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Weißeritz-Zeitung : 10.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186201107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18620110
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18620110
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-10
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.01.1862
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Weißeritz-Zeitung Verantwortlicher Redakteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. Freitag. Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Post anstalten. Amts- und Meige-Matt der Königlichen Gerichts-Jemter und Stadträthe zu Dippoldiswalde. Mneufleiu und Altenberg. 10. Januar 1862. Preis pro Quartal 10 Ngr. Inserate die Spalten-Zeile SPfg. Tagesgefchichte. Dippoldiswalde. Schon längst batte ich einigen meiner Schüler, die sich lebbaft für die Mineralogie interesstren, versprochen, mit ihnen einmal gemeinschaft lich die unterirdischen Lagerstätten der Steinkohlen in dem Poffendorfer Kohlenbecken zu besuchen. Die letzten Weihnachtsserien gewährten uns endlich die Möglichkeit zur Ausführung dieses Planes. Mit einem vom Di- reetorium des Dippoldiswalde - Golberodaer Steinkohlenbauvereins ausgestellten Fahrscheine versehen, wanderte ich am frühen Morgen des 30. Dec. v. IS. mit 5 rüstige» Knaben von Dippoldiswalde aus durch die mit dicken EiSkrystallkrnsten gleichsam überzuckerte Haide nach dem etwa zwei Stunden ent fernten Possendorf und von da nach dem, noch ein halbes Stündchen entfernten Dippoldschachte. Nachdem hier die Dampfmaschine, ein vortreffliches Werk mit liegendem Cylinder und Glockenventilen für die Zu- und Abströmung des Dampfes, aus der Maschinenfabrik von Jacobi bei Meißen, mit den nö- thigen Erläuterungen besichtigt worden war, wurden Bergmannsanzüge angelegt, in denen sich einige der Knaben zur allgemeinen Belustigung ausnahmen, wie der kleine Steffen in des Großvaters Uniform. Da das Anfahren auf den Fahrten, auf denen man erst in 3/« Stunden die Tiefe des Schachtes erreicht, für die Knaben zu anstrengend gewesen sein würde, so brauchten wir daö sogenannte Fahrgestelle, welches uns in der kurzen Zeit von 5 Minuten an unser Ziel brachte. ES macht dieses pfeilschnelle Hinabgletten in eine Tiefe von mehr als 600 Ellen einen ganz eignen Eindruck, wobei die von dem an der Brust hängenden Grubenlichte beleuchteten nächsten Gegenstände wie mit Sturmeseile vorüberfliegen. Die Fahrt gleicht einer Dampfwagenfahrt in einem engen Tunnel. Eine eigen- thümliche, aber durch de» Luftdruck leicht erklärliche Erscheinung während dieser Fahrt war bei unS allen ein eigenthümliches Drücken in den Ohren. Wir langten ganz glücklich im Schachte an. Ein eigen- thümliches Leben entfaltete sich hier vor unfern Augen. Bei einer Wärme von 16 —18 Grad Reaumur sahen wir hier die meisten der Bergleute, nach Ablegung des größten Theils ihrer Kleider, mit völlig entblößtem Oberleib arbeiten. Einige brachen die Kohlen los, andere trugen sie nach niedrigen, kasten ähnlichen Wagen (Hunden), noch andere fuhren letztere auf Schienenwegen nach dem Füllorte des Schachtes, wo sie emporgehvben wurde». An zwei Stunden wanderten wir in den, südöstlich vom Schacht nach allen Richtungen getriebenen, durch Querschläge mit einander in Verbindung stehenden labyrinthischen Strecken herum. Dieselben zeigten, wenn auch hie und da durch taube Gesteinmassrn kammartig durchsetzt und verdrückt, be sonders in der Richtung nach dem Dorfe Kleba hin, ein 3 bis 4 Ellen mächtiges Flötz einer zum Theil sehr schönen, wachsartig glänzenden und in hohem Grade abbauwürdigen Schieferkohle. Die Luft, welche wir in dieser Tiefe athmeten, war ziemlich rein. Eine zweckmäßig angelegte und wohlunterhaltrne Ventilation entfernt fortwährend die schädlichen GaSqrteu, und nur an den Enden der Strecken und an den Abbauörtern war die Luft etwas drückend und mit athenbeklemmender Kohlensäure geschwängert. Allseitig befriedigt, wanderten wir endlich dem Schachte wieder zu, und die Dampfmaschine hob uns mit derselben Schnelligkeit, mit welcher sie unS hinab gelassen hatte, wieder empor an das Tageslicht. Dippoldiswalde. Die kirchlichen Ereignisse der Parochie Dippoldiswalde ergeben für das Jahr 1861 folgendes Resultat: Geboren wurden überhaupt 145 Kinder: 81 Knaben und 64 Mädchen. Davon kommen auf die Stadt 108, auf die Dörfer 37, nämlich auf Ulbern dorf 11, Oberhäselich 5, Elend 8, Berreuth 7, Rein berg 4, Reinholdshain 2. Unter den Gebornrn waren 5 todtgeborne, 3 Zwillingsgeburten, 18 uneheliche. — Im Januar wurden 12, im Februar 14, im März 9, im April 12, im Mai 15, im Juni 11, im Juli 12, im August 14, im September 12, im October 12, im November 10, im December 12 Kinder geboren. — Im Jahre 1860 wurden 143, also 1861 2 Kinder mehr geboren. 1761 waren 74, 1661 37 Geburten. Aufgeboten wurden überhaupt 67, getraut 33 Paar. Von den aus diesen Verlöbnissen hervor gegangenen Ehen wurden 21 zwischen Parochianen, 18 zwischen einem Bräutigam der Parochie mit einer auswärtigen Braut, 13 zwischen einer Braut der Parochie und einem auswärtigen Bräutigam, 15 zwischen Personen geschlossen, die nicht der Parochie angehören. Hinsichtlich des Religionsbekenntnisses gab es 2 gemischte Ehen. — 1860 waren 73 Aufgebote und 39 Trau ungen. 1761 wurden 28, 1661 8 Paar getraut. Communicanten waren 1924, also 1 mehr als 1860, darunter 68 HauScommunicanten und 69 Konfirmanden, iucl. 2 auswärtige. Gestorben sind überhaupt 132 Personen, 69 männliche und 63 weibliche. Davon kommen auf di« Stadt 107, ans die Dörfer 25, nämlich Ulberndorf 8, Oberhäselich 9, Elend 2, Berreutb 3, Reinberg 1 und Reinholdshain 2. Im Januar starben überhaupt 7, im Februar 8, im März 8, im April 13, im Mai 13, im Juni 15,
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