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Weißeritz-Zeitung : 29.03.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-03-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188303299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18830329
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18830329
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1883
- Monat1883-03
- Tag1883-03-29
- Monat1883-03
- Jahr1883
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 29.03.1883
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Mchmtz-MtW Verantwortlicher Redakteur: Cärl Ikhne in Dippoldiswalde 48. Jahrgang Nr. 36 Donnerstag, den 29. März 1883 ländlichen Bevölkerung auf's Neue zugute kommen. Arbeitsproben, welche derselbe während seines Vor trages vorlegte, enthielten auch feiner geschnitzte Ge brauchsgegenstände. Die „Welßerttz. Zeitung" «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan ¬ stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be ¬ stellungen an. , für di- Königlich- Amtshanptmannschaft MppMswald-^sowie für di- Königlichen Amtsgerichte und die Stadtrathe zu Dippoldiswalde und Irauensteiu Inserate, welche bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Epaltenzcile oder verea Raum berechnet. — Ta bellarische und complicixte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeita MPfg. Tagesgeschichte. Berlin. Als Geueral v. Stosch 1871 zum Chef der Admiralität ernannt wurde, zählte unsere Flotte 3 Panzerfregatten mit 55 Kanonen und alles zusam mengesetzt 48 Schiffe mit 380 Kanonen. Jetzt, nach lljähriger Amtsführung, besteht die deutsche Flotte aus 7 Panzerfregatten mit 85 Geschützen und zusam men 108 Kriegsschiffen mit 518 Kanonen und 12,132 Mann Besatzung. Stosch hat den 1874 von ihm vor gelegten erweiterten Flottengründungsplan nahezu aus geführt. Die Marine ist erstarkt und man kann es ihr daher nicht verdenken, daß sie sich nach Selbst ständigkeit sehnt und es vorgezogen hätte, einen See mann an ihre Spitze gestellt zu sehen. Die Ernennung eines Jnfanteriegenerals zum Marineminister hat namentlich in Kiel Aufregung hervorgebracht und schon vernimmt man, daß Vice-Admiral Bätsch, den Stosch selbst zu seinem Nachfolger gewünscht haben soll, um drei Monate Urlaub, oder wie Andere wollen, um seine Entlassung eingekommen sei. Für die einfluß reichste Person nach dem Reichskanzler gilt jetzt der Chef des Milikärkabinets General v. Albedyll, und so wird er vielleicht auch auf die Beförderung in der Marine nicht ganz ohne Einfluß sein. — Die Kaiserliche Admiralität hat sich an den Minister für Landwirthschaft in Berlin mit dem Er suchen gewandt, bei den landwirthschaftlichen und in dustriellen Kreisen möglichst darauf hinzuwirken, ge trocknete Kartoffeln oder Kartoffel-Konserven mehr in den Handel zu bringen. Es ist bekannt, daß die Matrosen große Vorliebe für Kartoffelspeisen haben, daß aber an der Schwierigkeit, für größere Reisen ge nügende Quantitäten Kartoffeln mitzunehmen, die Ver wendung dieses zuträglichen Nahrungsmittels scheiterte. Die bisher gemachten Versuche, Kartoffel-Konserven herzustellen, hatten hauptsächlich um deswillen keinen ersprießlichen Erfolg, weil die Herstellungskosten sich unverhältnißmäßig hoch beliefen. Es ist wohl kein Zweifel, daß die landwirthschaftlichen sowohl, wie die industriellen Kreise der von der Admiralität und dem landwirthschaftlichen Ministerium ausgehenden Anre gung Folge geben und mit um so größerem Eifer an die Herstellung preiswürdiger Kartoffel Konserven gehen werden, als die letzteren sich sehr leicht zu einem wich tigen Exportarkikel entwickeln können. — Ernst Sobbe, der Mörder des Geldbriefträgers Cossüth, hat seine That unumwunden eingestanden und ein umfassendes Geständniß abgelegt. — Die am 7. Januar ftir die Provinz Sachsen in Kraft getretene Sonntagsverordnung vom 18. Dezember v. I., wonach sämmtliche Verkaufsläden an Sonntagen geschloffen sein müssen, wird dahin ab geändert, daß nur die Schaufenster während der Sonn- und Feiertage verhängt werden müssen, der Handels verkehr selbst aber während