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Der sächsische Erzähler : 07.08.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193508071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19350807
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19350807
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1935
- Monat1935-08
- Tag1935-08-07
- Monat1935-08
- Jahr1935
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 07.08.1935
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in Mittwoch, den 7. August 1935 9V. Jahrgang «rüa. V,» SG- Sonn- Uh Monat«: in der 4 Vf» (Süi ^ocketz. 11,88 Mi, Wei- Rog- Dicken, r Saat 00 bl» t» und Ernte, trat« mides, Schaf», Win«. Men: SS bis I«L7. »dl» i» öS, Vul- klMf: r gut. 04,- 14,- 10,5 8L— «.'LE S7^i Erschein! tage, r -an« Hk Me w! SSMSSS Die Werft geschloffen. DNB. Parts, 7. August. fEig. Funkmeldg.) Dienstag vormittag kam es auf der Staatswerft von Brest erneut zu Zwischenfällen, die diesmal jedoch bedeutend ernsteren Lha- raikter trugen als dle Kundgebungen am Montag. Die am Bau des Panzerkreuzers „Dünkirchen" beschäf tigten Arbeiter weigerten sich, auch uur einen Handschlag zu tun. so lauge das militärische Vachttommando nicht entfernt sei, Ala ihrer Forderung nicht nachgekommen wurde, alar mierten sie die Belegschaft sämtlicher Abtellnngeu de, Ma- rinearsjnals. PÄd herrschte ist der Werft Aufruhrsiim- nmst-5, Gendarmerie und mobile Garde, Solonialtruppen und Mrineinfanterie wurden eingesetzt, um die Werft zu räumen. Die spende Belegschaft leistete erbitterten wider stand und ging mit allerlei wurfgeschloffen, Steinen, Brech stangen, Flasche» usp. gegen die Truppen vor. Die Agentur Havas teilt mit, daß es bei den Zusam menstößen Verletzte gegeben habe, deren Zahl jedoch bisher nicht festzustellen gewesen sei. Dle Werft wurde schließlich mit Gewalt geschlossen. Dle Werftarbeiter zogen daraufhin unter dem Gefang revoluttouärer Lieder durch die Straßen der Stadt, wo überall Militär zup, Einschreiten bereltsteht. Die Marine- präfektur wird von einem starken Sendarmerleanfgebot be macht. Aleukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten.' Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage > Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May» G. m.*b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1621. Gemeindeverbandsgirokaffe Bischofswerda Konto Nr. 64 llml Bischof,werd« Nr. 444 und 44S. «triebsitörungen oder Unterbrechung der naen durch Häher» Gewalt hat der Be ach auf Lieferung oder Nachlieferung der uus Rückzahlung de, Bezugspreise,. Und wie immer saugen die Extremen die unschlüssig Mit gleitenden auf. Die Worte „Streit" und „Meuterei", die noch eben wie leere Schlagworte über die Häupter der.Men- , :e flogen, werden im Handumdrehen zu blutiger Wirtlich- eit. Der Regierung bleibt kein anderer Weg, als die schleu nige Einberufung Liner Präfettenkonferenz, in der man über die Einsetzung aller Machtmittel des Staates gegen die Empörer diskutiert. Toulon ist neben Brest der wichtigst« Kriegshafen Frankreichs. Es liegt am Grunde der tiefen Bucht von Tou lon am Mittelländischen Meer. Der Charakter der Stadt ist durch die Nähe Afrikas stark beeinflußt. Die Stadt zählt mehr als weit über 100 000 Einwohner. Als Handelshafen ist sie wenig bedeutend. Als Kriegshafen aber hat sie einen alten Ruf. Ihr Marinearsenal, das eine Fläche von 270 Hektar bedeckt und über 10 000 Arbeiter beschäftigt, wurde im Jahre 1680 nach Plänen des berühmten französischen Festungsbauers Bauban errichtet. Der Eingang zum Arse nal, durch den eben die Meuterer