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Weißeritz-Zeitung : 03.08.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-186908034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18690803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18690803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1869
- Monat1869-08
- Tag1869-08-03
- Monat1869-08
- Jahr1869
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.08.1869
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Wienstag. .M «v. 3. August 186S Erscheint Dienstagsund Freitags. Zu beziehen durch alle Postanstalten. Weißerih-Zeitung. H Amts- und Inzcige-Dlatt der Königlichen Gerichts-Ämter und Stadträthe zu Dippoldiswalde und /ravenstcin. Verantwortlicher ke-aeteur: Carl Zehne in Dippoldiswalde. Monats-Bericht. Der Monat Juli, der Anfang der Hundstagsferien für Groß und Klein, ist in der That bewegter gewesen, als man bei den massenhaften Beurlaubungen der hohen und niederen Diplomatie, die in Gesellschaft der Poten taten und der baute tinanee badet und trinkt, über haupt „fern von Geschäften" bei 25° k. im Schatten vorläufig das Depeschenschreiben, ebenso wie unsere Ge richtsämter das Aktenschreiben, nur auf „das Dring lichste" beschränkt, hätte denken sollen. Wir sprechen hier nicht von den mit der geschäftsfreieren Zeit ver bundenen zahlreichen Versammlungen auf wissenschaft lichem, religiösem und technischem Gebiete, von denen indeß die Shnode und der Gemeindetag der Israeliten in Leipzig mit ihren freisinnigen Kundgebungen besonders zu registriren wären; wir wollen nicht besonders Hin weisen auf die Depeschen der Grafen Hohenlohe und Beust in Sachen des ökumenischen Concils; nicht auf die erneuten Protestationen des „verflossenen" Kurfürsten von Hessen; nicht auf die in der Hundstagshitze immer hin viel Echauffement verursachenden Verurtheilungen des Herrn Fournier in Berlin zu Monatlichem Ge- fängniß oder 300 Thlr. Geldbuße, und des Erzbischofs von Linz zu I4tägigem Kerker und dessen spätere Be gnadigung ; nicht auf die mit Blutvergießen verbundenen ernsten Ruhestörungen in Brünn, auch nicht auf die in Krakau wegen klösterlicher Scheußlichkeiten: Alles dies ist nicht so wichtig, als daß in Frankreich der Kaiser, durch das „Drängen" des gesetzgebenden Körpers be wogen, denselben mit einigen Gesetzentwürfen, „die ge eignet erschienen, die Wünsche des Landes zu verwirk lichen," und die er dem gesetzgebenden Körper später habe unterbreiten wollen, bereits jetzt schon entgegen gekommen ist und ein neues Ministerium gebildet hat, in dem man allerdings noch manchen alten Namen be gegnet, z. B. dem Kriegsminister Niel, dem Finanz minister Magne und noch 2 andern. Nur die von allen Seiten verlangte Minister-Verantwortlichkeit hat sich Napoleon geweigert, anzunehmen. Durch diesen inneren Vorgang ist denn auch das politische Wetterglas wieder etwas gestiegen, welches, nach einer Rede des Kaisers in Chalons, die von den Zeitungsschreibern in bekannter Weise commentirt wurde, bedenklich zu sinken anfing. Napoleon hatte gesagt: „Die Geschichte unserer Kriege ist die Geschichte des Fortschritts der Civilisation," eine Bemerkung, bei welcher man sich blos an die Kriege Ludwig XIV. und des großen Onkels zu erinnern braucht, um — genug zu haben. — Dieses Nachgeben oder vielmehr Entgegenkommen des Kaisers ist ein be deutsames und erfreuliches Zeichen von der Macht der öffentlichen Meinung, aber auch von dem gvcingen Ver trauen auf die Sicherheit seiner Stellung. Behauptet der gesetzgebende Körper seine gegenwärtige Haltung, so ist damit eine sichere Friedensgarantie geboten, da bekanntlich die Völker, und auch das französische, ver dammt wenig Lust zu einem Kriege haben, der unter nommen werden würde, doch nur um die Dynastie zu stützen und sie mit neuer Glorie zu umgeben. (?) — Vor läufig haben deutsche Schützen im kleinen Kreise in Altenburg nur zur Lust ihre Büchsen probirt und nicht weniger als 42000 Schüsse gethan. —n. „Bade- und Schwimm-Anstatt." Diese weithin sichtbare, von zwei flatternden Flaggen überschattete Firma fällt jetzt dem Besucher unserer Äue an einem soliden Breterbaue recht verlockend in die Augen. „Verlockend" sagen wir; denn was könnte bei einer Hitze von mindestens 25° R. im Schatten außer einem frischen Trünke wohl eine größere An ziehungskraft ausüben, als ein erquickendes Bad in kühler Welle? Dieses aber steht nun nach der freilich mit manchen Schwierigkeiten verbunden gewesenen Ein richtung unserer Bade- und Schwimm-Anstalt Jeder mann zum Gebrauche offen. Zwar hat wohl Mancher schon früher hier und da in geeignetem Verstecke ver stohlenerweise sich den Genuß eines Flußbades zu ver schaffen gewußt, aber immer in Sorge um störende Ueberraschung. Jetzt bieten das von soliden Schranken umgebene Bassin und auch einige Separatzellen nicht nur Schutz, sondern auch den nöthigen wünschenswerthen Comfort und dazu noch, unter den schattigen Linden des nahegelegenen Schießhauses, die nach dem Bade oft so erwünschte auch innerliche Erquickung durch Speise und Trank. Wir können in der That den Unter nehmern nicht Dank genug sagen für die mit manchen Opfern an Zeit und Geld endlich durchgerückte Her stellung des für die Gesundheitspflege so nothwen- digen Unternehmens. Wodurch die Einrichtung dieses Badebassins aber noch wesentlich an allgemeiner Nütz lichkeit gewinnt, ist die nun zur Erlernung des Schwimmens gebotene Möglichkeit. Es wird wohl nicht vieler Worte bedürfen, um den Werth ^dieser im Grunde so einfachen Kunst darzulegen. Die Sehnsucht, mit dem Bewohner höherer Regionen das weite un gemessene Reich der Lüfte nach Willkühr zu durchfliegen, wird wohl immer ein frommer Wunsch bleiben müssen; aber mit dem Fische um die Wette zu schwimmen, diese Fähigkeit hat uns die Natur wohl gegeben, wenn w»r uns nur bemühen, unsere Arme und Beine gehörig brauchen zu lernen. — Wie manche Verunglückung
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