— 25 — B. b) Sauerstoffverbindungen der Halogene. Die Sauerstoffverbindungen der Metalloide verbinden sich fast durchweg mit Wasser zu Säuren (Sauerstoff säuren), während man sie im wasserfreien Zustande An hydride nennt. — Von den Sauerstoffverbindungen der Halogene interessieren uns nur wenige. Vom Fluor sind überhaupt keine bekannt, und die der übrigen Halogen verbindungen sind im freien Zustande meist wenig be ständig, während sie in ihren Salzen sich besser erhalten. 1. Chlor- Sauerstoffsäuren. a) Unterchlorige Säure CI OH und ihr Anhydrit C1 2 O sind für uns bemerkbar wegen ihrer bleichenden Wirkung und weil sie in ihrer Verbindung mit Kalium (Kaliumhypochlorit im Eeau de Javelle) und mit Natrium (Natriumhypochlorit im Eau de Labarraque) mit Sicher heit letzte Spuren von Fixiernatron in Platten und Papier bildern zerstören (1 Bleichwasser + 500 Wasser). b) Chlorsäure C1O 3 H ist in ihrer Verbindung mit Kalium = K zu Kaliumchlorat (chlorsaures Kalium) C1O 3 K= 113,60 wichtig für uns als Quelle für Sauer stoffgewinnung (vergl. dort) und als Bestandteil der Blitz pulver. Da das Salz den Sauerstoff nur lose gebunden enthält, explodiert es, besonders gemischt mit Magnesium pulver, Schwefelantimon usw., leicht bei Stoss und Rei bung. Man darf es daher in der Reibeschale nur mit Alkohol angefeuchtet feinreiben und sollte es nie aus ihr mit Metallgeräten, sondern nur mit steifem Papier heraus nehmen. Sehr muss man sich auch hüten, es mit Schwe felsäure zu übergiessen, da dabei unter Bildung von Chlordioxyd leicht eine gefährliche Explosion entsteht. C. Gruppe des Sauerstoffs. 1 Atomgewicht der Elemente dieser Gruppe verbindet sich mit 2 Atomgewichten Wasserstoff.