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Der sächsische Erzähler : 08.10.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193510081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19351008
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19351008
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1935
- Monat1935-10
- Tag1935-10-08
- Monat1935-10
- Jahr1935
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 08.10.1935
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t ilsdie er. vor- o irch- s im urde Tin- «llen ügen rche. wa- Am ttes- M« »ich« Platz ung. Platz wir ke- )h«n statt- >,wk« chtert« Der ttroitt- w an. s h das nnten An- nvülk Yung tnech- tttden r, sei- letzt« üurde ührer «rker lliges ir um n zu- stlder unser K: Adolf Han- » vor !mme und kreuz kd^r- 9dm Ga- Lei- Ain- ruft- M» s er- Das stvoll n zu sp«' hätte Shen, Wehrs-orf. Vchttdorf. 8. Okt. Zur Feier des diesjährigen Ernte- donkfette» versammelten sich nach alter Sitte die Kinder un sere« Dorf«, an der Schutz, ryn -um Emtefestzug anzutre- tey. Boran trugen Vie Mädchen des 8. Schuljahres die Erntekränze, dann folgten^ die Herren de, Kirchenvorshandes und nun die uniformierten Gliel volk mit Trommler- un-^PfeAerzug, r. (Erwähnt sei, daß da, ganz« in der Kirche zu Steinigdpolms- wobei der Besucher ein paar erleben kann.) Der Ort-aeitt- g legt« seiner tiefdurchdachten Fest- au»«m Lucas-Tvangeltum zugrun- 'S » mr- Durch i war zeigte- einem 1935, m Großröhrsdorf großes Unheil ong< Nachmittag dieses Tages hatten Fritz Kürt Nitz sch Ehefrau Wally Nitzsche geb. Körner in der Küche Stockwerk ltegenden Wohnung Kleidungsstücke mit Benzin gereinigt und dabei gegen 1^« Liter davon verbraucht. Die Kleider hatten sie dann feucht in der Küche bei geschlossener Tür und Fenster über Stühle zum Trocknen aufgehängt. Im Herd der Küche war bis zum Mittag gefeuert worden. Die durch Verdunstung entstande nen Benzingase waren gegen 15,30 Uhr zur Explosion gekommen. Die zwischen Küche und Schlafzimmer befindliche Wand und die Küchentür war nach außen gedrückt, eine vom Vorsaal nach dem Nebenzimmer führende Tür hemusgerissen worden. Die Eheleute Nitzsche, die Versorgungsanwärtersehefrau Käte Rödel und deren zweijährige Tochter Gisela hatten zum Teil schwere Brandwunden davongetragen. Das verletzte Mädchen war an Wundscharlach sieber erkrankt und am 7. 4. 35 Im Rudolf Heß-Krankenhaus verstorben. Cs war angenommen worden, daß sich die Benzingase an glühenden Resten des Herdfeuers entzündet und daß die Ehe leute Nitzsche aus Fahrlässigkeit infolge Nichtbeachtung der Glut reste das Unglück und den Tod des Kindes verursacht hätten. Vom Schöffengericht Pulsnitz waren beide zu je einem Monat Gefäng nis verurteilt worden. Beide hatten Berufung eingelegt. Die 1. Große Strafkammer hielt auf Grund des Gutachtens eines Sachverständigen nicht für ausgeschlossen, daß die Explosion ohne Verschulden des Nitzsche auf andere Welse veranlaßt morden ein könne. Das frühere Urteil wurde aufgehoben. Die Nitzsche« wurden kostenlos freigesprachen. abordnuiwev der Be -Pen. Mchrere M >»n. Kinder in Ba onsügen Erntegerätzn ausgerüsi chönen. Loch der anhaltende st chöne geplant« Bermtttaltung lei Tödlicher Kletterunfall in der Sachs. Schweiz. Bad Schandau, 8. Oktober. Am Sonnabendnachmittag kürzten am Falkenstein