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Weißeritz-Zeitung : 07.11.1856
- Erscheinungsdatum
- 1856-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-185611078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18561107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18561107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1856
- Monat1856-11
- Tag1856-11-07
- Monat1856-11
- Jahr1856
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.11.1856
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! ständig den Mund offen zu halten, waS ihnen mit unter ein etwas dumme- Aussehen gibt, im Allgemeinen H her Ausdruck ihrer Gesichter gelassen Und gulmüthig, Ihre Hauplsarbe ist lichtbraun, Haare und Augen sind, schwarz. Die Männer tragen das Haar kurz, die Weiber lang, straff hinabhängend und ungeflochten. Der Gang und die Haltung der Weiber ist sehr un zierlich; sie setzen die Füße weit auseinander und strecken den Unterleib sehr hervor, welche Haltung zum Theil auch dem malaischen weiblichen Geschlechte eigen ist. Die Bekleidung der Dayaker ist äußerst einfach. Die ganze Garderobe der Männer bestehl in einem handbreiten Streifen von Bast, den sie um die Mitte deS Le'beS geschlagen haben. Gewöhnlich gehen sie auch ohne Kopfbedeckung; selten, daß einer ein Stück Bast um den Kopf bindet. Sie haben ein großes Wohlgefallen an Glasperlen und Messingringen und behängen sich damit Hais und Arme. Die Männer schmücken sich weit mehr als Weiber, ja die Glasperlen scheinen ihr Vorrecht zu sein. Die Dayaker «ragen stet- an einer Seite ein langes breites Messer, Parang genannt, an der andern ein zierliches Körbchen, welches Vie Bestandtheile deS Siri (eine Art Kautabak) enthält. Di« Weiber kleiden sich mit einem knapp anliegenden Röckchen von Zeug (Bidany), welches von den Lenden bis an die Schenkel reicht. Um den Leib tragen sie einen Gürtel (Raway) von vielen Messtngreifen ober schwarz geputzten BambuSrinaen von 2 bis 5 Zoll Breite, je nach der Wohlhabenheit der Besitzerin. Die Mädchen legen ihn an, wenn sie aus den Kinderjahren treten, was hier schon gewöhnlich im zehnten Jahre der Fall ist. Dieser oft 15 Pfund schwere, eng anschlie, ßende Gürtel wird nur für die Zeit abgelegt, wo das Weib nahe daran ist. Mutter zu werden. Geschmeide tragen die Weiber dieses Grammes wenig, einige am stark, daß man ein zolldickes Stück Holz hindutrchziehen könnte. Sie tätowiren sich nicht, färben aber zuwrilen Füße, Nägel und Fingerspitzen rothbraun. Ihr Tanz ist ruhig und gelassen und gibt wenig« den Füßen, als den Händen und Armen zu thun. Er wird entweder von einem Maitne allein oder von einem Manne und einem Weibe aufgeführt. Da- Weib macht dieselben Bewegungen wie der Mann, schlägt aber dabei die Augen so tief zu Boden, daß man glauben möchte, sie seien geschloffen. Ein Mann oder ein Paar tanzt nie lange und wird dann von einem andern abgelöst. Die Musik besteht auS zwei Trommeln und einem Gong, d. h. einer Messtngpkatte, die mit einem Stück Holz geschlagen wird. Während des Tanzes sitzen die übrigen Dayaker still und be wegungslos im Kreise. Ernst und Ruhe scheint in ihrem Charakter zu liegen. Ungefähr 40 Meilen weit hin, bei Sataran, beginnt das Gebiet der freien und unabhängigen Dayakerstämme. Diese haben sowohl in ihren 200 Fuß langen Hütten, als an ihrem Körper weit mehr Schüiück als jene. Namentlich sind die Männer überladen damit. Sie haben den Halö bis auf die Brust mit Glasperlen, Zähnen von Honigbären und Muscheln bedeckt, die 5s7 der Familien, so sieht man hier zwei große Hütten, linken Arme vom Handgelenke bis zum Ellbogen viekr auf hohe Pfähle gebaut, jede