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Der sächsische Erzähler : 04.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193412049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19341204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19341204
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-04
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 04.12.1934
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—— Hl M gese« Mr MMlms MMl-lM. r. Varls. 4. Dezember. (Eig. Funkmeldg.) Der rechts gerichtete Abgeordnete Henriot sprach am Montagabend in einem der großen Pariser Säle über da» Thema „Gegen den Krieg". Henriot erklärte, er sei kein Anhänger der Un veränderlichkeit der Verträge, denn gewisse Grenzpfähle seien ein Hindernis für den Frieden. Der Redner wandte sich gegen «ine französisch-russische Annäherung und trat für «in französisch-italienisches Bündnis ein. Der Schritt Sud- slawiens beim Völkerbund sei zu bedauern. ' Die Besprechungen ehemaliger Frontkämpfer mit den Vertretern der deutschen Frontkämpfer wurden von dem Redner abgelehnt. Der Abgeordnete erklärte abschließend, daß di« Liebe Frankreichs zum Frieden die Umsicht nicht ausschließen dürfe. Fast gleichzeitig sprach in der Sorbonne vor der intellek tuellen Jugend der französische Schriftsteller Jules Romain über das gleiche Thema. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Abstimmung im Saargebiet den Auftakt zir einer Entspannung zwischen Deutschland und Frankreich darstellen möge. Er vertrat ferner denselben Standpunkt wie Jean Goy in seiner Kammerrede und wies mit Nach- dtuck auf die Notwendigkeit hin, die Vorschläge der natio nalsozialistischen Regierung entgegenzunehmen. . DRV. Vari»- 3. Dezember. Der Kriegsblinde, Abge ordneter Scapini, Vorsitzender der Bereinigung kriegsblin der Frontkämpfer, der mit Herrn v. Ribbentrop eine län gere Unterredung hatte, ist vom Abendblatt „La Presse" übet seinen Eindruck befragt worden. geisterung und sagt: wenn die Saarfrage erst einmal er ledigt ist, wird Europa wieder aufatmen. Die.Kriegsvanik läßt bereits nach. Die Menschen reden von kommenden Friedeysjahren. Geb« Gott, daß wir von ihnen einen wi- ten Gebrauch machen. Dir Wiener „Petchrpost" Mr Kaar- frase. Wien. 4. Deaemder. (Elg. Funkmeld.) Die „Reichs post" beschäftigt sich erneut in ihrer Montagabendausgabe Mit der Saarabstunmung. In ihrem Leitartikel „Am Ab grund vorbei" stellt sie mit einer gewissen Befriedigung fest, daß bis vor kurzem das Saarproblem mcheilvoll und un- lösvox verknotet erschienen habe, so daß Las Schlimmste zu befürchten gewesen sei. Nun habe unverkennbar endlich ein Wandel der Stimmungen und Auffassungen Platz ge- griffen. Der Friede Europas werde auch den Abstimmungs tag und die endgültig« Regelung des Saarproblems über leben. i Das Blatt will den Beginn eines Wandels der Saarmentalität der Mailänder Red« Mussolinis vom 6. Ok- tober'zuschreiben; aber auch das Menetekel von Marseille Hobe zur Besserung der seelischen Einstellung beigetragen. Seit dieser Zeit herrsche der Eindruck vor, -aß man aus allen Seiten den Wunsch hege, die Frag« möglichst ohne Unfall zu bereinigen und damit Europa von einem Gespenst m befreien, das seit Jahren wie ein Alp auf den Gemütern loste. Dies sei gut für Deutschland, das ein Stück kostbares deutsches Gebiet zurückerhalt«, wie auch für sein« Prozeß gegner- die eine bittere Sorge los würden; am besten aber für di« Saarbevölkerung selbst, die endlich aufhöre, Zank- apfelzusein. „ . aber noch nicht alle Schwierig keiten für die Saar überwunden. Die italienische Presse zu der Vereinbarung. l Mailand, 4. Dez. (Eig. Funkmeldg.) Li« Morgenblät ter heben die Bedeutng -er in Rom getroffenen Vereinba rungen über die Saar hervor und unterstreichen