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Weißeritz-Zeitung : 30.11.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185511300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18551130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18551130
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1855
- Monat1855-11
- Tag1855-11-30
- Monat1855-11
- Jahr1855
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.11.1855
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.< ö. . 586l> Abends ein Mann, der mit Getreide handelt, ein und zu beseitigen und die Besorgnisse in dieser Hinsicht blieb dort über Nacht. Als die Wirthsleute am an- in Europa zu beschwichtigen, ziMl OÜe dahin, einen dem Morgen aufstehen,-finden sie, daß sich der Mann baldigen Frieden W Mrtöglichirsti W ist aber bereit« an einem schwachen Bande an dem Thürgriffe erhängt von namhafter Seit«-darauf htnaezvkfen worden, daß har. So viel man erfährt, sollen Schulden und die daS Bestreben Frankreichs und Englands, Schweden trübe Aussicht, sie nicht bezahlen zu können, die Be- in ihr Bündniß zu ziehen, jedenfalls ein Zeichen des weggründe zu diesem Selbstmorde sein. entschiedenen Willens seitens der Westmächtc sei, den Krieg fortzusetzen. * Bärenstein« den 27. November. Unser gestern abgehaltencr Herb st markt war von der schönsten Witterung begünstigt, daher sich auch viele Fremde dazu eingefunden hatten, — nicht Türken und Perser, aber besonders liebe Landleute aus der Umgegend, die sich bei den jetzigen Getreidepreisen recht leidlich be finden mögen, daher denn auch der Marktverkehr durch sie ein recht lebhafter wurde. Besonders in Winter stoffen ward ein starker Absatz gemacht, und der alt berühmten Firma Petz old fehlte eS bei großer Aus wahl an Stoffen auch nie an Käufern. Nächstdem waren eS Stiefel, Schuhwerk und Filzschuh, die nöthig gebraucht nud gekauft wurden. Da das Jahr sich neigt, so sah man auch Viele sich mit einem neuen Kalender versehen, und hier war eS, wo ich, veran laßt durch einen Artikel im Pirnaer Wochenblatt, an eine Bude trat, um zwischen dem DippolbiSwaldaer und andern Kalendern eine Vergleichung anzustellen. Wie überzeugte ich mich da alsbald von der U n w a h r- heit und dem Gegentheile der in obengenanntem Blatte ausgesprochenen Behauptungen! Wie stattlich nimmt er sich neben andern aus, wie lehrreich ist fein Inhalt. Und wie ich sah, fand er viel Käufer, unter denen gewiß viele waren, die wohl dachten: „es sonne nicht das Schlechtste sein, woran die Wespen nagen!" Am Abende des Markttages fanden unsere Gast- und Speisewirthe ihre gute Rechnung, und überall fand man geschäftige und rührige Hände, um die Wünsche der zahlreichen Gäste zu befriedigen. Dresden. Freitag, den 30. dsö. MtS., Vor mittags 9 Uhr, wird die feierliche Einweihung der in hiesiger Neustadt neuer bauten katholischen Kirche stallfinden. Wie wir auS sicherer Quelle vernehmen, so können an dieser Feier nur Solche Theil nehmen, welche mit Eintrittskarten versehen sind. Leider bedingt die Beschränktheit deS Raumes eine der- artige Beschränkung der Theilnehmer. — In hiesiger Antonstadt hat Herr Kaufmann Otto Löhnig unterm heutigen Tage eine „Kork-Waa- ren-Fabrik" eröffnet. Berlin, 25. Novbr. Nach hier eingegangenen Nachrichten soll VaS russische Heer in der Krim und in deren Nähe sich nach und nach so verstärkt haben, daß eS gegenwärtig aus etwa 200,000 Mann besteht. Wie gewaltig indessen die Anstrengungen Rußlands zur Fortführung deS Kriegs sind, wenn eS die Nothwenbigkeit erheischt, so soll doch daS tiefe Verlangen nach Wiederherstellung des Friedens sich im russischen Reiche immer entschiedener bekunden. Dieser Wunsch, den jetzigen Krieg, welcher dem russi schen Volk die unermeßlichsten Opfer auferlegt, bald beendigt zu sehen, war auch in einem neulichen Ar tikel des russischen Organs „Le Nord" deutlich durch zublicken. Schon die außerordentlichen Bemühungen dieses Blatts, die nach seiner Ansicht verderblichen eingewurzelten Vorurtheile des Abendlandes über die eigentlichen Bestrebungen Rußlands und seiner Politik Freiburg, 23. November. Wie dem „Schwäbi schen Merkur" von hier geschrieben wird, dürfte Fried rich Hecker in Amerika in Bälde eine politische Rolle spielen. Bereits sei er mit einer Rede, welche ihm großen Beifall erworben, auS seiner Zurückgezogen heit herausgetrcten. Wahrscheinlich werde nun Hecker zum Mitglied? der Gesetzgebenden Versammlung des Staats Illinois, in welchem sein Gut liegt, gewählt werden. Nebenbei gesagt, habe in Bezug auf letzteres Hecker daS Glück gehabt, daß unmittelbar an dessen Grenze vorbei eine Eisenbahn geführt wird, wodurch der ohnehin schon bedeutende Werth desselben wohl um 2—300 Proc. steigen dürfte. Wien, 25. Novbr. Eine Politik der thätigen Neutralität, wie man unsere österreichische nennen kann, trägt nothwendig mancherlei Gefahren in sich, und wenn Napoleon III. seinem Onkel, uns gegen über, nachahmt, mögen wir uns hüten, daß wir nicht endlich daS Opfer unserer Politik werden. Im Jahre 1813 lavirte Oesterreich bekanntlich auch lange, ehe es sich für einen der streitenden Theile erklärte. Na poleon I., der die feindlichen Gedanken-chesselben gegen Frankreich wohl kannte, wendete sich nach langen Unterhandlungen geradezu an Rußland mit dem Vor schläge, zwischen Frankreich, Rußland und Preußen einen Frieden zu schließen, der für die letztem Staaten, namentlich für Rußland, ehrenvoll und vonheilhaft wäre, durch welchen aber Oesterreich für seine Un entschlossenheit und Doppelzüngigkeit gestraft würde. Alexander I. wieö bekanntlich jene Vorschläge ab, weil er die Napolevn'sche Politik mehr fürchtete, als die österreichische. Wer bürgt uns aber dafür, daß Napo leon III. unsere Politik, die den Decemberallianztractat mit ihm schloß, ohne als Verbündete zu handeln, und sich neutral erklärte, während sie doch mit einer Armee auf dem Kriegsschauplatz in den Donaufürstenthümern erschien, ebenso zu strafen versucht, wie die von 1813? In der Thal sind wir von einer Seite ganz in der Gewalt der kriegführenden Mächte. Daß wir in den Donaufürstenthümern specifisch österreichische Interessen verfolgen, ist eine offene, von ganz Europa alsbald ihrer Natur nach erkannte Thalsache. Allein wir können daS dortige Uebergewicht nur durch Zustim mung der kriegsführenden Mächte erlangen. Die Al- liirten können eS uns nicht zugestehen, Venn wir haben ihren Dank und eine Wwdervergeltung ihrerseits unS nicht verdient, weil wir nichts für sie gethan haben. Rußland aber, welches seine Plane auf die Türkei jedenfalls nur aufschiebt, aber nicht aufgiebt, wenn sich auch der gegenwärtige Krieg ungünstig für das selbe endet, wird ebenfalls seine Zustimmung zum österreichischen Uebergewicht in den Donaufürsten thümern nicht geben. Wie sollen wir dann unsere diesfallsigen Plane, die uns schon so große Opfer ge kostet, durchführen? Ein Glück für uns, wenn diese Verwickelungen nur mit negativen Verlusten für uns enden und nicht zu positiven dadurch werden, daß wir, selbst in den Weltkampf verwickelt, endlich isolirt dastehen.
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