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Weißeritz-Zeitung : 15.04.1851
- Erscheinungsdatum
- 1851-04-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185104156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18510415
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18510415
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1851
- Monat1851-04
- Tag1851-04-15
- Monat1851-04
- Jahr1851
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.04.1851
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«r 30 WäßaMettung Pienstag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen dürch allrPostanstal- ten. Preis pro Quartal: 10 Neugrosch. Ein unterhaltendes Wochenblatt für dm Bürger «nd Landman». IS. April 1851 ' Inserate werden mit 8 Pf. flir die Spaltzeile be- rechnet und in allm Expedi tionen ange nommen. Redactton, Dmck und Verlag von Aus dem Vaterlande. Dresden, 12. 2lpril. H'Ule erfolgte der feier liche Schluß des sechsten ordentlichen Landtags. Die Feierlichkeit fand im Sitzungösaale der -weiten Kam mer statt. Um 1 Uhr verließ Se. Majestät, begleitet von den Prinzen deS königlichen Hauseö und einer glänzenden Suile, das königliche Schloß. Von den Direktorien beider Kammern an der Treppe des Land- Hauses empfangen, erschien Se. Königl. Maj., durch ein von dem Präsidenten der ersten Kammer auSge- brachteS begeistertes Hoch begrüßt, in dem Sitzungö- saale, nahm daselbst unter dem Thronhimmel Platz und laö bedeckten HaupleS folgende Rede ab: „Meine Herren Stände! Als Ich in der Mitte de« vorigen Jahres Sie um mich versammelte, da sprach ich an dieser Stelle die feste vrberzeu- gung aus, Sie würden mit Mir darüber einverstanden sein, daß es vor Allem Noth thue, die wesentlichen Grundsätze der konservativen Staatsordnung wieder festzustcllen und dabei an die Verfassung, die eine lange Reihe von Jahren hindurch da« Glück Sachsens begründete, vertrauensvoll wieder anzu- kuüpfen. Mit hoher Befriedigung darf Ich cs heute ausspre- chen. Ich habe Mich nicht getäuscht! Mit treuem, redlichen Eifer haben Sie Meine auf dieses Ziel gerichteten Bestrebun' gen unterstützt Md sich dadurch um das Vaterland wahrhaft verdient gemacht. Zahlreiche Gesetzentwürfe, welche Ihnen in diesem Sinne vorgelegt wurden, haben Ihre Zustimmung erlangt, die, zu Gesetzen erhoben, dazu beitragen werden, die öffentliche Ord nung, Ruhe und Sicherheit zu wahren und zu befestigen, ohne doch die Keime eines wahrhaften, im Interesse des Ganzen wie der Einzelnen unentbehrlichen Fortschritts zu vernichten, ohne die naturgemäße Entwickelung derselben zu hemmen. Sie haben, meine Herren, zu den Ihnen vorgelegten Fi- »auzmaßregeln Ihre Zustimmung gegeben und insbesondere die, durch die notwendige Vollendung unserer Eisenbahnen, sowie durch die gefahrdrohenden Verhältnisse der letzten Jahre un vermeidlich gewordene Aufbringung außerordentlicher Geldmittel bewilligt. Der glänzende Erfolg dieser Maßregel ist der schönste Beweis de« Vertrauens, dessen sich unser Sachse» auch jetzt noch allenthalben erfreut. Meine Regierung wird, wenn es irgend möglich ist, durch einigen Erlaß an den bereits bewil ligten Abgaben noch im Laufe dieses Jahres den Beweis geben, wie sorgfältig sie bemüht ist, da« ihr bewiesene Vertrauen nicht zu mißbrauchen. Ist eS auch nicht möglich gewesen, bei den von Meiner Regierung vorgeschlagenen Abänderungen der VerfaffnngSurkunde und des