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Der sächsische Erzähler : 30.11.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193511307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19351130
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19351130
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1935
- Monat1935-11
- Tag1935-11-30
- Monat1935-11
- Jahr1935
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 30.11.1935
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Der SWsche LrMer Tageblatt firAisthofswer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Työhler ist da» -m Veröffentlichung der amtlichen Bekannt» machungea der Amtshauptmannjchak be» Hauptzollamt» und des Be- zirksichulamt» zu Bautzen sowie des Finanzamt» und de» Stadtrats zu Btichosswerda und dn Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Aleukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Vellage -- Frau und Heim / Landwirtschaftliche Vellage. — Druck und Verlag von Friedrich May, (S. m. b. H. in Bischofswerda. — Bostscheckkonto Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 ckrschelmtagswelse» Täglich mit Ausnahme der Laim- und Feier tag«. vezug»pret» für di, Zett «in«» halb«, Monats: Frei in, -au» halbmonatlich Mart 1.10. beim Abhoten tn der Geschäfts- stell» wöchentlich « Pfg. Einzelnummer 10 Pfg (Sonnabend- nummer 15 Pfg.) Fernsprecher «ml Bischof,werda Ar. «4« und 4«. 8« Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Belörderungseinrichtungen durch höher, Gewalt hat der Be- zieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung ober auf Rückzahlung oe» Bezugspreise». - > v— Anzelgenpreli: Die ätz ww breit» einspaltige Millimetrrzeil» 5 Rpf. Im Textteii die SO mm breite Millimeterzeil« 2S Rpf Nachlatz nach den gesetzlich oorgeschriebenen Sägen. Für da» Erscheinen von 'Anzeigen cn bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen teure Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 279 —l, Sonnabend, den 30. November 1935 90. Iahroang kommenden Montag die gesamte zwi besonder» die Frage ' überprüfen. Vorauss auf dieser Sihung lh Die englisch-italienische Spannung. Die Frage der Oelsperre Tagesschau. * In Berlin wurde am Freitagabend mit einer Großkund gebung der Partei in Anwesenheit de, Führer» die große Deulsch- landhalle, Europa» würdigster und schönster Versammlungsraum, geweiht. - Da« neugegründete LomilS France-Allemagn« veranstaltete am Freitagabend in pari» sein« erste groß« tlundgebung, in deren MiUehumkt «iu« Md« de» Reich»sporlsührer» von Ischammer und vsten stand. * 2m Betrieb der Senftenberger Sohlen wert« wurden 17 Ar beiter durch «ine schwere Sohlenstaubexploston verletz«. * Der englisch« Innenminister Simon Hal dem englischen Ge- wertschaftiral auf desseu Protest gegen die Abhaltung de» deutsch- »ngllschen Fußballkampfe» «in« Abfuhr erteilt, die von der Lon doner presse allgemein mit Befriedigung aufgenommea wird. * In Zusammenhang mit judenfeindlichen Kundgebungen im kreise vpoczao im Bezirk Sielcr in Polen kam e» zu schweren Zu- sammenstSßen zwischen Dorfbewohnern und der Polizei, wobei vier Personen gelSkrt wurden. * Di« Frag« der la Aussicht genommenen Delsperre steht nach wie vor lm Mittelpunkt der Betrachtungen der englischen presse. Eia« Sondersitzung de» Sabine«, wird am Montag die Frage der Siihnemaßnahmen gegen Italien überpküfrn. * Verschiedene pariser Morgenblätter befassen sich am Sonn abend mit den gespannten englisch-italienischen Beziehungen