahr sind 2 Sterbefälle an Tollwut gemeldet worden; diese beiden Ver- storbenen waren nicht schutzgeimpft worden. Di« Tätigkeits berichte der deutschen Wutschutzstattonen lassen 18S Behand lungen gegen 97 cm Jahre 1932 erkennen. Die Bißver« letzungen, derentwegen die Behandlung erfolgt«, waren lOSmal (68,63 v. H.) durch Hunde, 30mal (19,61 v. H.) durch Katzen ufw. verursacht worden. Danach ist der An teil der durch K a tz e n verursachten Bißverletzunaen um 10 v. H. höher als im vorigen Jahre, eine Tatsache, welche die Forderung rechtfertigt, den Katzen gegenüber beson ders achtsam zu sein und die gesetzlichen Unterlagen zur Bekämpfung ber von ihnen drohenden Gefahr mit aller Strenge anzuwenden. Erkrankungen an Tollwut sind bei den behandelten Personen nicht «ingetreten. Hieraus Lnrf die Wirksamkeit der spezifischen Behandlung und deren einwandfreie Durchführung geschlossen werden. —* Radfahrer sollen hintereinander fahren. In feinem Kommentar zur Reichsstraßenverkehrsordnung erläutert Regierungsrat Dr. Schifferer auch die Bestimmungen über die Radfahrer. Er betont nochmals die Verpflichtung des Radfahrers, ausschließlich die Fahrradwege zu benutzen, wo
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