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Der sächsische Erzähler : 27.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-193902273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19390227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19390227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-27
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 27.02.1939
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plln " gerungen gezogen aus dem glänzenden Sieg der nationalen I Truppen in Katalonien. Flüchtig und verfemt, besudelt mit M«l slt IM-IrWW WWW > alle k sch« S, zmann, tz-, Di schenG sna», V Paris, 26. Februar. Außenminister Bonnet hielt am Sonntag im Rahmen einer radikaisozialistischen Parteivcr- anstaltüng in Gourdon (Departement Lot) eine Rebe, in der er sich eingehend mit der internationalen Lage befaßte und sich zu der in München eingeleiteten Politik der Zusammen arbeit und der europSischen Entspannung bekannte. Bonnet gab bei Behandlung der französisch-deutschen Beziehungen der Hoffnung AuSdruS, baß die franzöfisch-deutsche Erklä rung vom «. Dezember die erste Etappe zur Errichtung ver trauensvoller Beziehungen bedeute, die Frankreich mit Deutschland zu unterhalten und zu entwickeln wünsche. Bonnet unterstrich gleichzeitig die totale Solidarität zwischen Großbritannien und Frankreich, bestätigte hinsicht lich Spaniens den Wunsch Frankreichs nach einem gutnach barlichen Verhältnis und verkündete ckneut in seinem Schlußwort, daß Frankeich nicht an sein Weltreich rüh ren lassen werde, Frankreich werde seine Autorität und die gebietsmäßige Unversehrtheit seines Weltreiches nicht beein- Als der französische Senator Börard in der vergangenen Woche zum zweitenmal in Burgos an die Tore des national spanischen Außenministeriums klopfte, um Einlaß zu finden, wird er sich über den Wandel der Zeiten manche Gedanken gemacht haben. In Paris und in London, wo man einmal glaubt«, im Uebermut das Wetter in Europa bestimmen zu können, bangt man heute um einen Platz in der spanischen Sonne. Wenn Paris wirklich im Ernst geglaubt haben sollte, man würde in Burgos Ehrenpforten errichten, um dm Abgesandten Frankreichs zu empfangen, u. alles unter schreiben, waS vorgelegt wird, nur um von der französischen Republik als das anerkannt zu werden, was man schon seit langem ist dann wäre dies von den vielen Irrtümern der französischen Politik der größte gewesen. Es ist kaum vor stellbar, daß eine Regierung sich so über die tatsächliche Lage Hinwegtäuschen könnte, um amzunehmen, Franco würde sich Bedingungen unterwerfen, um anerkannt zu werben. Nach langen Bemühungen ist es Bsrard wohl gelungen, kurz vor seiner Abreise ein Abkommen mit Nationalispanien zu errei chen, das sich in drei Teil« gliedert. Der erste und der dritte Teil find Älbstvorstanvlichkeiten, sie behandeln die Rückkehr der rotspanischen Flüchtlinge und die Wiederaufnahme des normalen Eisenbahn-, Post-, Telegraphen- und Telefonver- kshrs. Der wichtigste, der zweite Teil, erfüllt eine wesent liche Forderung Francos, nämlich die Rückgabe des bei der Bank von Frankreich hinterlegten spanischen Goldes. Also nicht Franco macht Zugeständnisse, sondern Frankreich muß sie machen. Der nationalspanische Sender über das scheinheilige Spiel der Demokratien Burgos, 26. FeVr. Der nationalspanische Sender weist in einer außenpolitischen Betrachtung auf die Pressemanöver Englands und Frankreichs hin, die die bevorstehende Aner kennung Francos als eine „Gefälligkeit" der Demokratien hmzustellen versuchen. In Wirklichkeit, so meldet der Sen der, wolle man mit diesen leeren Phrasen lediglich egoistische Zwecke verfolgen. Die Anerkennung sei eine unbedingte Notwendigkeit geworden, an der beide Staaten nicht mehr Vorbeigehen könnten. Negrin müsse sich bald ergeben, so heißt es dann abschließend, jedoch nicht auf Veranlassung Frankreichs und Englands, sondern ganz allein durch den Sieg der nationalspanischen Waffen. Graf Ciano in Warschau Der italienische Außenminister Graf Ciano, der am Sonnabend in Warschau eingetroffen ist, legte am Nachmit tag am Grabmal des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Nach der Gefallenenehrung trug sich Graf Ciano in das Ehrenbuch der Stadt Warschau ein. Darauf machte er Besuche bei dem Ministerpräsidenten General Skladkowski, dem Chef der polnischen Armee, Marschall Rhdz-Smigly, und dem Außenminister Beck. Abends gaben der polnische Außenminister und Frau Beck zu Ehren der italienischen trächtigen lassen. Hierüber dürfe sich niemand wundern. Die Stärke aller französischen Freundschaften in der Welt würde durch die Politik der französischen Regierung ge steigert. Außenminister Bonnet wird — wie Havas meldet — kurz vor Mitternacht wieder in Paris zurückerwartct. Auch ein diplomatischer Sieg Francos Heute noch bedingungslose Anerkennung in Paris und London D-r SW» LrzW-r Tageblatt fiirZWoßrverda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk xer Sächsische Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen des Landrates zu Bautzen und der Bürgermeister zu Sijchosswerdau.Neukirch(L.)behördlichersettsbestimmteBlattu.enthältf«mer die Bekanntmachungen des Finanzamts zu Bischofswerda u. and. Behörden. Iteukirch und Almgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Zum Sonntag / Landwirtschaftliche Beilage — Druck und Verlag von Friedrich May in Bischofswerda — Postscheck-Konto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda KontoNr. 364 Moskau schäumt vor Wut Sowjetrußland und die Anerkennung Francos durch Frankreich Warschau. 26. Februar. Wenn die Einnahme Kataloniens durch Franco und die Verhandlungen, die Paris mit Natio nalspanien geführt hat, schon in Moskau dämmern ließen, daß das Ende bevorsteht, so haben erst die Pariser Kammer debatte und die Ankündigung der Anerkennung Francos durch Daladier Moskau davon überzeugt, daß das Ende in der Tat da ist. Die Reaktion entspricht dem endgültigen Fias- k o, bas Moskau damit erlitten hat: Es schäumt vor Wut. In ihrem Pariser Bericht hebt die „Taß" heute hervor. Wenn Daladier von einem Siege sprechen könne, so sei dies ein „Sieg über die Sicherheit und Unverletzlichkeit Frank reichs", denn von nun ab werde Franco eine ständige Bedro hung Frankreichs darstellen. Auch der heutige Leitartikel der „Prawda" ist auf den gleichen Ton abgcstimmt, wobei Lemer- kenswerterweise das parteiamtliche Blatt zum ersten Mate von Spanien als dem Spanien Francos spricht und damit Na tionalspanien mit dem staatlichen Begriffe identifiziert. Wenn auch zähneknirschend, so ist Moskau doch gezwungen, einzuge- stchen, daß die bolschewistische Sache endgültig erledigt ist. und Geiseln, und der Nicderbrennung von Kirchen und Klö stern persönlich bcigewohnt und seine Aufgabe sei nur die ge wesen, den anderer, freie Hand zu lassen. Was treiben die spanischen Anaxchistenhäuptlinge in Frankreich? Paris, 26. Februar. Der „Petit Parisien" will erfahren haben, daß das gesamte leitende Personal des spanischen Änarchistcnvcrba idcs, das sich nach Frankreich geflüchtet hatte und unter Bewachung interniert worden war, dieser Tage Reißaus genommen habe. Mau wisse zwar nichts Genaues darüber, wo sich die zahlreichen spanischen Anarchistenfübrer jetzt aufhielten, aber gewisse, von der französischen Polizei ergriffene Maßnahmen ließen darauf schließen, daß sie sich in verschiedene Gruppen aufgctcilt hätten und sich in Paris und den Pariser Vorstädten befänden. WWW Mlikk MIM W SM ill SWkkWl Kirchengut und Goldbarren an Bord einer Jacht gebracht Paris, 27. Februar. Nach hier vorliegenden Meldungen aus Bordeaux trafen dort seit einigen Tagen Kraftwagen von der rotspanischen Botschaft in Paris ein, die mit wertvollen Gegenständen beladen waren. Es handelt sich nach Angaben von Augenzeugen um Kirchengui,Goldbarren und wertvolle Knustgegenstäude, die seit 2 Jahren in der rotspanischen Bot schaft in Paris angchäuft worden waren. Diese Kisten sollten ursprünglich nach Mexiko verschifft werden. Da jedoch der nächste Dampfer nach Mittelamerika erst am 4. April in See geht, ist beschlossen worden, die wert volle Ladung nach Aroachon zu überführen, wo sie an Bord einer Jacht gebracht werden soll, die einem ehemaligen rot spanischen „Minister" gehört und auf den Namen „Vana- dieS" getauft ist. Die 900 Tonnen große Jacht hat eine Besatzung von SO Mann spanischer und russischer Nationalität an Bord. Bei dem internationalen Schisfahrtsbüro „Veritas" ist das Schiff jedoch nicht bekannt, da es erst vor kurzem den Namen geän dert hat. Die UcÜernahme der wertvollen Ladung geht außerdem unter Beachtung größter Vorsichtsmaßnahmen von- statten. London ist sehr bescheiden geworden Man läßt sich Binsenwahrheiten formell bestätigen London, 25. Februar. Wie aus einer Mitteilung des di plomatischen Mitarbeiters des Reuter-Büros hervorgeht, ent spricht eine der Anerkennung Francos durch England zugrun- Lcgelegte „neue" Erklärung des Generalissimus zwar „nicht voll u. ganz den ursprünglichen britischen Erwartungen", wird aber von London liebend gern als Anlaß zu dem bedeutsamen Schritt genommen. General Franco hat nämlich — was allen seinen Fveunden und der Weltöffentlichkeit ja als selbst verständlich gilt — festgestellt, daß er keinen Krieg gegen das spanische Volk führe und lediglich das kriminelle Lumpen pack auf roter Seitezür Rechenschaft ziehen werde. Genau so klar sei es mit der Wahrhaftigkeit seiner These „Spanien den Spaniern". Auch der diplomatische Korrespondent von „Preß Associa tion" erklärt daraufhin, jetzt bestehe kein Grund mehr, die Anerkennung der nationalspanischen Regierung noch weiter in verschieben. Geschäftstüchtige Londoner Presse! London, 27. Februar. (Eig. Funkmeldg.) Für die Lon doner Morgenblätter steht es nun endgültig fest, daß Cham berlain heute im Unterhaus den Beschluß der britischen Re gierung bekanntaeben wird, die nationalspanische Regierung anzuerkennen. Gleichzeitig melden die Londoner Blätter, »um Teil in großer Aufmachung, daß Azana bereits zurück getreten sei bzw. beabsichtige, noch im Laufe des heutigen »ages seinen Rücktritt bekanntzugeben. Die englischen Blat ter sind nun auch zu der Einsicht gekommen, daß die sowjet- Wnische „Regierung" praktisch überhaupt keinen Wert mehr besitze. Bezeichnend für die britische Poli tik ist es auch, daß man in großsprecherischer Weise prophe zeit, bah nach der Anerkennung der Franco-Regierungdurch Großbritannien und Frankreich kaum noch mit einem Wider- and von selten der Roten zu rechnen sei. Für Len allgemeinen schnellen Umschwung in der Haltung der englischen Presse ist weiterhin charakteristisch die Feststellung der „Limes", die erklärt, daß nach der Anerken nung der nationalspanischen Regierung Lurch die britische Regierung automatisch die Anerkennung der rotspanischen Regierung durch England aufhöre. Auch „Daily Telegraph", ein Blatt, das sich noch vor kurzem äußerst zurückhaltend ge genüber der Franco-Regierung gezeigt bat, setzt sich heute voll und ganz für die Anerkennung der nationalspanischen Regie rung ein und betont mit Nachdruck, daß man von einer rot spanischen „Regierung" überhaupt nicht mehr sprechen könne. General Franco beherrsche drei Viertel des ganzen spanischen Gebietes. Die ganze rotspanisch» „Regierung" befinde sich auf der Flucht. Der marxistische „Daily Herald" läßt seine sowjctspani- schen Bundesgenossen noch nicht im Stich und nimmt auch diese Gelegenheit zum Anlaß, um gegenüber Italien in übel ste Verleumdungen und Verdächtigungen auszubrechen. Der Protektor der bolschewistischen Mordbrenner gibt das Spiel verloren DNB. Paris, 27. Februar. Azana, der sogenannte „Präsident" des spanischen Bolschewistenausschusics, hat Paris am Sonntag um SS,S» Uhr vom Lyoner Bahnhof aus mit de« fahrplanmäßigen V-Zug nach Genf verlassen. Wie -Sa va- wissen will, begibt er sich nach CollongeS-fous-Salsve (De- partement Haute-Savoi«), wo er eine Billa besitzt. Wie erwar tet, hat Azana vor feiner Abreise keine Erklärung mehr ab gegeben. In seiner Begleitung befand sich auch der bisherige „Botschafter", der nun ebenfalls in Paris ausgespielt hat. Damit hat der erste der roten Bonzen, deren verbrecheri sches Zusammengehen mit dem internationalen Bolschewis mus über Spanien so unendliches Leid gebracht hat, die Fol- Truppen in Katalonien. Flüchtig und verfemt, besudelt mit dem Blut Zehntausender seiner Landsleute, die von den Scher gen seines Systems gemordet wurden, begibt er sich in ein ab seits vom Strom des Weltgeschehens gelegenes Gebirgsdorf, um den Rest seines armseligen Privaten Daseins zu verbrin gen. Die Frage aber bleibt, ob es der bedenkenlosen Clique um Negrin und oel Vaho gelingen wird, für den immer noch un ter der Herrschaft der Roten stehenden Teil Mittelspaniens den Friedenstag weiter hinauszuschieben. Die Abreise Azanas aus dem Pariser Botschaftsgebäude hatte natürlich unzählige Neugierige herbeigelockt. Presse- Photographen und Journalisten wollten den Augenblick nicht verpassen. Heute noch Rücktritt Azanas Paris, 27. Februar. (Eig. Funkmeldg.) Der bisherige sowjetspanische „Staatspräsident" Azana, der am Sonntag abend Paris verlassen hat, soll noch im Laufe des heutigen Montag amtlich seinen Rücktritt bekanntgeben. Das von Azana unterzeichnete Schriftstück, so erklärt man, werbe aber im Botschaftsgebäude bleiben, um „je nach den diplomatischen Notwendigkeiten" verwendet zu werden. Man unterstreicht die geräuschlose Zurückziehung des bisherigen „Staatspräsi denten" und erklärt, baß die sog. „Regierung" Negrin nun mehr auch nicht einmal den Schatten emer Legalität besitze. Das „Journal" wirft einen Rückblick auf die Politische Laufbahn des bolschewistischen Oberhäuptlings, der nur zu spät zurücktrete, um das blutige Martyrium seines Landes ab zukürzen. Seine zweijährihe verhängnisvolle Tätigkeit an der Spitze Rotspaniens finde in der Verbrennung von Hunderten von Kirchen, Klöstern, Zerstörung wertvoller Kulturgüter, der völligen Verelendung weitester Äolkskreise und einer bru talen Unterdrückung der Erhebung in Andalusien ihren Aus druck. Er habe den Gewalttaten, der Metzelei an Priestern Srscheiauug»wrtse: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier iege. Vezugspr««» für di« Zeit «ine» halben Monat«: Frei in» hau» halbmonatlich RM. 1.10, beim Abholen tn der Geschäfts- stell« wöchentlich 48 Rpf. Einzelnummer 10 Rpf. <Sonnab«nd- nummer 1L Rpf.) Fernsprecher Am« »ilchofswerda Ur. 444 und 445 Im Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Betörderungseinrichtunaen tWrch höher« Gewalt hat der Be- ziehet reinen Anspruch auf Lttferung oder Nachlieferung der Fettung oder aus Rückzahlung be» Bezugspreif«». Anzeigrnprei»: Die 46 mm breite einspaltige Millimeterzeile 8 Rpf Im Textteil die SO mm breite Millimeterzeile 28 Rpf. Nachlab nach den gesetzlich vorgeschrtebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Bewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Nr. 4» Montag, den 27. Februar ivss S4. Jahrgang
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