und sehen der «eiteren Entwicklung ziemlich sorgenvoll entgegen. AuuführNches « anderer «tckk Sorgenvolle Betrachtungen -er Pariser Presse. DNB. Paris, 30. November. (Eig. Funtmeld.) Ver schiedene Pariser Morgenblätter befassen sich am Sonn abend mit den gespannten englisch-italienischen Beziehungen und sehen ziemlich sorgenvoll oer weiteren Entwickelung der Lage entgegen. Es liege klar auf der Hand, so schreibt der „Jour", daß London fest entschlossen sei, den Krieg in Abessinien so rasch wie möglich nicht etwa durch den Sieg einer der beiden kriegführenden Mächte zu beenden, sondern durck dieErstickungJtaliens, wie dies Eden zum Ausdruck gebracht habe. Eine derartige Haltung bedeut« aber zweifellos das langsame Abgleiten zu einem allge meinen Krieg. Für Frankreich sei di« Lage deshalb besonders bedauerlich, weil es vollkommen unbeteiligt sei und weder Interessen im Mittelmeer noch in Aegypten oder auf dem Wege nach Kapstadt und Indien zu verteidigen Hao«. Trotzdem fordere man es aber auf, die Waffen ge» gen Italien zu ergreifen, um es schneller auf die Knie zu zwingen. Niemand in Frankreich spreche England da» Recht ab, so zu handeln, denn jeder wolle seine «genen In teressen vertreten. Man müsse aber auch zugeben, daß Frankreich seine eigene Auffassung habe und seine eigenen Interessen zu verteidigen wünsche. (Senf und London müh ten Frankreich helfen, den Frieden zu sichern und dürsten es nicht auffordern, ihnen zu helfen, Krieg zu führen. Auch der Außenpolitik» des „Journal" weist auf die äußerst schwierige Lage hin, der man augenblicklich gegen- überstehe. Eine Verständigung sei unbedingt notwendig, aber sie herbeizuführen sei eine undankbare Aufgabe. Das „Oeuvre" glaubt zu wissen, datz Baldwin eine Aussprache mit dem französischen Ministerpräsidenten noch vor dem 12. Dezember, d. h. vor dem Wiederzusamnmi- tritt des 18er-Ausschusses, für notwendig erachte, um einen Plan des gemeinsamen Vorgehens auszuarbeiten und sich gleichzeitig auch über Deutschland zu unterhalten. eingeflochtenen Vergleiche und die unbarmherzige Abrech nung mit den ewig Unverbesserlichen auf die Masse machen. So wird Satz für Satz von den Zuhörern förmlich ver schlungen. Al» der Führer erklärt, daß die Pot nicht so groß fein kann, als daß sie unser Wille nicht bezwingt, daß der Natio nalsozialismus vor keinem Problem die Flagge streichen, daß er vielmehr seinen Weg gehen wird, wie die Sterne ihre Vahn ziehen, da dankt ihm das Haus mit einer Innigkeit, die ein heiliges Gelöbnis ist. Nun schließt der Führer. Er endet mit dem Wort, das an der Stirnfront dieser Halle steht, dem Wort, in dem all unser Sehnen und Hoffen und Wünschen sich vereint, dem Worte: Deutschland. Unter den Klängen des neuen deutschen Soldatenliedes „Flieg', deutsche Fahne, flieg'" marschieren die ruhmreichen Standarten und Fahnen, die zum ersten Male in dieser Halle Zeugen eines großen Ereignisses des Gaues Berlin waren, aus der Halle. Reichsminister Dr. Goebbels tritt noch einmal an das Rednerpult. Er schließt die Versammlung mit dem alten und ewigen Schlacht- und Kampfruf, dem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer, überleitend zum Deutschlandlied, in das die Tausende mit Begeisterung und Inbrunst ein stimmen. Dann schreitet der Führer, begleitet von Gauleiter Dr. Goebbels und den anderen führenden Männern der natio nalsozialistischen Bewegung, durch die tosenden Massen zur Halle hinaus. Auf der Abfahrtsstraße hatten zum frühen Abend schon, von der Anfahrt