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Weißeritz-Zeitung : 01.05.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-187505011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18750501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18750501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1875
- Monat1875-05
- Tag1875-05-01
- Monat1875-05
- Jahr1875
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 01.05.1875
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- 3.V - Oesterreich. Der Kaiser Franz Joseph ist in Nagusa angekommen und im Triumph in die Festung eingezogen. — In Galizien ist man über die Absicht, diesen Landestheil ebenfalls zu besuchen, hoch erfreut und wird die Kaiserin einladen, ihren Gemahl dorthin zu begleiten. stände im Eisenbahnwesen deö Reiches in seinem soeben er- erst dann glauben, wenn die mecklenburgische Regierung dem schirnenen Monatsberichte für April d. I». aufmerksam, und«» feudalen Ministerium Bassewitz den Laufpaß giebt. es ist nur zu hoffen, daß es mit seinen Klagen auch Gehör finde. Ist da« Eisenbahnwesen einmaj,cetztralisirt, wird man allerdings bester Gelegenheit finden, sich an die rechte Schmiede mit der Bitte um Abhilfe von Beschwerden zu wenden. — Wie man hört, sollen die Ergänzungswahlen zum Landtage nicht, wie man allgemein annahm, im Juni, sondern erst im September stattfinden. Zwickau. Am 26. April waren drei auf dem Brücken bergschachte als Handlanger beschäftigte 15—16jährige Burschen auf noch nicht ermittelte Weise in den Besitz von Dynamit- Patronen gelangt, die sie, als sie von der Arbeit nach Hause gingen, dadurch öffnen wollten, daß sie Steine darauf warfen. Plötzlich explodirle das Dynamit: dem Einen ward da« Auge stark beschädigt und der linke Unterschenkel vollständig zersplittert, derselbe mußte amputirt werden und starb der Ver letzte am andern Tag; der Andere erhielt mehrere Brandwunden und eine, den Verlust des Augenlichtes nach sich ziehende Verletzung; der Dritte kam unverletzt davon. Berlin. Der Kaiser hat in einem eigenhändigen Handschreiben an den König von Italien nochmals dem Bedauern Ausdruck gegeben, daß es ihm zur Zeit noch nicht möglich war, den längst beabsichtigten Besuch am italienischen Hofe auszuführen, zugleich aber die Hoffnung ausgesprochen, daß eS ihm im Laufe dieses JahreS noch ver gönnt sein werde, dies nachzuholen. Zugleich hat der Kaiser seine lebhafteste Theilnahme an der jüngst stattgefundenen Zusammenkunft des Königs von Italien mit dem Kaiser von Oesterreich bekundet. Graz. Hier haben in den letzten Tagen mehrfache Studenten-Demonstrationen gegen den seit einiger Zeil sich hier aufhaltenden Don Alfonso von Bourbon (Bruder des Don Carlos) stattgefunden. In die Villa, die er mit seiner Frau bewohnt, suchte man einzudringen, unter den Rufen: „Räuberhauptmann!" „Mordbrenner!" Die Polizei verhinderte es jedoch und mußte mehrere Verhaftungen vornehmen. Den Demonstrationen folgten am Mittwock, (28. April) Abends größere Ausschreitungen, welche das Einschreiten des Militärs nothwendig machten. Die in der Nähe der Wohnung Don Alfonso'ö massenhaft angesammelten Arbeiterhaufen würben durch starke Husarenpatrouillen und ein Jnfanteriebataillon zerstreut, wobei zahlreiche Verwun dungen und Verhaftungen vorkamen. Nachts 11 Uhr war die Ruhe wieder hergestellt. — Im böhmischen Landtage sind die Altczechen wieder einmal störrisch geworden; 71 derselben haben eine Schrift erlassen, welche Anschuldigungen enthält gegen alles bisher im Landtage verfassungsmäßig Durchgeführte. Die Abgeordneten wurden ihrer Mandate für verlustig erklärt. Italien. Bei den längere» Unterredungen deS Königs Victor Emanuel und des Kronprinzen des deutschen Reiches ist natürlich die politische Lage besprochen worden und — Die Rückreise de« Kaisers von Wiesbaden nach Berlin ist auf Sonntag, 2. Mai, festgesetzt. Am 26. April war derselbe in Biberich zur Besichtigung der Kaiserglocke. — Dem preußischen Landtage wird eine Vorlage über Bewilligung derjenigen Mittel zugehen, welche für die Um wandlung des Berliner Zeughauses in eine Waffen- und Ruhmeshalle erforderlich sind. Diese Mittel werden sich der „Nat. Ztg." zufolge auf circa 2 Millionen Thaler belaufen, welche die künstlerische Ausstattung des Arsenals erfordern. — In Berliner Gasthöfen rc. werden jetzt häufige polizeiliche Nachforschungen über angekommene Fremde ge halten. Man bringt dies in Zusammenhang mit der, von der russischen Polizei signalisirten Hierherreise des Mitgliedes einer geheimen Gesellschaft, der man Attentatspläne znmuthet. Baiern. In München hat man eine Ergebenheits- Adresse an den Papst vorbereitet,'aber entschiedenes Pech damit gehabt. Es fanden sich von den 149,000 Katholiken nicht ganz 4000, welche sie unterzeichneten, obgleich da« „katholische Casino" allein über 3000 selbstständige Männer als Mitglieder zählt. Mecklenburg. An die Regierungen zu Schwerin und Strelitz sind sehr ernsthafte Vorstellungen aus Berlin eingetroffen, sich etwas energischer der Verfassungs-Re form anzunehmen und diese unerquickliche Angelegenheit, wenn irgend möglich, noch vor dem Zusammentreten des nächsten Reichstages in Ordnung zu bringen. Wir werden an den Erfolg dieser Mahnung, ist sie überhaupt ergangen, dabei eine vollständige Uebereinstimmung der Anschauungen, sowie ein vollkommenes gegenseitiges Vertrauen an den Tag getreten. Dem Kronprinzen werde der wahre Ausdruck der öffentlichen Meinung nicht entgangen sein, daß Italien ebenso empfänglich für die Freundschaft mit Deutschland sei, wie es sich zur Ehre rechne, einem so tapfer» und ausgezeich neten Fürsten seine Gastfreundschaft zu erweisen. Spanien. Gegenüber den (auch in vor. Nr. b. Bl. mitgetheilten) Nachrichten von den Niederlagen der Kar- listen, melven Privatbriefe auö Spanien, daß neuerdings die Operationen von den Karlisten energisch wieder ausge nommen werden. Namentlich tobt der Kampf um Orio, und dort sollen sich die Truppen des Königs Alfons bedeutend im Nachthelle befinden. Auch von anderen Gegenden des spanischen Kriegsschauplatzes lauten die Nachrichten für König Alfonso sehr trübe. Dazu kommen die reaktionären Maß regeln der Madrider Negierung gegen die Liberalen, um die Unzufriedenheit der Republikaner im Lande zu »ähren, die noch immer stark genug sind, im Bündniß mit den radikalen Elementen und unter einer festen Leitung den wackelnden Thron Alfonso'S total aus dem Gleichgewicht zu bringen. Zu alledem kommt die tiefe Zerrüttung der spanische» Finanzen, die der neue spanische Finanzminister zu beheben ebensowenig im Stande zu sein scheint, als sein Vorgänger. Allerdings soll die neue Rekrutirung die Armee um 43,000 Mann verstärkt haben ; mit der bloßen Indienststellung ist eS aber nicht gethan, denn die Leute wollen gekleidet, genährt und bewaffnet sein, und dazu fehlt noch das Nvthweudigste, nämlich das Geld, im spanischen Staatsseckel. Die Müller-Toni. Erzählung von S. von der Horst. (>0. Fortsetzung.) Ein Herr von einschmeichelndem Wesen, der viel Geld unter die Leute brachte, überall sehr generös auftrat und gegen Jeden die zuvorkommendste Gefälligkeit an den Tag legte, kam in'S Dorf und bot für die näher bezeichneten Grundstücke ansehnliche, den Werth bedeutend übersteigende Preise. Wo er sich blicken ließ, hieß es einmülhig: „Nein! wir verkaufen gar nicht! Unter keinen Umständen!" Der Herr setzte den Bauern die Vortheile einer Bahn verbindung mit der Hauptstadt in beredten Worten auseinander, sagte ihnen, daß ja die ganze Welt zugänglich gemacht, Deutsch land in wenigen Tagen zu durchreisen sei, wenn man nur
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