zwei Dresdner Bergsteiger etwa 2ü Meter tief ab. Der 29 Jahre alte Kurt Geyer blieb mit einem schweren Schädelbruch tot liegen. Der 21 Jahre alte Friedrich Witt kam mit leichteren Verletzungen davon. Der Infall ist darauf zurückzuführen, daß Witt, der vorausA- lettert war, infolge Bruches eines Sicherungsgrtffes ak>- türzte und seinen am Seil hängenden Kameraden mit ist >ie Tiefe riß. sderungen, Wölflinge, Jung- zug, Iungmädchen, HI. und Wehrsdorf und di« sonn- ——er, die Mädchen mit lieb- lichey' Kränzen im ünd 'di« Jungen, die stolz ihre Hakettkreuzsähnen irti rn li«ßen. Att der Pfarre empfing der Geistlich i und nun ging es hinein ins Gotteshaus. Nachdem hie nen der Jugend am Altar Aufstellung genommen hätten, begann der Gottesdienst mit der schlißen MÄerlegong der verschiedenen Erntegaben am Tisch de» Herrn. Herr Kantor Hans Hartmann mit seinem getreuen Kirchevchor verschönte di« Feststund« durch den Gesang «iniger Festmotetten. Dann hielt Pfarrer Thonig die Erntefestpredigt, der er di« Worte des 108. Psalms zugrunde legt«: „Lobe den Herrn, meine Seel« und vergiß nicht, was er dir Gutes ge- fän Hat." Au» dem unmittelbaren Erleben unseres Volkes im rtzuen Reich hevims formte er ein« Würdigung des Ernte tag««, ließ den Wert des Bauern und seine Verantwortung für dqs Volksgavze erkennen und zeigte der Gemeinde ein dringlich, wie dankbar wir sein müssen, daß wir wieder unser Brot haben, jene Gottesgabe, deren Wert oft nur erkannt wich, wenn sie einmal nicht in Hülle und Fülle vorhanden ist. Mit Luthers Erklärung der 4. Bitte kam er sodann auf die vielgestaltige Bedeutung des Begriffes täglich Brot zu sprachen und betonte, daß mr besonder«« Grund zum Danke hoben für das aut« R«gip»ent, unter dem unser Volk jetzt steht, seit durch Hindenburgs Entschluß des Führers Tatkraft stch entfalten rönne. Mit dem Hinweis, über dem leiblichen ausgearbeitet, der die ausdrückliche Billigung des Reichs innenministers Dr. Frick fand und bereits am 1. November dies«» Jahres verwirklicht werden soll. Von den bestehenden 228 Gemeinden bleib«» nur 58 von der Zusammenlegung unberührt, die in der Hauptsache in den Amtsgerichtsbezir ken Bischofswerda und Schirgiswalde liegen. Die übrigen 167 Gemeinden werden zu 62 Gemeinden zusammengelegt, ft daß die 225 jetzigen Gemeinden vom 1. November an zu nur 120 Gemeinden im gesamten Bautzener Bezirk zusam menschmelzen. Im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda werden u. a. zusammenaelegt: Kleindrebnitz zu Großdreb nitz, Taschendorf zu Uhyst, Pannewitz zu Großhänchen, Leutwitz zu Spittwitz, Wölkau mit Anteilen von Vottschapp- lktz und Rothnaußkitz zu Demitz-Thumitz, Stach« zu Pohla und Cannewitz und Pottfchapplitz zu Rothnaußkitz. Durch diese Zusammenlegungen werden die Zwergge- meindeu abgeschafft. Bisher gab es im Bezirk Bautzen von 225 Gemeinden 106 mit weniger als 200 Einwohnern. Jetzt werden nur noch sieben kleine Gemeinden unter 200 Einwohner übrig blei ben. Früher hatten 43 Gemeinden 200—300 Einwohner, künftig nur 19 Gemeinden. Dagegen vermehrt sich die Zahl der Gemeinden mit 300—500 Einwohner von 32 auf 34, mit 500—1000 von 23 auf 33 und mit 1000 bis 5000 Ein- wohner von 21 auf 27. Die kleinsten Gemeinden sind ver schwunden, jedoch hat man zu große Gemeinden anderseits vermieden. Auch oi« Entfernungen zwischen den Gemein