des Führers her, viele Tau sende ausgeharrt, die nun noch einmal in später Stunde den Führer grüßen, da sie in der Halle keinen Platz mehr ge funden hatten. Wiederholung der Führerrede im Rundfunk. Die Kundgebung anläßlich der Eröffnung der Deutsch landhalle in Berlin am Freitag mit der Rede des Führers wird am Sonnabend von 19 bis 20 Uhr auf alle deutschen Sender übertragen. Vertin, 29. November. Bist einer Kundgebung de» Gaue» Groh-Verttu der NSDAP wurde am Freitagabend Europa» schönster Großballenbau, die Deutschland halle, in Anwesenheit des Führer» und Reichskanz ler» vno der führenden Alänuer au» Bewegung und Staat feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Al» gewaltiger Block liegt der riesenhafte Bau auf dem weiten Felde unweit de» Bahnhof» Elchkamp, da» schon zum olympischen Viertel der Reichshauvtstadl gehört. Schein werfer tauchen die Stirufroat in Licht. Zwischen den acht hohen Vierkqntsäulen Höngen in langen Dahnen die Reichs- flaggen, die auch von den Fahnenmasten auf dem Vach wehen. Lorbeergrün ist der einzige Schmuck der durch ihre Linienführung eindrucksvoll wirkenden Halle. In dichten Scharen strömen seit Stunden die Massen in das Innere. Der breite Wandelgang mit seinen Hellen Farb tönen, -en geschickt angebrachten Leuchtkörpern, den schmuk- ken Verkaufs- und Erfrischungsständen, dem eigenen Post amt löst die erste Bewunderung aus. Des Staunens aber ist kein Ende, als die Besucher den inneren Raum betreten. Völlig ohne Säulen, bietet oer 2S Meter hohe Raum von ollen Mätzen eine hervorragende Sicht. Die Stirnfront mit tem Aufbau, der sich über die ganze Brette der Halle hin- zieht, tragt auf schwarzem Tuch das silberne Hoheitszeichen, flankiert von den Freiheitsfahnen der Bewegung. Kurz nach 20 Uhr gehl ein Raunen Lurch das Haus. Alles erhebt sich von den Plätzen: Der Führer komm« Geleitet vom Gauletter Dr. Goebbels, dem stellvertre tenden Gauleiter GSrlitzer, Staatskommissar Lippert und seiner ständigen Begleitung, schreitet er unter donnern den Heilrufen durch den Mittelgang zum Podium. Dann ziehen die Standarten und Sturmfchnen des Gaues in die Halle und nehmen im Halbrund auf dem Podium Aufstel lung. Nach dem Fahnenaufmarsch wiederholen sich die Kund gebungen für den Führer. Zum ersten Male'siebt dann in der schönen Halle, begeistert empfangen, der Eroberer Ber lins, Gauleiter Dr. Goebbels, vor seinen Berlinern. Er eröffnet auch diese große Kundgebung mit dem alten Kampf ruf auf den Führer, in den die 20 000 jubelnd einstimmen. Für den Gau Berlin sei es eine besondere Ehre, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in seinen. Reihen zu sehen, einen der wenigen Staatsmänner der Welt, der mit Stolz bekennen könne, daß er es durch seine weitschauende Politik verstanden habe, sein Volk aus den Händeln der Welt herauszuhalten. Er habe das nicht unter Verzicht auf den deutschen Ehrenstandpunkt und durch unterwürfigen Pazi fismus, sondern unter ständiger Wahrung der deut- scheu Chre und ständiger Mehrung der deutschen Macht getan. Der wirtschaftliche und soziale Aufbau des deut- Die Weihe -er Deutschlandhalle. Der Führer eröffnet Europa» mürdigsten und schönsten Versammlungsraum. scheu Volkes vollziehe sich im Schatten des deutschen Schwertes. Eine Armee stehe zu seinem Schutze bereit, um die Grenzen zu sichern und die Sicherheit seiner Arbeit immerdar zu gewährleisten. Dann gibt Dr. Goebbels dem Führer das Wort, der mit einem unbeschreiblichen Iubelsturm empfangen wird und erst nach