Freitag. Nr. 2S. Redaction, Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch allePostanstal- ten. Preis pro Quartal: 10 Neugrosch. MMMiümg Ein «ntechaltendes Wochenblatt für den Bürger und Sandmann. 11. April 1851. Inserate . werden mit 8 Pf. für die Spaltzeile ie- rechnet und in allen Expedi tionen ange nommen. Die Confirmanden vor dem Altäre des Herrn. (Col. 2, 6. Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Jesum Christum, so wandelt in ihm.) Brünstig liegen im Gebet Kinder hier am heil'gen Orte; Heil'ger Schauer sie umweht, Stammeln unschuldsvolle Worte. Seht's, ihr Engel, blickt von oben, Hört's, was sie jetzt angeloben! Hin den Blick zum Kreuz gewendet Schwören sie dem Mittler Treue, Binden fest das heil'ge Band, Das sie längst geknüpft, aufs Neue. Höh're Geister, Seraphinen, Winkt vom Himmel freundlich ihnen. Jesum Christum, ihren Herrn, Haben sie nun angenommen, Wollen wandeln in ihm gern; Streben nach der Kron' der Frommen. Seht's, ihr Engel, führt auf Wegen Sie der Seligkeit entgegen! — Aus dem Vaterlands. Dresden, 8. April. Gestern Nachmittag 6 Uhr langte der am Sonntag früh von hier abgegangene Festzug zur Eröffnung der sächsisch-böhmischen StaatS- eisenbahn, von Prag wieder hier an. Derselbe brachte in 21 großen Wagen, von zwei Locomonven geführt, Se. kais, Hob, den Erzherzog Albrecht und eine be deutende Anzahl ausgezeichneter Gäste von Wien, Prag rc. mit. Zum Empfange des FestzugeS in der mit Guirlanden und Fahnen in österreichischen, säch sischen, bairischen und böhmischen Farben, dem öster reichischen und sächsischen Wappen (darunter die Buch staben k. und k. A. in grünen Eichenkränzen), sowie dem Prager und Dresdner Stadtwappen ge schmückten Bahnhofshalle war eine Abtbeilung Mili tär von der Brigade Prinz Georg mit Fahne und Musik aufgestellt, welche letztere die Ankommenden be grüßte. Se. kais. Hoh, Erzherzog Albrecht bestieg nebst unfern beiden sächsischen Prinzen Albert und Georg die harrenden Hofwagen, um sich durch die kleine Reitbahngasse, die in gleicher Weise mit Ehren pforten und über die Straße gezogenen grünen Ran ken geschmückt war, in vie Stadt zu begeben. Eine zahlreiche Menschenmasse umwogte bereits seit 3 Uhr die Zugänge deS interimistischen Stationsgebäudes, wie denn überhaupt die frohe Theilnahme an der Eröffnung dieses Schienenweges nach dem Kaiserstaate eine sehr große ist. (DaS Dr. Journal, dem wir die sen Artikel entnommen, schildert ausführlich den Ver lauf der ganzen Feierlichkeiten, die unfern Lesern mit« zutheilen uns der Raum fehlt; sicherlich werden auch nur Wenige die Specielliläten ungern vermissen.) Altenberg. Am 8. April verunglückte in der Frühschicht beim Einfahren in den Römer-Schacht der Berghäuer Heimann aus Georgenfeld, indem er einige Lachter tief hinemfiel. Er hatte sich außer mehreren kleineren Verletzungen daS Achselbein aus gefallen und mußte nach Hause getragen werden. Aus Dippoldiswalde. Der Würfel war ge- fallen; der erste Schritt zur Anregung der der- schiebenen Geisteskräfte unserer Stadt war ge schehen. Und obgleich sich dieser erste Schritt als völlig erfolglos bis jetzt erwiesen hat, müssen wir doch auf der einmal betretenen Bahn fortschreiten. Jeder Mensch hat die heilige Pflicht, nach Dem zu trachten und zu streben, was seiner Nächsten Wohl bezweckt; leider aber ist nicht jeder Mensch uneigennützig genug, seine Pflicht um ihrer selbst willen auszuüben: er will nützlichen Erfolg sehen, und wäre eö auch nur an einem kleinen Kreise seiner Nebenmenschen. Wenn wir uns aber auch dadurch noch nicht entmuthigen lassen, daß wir sehen müssen, wie sich auch nicht Einer von den vielen fähigen und denkenden Köpfen unseren Bestrebungen anschließt, daß wir sehen müssen, wie sich Nicht ein Einziger von den ehemaligen Mitgliedern des Sprechvereins herbei läßt, die Reconstituirung dieses einst so wohlthätigen Verein- zu veranlassen; — wenn wir uns dadurch nicht entmuthigen lassen, so mag das als Beleg dafür dienen, daß wir weder Beifall, noch Aufmerksamkeit, am allerwenigsten Dank erwarteten, ja daß wir, nach von Anderen ge machten Erfahrungen, eher das Gegentheil zu fürchten haben. Wer aber den Menschen wohlthun will wider ihren Willen, der muß den Muth haben, allen Wider wärtigkeiten zu trotzen. Wir wollen also in unfern