den wurden aeving erhallen und erreichen bei den weitesten noch nicht 3 Kilometer. Die Verwaltung und besonders das Amt des Bürgermeisters werden auch in den neuen Ge- meinden auf ehrenamtlicher Grundlage stehen. Die Bür,- germeister werden nach Möglichkeit den Hauptgemeinden entnommen, während die Ortsteile im Gemeinderat vertre ten sein werden. Die Zusammenlegung, die auch die Zu stimmung der Kreisleitung der NSDAP, und der Kreis bauernschaft gefunden hat, bringt zahlreiche Vorteile: In den nunmehr weniger Gemeinden ist eine bessere Verwal tung möglich, die Mnanzkrast der Gemeinden kann gestei gert werden, di« Beteiligung an der Arbeitsbeschaffung kann wirksamer werden, die Verwaltungsarbsit der Amts hauptmannschaft wird vereinfacht, der Geschäftsverkehr von den Reichs- und Staatsbehörden vereinfacht sich, und schließ lich wird der Verkehr zwischen den Parteistellen der NSD.- AP. erleichtert. Der Amtshauptmann sprach die Hoffnung au», daß auch in der Bevölkerung der Zusammenlegungs plan einmütig Zustimmung findet. Die vorliegenden Grundstücksabtrennungen fanden Zu stimmung. Erneut wurde daran erinnert, daß ein Erlaß von Tanzsteuer nicht durch di« Bürgermeister, sondern nur durch den Amtshauptmann bearbeitet und gegebenenfalls gewahrt werden kann. Der Amtshauptmann verkündete einen Nachtrag des Bezirksverbandes zur Satzung über die Erhebung einer Bürgersteuer in den selbständigen Gutsbe- zirken, der den Borschristen der Deutschen Gemeindeord nung entspricht, und ferner eine Verordnung des Reichs innenminister» über di« Gesundung der Gememdefinanzen, die u. a. äußerste Sparsamkeit in den Ausgaben vorschreibt. Der Bezirksausschuß stimmte einem Vorschlag zu, nach dem die Oeffnungszeiten der neun am Klosterberg gelegenen Steinbruchskantinen statt früher ein« halbe Stund«, künftig eine Stund« und an Lohntagen 1,5 Stunde di« Arbeitszeit der Betriebe überschreiten dürfen. Jedoch wurde eindring lich darauf hingewiesen, daß dies« Erlaubnisse sofort zurück gezogen werden, wenn sich die Klagen bestätigen, daß die Wohl d« Hell der Seele nicht zu vergessen, sondern immer eingedenk der großen Ernte des Schnitters Tod zu bleiben, schloß seine Predigt. Nach dem Gottesdienst fand eine Feier am Ehrenmal statt, wo die Ortsbauernschast ihren Gefallenen zu Ehren «inen Kranz niederleate. Auch hier betont« Pfarrer Thonig den beispiellosen Opfergang des deutschen Volkes, da- im wahrsten Sinn« de» Wortes seine Scholle vor fremder Hab gier verteidigen mußte. Ortrbauernführer Herold rief ihnen mit warmen und zu Herzen gehenden Worten den Dank der Bauern zu und versicherte, daß jeder, der heute die Hand an den Pflug leg«, das Vermächtnis der Toten erfüllen werde, indem er sich persönlich verantwortlich für das Wohl des Volkes fühle. Lü'Jahr.Deier -er ehemaligen ÄVer Husaren. sä. Bautzen, 7. Ott. Die Bereinigung ehemaliger 20er Husaren hielt am Sonnabend und Sonntag In ihrer alten Garnisonstadt Bautzen eine außerordentlich stark besucht« Wiedersehensfeier ab. Das Fest galt zugleich als das 25- jährige Jubiläum des ehemaligen 3. Husaren-Regiments Nr. 20, das im Jahre 1910 aus vier Eskadronen in Leipzig, Grimma, Großenhain und Oschatz gegründet wurde und in dem genannten Jahre feierlich Einzug in sein« neue Garni son Bautzen hielt. Ein Kameradfchaftsabend, der am Sonn abend in den