die erfolg reiche Lermittlungstätigkeit des italienischen Vorsitzenden, Aaron Aloisi. Die Turiner „Gazzetta del Popolo" schreibt u. a.: Alle in Zusammenhang mit der kommenden Volksabstimmung und ihren Rückwirkungen aufgeworfenen Fragen haben eine von -en Parteien angenommene gerechte Lösung ge fundene Da das Saarproblem -er deutsch-französische Aank- qpfel war und berechtigte Besorgnisse erregte, hat die er richte Einigung und ihre Annahme durch die Parteien ein« Bedeutung, die über die Tragweite des Saarproblems hinausgeht. Man darf jedoch nicht glauben, daß für die Saar alle Schwierigkeiten überwunden sind, und daß die deutsch-französische Wiederannäherung schon eine vollzogene Tatsache ist. - Der „Corriere della Sera" bezeichnet die Einigung als einen Erfolg der Friedenssache, der aber keine trügerischen Hoffnungen wecken dürfe, immerhin aber einen tröstlichen Fortschritt bedeut«. Das Verdienst gebühre zum größten Teil dem Takt und der GeschicklickftÄt des Vorsitzenden Aloisi. Amerika begrüßt die Einigung vonMom. Reuyork, 4. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Di« in Rom abgeschlossene Saareinigung wird in der hiesigen Abend- Und Morgenpresse ausführlich behandelt. In großen Schlag zeilen und Leitartikeln wird darauf hingewiesen, daß die Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich eine we sentliche Sicherung des Friedens in Europa bedeute. Die „Neuyork Times" meint, daß die zustande gekom mene französisch-deutsche Einigung und die allgemein er wartete Verständigung zwischen Frankreich und Italien er kennen ließe, daß es in Europa überhaupt keine Streitig keiten mehr gebe, die nicht beigelegt werden könnten. ^Herold Tribüne" sagt, niemand erwarte ernstlich, daß die Saarabstimmung nicht zugunsten Deutschlands ausfallen werde; Die Staatsmänner Europas würden Wiglich beun ruhigt durch den Gedanken an mögliche Nachwirkungen des Volksentscheids. Indessen sei die zwischen dem deutschen und dem französischen Botschafter in Rom getroffene Eini gung «in Beweis dafür, daß bei der Rückkehr der Saar zum Reich keine größere Krise in Aussicht stehe. Dies entspreche auch den Voraussagen verständiger und ruhiger Beobachter, die stets betonten, daß, ungeachtet aller europäischen Span nungen der letzten Monate, die Saarfrage keine Bedrohung des Friedens werden könne. Scapkni beginnt seine Ausführungen mit dem Ausruf: „Was soll man mit dieser Kammer ansangen, wo unzä h- lig« S ch w äch e r einen am Sprechen verhindern? Aber ich werde di« Gelegenheit bei der nächstbesten Aussprache über die auswärtige Politik ergreifen, um meinen Stand punkt und die entsprechenden Schlußfolgerungen darzu legen". Scapini, Standpunkt ist der folgender Ma« sollte nicht immer wieder auf die Vergangenheit zurückgreisen, sondern die Gegenwart sprechen lassen. Vei der Kriegspsychose, die de« fetzige« Zustand Europa» kennzeichne, solle alles ver- jucht werden, um eine« Konflikt zu vermelden. Die Tat- fache, daß Herr von Ribbentrop «ach Varl» gekommen sei. und Fühlung mit zahlreichen Persönlichkeiten zu nehmen versnchte. sei ei« deutlicher Vewel» dafür, daß Deutschland nach einem anderen Modus vldendl suche. Frankreich wüste dem Rechnung tragen. Scapini kommt weiter auf da» Vuch Adolf Hitler» ..Mein Kamps" zu sprechen und ver. langt u. a. eine Erklärung, daß Frankreich keinen Zwischen fall bei der Abstimmung im Saargebiet zu befürHen habe. Venn der Führer wolle, werde es keinen Zwischenfall geben, was die deutsche Aufrüstung anbelange, so müsse man unter Berücksichtigung der gegebenen Tatsachen auf dem Fuße der Gleichheit miteinander verhandeln, d. -. ein gegenseitiges Abkommen abschllehen. auf Grund dessen die Rüstungen der beiden Länder sowohl vom organisatori schen wie materiellen Gesichtspunkt