Wahlgesetzes in Bezug auf alle Punkte eine Einigung zu erzielen, so ist doch ein Theil de« beabsichtigten Zwecke» durch die auf anderem Wege erfolgte Aufhebung der Grund rechte erreicht worden, während durch Ihre Zustimmung zu den -ei mehreren Paragraphen des siebenten Abschnitts der Per- faffungSurkunde vorgeschlagenen Abänderungen nunwehr auch für unerwartete, aber immerhin mögliche Wechselfälle die Deckung des erforderlichen Staatsbedarfs unter allen Umstän den fichergestellt wird. Die äußeren Beziehungen Sachsens haben sich in der letz ten Zeit in erfreulicher Weise gestaltet. Die Verhältnisse DrntschlandS, die mich im vorige» Jahre zu außerordentlichen, Carl Jehne in Dippoldiswalde. durch Bundespflicht gebotenen Maßregeln veranlaßten, sind zwar noch nicht definitiv geordnet, sie werden aber auf fried lichem, durch die Bundesgesetze gebotenen Wege diesem Ziele entgegcngeführt. Ein wichtiges Ereigniß hat in den letzten Tagen die Nach barländer Oesterreich und Sachsen enger vereint. Es hat den Grund gelegt zu einer bleibenden, immer mehr wachsenden Verschmelzung der Interessen beider Staaten und macht SaL- s«n zum Mittelglicde einer großartigen Verbindung zwischen dem Norden und Süden unseres deutschen Paterlande». Ich habe dies Ereigniß um so freudiger begrüßt, .je gewisser rS ist, daß das große, so vielfach ersehnte Ziel deutscher Einigkeit sicher und dauernd nur auf der festen Grundlage gemeinsamer Interessen aller deutschen Staaten erreicht werden kann. So beschließen Sie denn, Meine Herren Stündp, Ihre gegenwärtige Thätigkcit! Möge das, was quf diesem Land tage vollbracht worden ist, zum Heile des Vaterlandes gedeihen, möge ihm auf lange Zeit äußerer Frieden, innere Ordnung, Ruhe und Sicherheit erhalten bleiben- auf daß ei sich erholen könne von den Wunden, die «in« »»heilvolle, vergangene Zeis ihm geschlagen." Secretär Roßberg verlas hierauf den Land» tagSabschied, der die Zeit vom Landtage ij848 an um faßte und mithin über drei Lanbtage (die beiden letz ten wurden bekanntlich nicht geschlossen, sondern auf gelöst) sich zu verbreiten hatte. Nachdem dann der Präsident von Schönfels den Landtagsabschied auS den Händen Sr. Majestät in Empfang genommen hatte, erklärte Minister v. Zschinöky den Landtag für geschlossen, und unter einem vom Präsidenten I). Haase auSgcbrachten Lebehoch verließ der König nut den Prinzen und der Königl. Suite den Saal, um in'S Schloß zurückzukehren, wohin übrigens sämmtliche Landstände zur Tafel befohlen waren. Leipzig, Iv. April. Der hiesige Buchhändler Otto Wigand ist wegen der Herausgabe seiner „Briefe eines deutschen Bürgers" auf Verfügung deS Ministers des Innern in Anklagestand versetzt worden. DaS hiesige Criminalamt verfolgt jetzt nachträglich den Schriftsteller Albert Grün wegen seiner angeb lichen Betheiligung an den Maiereignissen mit Steck, brjefen. Bürgermeister Segnitz in Dahlen ist auS gleichen Gründen jetzt vom Justizamte Großenhain verhaftet, ArchidiaconuS Heubner astS Zwickau, dem seine zuerkannte Strafe von zwei fahren LandeSge- fängniß weder in zweiter Instanz noch auf dem Gna- denwege gemildert wurden, nach HubertuSburg abge führt worden. — DaS AppellatlonSgericht Hierselbst hat den Student Julius Schanz, wegen gleicher Theilnahme am Hochvcrrath" zu lebenslänglichem Zuchthaus ver- urtheilt. Dersesbp hat auf die Gnade Pep Köizig- provocirt.
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