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Weißeritz-Zeitung : 02.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186904021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18690402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18690402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-02
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 02.04.1869
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Erscheint Dienstags und Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalteu. We>ßerih-Zeitmlg.M Amts- und Anzeige-Matt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stndtrathe zu Dippoldiswalde und /rauenltein. Verantwortlicher Ledactu Carl Zehne in Dippoldiswalde. Tagesgefehichte. Dippoldiswalde. Hin und wieder ist jetzt bis weilen von einem Projecte die Rede gewesen, das, wenn es zur Ausführung kommen könnte, für unsere Stadt von wesentlichem Vortheile sein würde. Wir meinen die Führung der Dresden-Altenberger Chaussee durch die Stadt, und zwar dergestalt, daß dieselbe über das jetzige Schulgäßchen mit theilweiser Benutzung des Schulgartens, bei der Superintendur vorbei nach dem Markte und zwischen der Apotheke und dem Rei- chel'schen Hause bei den Scheunen vorüber nach der alten Dresdner Chanssee gehen würde. Während alle schweren Langholzfnhren und Posten die alte Straße bei behalten würden, würde das leichtere Fuhrwerk, na mentlich aber das direct nach der Stadt kommende, selbstverständlich den bequemeren Weg wählen und da durch im Innern ein erhöhterer Verkehr sich bilden. Ohne einem beschränkten Localpatriotismus zu huldigen, empfindet man doch ein gewisses Mißbehagen, wenn man sieht, wie Durchreisende von unserer doch gewiß im Verhältniß zu andern gleichgroßen recht hübschen Stadt, nichts Anderes zu sehen bekommen, als die un schönen und baufälligen Häuser der Dresdner Straße (Schmiedcgasse) und des Oberthorplatzes, den Fremde gewöhnlich für den Markt halten. — Wir sprechen nns über das wohl bisher gesprächsweise behandelte Prvject jetzt nicht ausführlicher aus, wollen aber zur weiteren Aussprache darüber hiermit angeregt haben. Bei dieser Gelegenheit können wir nicht unterlassen, unser Bedauern darüber auszusprechen, daß unser Blatt so wenig als Sprechsaal für städtische Angelegenheiten benutzt wird. Sehr gern nehmen wir auf allgemeine, besonders auch städtische Angelegenheiten bezügliche Aus sprachen auf, vorausgesetzt natürlich, daß dieselben in dem Tone leidenschaftsloser Erörterung geschrieben sind und uns — wie das wohl bisweilen geschehen ist — nicht zugemuthet wird, die betreffenden Artikel nach oft sehr ungenügenden Unterlagen, oft ohne solche, erst selbst auözuarbeiten. Wir wiederholen also, daß wir im redactionellen Theile unseres Blattes Anfragen, Wünsche, Entgegnungen rc. in allgemeinen städtischen Angelegenheiten und namentlich auch in Bezug auf das oben berührte Project gern aufnehmen, überhaupt einer frischen, freien Debatte gern unsere Spalten öffnen. — Wenn die gute Witterung dieser Tage anhält, werden wir nächstens die erste Thätigkeit unseres Ver schönerungs-Vereins wahrnehmen. Derselbe be absichtigt zunächst den Platz um die schöne Eiche am sogenannten Hexenberge zu planiren, mit Ruhebänken zu zieren und dann die Wiesen nach dem Schießhause hin mit einem entsprechenden Zaune zu umgeben, nach dem vorher die traurigen Weidengestaltcn ausgerottet werden sollen. Gewiß wird Seiten der Besitzer dieses Vorhaben freundliche Unterstützung finden. Frauenstein. In einer am Mittwoch vor den Feiertagen von Fritz Mende im hiesigen Schießhaus saale veranstalteten Versammlung stellte sich derselbe persönlich vor. Er sprach fast eine Stunde lang: das Militär müsse von 600,000 auf 100,000 Mann reducirt werden; bald müsse jedem armen Schuhmacher vom Staate eine Nähmaschine angeschafft werden; jeder 16 Jahr alte Mensch müsse alle Staatsbürgerrechte haben; die Einrichtungen aller Kleinstaaten seien über flüssig rc. rc. Ein jugendlicher Adjutant des Redners zog darauf gegen die Herren „vons" zu Felde, erklärte die Wahldirigeuten, als besoldete Diener der Regierung, für Reactionäre und parteiliche Männer, bediente sich auch des Wortes „Schafskopf" und ergoß seine Galle endlich auf die Gegenparthei und deren Candidaten, Hrn. v. Burgsdorfs, in so gemeiner Weise, daß er unterbrochen und die Fortsetzung dieser, zur Revolution aufstachelnden Rede ihm untersagt wurde. Zuletzt wollte Hr. Mende die Sache weiter fortsetzen und namentlich die Revolution definiren, wurde aber, da dies bei Berufung der Versammlung nicht als Zweck derselben angemeldet, vom Herrn Bürgermeister unter brochen, zur Ordnung verwiesen, und da er sich dem polizeilichen Verbot, solche Dinge nicht zu besprechen, in ziemlich unverschämter Art widersetzte, so wurde die Versammlung polizeilich aufgehoben. * Altenberg. Das von Herrn Stabstrompeter Böhme mit seinem Chor am 2. Feiertage im Gasthof zur „Stadt Teplitz" abgehaltene Concert erfreute sich eines solche» Zudranges, daß der sehr geräumige Saal die über 300 betragende Menschenmenge nicht aufzu nehmen vermochte. Das Concert und besonders auch die auf der Posaune vorgetragenen Solo-Piecen fanden allgemeinen Beifall. Wir freuen uns, daß der Concert- geber, wie unser Hr. Flemming, ihre Rechnung voll kommen dabei gefunden haben. — Von der Familie Franziskus wird seit einiger Zeit, unter der Direction des Hrn. Schmidt, hier im „goldenen Löwen" ein Marionettentheater unter halten. Dasselbe hat auch guten Anklang gefunden und bei den meisten Vorstellungen von Jung und Alt viel Zuspruch gehabt. Anzuerkennen ist, daß dn Ge sellschaft, die sehr eingezogen lebt, nach allen Seiten hin strenge Ordnung hält. Hr. Schmidt wird in Lauen stein, wohin er nächstens zu gehen gedenkt, gewiß auch seine Rechnung finden.
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