strömten, wird von einem monumentalen Tor gebildet, das mit Statuen des Mars und der Kriegsgöttin Bellona geschmückt ist. Den Hof des Arsenals umgibt das große Magazin, das die Materialien zum Bau der Schiffe aufnimmt, mit einer Seilerei, Eisen guß-und Hammerwerken, dem Artilleriepark und einem Marinemuseum, in dem die Erinnerungen der französischen Flotte vereinigt sind. Der Kriegshafen von Toulon ist außerordentlich sicher. Er wird durch zahlreiche Forts und Batterien, die die um liegenden Höhen und Vorgebirge krönen, geschützt. Mehrere Leuchttürme sichern die Einfahrt. Di« Ausschreitungen in Toulon waren das Sturm zeichen für eine weitere Terrorwelle, die sich auch auf die französische Staatswerft in Brest ausbreitete, wo es zu blutigen Zusammenstößen zwischen meuternden Arbeitern und eingesetzten Truppen kam. Kedrohlicher «hambter dn Ausschrettnngrn. DNB. Pari», S. August. Die Ausschreitungen her Ar- belter des Marimarfenal, in Brest haben im Laufe des vieustagnachmittag eine« sehr ernsten Lharakter sage- nommen. KchneUrvg arrsgehatterr. Ein Autobus wurde von den Demonstranten angehaiten und vollkommen zerstört. Al» der Schnellzug Brest—Varis oegeu lSVs Uhr den Bahnhof verlassen wollte, kletterten mehrere taufend Arbeiter über die Einfassungsmauer der Gleisanlagen und stellte« sich auf die Schienen, so daß der Lokomotivführer den Zug anhatten mußte. Die Streiken- Las-ssch-v. * Am Dienstag kam « la der ftanzSfischen Staatswerst la I Brest zu einem kommunistischen Aufruhr, gegen denLrnppen ein- gefetzt wurden. E, gab zahlreiche Verletzte. i * Vie Unruhen in Brest flackerten am Dienstagabend erneut auf. Die Anführer versuchtem dieMarineprafekturzu stürmen und In di« Kaserne des 2. Solonialreglmenl« einzudrtugen. Marin«, soldaten gelang es, die Angreifer mueinaader,«treiben. Um Mit ternacht zahlte man lm Marinekrankenha«, 20 Verletzte, wie halb- amtlich verlautet, waren die Behörden erst kurz vor Mitternacht Here her Straße. * Ale Unruhen stehen im Mittelpunkt des Interesse, der pari- s ser Morgenprefse. Die Rechtsblätter sehen in ihnen dle Folgen der kommnnistlschea Propaganda. Die marxistischen Zeitungen ««suchen dagegen, die Schuld für die Zwischenfälle auf die Regierung Laval und ihre Notverordnungen abzvfchlebea. „Le 2ouh" spricht vbn ein« RevolutionspUiode, in -« Frankreich sich seit hem S. Februar befinde, In einer Protestversammkung der verbände der Postangestell ten und Postbeamten in Pari» wurde vom Sekretär de, Elnheli«- Postverbande, die Äereitfchafl an Mm «Mdnen gegkn die Noss verordmmgeu, stlbst zmn Streik, «klärt. * stkuffollut mobilisiert immer neue Divisionen fü^vstafMü- * Vach Meldungen aus Addi, Abeba hat der Aals« von Abessi nien st, einer Uyterreim« eines völkerhu«d,r»ntrolle und «ine be- vorzuck BehaUlllung Italien, abgelehnt. Dle Ausländer, dl«- in ASefsimen «asthaft und ehrlich arbeiten wollte«, würden jedoch stet, wvhkwlleade Aufnahme finden. Den euglandfeindtichen Aeußerungen der itallmifchen Preffe wird in den Londoner Blättern große Beachtung geschenkt, Der Vertreter der „Moruingpost" in Lom sogk, die ganze Erbitterung der Italienischen Nation werde vom italienischen Propagandamini- steru« uyd durch die Vrganisaflon der FaskMschen Partei gegen England gelenft. In einem Brief an die »Time," setzt sich Lord Leril für die Abgabe einer unmißverständlichen Regierung-erklärung über ihre Auffassung zu dem itaüenisch^besflnsschen Stteil eia. Der Exekulivrak des amerikqnlschen Gewerkschaft,»«rbande» in Atlantik City hat seinen Verbandspräsidenken angewiesen, Roose- «lt dringend zu ersuchen, feinen ganzen Einfluß für die Verhütung d«, italienisch-abessinischem Kriege, in die Waagschale zu werfen. '» Ausführliche, an anderer Stelle. ZS,25 14,— B,- >7,— 8.