der Schlüssel zum Verständnis für die Geologie des Thürin ger Waldes und Schiefergebirges überhaupt. Es beweist, daß einst dieser Mittelgebirgszug auch vom Buntsandstein über lagert war. Im Gebiet des heutigen Restbestandes versank in einer Kluft eine kleinere Scholle. Diese blieb dann, als der Sandstein des übrigen Gebietes von den Kräften der Ver witterung wieder abgetragen wurde, als Restteil erhalten. Die Netzleisten im Aufbau der Sandsteinschichten deuten darauf hin, daß das Gebiet große Regenperioden und anschließende Zerklüftung durch Austrocknung mitgcmacht hat. Im Mai 1782 stand Goethe staunend vor dieser Naturerscheinung. 1787 schickte er zur näheren Erforschung den Bergrat Voigt dort hin. Die interessante Pflanzenwelt der Brüche steht unter Naturschutz. Eine kleine Strecke hinter den Sandsteinbrüchen erreicht die Straße den auf einem platten Berg, dem Kicferle (868 m), ausgebreiteten alten Goldgräberort Steinheid. Sagen geben ihm ein sehr hohes Alter. Die eigentliche Siedlung begann sich erst ab etwa 1480 zu entwickeln, und zwar durch die Errichtung eines Goldbcrgwcrkcs. Die Blütezeit des Gold bergbaus fällt in die Mitte des 16. Jahrhunderts. Steinheid wurde um 1530 zur Freien Bergstadt erhoben. Um 1590 ging der Goldbergbau infolge des Nachlassens der Bündigkeit der Quarzgänge und zunehmender Goldeinfuhren aus dem Ausland ein. Zwei wichtige Handelsstraßen führten im Mittel- alter von Coburg über Steinheid nach Erfurt. Neben dem sehr beträchtlichen Urlauberbetrieb bestimmt heute auch hier die Glasindustrie das Gesicht des Ortes. Anfang 1958 wurde eine Produktionsgenossenschaft gegründet, die gläsernen Weihnachtsbaumschmuck herstellt. Ein modern eingerichtetes Landambulatorium beweist, daß unser Staat auch in den kleinen Orten des Thüringer Mittel gebirges der gesundheitlichen Betreuung größte Aufmerk samkeit schenkt. Die Bevölkerung Steinheids steht dem kulturellen und 24 sportlichen Leben sehr aufgeschlossen gegenüber. So ent-