ans der Kontrolle unter- warfen würden. Scapini äußert dann seine Bedenken gegen ein Bündnis mitSowjetrußland. An solch ein. Bündnis zu denken, sei Wahnsinn. Mit den Sowjets trage man den ständigen inneren Kampf nach Frankreich. Sca- pini formuliert sein« außenpolitische Forderung wie folgt: Wiederherstellung de» Gleichgewicht» in Europa durch Lösung de» Problems Frankreich—Deutschland—Ita lien. an dem sich England, sofern es sich ak europäische Macht ansehe, nicht desinteressieren könne. «.Demi es nach mir glase..." Kord Uotkermere entwirft ein arrßenpolittfches Programm. London, 4. Dezember. (Eig. Funkmeld.) „Daily Mall" veröffentlicht in großer Aufmachung einen an den Ehes redakteur de» Blatte» gerichteten Brief Lor- Rothermere». Dieses Schreiben befaßt sich zunächst mit Vermutungen über die angebliche Herstellung von MMtärflngzeuaen bzw. krieg-tauglichen Flugzeugen in Deutschland und behaupte» kurzerhand, datz Deuifchland bereits über 10 000 Flugzeuge verfüge. Dabei mutz -er Verfasser selbst einräumen, -atz es sich bei-ieser Angabe um nicht» weiter handelt, als eine subjektive Schätzung. Per Schlutz de» Briefe» ist allgemei nen politischen Betrachtungen gewidmet, „wenn andere leitende Persönlichkeiten vorsichtig wären", so helht er da unter anderem, „so würden sie Deutschland die Freuyd- fchaftshand hinstrecken. Ich gehöre zu den Leuten, dl« glan- den. datz Deutschland und Grotzbritannien Freunde sein sollten. Ls gibt znüschen beiden Ländern keine Gegensätze. Die meisten Nachrichten, die in England Über Deutschland verSffentticht werden- sind Schwindel. Hitler ist der glän zende Führ« eines g rotzen Volke». Pas Hiller-Rqzlme steht nicht vor dem Zusammenbruch, und Deutschland» wlrk- schaftsloye ist nicht so tragisch. Venn e» nach mir ginge, so würde ich die Sriegsschuldfrage de» Versailler Vertrage» preisgeben, Deutschland alle unter britischem Mandat stehenden afrikanischen Kolonien zurückgeben un- der deut schen Regierung Mitteilen, daß Großbritannien kein Inter esse an der deutschen Politik in Osteuropa habe. Ferner sollte e» ein englisch-französisches Verteidigungsbündnis geben, das die Unverletzlichkeit der beiden Länder mit Ein- sckstuß ihrer überseeischen Besitzungen verbürgen würde. Lin solche» Vündai» würde Frankreich in den Stand setzen, sich von der Kleinen Entente loszulösen, da» heltzt von einer Verbindung, die für Frankreich selbst voller Drohungen und Farmt mit Jeftitsch und dem Sorvjet- gefchSftstrager Rosenberg nach Genf adgereist. DNB. Paris, 4. Dezember. (Eia. Funkmeld.) Der französische Außenminister Laval hat Paris am Montag abend verlassen, um sich nach Genf zu begeben. Mit dem gleichen Zuge begaben sich auch der südslawische Außenmi nister Jeftitsch und der sowjetrussische Geschäftsträger in Paris, Rosenberg, zur außerordentlichen Tagung des Völ kerbundes. Die Vertreter der drei Länder reisen gemeinsam in einem Salonwagen und werden so Gelegenheit haben, die in Paris begonnenen Besprechungen fortzusetzen. Laval mrd die Reporter. Paris, 4. Dezember. (Eig. Funkmeldg.) Der französi sche Außenminister Laval wurde vor seiner Abreise nach Genf von den Pressevertretern danach gefragt, ,pb er sich mehr nach Berlin oder nach Moskau hingezoaen fühle." Wie der Außenpolitiker des „Excelsior^ berichtet, soll Laval erwidert haben, man fräße imr, ob er sowjetfreund lich oder deutschfreundlich sei. In Wahrheit, sei er aber „franzosenfreundlich" und ein Freund des Frie dens, des Friedens für Frankreich, für Frankreichs Freun de und sein« Verbündeten und des Frieden« für ganz Europa. Mmki« MMyWWkÄ W» Schanghai, 4. Dezember. (Eig. Funkmeldg.) Zur Be- schleuniaung der Wiederaufbauarbeit in China hat Mar- schall Tschiangkaischek in einem ,längeren. Rundschreiben an di« Gouverneure