Kronesälen abgehaüen wurde, leitet« di« Wie dersehensfeier 1985 ein. Der Vorsitzende der Vereinigung, Max Jentsch-Dautzen, begrüßte die Kameraden und Gäste, außerdem zahlreiche Vertreter der Behörden, der SA. und zahlreicher auswärtiger Brudervereine. Im Namen der Stadt Bautzen hieß Oberbürgermeister Dr. Opitz di« ehema ligen Husaren herzlich willkommen. Oberstleutnant a. D. Hänichen, Leipzig, der im Wettkriege dte 2. Schwadron der 20er Husaren führte, ging in seiner Festrede auf di« Regi mentsgeschichte ein. Di« ehemaligen Husaren dankten dem Führer für den Wiederaufbau der Nation und die Wehr- >aftmachung des deutschen Volkes mit einem begeisterten Lreuegelöbms. Der letzte Führer der Abteilung S 2 des Regiments, Vizewachtmeister a. D. Ludwig, überreichte der Bereinigung eine Standarte. Der Sonntagmorgen vereinigte die ehemaligen Reai- mentsangehöviaen zu einem Gedächtnisgottesdienst im Petridom, bei dem Superintendent Berg di« Predigt hielt und di« neue Standarte der Bereinigung weihte. Am Hremnal von 1919 im Petridom gedachten die Husaren i>rer im Weltkrieg gefallenen Kameraden und legten Kränze nieder. Dann marschierte di« Bereinigung mit ihren Gästen und den Fahnen durch di« festlich geschmückte Stadt, und am Abend vereinigten Konzert und Tanz di« alten Ka meraden zu frohen Stunden. Für den Montag ist ein Aus lug durch das Spreetal vorgesehen. Ml noch 120 Gemeinden im-W Bautzen. HraMglge Zujammmlaguag -er Gemeinden am November- — Rückgang -ar Erwerbslosigkeit. -- , Zwei Raten Lavdesmittel. . (Eigner Bericht.) ' vv. Bautzen, 8: Oktober. .In der Oktober-Sitzung d«s Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Baichett teilte am Montag Amtshauptmann Dr. Sievert mit, daß erfreulicherweise die Zahl der Erwerbslosen in der ZM ppm. 81. Juli bi» 30. September von 3610 auf 3484 trytz Beendigung fast aller Notstandsarbeiten gesunken sei, wobei die Allgemeinunterstützten um 137 und die Wohl- fahrtsempfäager sM 44 zurücktzegangen seien. Mit der neuen Zahl, ist der Stand vom 15. Mai 1935 wieder er reicht. Der Bezirk weist mur noch 24,4 v. H. der Erwerbs losen vom SO. 1.1933 auf, steht in Sachsen unter den Be zirken an 11. bester Stell« und befindet sich hinsichtlich der Wohlfahrtserwerbslosen wesentlich unter dem Landesdurch schnitt. Die 6. und 7. Rate der Landesmittel zur Erleichte rung der Wohlfahrtslasten betrugen je 21 029 Mark, wovon bei der 6. Rat« der Stadt Bischofswerda 4141,73 Mark und bei der.7. Ratze 3874,21 Mark zugeteilt werden. Für die Werterregulierungen de» Schwarzwassers und des Kotitzrr Wassers erklärte skchj der Bezirksausschuß bereit, Wischer 25 v. H. des Kapitaldienste» der Unterhallungsge- nonenschaften zu übernehmen. Die Regulierung des Schwarzwassers zwischen Königswartha und Neschwitz er fordert 16l 000 Mark Gesamtkosten, wovon 9000 Mark Grundförderüna de» Reiches für Kunstbauten eingesetzt werden. Die übrigen 152 000 Mark werden durch ein Dar- lehn aufgebracht, von dem 70 o. H. Zinsen und Kapitaltilgung der Staat übernimmt. Der Bezirksverband übernimmt 7L v. H. Kapitaldienst, das sind 11400 Mark, oder jährlich 598L0 Mark. Di« Regulierung am Kotitzer Wasser zwischen Belgern und Stechern erfordert 119 000 Mark. Der Bezirks verband übernimmt den Kapitaldienst für 8250 Mark oder jährlich 438,10 Mark.. Beide Regulierungsoorhaben wer- den