über 150 Fuß lang, Mrssingringe. Die Ohrläppchen durchlöchern sie so einander gegenüber stehen. Als Aufgänge dienen " schmale, eingekrrbte Baumstämme, die NachtS gewöhn lich weggenommen werben. Jede Hütte hat einen geräumigen, gedeckten Vorplatz, von welchem Thürrn zu den Kammern der Familien führen. D«e meisten Familien haben ein, manche zwei Kämmerchen, welche Schlaf- und Feuerstellen und einiges Kochgeschirr ent halten. DaS eigentliche Leben ist auf dem Vorplatze; hier wird gearbeitet, hier tummeln sich die Kinder umher, hier ruhen die alten Leute. Die Weiber flechten Matten und Körbe, die Männer schnitzen BüchSchen für Tabak, Kalk und Gambir, sowie auch sehr schöne Hefte zu ihren ParangS lSchlachtmeffern). Auf den Vorplätzen giebt eS ebenfalls Feuerstellen, die aber weniger zum Kochen, alö zur Beleuchtung dienen. Die Dayaker wohnen aber gleich den Malaien über einer Pfütze, in der sich Schweine, Hunde und Hühner umhertreiben, (Da nämlich die Dayaker nicht muhamedanischen Glaubens sind, so können sie sich Schweine halten). Bei diesem Unrathe ist kaum zu begreifen, daß die Leute nicht alle steiS fieberkrank sind, und doch kommen außerHautauSschlägen und Geschwüren fast keine Krankheiten unter ihnen vor. . Die Dayaker sind eben so wenig mit Schönheit begabt, als die Malaien. Sie haben ein flaches Nasen- - ... LZ,». Hein, sehr breite Nasenflügel, großen Mund, blaffe und b'S an d e Ellbogen, die Fuße btS an die Hälfte aufgedunsene Lippen und kcrvorstehende Zahnkiefer, ber Waden m" Messingnngen An in m Die Zähne feilen sie, gleich den Malaien, ab und ber Oberarme tragen sie häufig ^uS esirer ivetßen färben sie schwarz. Sie haben die Gewohnheit, be- Muschel geschnittenes Armband ihnen für käiidia den Mund offen ru kalten. waS iknen mit« sehr werthvoll gilt. Doch das werthvollst? für fie lst ein Hals- ober Armband von Menschenzähnen. Die durchstochenen Ohren schmücken sie mit Messinaringen, ost bis 15 an der Zahl, von denen jeder an Uwsang zunimmt und der größte (3 Zoll ini Durchmesser) bis an die Schulter hinabhängt. An diesem letzten Ringe ist noch ein Blatt, eine Blume, ein Messingfrttchen oder sonst irgend ein Gegenstand befestigt. Auf dem Kopfe tragen manche ein Käppchen von rolhem Stoffe, mit Perlen, Muscheln und Mcssingplättchen und mit einer hohen Feder deS schönen ArguSvogelS verziert. Andere schlingen ein Stück Bastzeug, dessen breit auS- gefraitste Enden aufgestülpten Federn gleichen, kranz artig um den Kopf. Ein so geschmückter Mann bietet ein etwas komischen Anblick dar: oben voll Putz, unten nackt. Die Weiber tragen ungleich weniger Schmuck; sie haben keine Ohrringe, keine Bärenzäkne und nur selten Glasperlen. Dagegen ist ihr Raway (hier Sabit genannt) 8—9 Zoll breit und mit einer Unzahl Messing- oder Bleiringe besetzt. Solch ein Prachtstück hat ein Gewicht von 20 Pfund. ' Unter ihren Tänzen zeichnet sich namentlich der Schwerltanz aus. Bei Aufführung desselben werden zwei ParangS kreuzweise auf den Boden gelegt. Dir Tänzer, zwei festlich geschmückte Jünglinge, haben röche, schmale Tücher, mit Goldbörtchen besetzt, um den Kopf geschlutwen und ein lange- Stück buntes Zeug gleich einem Shawl über die Achsel geworfen. Der Tanz ist äußerst zierlich und anständig. Die beiden Tänzer machen hübsche Stellungen und vollführen kunstvolle Bewegungen. Erst tanzen sie einige Minuten um die Schwerter, dann scheinen sie sich erheben zu wollen, sprinaen aberjedeSmal, wie von Cntsetzen erfaßt, zurück, bis sie dieselben endlich wirklich erheben und in der geschicktesten Weise kreuzen, gleich den bestgeschulten
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