des ganzen Tages, mit Ausnahme der Zeit des Gottesdienstes, freigegeben ist. Das wäre also eine vollständige Zurücknahme der ursprünglichen Verordnung. Bayern. Die Mörder der Frau Zirkelbach in München (s. Nr. 34 unseres Blattes) sind ebenfalls verhaftet worden und zwar der eine in München selbst, der andere aber in Velden in Niederbayern in dem Moment, als er seinem Vater mit größter Gemüths- ruhe aus einer Zeitung einen Bericht über den Mord vorlas. Die Mörder haben bereits ein Geständniß abgelegt. l-SEand. Dem Vernehmen nach ist es auch dem früheren Minister Gleichmann nicht gelungen, ein neues Kalnnet zu bilden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 28. März. Seit 1856, wo das Osterfest bereits den 23. März fiel, haben wir keinen so frühen Ostertag gehabt, als Heuer und wie wir ihn 1894 wieder haben werden. Die Befürchtung, daß das vorausgegangene grüne Weihnachten weiße Ostern zur Folge haben werde, hat sich vollständig bewahrheitet, und wenn auch auf den Straßen, die den Sonnen strahlenausgesetzt waren, die Schneedecke weggeschmolzen war, so prangten die Fluren doch noch vollständig in reinem weißen Gewände. Heute kann aber das Auge, so weit es blickt, nichts Dunkles finden; die ganze Landschaft zeigt sich abermals in völlig winterlicher Hülle. Der Osterverkehr war darum nur ein mäßiger; an Touristen fehlte es selbstverständlich ganz und gar, und der neue elegante Omnibus des Hotels zum „rothen Hirsch" konnte diesmal nur wenig seinem Zwecke dienen. Hoffen wir, daß der rührige Wirth, Herr Göll, die bequeme Gelegenheit des Fortkommens den ankommenden Reisenden nicht vergeblich geboten haben möge. Eine würdige und durch zahlreiche Theil- nahnie anerkannte Vorfeier des Festes war die am Charfreitage in der erleuchteten Stadtkirche durch Herrn Kantor Hellriegel veranstaltete, wohlgelungene geistliche Musikaufsührung, deren Programm eine musikalische Verherrlichung des Weihnachtsfestes, der Passions- und Osterzeit darstellte. Interessant war besonders für den Musikkenner ein Stück aus dem Schütz'schen Passions oratorium mit seinen kurzen Chorsätzen, die vortrefflich ausgeführt wurden. Die sich erfreulicher Weise bei uns einbürgernde Sitte der Charfreitagskonzerte ver dient jedenfalls eifrige Unterstützung durch zahlreichen Besuch, und freuen wir uns, daß es bisher an solchem nicht gefehlt hat. — Am 2. Feiertag hatte der Dresdner Kriegerverein im hiesigen Schießhause zum Besten einer Unterstützungskaffe bedürftiger Kameraden des hiesigen Militärvereins eine dramatische Aufführung (Die Lieder des Musikanten) veranstaltet, die gut besucht war und dem erstrebten Zwecke eine erfreuliche Förderung ge währt hat. Dippoldiswalde. Wie wir hören, soll nächste Mittwoch, den 4. April, zum Anschluß an den 11 Uhr 10 Minuten-Zug von Dresden nach Tharandt, von Hainsberg nach Schmiedeberg ein Extrazug abge lassen werden. — Mehrere Dresdner Blätter bringen die Nach richt, daß die Theilstrecke Schmiedeberg-Kipsdorf unserer Sekunvärbahn bereits am 1. Juli dem allge meinen Verkehr übergeben werde. Nach uns von kompetenter Stelle gewordenen Mittheilungen können wir auf das Bestiinmteste versichern, daß über den Eröffnungstermin sich zur Zeit noch Nichts Voraus sagen läßt, da mit der Bauarbeit, so lange der Frost in der Erde ist, nicht begonnen werden kann. Kreischa. Gründonnerstag. Heute wurde in hiesiger Kirche eine silberne, inwendig vergoldete Abendmahlskanne geweiht. Frau verw. I., die vor kurzer Zeit erst eine prachtvolle Altar- und Kanzel bekleidung schenkte, hat auch diese werthvolle Gabe der Kirche übergeben. Herzlichen Dank der hochherzigen Geberin. — Die Kanne ist 35 oiü hoch und faßt 1°/« Liter. Herr Goldschmied Marpe in Dresden hat sie nach einer Zeichnung des Herrn Prof. vr. Steche in Dresden in Silber getrieben. Als Deckelverzierung dient der Pelikan, welcher seine Jungen mit seinem Blute tränkt. Es sei hier gleichzeitig auch eines Abend mahlskelches gedacht, welcher im Jahre 1635 vom da maligen Oberhofprediger Hoe von Hoencgg der kiesigen Kirche geschenkt wurde. Hoe von Hoenegg, oer im