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Weißeritz-Zeitung : 25.10.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187210255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18721025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18721025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1872
- Monat1872-10
- Tag1872-10-25
- Monat1872-10
- Jahr1872
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.10.1872
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— 667 — Berührung kam, weit hinaus und zuletzt vergaß er, daß es in der Welt noch viel jüngere, schönere Mädchen gab, als seine Freundin, die er täglich vor Augen hatte, und deren Frische und Heiterkeit, sowie deren dunkle Augen, eine immer größere Anziehungskraft auf ihn ausüblen. — Ernestinens Eitelkeit fühlte sich durch die Bewunder ung des junge», vornehmen Herrn geschmeichelt; sie begriff nicht, daß er nur in Ermangelung eines bessern Umgangs an ihr Geschmack fand, und ahnte nicht, wie rasch die Lei denschaft aus einem Herzen zu schwinden vermag, das ohne hin jeder Festigkeit entbehrte. Als sie aus ihrem Traum erwachte, war es zu spät. Der junge Baron hatte sich auch in die Gunst des al ten Pächters einzuschmeicheln gewußt; es gehörte nun einmal förmlich zu seinen Lebensbedürfnissen, Diejenigen für sich zu gewinnen und wo möglich durch seine Liebenswürdigkeit zu bezaubern, mit denen er in Berührung kam, und der alte Liebig hatte schon für den Knaben eine große Anhänglich keit gezeigt; es war also Bernhard leicht, seine vollste Gunst zu gewinnen. Er brauchte nur gegen den ehrlichen Wackern Mann dieselbe Biederkeit, dasselbe Interesse für die Landwirthschaft an den Tag zu legen, und Liebig schwur, daß der junge Baron der prächtigste Mensch unter der Sonne sei. Neidlos stimmten ihm seine Söhne bei. Bernhard hatte dem Alten von seinem Prozesse erzählt und daß von dessen Ausgange sein künftiges Schicksal abhänge. Da es hem jungen Baron an den nöthigen Mitteln zur Fortführung des Prozesses fehlte, schoß sie der alte Liebig bereilwilligst vor, und sein Gast hatte nun mehrmals Veranlassung, in die nahe Residenz zu reisen. In letzter Zeit wiederholten sich diese Ausflüge weit öfter, und Ernestine wurde schließlich argwöhnisch. Es war ihr ohnehin vorgekommen, als ob der Geliebse kühler und gleichgültiger geworden, und ihr heißes Herz gerieth in stürmische Unruhe. Sie hatte Freunde und Bekannte in der Residenz, mit denen sie noch immer in Verbindung stand, die sich jetzt für sie in Bewegung setzen mußten, und bald erfuhr sie das Entsetzliche. — Der Treulose stand im Begriff, die Tochter eines sehr reichen Kaufmanns zu heirathen, deren Bekanntschaft er in der Residenz gemacht. Als sie die Nachricht von ihren Freun den erhielt, wollte sie es nicht glauben; eS war ja unmög lich, er, dem sie Alles geopfert .... Während sie den Brief erhielt, war er wieder in der Residenz. Mit welcher Ungeduld erwartete sie seine Rückkehr, die ihr Gewißheit bringen mußte — die Befreiung von ihrer furchtbaren See lenangst oder das namenloseste Elend. — Fortsetzung folgt im nächsten Freitags-Blatte. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Am 22. Sonntage nach Trinitatis (27. October) predigt Herr Diac. GerHdorf. Vorher Communion: Herr Superintendent Opitz. Nachmittags Bibelstunde. «»«->> ' I 1 Allgemeiner Anzeiger. Bekanntmachung. Von dem unterzeichneten Gerichtsamte soll -en 28. November 1872 das der Bertha verehelichten Kretzschmar, geb. Helbig zugehörige Haus- und Windmühlengrundstück Nr. 86 des Katasters und Nr. 68 des Grund- und Hhpothekenbuchs für Possendorf, welches Grundstück am 7. September 1872 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2351 Thlr. 10 Ngr. — Pfg. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, waS unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Dippoldiswalde, am 16. Septbr 1872 Königliches Gerichtsamt. Klimme». llsnliekell Lank den edlen Menschenfreunden, welche mich in der Zeit der Heilung meines gebrochenen Beines mit Geldmitteln so thätig unterstützten. Dieser Dank gebührt vorerst meinen Herren Vorgesetzten, dann meinen Kameraden, auch dann noch den Einwohnern der hiesigen Gemeinde für so willig gespendete reichliche Gaben. Ich bitte Gott, Ihnen Allen ein reichlicher Vergelter zu sein. WendischearSdorf, am 23. Octbr. 1872. Holzhauer Friedrich Fuß. Nach kurzen, aber schweren Leiden starb am 15. Octbr. unser vielgeliebter Enkel Ernst Moritz Zimmermann, zeither Schmiedelehrling in Prohlis. Groß ist der Schmerz, der uns nach des Herrn Willen noch in unserem hohen Lebensalter getroffen hat. Aber in unserem größten Schmerze wurden wir doch auch reichlich getröstet. Wir können eS nicht unterlassen, für die große Theilnahme noch unfern herzlichsten Dank öffentlich auSzu- sprechen. Derselbe gilt Sr. Hochehrw. Herrn Pastor Stichart in Reinhardtsgrimma für die herrlichen TrosteSworte, sowie Herrn Cantor Quaas für die trostreichen Gesänge im Gottes hause. Dieser Dank gilt aber auch den Jünglingen, welche den selig Entschlafenen hinaus trugen in sein stilles Kämmerlein. Herzinnigen Dank sagen wir für den reichen Blumenschmuck, womit man die Hülle des Verewigten ehrte. Endlich gilt dieser Dank Herrn mock. xraot. Piesold in Reinhardtsgrimma, welcher redlich bemüht war, dem im Herrn Entschlafenen das Leben zu erhalten. Möge der Heer Sie Alle vor ähnlichen Schicksalsschlägen in Gnaden behüten und Sie für solche uns erwiesene lieb reiche Theilnahme reichlich segnen! Cunnersdorf, den 21. October 1872. Friedrich Gotthelf Zimmermann, Stcllmachermeister. Der liebe „Dresdner" in x scheint nicht daran zu denken, daß es gar nicht nothwendig ist, längere Festreden, wenn sie zugleich Berichterstattungen nut vielen Einzeln heilen enthalten, förmlich auswendig zu lernen; einsichtsvollere Leute erwarten dieß auch nicht, sondern urtheilen nach dem Werthe des Inhalts. Das wörtliche Memoriren mögen solche Personen versuchen, welche mehr Zeit dazu haben. —
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