von 16 Provinzen, mit Ausnahme der Provinzen Kwangtung, Kwangsi, Kweitschäu und Szet- schuan sie Einführung der allgemeinen Dienstpflicht ange ordnet. Die Pläne für die Wiederaufbauarbeiten,. wie Deichbauten, Bewässerungsanlagen, Straßenbau und Aus- forstung, müssen innerhalb einer bestimmten Frist beim Hauptquartier des Marschalls in Nantschang «ingtteicht werden. Die Heranziehung der Bevölkerung zur Arbeit söll unter Rücksichtnahme auf wirtschaftliche verhÄtnifl« turnus- W- Magi Eine I - NDZ. PreisbUdu mäßig erfolgen. Die Umgehung der Verordnung durch Ge- stellung von Ersatzleuten ist verboten. Beamte, di« sich bei Durchführung der Arbeitsdienstvflicht Nachlässigkeiten zu schulden kommen lasten, sollen streng bestraft werden. Der Marschall hat außerdem befohlen, daß jede Division des chi- nesischen Heeres monatlich Sy Kilometer Straßen bauen muß. Berbr« Es bildet n ist auch in Händen. E lomit. Cs und im Asl licht kennen verform r Feuerwerk« Und m Wendung i Beliebtheit Professor I daß hier eir heit gegei Mitarbeiter rqng etwas auch nur ii führe zur von qusg« nesiuM feh diesen Zuft nesium zu s Die Bc «in« Reihe ein, Rahru Alsbald n dann wurd, Zuckungen, oder wenn Dr. MeToll gestellt. D s« untei Lüpfen, ur m«in«n Lü Preisni geregelt w NeÄre- nicht -zu b Spitzenorg LesPreisk in den deu tung aus, 1 de.r.Stu Ver Nord In Leningrad. Die Schüsse, durch di« der Sekretär der Leningrader Parteiorganisation, Kirow, niedergestreckt wurde, haben ein« neue Terrorwelle ausgeiöst. Der Täter Leonid Wassilje- witsch gehört nicht, wie zuerst verlautete, unzufriedener, Bourgeois an, sondern er war in einer Leningrader Filiale der Arbeiter« und Bauerninspektion angestellt, war also ein siebenfach gesiebter Kommunist. Da auch sein« Verwandten verhaftet wurden, west in Rußland stets auf dies« zurück gegriffen wird, sobald ein Anschlag erfolgt, da im Lande der zersetzten Familie wenigstens kriminell der Verwandtschafts grad gilt, ist di« Geaenbewegung gegen den Terror ebenfalls terroristisch. Man fühlt, daß mit dem Mord an Kirow das System getroffen werden sccklte, und verteidigt das System mit brutaler Gewalt. , Daß der Mord im Smolny-Jnstitut aenüssermaßen unter den Augen der Staatspolizei geschah, ist deshalb rät- ftthaft, weil die Machthaber des Bolschewismus auf das schärfste bewacht werden. Kirow war einer der Großen im Reiche des Bolschewismus. Abgesehen von seiner Redner gabe, mit der er die Massen faszinierte und durch die er sich von allen anderen Bolschewistenführern unterschied, gehört« er zu den Säulen der Partei. Gleichaltrig mit Stalin, 48 Jahr« alt, hat Kirow in der Vorkriegszeit sich nickst in die westliche Emigration begeben, sondern ließ sich in Sibirien einsperren. Er war die rechte Hand Stalins. Er war einer der Männer, die ausersehen waren, das Leningrader Prole tariat zu führen, nachdem Sinowjew-Apfelbaum in die Ver bannung geschickt worden war. Dieses Proletariat gehört zu den entwickeltsten Rußlands und Kirow konnte daher ihm gegenüber seine Rednergabe spielen lassen, während die Moskowiter und die anderen Zentren des Bolschewismus sich damit abfinden, daß ihnen unverständliche Statistiken in endloser Reihenfolge vorgelesen werden. Da er gleichzeitig Mitglied des Polit-Büros war, also der zehn Männer, die mit Staljn die höchste Gewalt in Rußland verkörpern, ist sein Tod umso bemerkenswerter. Aber sollte nicht der Mörder doch ander« als persönliche Antriebe zum Mord gehabt haben? Nach außen hin er weckt Rätemßland das Bild einer homogenen Mass«. Sie hungert und darbt und ist von asiatischer Geduld. Sie hat die Lasten des zweiten Fünfjahresplanes auf sich genom men, und wenn auch nur wenige Bolschewisten mit den mo dernen Maschinen umzugehen verstehen, so trägt der Glaube an die