- 10,4- L- 0,- DerSSHWeLrzaßker Einztge Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischosswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Gkähftr ist da« zu» Veröffentlichung der mntttchen Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft des Hauptzollamts und des Be- zirksschulamts zu^Bautzen sowie des Finanzamt- und des Stadtrats zu Bffchoftwerda und der Gemeindebehörden bchordllcherieits bestimmte Blatt einem einwandfreien Stege der sozialistischen Einheitsfront endet. Al ateicher Alt erklärt der Präsident des Allgemei- chm Gewerkfchäftsbundes, Jouhaur, vor einem Kongreß der Lehrergewerkschaften, daß die Verschmelzung seines Bundes Mit dem kommunistischen Gewerkschaftsüund unmittelbar bevorsteht. Er droht mit einem Generalstreik im ganzen Lande, wenn die Regierung weiter in ihrem Diktaturkurs fortfahre. Und kaum sind diese Worte-gesprochen, so setzen schlagartig in den französischen Kriegshäfen Brest, Marseille und Toulon und in vielen anderen Orten Frankreichs schwe re kommchrffttsche Streikbewegungen und Meutereien ein. Besonders in Toulon arten die Unruhen zu stürmischen Zu sammenstößen aus, bei denen die Offiziere mit Steinen be würfen, Neubauten der Kriegsmarine von den Arbeitern verlassen und Demonstrationen durch die Straßen getrieben werden, ohrte daß drei Stünden hindurch die vorhandenen Polizeikräfke etwas ausrichten können. Zum Teil sympathi- sieMste-sogar mit den Meuterern. Es gehört kein« beson- .... ^.,phetengabe dazu, um den inneren Zusammenhang diepü- schweren Exzesse des französischen Kommunismus zu erkottittn. Aüf die harte Diktatur der Lavalschen Sparver- ordpun«n ist ein hartes Echo erfolgt. Der Kommunismus erhebt sÄn Haupt. Er greift brutal und zynisch nach der Macht im Staate. . ^Es ist kein Zufall, daß die Unruhen besonders in dem MittelmeerhafeN Toulon ihre wüstesten Formen annähmen. Hft^fstAef Mdfranzose zu Hmrfe, Hier hat auch -er fran- Esche Reger, htzn man sehr bereitwillig aus den afrikani schen Kolonien als Arbeiter herüberholte, ein gewichtiges Wort mihmstzrechen. Kein Wunder, daß hie Unruhen auc > antt-safchistische Züge trugen. Reger bleibt Neger, und der AbeflinieN'-Ronflikt ist gerade für kommuMstische Hetzer ein alittuender Anlaß, um nicht nur gegen die Kriegspolit Mattens, sondern gegen die „Klassenherrschaft der Bour geoisie?': Überhaupt zu Hetzen. Die allen Parolen des Bol schewismus stehen also in Frankreich wieder in voller Blüte. Jas SttmMe» m AM. Frankreichs Kriegshafen 3 Stunden Lang in den KSnden von kommunisti schen Meuterern. Seit die Komintern in Moskau die .Parole der Weltre- volution wieder aufgewärmt hat, sind überall die Söldlinge Moskaus tätig, um nach der in Moskau ausgegebenen Pa role „die Revolution weiterzutreiben", wie es in ihrem Jargon heißt, durch Putsche und Ausschreitungen die Mas sen gegen ihr« Regierungen derart zu erbittern, daß irgend wann das Mugfeuer der WErevolutionietuntz zu einem allgemeinen Brand wird. Und das geschieht in den Landern, die mit Moskau Vertrüge abschloflen und dem Moskowiterwort glaubten, die kommunistischen Parteien würden sich künftighin neutral verhalten! Das geschieht in den Ländern, deren Preffe gegen Deutschland und Italien in -er unverschämtesten Weise hetzt. Der Nationalsozialis mus und der Faschismus haben aus Deutschland und auch Italien Länder gemach!, in denen derartig« Pöbeltaten un denkbar sind. Sie sind die einzigen- in denen man auf der Straße