geraumer Zeit sprechen kann. Die Rede des Führers war ein triumphales Er eignis. Satz um Satz hämmerte er in die Massen, die ihm willig folgten und ihm immer und immer wieder durch zuweilen minutenlangen Jubel und Beifall dankten. Man spürte wieder den engen Kontakt zwischen Führer und Volk. Man spürte ihn fast körperlich, und man wurde so bewußt, wie sehr auf dieser engen Fühlung das ganze Leben des Volkes und Reiches beruht. Als der Führer mit den einstigen Gegnern abrechnete, die jetzt vom Ausland« her feige ihre giftigen Pfeile gegen ihr Vaterland abschießen, und als er dabei feststellte: „Da» Volk, da» ich führe, wird mich niemals verlassen i" Da brach ein unbeschreiblicher Jubel aus. Die Zehntausende sprangen erregt und begeistert auf, und Beifallsklatschen, Füßetrampeln und tosende Heilrufe dröhnten durch die Halle, daß man meinte, der Sturm sollte die Mauern sprengen. Das sind der Führer und sein Volk! So sieht es im heutigen Deutschland aus, und man müßte wünschen, baß alle, die von fern her Kritik üben und der Welt gern weis- machen wollen, daß in Deutschland alles drunter und drüber gehe und die Nationalsozialisten am Ende seien, Zeugen eines solchen Zusammenklanges zwischen Führer und Volk sein könnten. Es ist schwer, in nüchternen Worten den Eindruck wie derzugeben, den die meisterlich herausgearbeiteten Formu lierungen» die Fülle der überzeugenden und mit seinerJronie DNB. London, 30. November. (Eig. Funkmeldg.) Das englische Kabinett wird, wie der diplomatische Mitarbeiter de» „Daily Telegraph" meldet, in einer Sondersitzung am „ ' . i chenstaalliche Lage und der" Sühnematznahmen gegen Italien , . sichtlich wird die englische Regierung auf dieser Sitzung ihre endgültige Stellungnahme zu dem geplanten Delausfuhrverbok festlegen. Der Berichterstatter meldet weiter, daß sich da» Kabi nett voraussichtlich auch mit der italienischen Androhung von Gegenmaßnahmen im Falle einer Verschärfung der Sühne politik befassen werde. Del der Erwägung der Oelsperre sei natürlich besonders zu berücksichtigen, datz das größte Oel- ausfuhrland, nämlich die Vereinigten Staaten, nicht dem Sanktionsblock angehört, während man glaube, datz die großen amerikanischen Oelerzeuger den Ansichten der Washingtoner Regierung Folge leisten, sei es vielleicht un- möglich, kleinere Oelkonzerne von dem Versuch, au» der Lage Ruhen zu ziehen, abzuhalten. Der diplomatische Mitarbeiter der „Morningpost" meldet, daß der in Paris weilende Sachverständige de» Auswärti gen Amtes, Peterson, einen vorläufigen Bericht über di« Pariser Besprechungen über die Möglichkeit einer friedlichen Regelung nach London gesandt habe. Die in Aussicht ge nommene Lösung sei jedoch von der italienischen Mindest- Forderung ziemlich weit entfernt und die Aus- sichten auf eine für alle Partei«» annehmbare Berhand- tungsgrundlage seien daher gering. Im Gegensatz zum „Daily Telegraph" meldet der Berichterstatter der „Mor- ningpost", die allgemeine Neigung gehe dahin, die ttalieni- schen Drohungen als Spiegelfechterei zu betrach ten. Allgemein heben die Blätter die Warnung Lavals an Mussolini hervor, daß Frankreich im Falle eine» italienischen Angriffs auf die englische Flott« auf Seiten Englands stehen werde. Es wird dabei betont, daß diese Warnung auf «in Ersuchen Englands zurückzuführen sei. „News Chronicle" und „Daily Herald" berichten in großer Aufmachung, daß Mussolini auf Grund dieser War nung ,cheruntergeNetkrt sei,
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