durch den Arbeitsdienst vorgenommen. . In einem ausführlichen Bericht schilderte, der Amts- Hauptmann -en großzügigen plan einer Gemeindenzusammenlegnag im Bautzener Bezirk. Neben dem Bezirk Meißen zählt in Sachsen der Bautzener di« größte Anzahl Gemeinden, unter denen sich sehr viele Nein« und kleinst« Gemeindewesen befinden. Ms im Jahre 1874 der Bautzener Bezirk gebildet wurde, umfaßte er 320 Gemeinden und außerdem 120 Rittergüter als selbständige politische Bezirk«. Bi» zum Weltkriege wurden die Gemein- den äuf 250 Herabgesetzt. In den letzten sieben Jahren sind weiter« 25 Gemeinden einverleibt worden, so daß di« Zahl der Gemeinden des Bezirke» Bautzen gegenwärttg 225 be trägt. Um die Verwaltung zu vereinfachen und die Ver bindung zwischen Kreishauptmannschast, Amtshauptmann schaft. und Kreisleitung der NSDAP, zu erleichtern, aber auch um die Gemeinden in die Lage zu versetzen, den hohen Anforderungen der neuen Deutschen Gemeindeordnung nachzukommen und in jeder Weise leistungsfähig in der Gesamtheit zu werden, muß ihre Zahl wesentlich vermindert werden. Auf Anregung des sächsischen Innenministeriums hat di« Amtshauptmannschaft, einen Zusammenlegungsplan Neues aus aller Wett. — „Fensterln- mit tragischem Ausgang. Die in Bayern und Oesterreich so beliebt« Sitte des „Fensterlns" I>at unlängst in der kleinen Ortschaft Perg bei Linz einen tragischen Ausgang genommen. Hier war ein Bursch« auf einer Leite? zu dem Fenster eines Mädchens emporgestte- gen und scherzte mit ihr am Fenster, er wolle sich aufhän- !>en, wenn sie ihn nicht in die Kammer lasse. Zum Spaß »efestigte er seine Hosenträger am Fensterkreuz und legte ie sich um den Hals. Dabei glitt er plötzlich aus und ver- ing sich in der Schlinge. Das Mädchen rief entsetzt um Me, und ein Mann, der vorüberkam, eilte herbei und rief einem dritten Burschen, den er gerade sah, zu, er möge den Erhängten auffangen. Dann erkletterte er di« Leiter und chnitt die Schlinge durch. Unglücklicherweise gelang es dem »ritten Helfer nicht, den Verunglückten aufzufangen. Me er schlug vielmehr mit voller Wucht auf «inen Holzstoß auf. kr schleppte sich zwar noch mühselig nach Hause, erlitt je doch hier einen schweren Blutsturz. Der sofort herbelge- eilte Arzt stellte Strangulierungsfurchen und einen Lungen riß fest. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, wo er kurz darauf starb. Arbeiter einen -U großen Teil ihre» Dochenlohne, in den Kantinen lassen. An Schankgesuchen wurden genehmigt: Herbert Löpelt -Franken th al, Richard Schuster-Svier (Wein schank bet der Kreishauptmannschast befürwortet), Kurt Senschel-Tröbig au, Tlemens Rühle-Rabitz, Johann Rabovsky-Wutschk«, Max Wusch-Neukirch, Richar- Krahl - N « ukirch, Paul Riese-Niederkaina und Bernhard Schäfer-Kirschau. Da» Gesuch Anna verw. Rafeld-Sohland wurde ebenfalls genehmigt. Das Gesuch Margarete Ander»» Großpostwitz mußte abgelehnt werden, weil es sich um eine Neuerteilung handelt, die grundsätzlich nicht gegeben wird. — Der Bezirksausschuß nahm im Anschluß an eine nicht öffentliche Sitzung ein« Besichtigung de» bezirkseigenen Pflegeheims Lautzen-Seidau vor, um hier di« in d«n letzten Jahren vorgenommenen Erneuerungen und Neubauten kennenMlernen. Zugleich verabschiedet« hier Amtshaupt mann Dr. Sievert Direktor Gietzelt. der über 34 Jahr« d.-- Heim vorstand und in den wohlverdienten Ruhestand ein tritt. Landgericht Bautzen. ' ^Nachdruck verboten.) Bautzen, 5. Oktober. Kurpfuscher vor Gericht. Lin Kranken- behandler übler Art stand vor der 1. Großen Strafkammer unter der Anklage der fahrlässigen Tötung in der Person des aus Sel bitz bei Hof stammenden, zuletzt in Zittau wohnhaft gewesenen Johann Grüner. Früher war er Wcbmeister gewesen, war auf die schiefe Bahn geraten, halte wegen einfachen und schweren Diebstahls, Bettugs und Unterschlagung mehrere Vorstrafen erhal ten und schon 5 Jahr« Zuchthaus verbüßt. Danach hatte er ohne jede fachliche Vorbildung die Behandlung kranker Menschen ge werbsmäßig ausgeübt. In der letzten Hälfte des November 1934 hatte er die Behandlung der 49 Jahre alten Frau Kirsche geb. Tilch in Zittau übernommen. Bei ihr hatte sich in der rechten Schenkelbeuge ein Bruch eingeklemmt. Grüner hatte den Bruch als eine Dritten- oder Krebsgeschwulst angesehen. Er hatte warm« Umschläge, Tees, Lebertran und Baldriantropfen angewendet. Es war Kot- und Windverhaltung und Kotbrechen eingetreten. Dte Geschwulst war aufgegangen. In der großen Wunde war eine Dünndarmschllnge sichtbar gewesen, aus der sich Kot entleert hatte. Der Darm war brandig geworden. Grüner hatte dagegen nur Wundwasser und Wundsalbe verwendet. Er hatte der Kirsche erklärt, wenn sie zu einem Arzt ginge, würde sie geschnitten wer den. Er (Grüner) werde sie schon heilen. Am 13. Dezember war der Sanitätsrat Dr. med. Tetzner-Zittau zugezogen worden, dtk die Ueberführung der hoffnungslos Erkrankten in das Stadttron- kenhaus angeordnet hatte. Trotz einer sofort vorgenommenen Not operation war di« Kirsche am 17. Dezember verstorben. — Dr. med. Tetzner und Dr. med. Preußer-Zittau stimmten in ihrem Sachoerständigen-Gutachten darin überein, daß «ine baldige Opera tion des eingeklemmten Bruches mit hoher Sicherheit Heilung ge- bracht haben würde. Grüner hätte die Behandlung des Bruche» nicht übernehmen sollen. Zu derselben Ueberzeugung kam auch das Gericht. Die Uebernahme der Behandlung eines eingeklemm ten Bruches durch Grüner sei als eine grobe Fahrlässigkeit anzu sehen, sie sei ursächlich für den Tod i^r Kirsche gewesen. Das Gericht ging bei der Strafzumessung über den auf 1 Jahr Gefäng nis lautenden Strafantrag des Vertreters der Staatsanwaltschaft hinaus und verurteilte Grüner zu zwei Jahren Gefängnis. Ihm wurde auch die Ausübung der Tätigkeit eines Krankenbehandlers auf die Dauer von drei Jahren von der Strafverbüßung ob ge rechnet untersagt. Der Haftbefehl wurde nicht aufgehoben. Lin« Benzingasexplofion hatte am Sonntag, den 24. Mörz 1935, in Großröhrsdorf großes Unheil nngerichtet. Am Nachmittag dieses Tages hatten Fritz Kürt Nitzsche und seine Ehefrau Wally Nitzsche geb. Körner in der Küche ihrer Im 3. MWM. Feihettsoratorium von G. 8- H^el,«»rk ,Nr. 86 .Stimmt an-en Iubrlchor- zu Gehör. (Erwähnt sei.-aß da» ganze Oratorium am 1 dorf zur Auffüd Stunden Gow »ich« Pfarrer ^redi^in Bib Festzug durchden Ort stattfinden, an dem dieOttsgruppe Mit^L ihren Gliederung««, dl« Bauernschast, die Fahnen- " Deretm und alle Schulkinder teilnehmen en waren dazu heraerichtet »vor- rächt mit Sensen, Rechen sonst« "stet, sollten den Zug ver stärke Regen machte die so ldrr zunichte. Am Abend aus
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