seines Lebens sicher und ohne Gefahr ist, von Kom< munisten angegriffen zu werden. Leben und Eigentum sind gegen derartige Pöbeltaten eigentlich nur in Deutschland und Italien geschützt. Aber beide Staaten sind einem Regi ment unterworftn, gegen das die ganze Weltpresse sich mit sentimentalen Phrasen wendet und dabei dem Mob die Straßen freigibt! Diese Groteske der Gegenwartsgeschichte richtet sich selbst. Ts ist die Antwort Moskaus auf die sentimentale Art bürgerlicher Ne gierungen, mit feiner zerstörenden Gewalt einen Scheinfrieden schließen zu wollen. Die Aufruhrparolen des Moskauer Kominternkongres- ft» haben besonders in dem mit den Sowjets befreundeten Frankreich politische Explosionen hervorgerufen, die von der Regierung Laval nur mit schwerster «sorge betrachtet werden können. Es ging alles Schlag auf Schlag. In Elerjnont-Kerran-, der Hauptstadt der Auvergne und der Heimat Lavals, kommt es zu einem dramatischen Wahl- kampf, der in Schmähruftn gegen Laval gipfelt und mit Alisnchr In der französischen EiaaiSwersi von Sresl. Großes Truppermufgev ol gegen die Meuterer. den koppetten daraufhin die Lokomotive ab und brachten sie ins Depot. Roter Kappen statt Tricotore. Eine andere Gruppe von Streikenden begab sich inzwi schen vor die Präfektur, wo die Trikolore, die am Hauptein gang angebracht ist, abgerissen und durch einen roten Lap pen ersetzt wurde. Der Unterpräfekt entfernte ihn jedoch so fort wieder unter dem Geschrei der Streikenden. Au» Rache warfen die Streikenden fast sämtliche Fensterscheiben der Präfektur ein. Alle Geschäfte der Hauptstraßen der Stadt sind geschlossen. , Uier Personen schwer verletzt. ' Bel den Zusammenstößen, die sich im Laufe de« Vor mittag ereigneten, wurden nach bisher vorliegenden Mel dungen vier Personen schwer verletzt. Es handelt sich um zwei Angehörige der Polizei und zwei Arbeiter des Arse nals. Eine amtliche Mitteilung. DNB. Pari», 7. August. Die Unruhen in Brest haben ich bi» gegen 20 Uhr hingezogen. Die streikenden Arbeiter »es Marinearsenals haben im Laufe de» Nachmittag» da» Haupttor der Polizeipräfektur zerstört und veracht, da« Ge bäude im Sturm zu nehmen. Sie wurden jedoch durch be- riltette Gendarmerie und eine Kompagnie kolonialinfanle- rie zurückgeschlagkn. Marineinfanterie hält vor dem Adml- ralitätvgeväude Wache. Lin Lastwagen der Marine wurde von den Streikenden in Brand gesteckt. Das französische Innenministerium gibt in den sväten Abendstunden des Dirnstag bekannt, daß kurz nach 20 Uhr in Brest die-Ruhe wiederhergestellt worden sei. Die zustän digen Stellen seien außerdem in keinem Augenblick über rascht worden, denn man habe am heutigen Zahltag mit ge wissen Unruhen gerechnet. Bei den 3000 Demonstranten habe es sich ausschließlich um Arbeiter des Arsenal» mit Ausnahme der Meister und der Facharbeiter gehandelt. Die ernsten Zusammenstöße hätten nur etwa eine Stunde ge dauert. Ein Arbeiter sei so schwer verletzt worden, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Meh rere Polizisten seien ebenfalls erheblich verletzt worden. Der Schnellzug nach Paris, der von den Streitenden aufgehalten worden war, konnte mit 32 Minuten Verspä tung abfahren. Man betont ferner, daß die bedauerlichen Zwischenfälle lediglich darauf zurückzusühren seien, daß kommunistisch« nummer 1L Psg.) Rr. 182 ' Anzeigenpreis: Di« 4S mm breite einspaltige Millimeterzeile L Rpf. Im Textteil die SO mm breite Millimeterzeile 2S Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte» Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda.
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