allesbesiegende Technik, von dem man im Westen längst abaekommen ist, gewissermaßen einen religiösen Cha rakter. Gerade weil der Durchschnittsrusse der Maschine fr«md geaenübersteht, haßt oder verehrt er sie als höheres Wesen. Nun hat aber die Technisierung Rußlands, ganz abgesehen von ihrer Produktion, vor allem die Bauern zum Teil wurzellos gemacht. Alle bolschewistischen Bericht« stim men darin überein, daß der russisch« Muschik, der immer mehr in den sozialisierten Betrieben zusammengefaßt wird, von einer geradezu krankhaften Wandersucht und von «iner innerlichen Unrast erfaßt ist, zu der die Unbeweglichkeit des Staatswesens in schroffem Widerspruch steht. Diese innere Unruhe ist vom Bolschewismus bekämpft, aher nicht besiegt worden. Im Gegenteil berichten die bolschewistischen Blät ter von einer Zunahme der Unrast, die ziel- und planlos die Menschen durch die Gefilde Rußlands jagt. Es kann sein, daß Leonid Wassiljewitsch Nikolaijeff von dieser Unruhe er faßt würde. Denn er war Mitglied des Angestellten- und Bauernrates, und daß aus sozialreoolutianären Gedanken gängen sich bei ihm die Idee festsetzte, durch ein« Tat des in dividuellen Terrors sich selbst gewissermaßen Luft zu schaf fen. Das Ergebnis ist eine noch schärfere Ausübung der Staatsgewalt und wahrscheinlich auch eine noch schroffere Form der Unrast der räterussischen Massen. Lehn SowjeioWere erschossen. Verschwörung gegen das bolsche wistische Regime aufgedemt. Berlin, 3. Dezember. Vie Londoner Zeitung „Daily Expreß" berichtet an» Warschau, datz man im Zusammen- haugmitdem Leningrader Attentat dleHlnter- gründe einer Mordverfchwörnng gegen hohe Somjekführer anfgedeckt habe. Line ganze Reihe maßgebender Sowjetführer sollte erschossen wer- den. Üntdr dem Verdacht der Beteiligung an der Verschwö rung seien in Moskau am Sonntag zehn Offlzlere verhaftet und nach kurzem Verhör erschossen wor den. VKtere 60 Personen seien vrrhafiet worden und er wartetet» ihre Aburteilung binnen kurzem. Der Chef-er Leningrader Abteilung des Volkskommissariat» -es Innern, General Rudow, sei sofort enttafsen worden. 7S Urrhaftmrgen. Moskau, 3.. Dezember. Di« Beamten -es Bundeskom missariats des Innern haben, wi« amtlich MitgetM . wird, in Moskau 33 Personen und in Leningrad 40 Personen wegen ttrroristifther Tätigkeit in der Sowjetunion festste- nommen. Unter den Verhafteten, gegen die ein Verfahren beim Obersten MMärgerichtShof anhän^g gemacht wor- -en ist, btfitchen sich nach halbamtlichen Berichten der Stell vertreter des Leiters der Thinesischen Ostbahn, Eismont, und ein Neff« des «hemaligen Koltschak-Minifters Ustrugow Wie amtlich mitgeteilt wird, hat das Volkskommissariat des Innern OGPU. den Leiter der Polizeiverwaltung in Leningrad, Medwed, feinen Stellvertreter Fornin und wei ter« sechs Mitarbeiter der OGPU. ihrer Aemter enthoben und in Hgst genommen. Gegen sie soll «in Verfahren we gen Fahrlässigkeit beim Schutze der Sorojetbehörden ein geleitet werden. Das Volkskommissariat des Innern (OG.- PU.) hat -en bekannten Tschekisten Agranow mit der Füh rung de» PoHzeificherheitswesens in Leningrad betraut. Vom S Diese» der Bibel auch viel I lich gerühr ten, klein« mer ein B che BolL sehr Vorbi Deutschlan Witwen" ! L» ist nich Scherflein schon der! wird kein geben v daher bei nicht imm, auf da» Oj hielt! Da Gleichnis, noch Witn nung diese Opfern«! warst natt Vom M Besta» tritt de» ! tauer im! man in K Basis der tag wird, der Meme die Gewal Deutschenfi deutschfeinl erforderlick will takti! ren. Er > Grad des ! bringt (Br «in Progr Blaue vor Garantien: nur vorüb urrd_sich d im Memel heute, daß neues Mat Lent» unten der doch n Memelgou! um einige uns allerdi Kownoerl der. in der inner». .< Aötkd
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