dreißigjährigen Kriege von bedeutendem Einflüsse auf den damaligen sächsischen Churfürsten Johann Georg I. war und seinen Einfluß weniger zu Gunsten seines Landesfürsten als vielmehr zu dem des Kaifers Ferdi nand geltend zu machen verstand, besaß damals das Rittergut Lungkwitz. Einige Glieder seiner Familie sollen hier begraben liegen. Das Wappen des Gebers, fowie andere Gravierarbeiten, sind am Fuße neben der Jahreszahl 1635 eingegrabe». Dresden. Der bienenwirthschaftl. Haupt verein im Königreich, dessen Protektor König Albert ist und welcher über 80 Zweigvereine zählt, gedenkt seine Generalversammlung, die achte seit seinem schon 20 jährigen Bestehen, in Großschönau etwa Ende August oder Anfang September zu halte« und damit eine kleine Ausstellung zu verbinden. — Während Ihre Königliche Hoheit die Frau Herzogin Elisabath von Genua mit ihrem Sohne, dem Prinzen Thomas von Savoyen, bereits am 10. April in München eintrifft, werden Ihre Majestäten der König und die Königin von Sachsen sich erst am 14. April zu den Nymphenburger Vermählungs-Feierlich keiten nach München begeben. Voraussichtlich wird auch Se. Königliche Hoheit Prinz Georg von Sachsen an diesen Feierlichkeiten theilnehmen. — Von den im 4. Quartal des vorigen Jahres bei der königl. Altersrentenbank in Dresden, Landhausstraße 16, eingezahlten 222452 M. ist fast die Hälfte durch Einwohner Dresdens, beziehentlich zu Gunsten solcher eingelegt worden. Die diesbezügliche Summe beträgt 100052 M., während für nicht in Dresden wohnende Versicherte 122400 M. eingezahlt worden sind. An letzterem Theile der Gesammtsumme partizipiren Stadt Leipzig mit 29 508 M„ Stadt Chemnitz mit 18095 M., Amtshauptmannschaft Dresden- Neustadt mit 15 518 M., Amtshauptmannschaft Rochlitz mit 10070 M., Amthauptmannschaft Glauchau mit 4822 M., Amtshauptmannschaft Zittau mit 4325 M-, Amtshauptmannfchast Zwickau mit 3880 M., Amts hauptmannschaft Annaberg mit 3457 M., Amtshaupt mannschaft Grimma mit 3090 M., die übrigen Amts hauptmannschaften mit geringeren Summen als 3000 M. Die Einzahlungen des abgelaufenen Quartals über treffen die des in dieser Hinsicht bisher günstigsten (das 2. Quartal 1882) um mehr als 42 000 M. und da auch die Stückzahl der Einlagen eine nicht unbe trächtliche Zunahme aufweist (262 gegen 196), so kann das Interesse, welches die Bevölkerung des Landes für die Altersrentenbank an den Tag legt, wohl als im Steigen begriffen, bezeichnet werden. Die größte der bisher gemachten Einlagen betrug 30030 M. 3 Pf., die kleinste 1 M. — Die Einführung des Handfertigkeits- Unterrichts für landwirthschaftliche Schulen hatte in der Oekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachse» Rittmeister a. D. von Clauson-Kaas in einem Vortrage empfohlen, welcher die materielle und sittliche Bedeutung von Arbeiten im Hause für das Haus sehr beherzigenswerth nachweist. Die jetzt im Drucke (G. Schönfelds Verlag in Dresden, 40 Pf.) erschie nenen Ausführungen des Verfassers begründen sich auf Vorgänge und Erfahrungen in seiner dänischen Heimath, wo auch einzelne Dörfer mit nächsten Um gebungen Hausfleiß-Vereine bilden, welche Lehrer be solden und Belohnungen bei alljährlichen Ausstellungen ertheilen. Die wirksamen Kräfte für diese sehr erfolg reichen Einrichtungen kommen zumeist aus landwirth- schastlichen Schulen, und es kann nur erwünscht sein, wenn auch mit denen Sachsens ein einleitender Un terricht für spätere besondere Lehrkurse verbunden würde, derart, daß Beschäftigungen im Schnitzen, Stroh- und Korbflechten u. dergl., namentlich Hilfs arbeiten für Obst-und Gartenbau mehr als Erholungen, als Ueberbürdungen des eigentlichen landwirthschast- lichen Unterrichts zu gelten hätten. Was früher auf den Höfen allgemeiner Gebrauch war, mit eigner Hand zu schaffen und zu verbessern und hiermit zugleich das befriedigende Bewußtsein, sich und Andern namentlich in freierer Winterzeit durch Handfertigkeiten niitzlich zu werden, würde nach den Anregungen des Verfassers, unbeschadet der jetzt entwickelteren Industrie, unserer
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