Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 14.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186905147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18690514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18690514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-14
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 14.05.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
/reilag. Ur. 38. 14. Mai I8«S. K WePerih-Zeitnng. M Postanstalten. 8 Pfg. Amts- und Mtigc-Mlitt dcr Kaniglichtn Gmchts-Akmtkr und Itadträthe zu Dippoldiswalde und /rauenstein. Ücr.intwortlicher vkd>ictknr: L.irl Zthnc in Dippoldiswalde. Tagesgeschichte. Von der Weißeritz. In dankenswerther Weise stellt Ihr U^k.-Korrespondent die Richtungslinie der projectirten Straßenverbindung von Dippol diswalde nach der Dresden-Freiberger Bahn zur öffentlichen Diskussion, und dem entsprechend will Einsender nicht unterlassen, auf einige Gesichtspunkte hinzuweisen, die hierbei in Betracht kommen. Die Frage möchte so zu präcisiren sein: Welche wirthschaftliche Bedeutung hat der Anschluß an die Bahn oberhalb in Klin gen- berg, welche unterhalb in Hainsberg? Der Anschluß in Klingenberg bedeutet die Eröffnung eines vollständig neuen, bisher gänzlich ver schlossen gewesenen Verkehrsweges, die Eröffnung der directen Linie nach Freiberg und von da des kürzesten und direktesten Weges nach Leipzig (über Nossen, Roßwein, Leisnig, Grimma), sowie nach Chemnitz, Zwickau, Hof i68p. Eger oder Annaberg, Kom me tau, Karlsbad. Mit der Richtungslinie der neuen Straße nach Klingenberg erreicht man also für Dip poldiswalde die kürzeste Verbindung nach der größten Handelsstadt (Leipzig) und nach der größten Fabrikstadt (Chemnitz), sowie nach Preußen, Alten burg, Baiern und das nördliche Böhmen. Ob sich ein größerer Verkehr auf dieser neuen Linie eröffnen, oder auf der neuen Straße Gras wachsen wird, das läßt sich vor der Hand weder behaupten, noch bestreiten; die Bedingungen für Entwickelung eines Verkehrs sind jedenfalls sehr günstig, und wenn die alte Handelsstraße von Pirna über Dippoldiswalde nach Freiberg vor Jahr hunderten sehr belebt gewesen sein soll, so sieht man nicht ab, weshalb unter weit günstigeren Voraussetzungen sich nicht wieder Verkehr auf diesem Straßenzuge ein finden sollte. Allerdings muß der Verkehr eine unge wohnte neue Richtung nehmen, und das wird langsam gehen, aber gehen wird es. Der Anschluß in Hainsberg durch das Weißeritz thal bedeutet keine neue Verkehrslinie, sondern die theilweise Uebertragung des nach der Elbe redp. Dresden gehenden Verkehrs von der Possendorfer Straße auf die Linie durch das Weißeritzthal, im Wesent lichen, wie in Nr. 36 d. Bl. richtig bemerkt wird, eine Transport Erleichterung und Verwohlfeilerung. Letzteres gilt freilich nur von der Thalfahrt, nicht für die Berg fahrt, denn die Fahrstraße von Dippoldiswalde durch das Weißeritzthal nach Dresden ist 1—2 Stunden länger, als die direkte Straße über Possendorf. Alle blos nach Dresden gehenden Güter und Lasten würden natürlich nicht in Hainsberg auf die Bahn verladen werden können, wenn man sich nicht hierdurch und durch die weitere Verfrachtung vom Bahnhofe Dresden, nach der Stadt, erhebliche Spesen zuziehen will, sondern per Achse von Dippoldiswalde bis Dresden gehen. Es erinnert dies an das Schicksal der Müglitzstraße. Als diese Straße bis Altenberg durchgeführt war, glaubte man allgemein, daß sich der günstigen Steigungs-Verhältnisse halber der gesammte Frachtverkehr von Altenberg nach Dresden, dieser Straße zuwenden würde; man beeilte sich sogar, eine zweimalige täglichePostverbindung zwischen Altenberg und Dresden herzustellen; letztere wurde sehr bald auf eine Fahrt reducirt, und sowohl der Personen als der Frachtverkehr blieb in der Hauptsache auf der alten Straße über Dippoldiswalde, trotz ihrer Berge. Ein ähnliches Schicksal möchte der Weißeritzthalstraße bevorstehen. Dazu kommt, daß die Kohlenlager des Plauenschen Grundes ihrem Abbaue in nicht zu ferner Zeit entgegensehen und der Kohlenbergbau auf das Plateau zwischen Windberg und goldene Höhe sich con- centrirt, wie die Anlage des Segen Gottes Schachtes und des neuen, noch im Abteufen begriffenen Burgker Schachtes an die Hand giebt. Der große Bedarf von Langholz für die Kohlenschächte, sowie die Rückfracht von Kohlen, wird daher nach wie vor in der Hauptsache auf der Straße über Possendorf bleiben. Zu Gunsten der Thalstraße ließe sich noch anführen, daß dadurch die Wasserkräfte der rothen Weißeritz mobilisirt werden. Die Erfahrungen des Müglitzthales und des Thales der wilden Weißeritz zwischen Tharandt und Edle Krone sprechen indeß auch hier nicht zu Gunsten der großen Hoffnungen, die man auf diese Mobilisirung setzt. Ungeachtet die Müglitz wohl noch bedeutendere Wasserkräfte als die Weißeritz hat, ist die Zahl der im letzten Jahrzehnt dort errichteten industriellen Etab lissements nicht so erheblich, als man erwartet hat. Es fehlt eben dort die Eisenbahn, wie sie dem Weißeritzthal fehlt. Was der Wahl der Thalstraße am meisten entgegen steht, ist einmal der bedeutende Kostenaufwand, welchen ihr Bau erfordern würde, und dann die Thatsache, daß die Straße von Rabenau über Eckersdorf nach Hainsberg vor zwei Jahren gebaut worden ist. Unter diesen Umständen ist es mehr als wahrscheinlich, daß vie neue Straße bei Rabenau das Thal verlassen und sich an die neue Straße über Eckersdorf anschließen, hierdurch aber einer der wesentlichsten Gründe für die Wahl der Thalstraße in Wegfall kommen würde. Nach diesen Bemerkungen kann Einsender nicht umhin, seine Ansicht dahin auszusprechen, daß es für die Interessen der Stadt Dippoldiswalde förderlicher sein möchte, statt einer Parallelstraße nach der Elbe,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite