Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 22.11.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187211227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18721122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18721122
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1872
- Monat1872-11
- Tag1872-11-22
- Monat1872-11
- Jahr1872
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 22.11.1872
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— 732 — worden. Es hat dies nicht nur in unserer Gemeinde, die gar oft, auch ungerufen, und stets gern ihren Nachbarn zu Hilfe geeilt ist, sondern auch in der Gemeinde Johnöbach selbst, gerechtes Befremden und Unzufriedenheit hervorgerufen. Die Ursache des Brandes ist noch uuermittelt. Die Folgen desselben sind höchst beklagenswerth. Die meisten der abgebrannten Familien, 30 an der Zahl, und mit wenigen Ausnahmen den ärmeren Klassen angehörend, haben nur wenig mehr, als das nackte Leben retten können, na mentlich an Leibwäsche, Strümpfen, Schuhwerk, Betten und Bettzeugen ist großer Mangel. Menschenleben sind glückli cherweise nicht zu beklagen und auch Vieh ist, mit Ausnahme einzelner Hühner rc., nicht verbrannt. Dagegen sind einige Feuerwehrleute nicht unerheblich verletzt, namentlich der Eine durch einen Beilhieb in den Daumen und ein Anderer, dem in dem Müller'schen Hause brennende Holzmassen auf den Kopf fielen und ihm an Hinter kopf, Hals und Händen so bedeutende Brandwunden bei brachten, daß er wohl noch mehrere Wochen gänzlich erwerbs unfähig sein wird; die zu erduldenden Schmerzen sind auch nicht gering. Nicht dringend genug kann man, namentlich die jüngeren Feuerwehrleute, vor übertriebenem Eifer beim Retten von Mobilien warnen. Auch die theuersten Hausge- räthe sind nur ein armseliger Preis für ein kostbares Men schenleben! Während die Feuerwehr wiederum in gewohnter Weise ihre aufopfernde Thätigkert übte und zahlreiche andere Bürger und Einwohner, selbst Frauen und Kinder, mit Anstrengung arbeiteten, waren auch diesmal wieder jene müßigen Zuschauer wahrzunehmen, denen eS augenscheinlich nicht einleuchtet, daß Angesichts einer so großen und allgemeinen Gefahr ein Jeder zu helfen verpflichtet ist, oder die ihre werthe Person für zu gut halten, um beim gemeinsamen Werke Hand anzulegen. Schwer betrifft dies Unglück auch die Besitzer der ver brannten und zerstörten Häuser, da die Brandcasse bei den Meisten sehr niedrig und außer allem Verhältniß zu den Kosten des Neubaues ist. Auch Mobiliar konnte leider keiner der Abgebrannten versichert haben, da die feuergefährliche Lage dieser Häuser jeder Versicherungsgesellschaft ein Grund zurAbweisung eines Versicherungsantrages gewesen sein würde- Dresden. Im Landtage berathet die 1. Kammer das neue Volksschulgesetz, mit der sie in dieser Woche zu Ende kommen wird. In der beabsichtigten Reform der Volksschule wird von ihr aber Paragraph für Paragraph bei Seite geschoben, — die Volksschule in Sachsen soll auch fernerhin nicht eine selbstständige bürgerliche Einrichtung werden, sondern eine unterthänige Magd der Kirche bleiben. ES scheint sonach wenig Ansicht für das Zustandekommen dieses Gesetzes zu sein, denn die Beschlüsse beider Kammern stehen in gar vielen Beziehungen im Widerspruche. So gab z. B. die 2. Kammer die ConfessionSschule auf zu Gunsten der Communalschule, aber die 1. Kammer hält fest am kon fessionellen Charakter der Volksschule, a. A. Da der Differenz punkte so viele sind, so ist es möglich, daß die ganze gegen wärtige Gesetzgebung vergeblich gewesen, und eS kann eine Krisis entstehen, ähnlich der jetzt in Preußen statthabenden. Quitt. Novelle von Ludwig Habicht. (Fortsetzung.) Und nun wurde plötzlich für den Baron die Vergangen heit lebendig! Düstere Schatten stiegen in seiner Seele auf. Die Nachbarschaft der beiden Frauen wurde ihm zur uner träglichen Qual und ruhte einem Alp gleich auf seiner Brust. Er wagte nicht mehr, den Theil des Garten« zu betreten, der an da« Nachbarhaus stieß, denn er war sicher, daß er ent weder den eisigen Blicken Eleonorens oder den zorn- — Der Hänichener Steinkohlenbauverein hat den Rechenschaftsbericht auf 1871—72 veröffentlicht. Alle, betreffs der Geschäftsergebnisse gehegten Erwartungen haben sich vollständig gerechtfertigt. Die außerordentlich günstigen Betriebsresultate ermöglichen die Vertheilung einer Dividende von 35 pro Cent, gegen 10 pro Cent im vorigen Jahre. Trotz der fortwährend aus den Betriebsmitteln bestrittenen beträchtlichen Ausgaben für Verbesserungen des Werkes er übrigen nach Auszahlung der Dividende immer noch solche Fonds für den Betrieb, daß in Rücksicht hierauf und auf den vorzüglichen baulichen Zustand aller Betriebsanlagen der Zukunft und der ferneren gedeihlichen Entwickelung des Ver eins beruhigt entgegen gesehen werden kann. Bezüglich der Einzelheiten auf den sehr klaren, instructiven und faßlichen Geschäftsbericht selbst verweisend, bemerken wir über dieGe- schäftSergebnisse Folgendes: Die Förderung betrug 1,218,554 Hektl. Kohlen, 1,169,246 Hektl. Kohlen im Vorjahr, also 49,308 Hektl. Kohlen pro 1871/72 mehr. Für die Production dieser Masse waren zusammen 178,346 Thlr. oder 44,s Pf. pro Hektl., gegen 151,030 Thlr. oder 38,? Pf. pro Hektl. im Vorjahr, verausgabt worden. Der Gesammtgewinn be trug 149,007 Thlr., gegen 103,343 Thlr. im Vorjahr. Nach dem gegenwärtigen Abschreibungsmodus, demzufolge die nach technischem Gutachten auf 50—60 Jahr einen gewinnbringen den und lohnenden Absatz versprechenden Flöhe bereits i» 10, 16 und 25 Jahren und da« Maschinenconto in 12 Jahren gänzlich amortisirt sind, sind die Abbanfristen sehr kurz, die Abschreibungen dagegen sehr hoch bemessen, wie der Bericht anschaulich nachweist. Berlin. Dem Abgeordnetenhause liegt nun der Ent- Wurf der neuen KreiSordnung wieder vor; die Hoffnung zu einer Verständigung mit der Regierung hat sich nicht er füllt. Es wird ein PairSschub stattfinden, so sehr auch die Stimmung im Herrenhause dagegen ist; an ein Schwanken des Ministeriums ist nicht zu denken. — Da« Elend, was an den nördlichen Küsten durch die Ueberschwemmungen und Stürme entstanden, spottet jeder Beschreibung. Die Insel Rügen hat furchtbar gelitten, viele Gebäude sind eingestürzt, Mühlen fortgeführt, der Biehstand vernichtet, die Felder ebenfalls, und mehrere Menschen kamen um. Die Bevölkerung mehrerer Inseln und Küstenstrecken ist entschlossen, auSzuwandern, da große Massen Land weg- geschwemml sind. Ebenso und ähnlich ist es an allen Küsten; die Noth ist groß, und Hülfe, die den Aermsten wohl aus ganz Deutschland werden wird, sehr nöthig. Baiern. Die Inhaber und Inhaberinnen der „Dachauer Banken" sind nunmehr alle festgenommen. Die Passiva der Spitzeder'schen Bank betragen 10 Millionen — die Ersparnisse zahlloser armer Leute! Größer als dieser materielle ist der moralische Schaden, den diese Angelegenheit angerichtet hat und anrichten wird. Der Skandal wird grandios werden, man befürchtet, daß die Zahl der compromittirten Personen groß sein und diese in weiten Kreisen verbreitet sein werden. Die Bilvungs- und socialen Verhältnisse Münchens und BaiernS werden durch den ganzen Vorgang in grellster Weise beleuchtet. funkelnden Ernestinen« begegnete. Vergebens war der Versuch, durch einen Dritten das grüne Haus anzukaufen; er bot die doppelte Summe, — doch sein Vermittler erhielt die Antwort: das Grundstück sei um keinen Preis feil. Nun wußte der Baron, daß Vergeltung, Rache an ihm geübt werden sollte, und eine Unruhe, die er nie gekannt, erfaßte ihn. Er machte Gertrud den Vorschlag, sie wollten reisen, und seine Gattin ließ sich endlich dazu bestimmen, obwohl sie die Ruhe liebte und ihr Besitzthum alle Annehm lichkeiten bot, die sie begehrte. Die Vorbereitungen zur Reise nahmen die Baronin
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder