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Weißeritz-Zeitung : 24.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188304246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18830424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18830424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1883
- Monat1883-04
- Tag1883-04-24
- Monat1883-04
- Jahr1883
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.04.1883
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„Welßeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljiihrlich t M. LS Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postau- statten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Mchmh-MiW. Amtsblatt Inserate, welch« bei der bedeutenden Auflage des BlatteS eine sehr wirt- same Berbreitunä finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und coinplicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im revaktionellen Theile, die Spaltenzeile MPsg. für die Königliche Umishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichnc in Dippoldiswalde. Nr. 47. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, den 23. April. Wenn man die Erwartung hegen konnte, daß der uns durch seine Leistungen bereits rühmlich bekannte Dresdner Männer gesangverein „Apollo" in seinem für vorigen Sonn abend angesetzten Concert, nach Programminhalt und Ausführung nur Gutes darbieten werde, so wurde dieselbe durch die von 30 Sängern ausgeführte Pro duktion nach beiden Richtungen hin glänzend gerecht fertigt. Sich fern haltend von allem Gewöhnlichen und Burlesken, bot das Programm Altes und Neues in geschmackvoller Auswahl und fehlte im 3. Theile, welcher die komische Operette „Der Dreizehnte oder ein Sängertag in Pirna" von Hopfner zu Gehör brachte, auch das absolut heitere Element nicht. Unter der Direktion des Herrn Rehfeld wurden die Chor gesänge und Soloquartetts mit Wohllaut und vorzüg licher Nüoncirung vorgetragen, wie sie bei Sängern, die auf einer Vergnügungsparthie begriffen sind, nicht geradezu vorausgesetzt werden können. Wenn vielleicht von der und jener Seite das Bedenken ausgesprochen werden möchte, als liege in der Produktion eines aus wärtigen Vereins eine gewisse Schädigung des ein heimischen, so theilen mir diese beschränkte Ansicht keineswegs. Im Gegentheil dürfte durch solche Be rührung gleichstrebender Vereine manche nützliche An regung für beide Theile gegeben sein, die zeitweilig herbeizuführen sogar als ein verdienstvolles Bestreben bezeichnet werden muß. Hoffen wir, daß auch das Rendez-vous des „Apollo" und unsers Männergesang vereins, zu einer ersprießlichen Weiterentwickelung beider Vereine beitragen möge. An Gelegenheit zu gegenseitiger Annäherung hat es ja nicht gefehlt. Ein sich an das Concert anschließender Sängerkommers hat sicher nicht verfehlt, die hiesigen und fremden Sänger einander auch gemüthlich zu nähern. Bedauerlich war es, daß das rauhe Wetter mit zeitweiligem Schnee und Regen den für Sonntag geplanten weitern Ausflug des „Apollo" vereitelte. Dennoch möge der Sängertag in Dippoldiswalde den freundlichen Sängergästen eine angenehme Erinnerung bleiben. — Gestern hielt der zum Pfarrer in Gottleuba designirte hiesige Diakonus, Herr Bernhard Neumann, unter zahlreicher Theilnahme der Kirchengemeinde und des Kirchenoorstands seine Abschiedspredigt. Nach der selben fand in der Sakristei die Verabschiedung des Genannten von den Mitgliedern des Kirchenvorstands statt. Nächsten Sonntag hätt Herr Diakonus Neumann seine Antrittspredigt in Gottleuba. Ueber eine Be setzung des erledigten Diakonats verlautet noch nichts. Wünschen wir dem scheidenden Seelsorger unserer Ge meinde in seinem neuen Amte volle Befriedigung und reichen Segen. — Am Vormittag des 20. d. M. ist am Wasser schützen des Mühlgrabens der Lehnmühle in Reichstädt die 67jährige Maurers-Ehefrau Christiane Caroline Müller, geb. Wolf, aus Hennersdorf, ertrunken auf gefunden worden. Als Ursache des Selbstmordes ist Geistesstörung zu vermuthen. — Wie wir hören, wird am Himmelsfahrts tage, 3. Mai, wieder ein sog. Theaterzug von Hains berg nach Schmiedeberg abgelassen »verden. Börnichen b. Possendorf. Der hinter dem Orte Börnichen gelegene, 426 Meter hohe Lerchen berg bietet bekanntlich eine Aussicht, wie in der näheren und weiteren Entfernung nicht leicht eine schönere ge funden, die aber leider noch nicht genügend bekannt und gewürdigt wird. In den letzten Tagen ist nun das Projekt aufgetaucht, den Berg mit einem leichte» Fachbau zu krönen und in demselben während der Sommermonate eine Restauration, die bis jetzt an dieser Stelle sehr erwünscht wäre, zu errichten. Damit die Aussicht durch den Bau nicht beeinträchtigt und die völlige Rundsicht gewahrt bleibt, wird noch ein kleines 5 Meter hohes Aussichtsgerüst errichtet. Dem Dienstag, den 24. April 1883. am Sonnabend versammelten Bezirksausschuß hat das Projekt zur Genehmigung vorgelegen, und können wir mit Freuden berichten, daß derselbe die Erlaubniß zum Nestaurationsbetrieb ertheilt hat. L Fraucnstein. (König!. Schöffengericht.) Hauptverhandlung am 24. April, Vormittags 10 Uhr: Strafsache gegen den Zimmergesellen Julius Oswald Baumgart in Pretzschendorf wegen Beilegung eines ihm nicht zukommenden Namens. Dresden. In letzter Sitzung des Bezirksausschusses der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt wurde u. A. die Genehmigung zur Errichtung einer Dach pappenfabrik mit Theerdestillation bedingungsweise an Fischer in Deuben und die Errichtung eines Schlacht hauses an Walther in Klingenberg ertheilt. Das Ge such des Nestaur. Opitz in Rabenau (Alberthöhe) zum all sonntägigen Tanzhalten im Sommerhalbjahre wurde abfällig begutachtet uud das Regulativ über Erhebung von Besitzveränderungsabgaben in der Gemeinde Hains berg wurde behufs Abänderung zurückzugeben beschlossen. — Das Schiff Carola, so gerauft zu Ehren Ihrer Majestät unserer Königin, hat in den letzten Monaten einige weniger bekannte Inseln der Südsee ausgesucht. Von Meoko, der hauptsächlichsten Handelsstation der Südsee-Haudels- und P.antagen-Gesellschaft auf den „Duk of Jork-Inseln", ging das Schiff später nach Bouka, wo ein bis dahin kaum bekannter Hafen ver messen und in der Karte als Königin Carola-Hafen bezeichnet wurde. — Die im zoologischen Garten zur Ausstellung gebrachten Samojeden bestehen aus einer alten Frau Nieja, circa 4S Jahre alt, und deren Sohn Ortje, 6 Jahre, einem Knaben Otzke, 8 Jahre, einem jungen Mädchen Piriptja, 14 Jahre, einer Frau Chada, 30 und einem Mann Jderach, ebenfalls 30 Jahre alt. Sie stammen zum Theil aus der unter dem 75. Grade nördlicher Breite im Eismeere gelegenen Insel Nowaja- Semlja und auderntheils von der östlich von der Mündung der Petschona, im Süden von Nowaja- Semlja gelegenen Insel Warandei. Die Reise, welche eine Entfernung von ca. 2700 Meilen beträgt, wurde von ihrem Heimathsorte bis St. Petersburg mit ihren Schlitten, welche von den Nennthieren gezogen wurden, zurückgelegt Es sind dies die ersten Samojeden, welche bisher nach Deutschland gebracht wurden, und führen dieselben außer ihrem Schlitten, welcher jetzt, da es keinen Schnee giebt, mit 4 Nädern versehen ist, damit sie zeigen können, mit welcher Leichtigkeit sie fahren und lenken können, auch Eisschuhe, Rennthiere und einen sibirischen Spitz mit sich. Vor ihrer Jurta (einem Zelte aus Rennthierfellen) dem einzigen Wohn gebäude der Saniojeden, welches sie überall mit sich führen, sind einige Handerzeugnisse der Weiber und die Waffen der Männer ausgestellt; erstere aus Nenn- thierfellen zusammengeuäht, verrathen einigermaßen Geschmack und sind wenigstens, was die Farbenzu sammenstellung betrifft, symmetrisch geordnet. Freiberg. Vom königl. Landgericht wurde am 19. April wegen Vergehens gegen Z 175 des Straf gesetzbuches der 22jährige Handarbeiter Heinrich Otto Zimmermann in Kleincarsdorf mit 6 Monaten Ge- fängniß und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust bestraft. Zwickau. Für Besucher der bekannten Prinzen- höhle bei Hartenstein dürste es nicht uninteressant sein, zu erfahren, daß man damit umgeht, auf einem oberhalb der Höhle gelegenen, eine schöne Aussicht bietenden Felsen ein Haus im Schweizerstile zu bauen, das einem Forstauffeher zur Wohnung dienen soll, welchem gleichzeitig die Befugniß eingeräumt werden wird, Besucher des Ortes zu bewirthen. Die herr lichen Buchenwälder in der Umgebung Steins, Harten steins und der Prinzenhöhle haben von Jahr zu Jahr mehr Touristen angezogen. — Die Generaldirektion der Staatsbahnen hat 48. Jahrgang. beschloßen, sich zunächst für den Bahnhof in Zwickau, sodann aber nach und nach auch für andere Bahnhöfe eines elektrischen Weichenschlußsystems von Sie mens und Halske in Berlin zu bedienen, wie ein solches bis jetzt nur in Altona und Kiel ausgeführt wurde. Tagesgeschichte. Berlin. Nachdem es die letzten Monate von der > Auflösung der Berliner Stadtverordnetenversamm lung ganz still geworden war, vernimmt jetzt die „Nordd. Allgenr. Ztg.", daß das Staatsministeriuin einstimmig beschlossen habe, die Auflösung am 1. Jan. 1884 herbeizuführen. — Die Gewerbekommission des Reichstages ver warf am 21. April den Antrag der Fortschrittspartei auf Einführung von Geselleninnungen mit 12 gegen 3 Stimmen. — Die Hygieineausstellung wird am 10. Mai durch eine einfache Komiteesitzung eröffnet. Am 10. und 11. Mai bleibt die Ausstellung dem Publikum geöffnet, am 12. Mai findet bei Schluß der Ausstellung für das Publikum der feierliche Eröffnungsakt durch den inzwischen aus Italien zucückgekehrten Kron prinzen statt. Bayern. Bei den unter dem Vorsitz des Prinzm Luitpoldstattfindendcn militärischen Berathungen soll der Antrag auf Einführung der in der preußischen Armee geltenden Vorschriften über das Offiziersavance ment zur Annahme gelangt sein. Es werden hierüber dem König Ludwig Vorschläge unterbreitet werden. Dagegen hat eine Herabsetzung der Anforderungen beim Eintritt von Olfiziersaspiranten, nämlich der Wegfall eines besonderen Examens, in welchem der Standpunkt des erforderten Wissens darzulegen ist, wenig Aussicht auf Annahme. Schwerin. Unter dem Geläute aller Glocken und unter Geschützdonner fand am 21. April Nach mittags die Beisetzung der Leiche des Großherzogs statt. Dem Sarge folgten die drei Söhne des Groß herzogs Paul Friedrich, Friedrich Wilhelm und Adolph Friedrich, der deutsche Kronprinz, Großfürst Wladimir, der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, Prinz Wil helm von Preußen und viele andere Fürstlichkeiten, mehrere Botschafter und Spezialgesandte. Schweiz. Der Nationalrath hat mit 67 gegen 159 Stimmen den Rückkauf der Centralbahn abgclehnt, womit die Verstaatlichung derselben definitiv abgehnt worden ist. Frankreich. In der Kammer legte der Finanz minister den Gesetzentwurf über die Konvertirung der fünfprozentigen Anleihe in eine viereinhalbprozentige vor, durch welche eine Ersparniß von 34 Millionen Franks erzielt werden soll. Die Besitzer der fünf prozentigen Anleihe erhalten, um die Einlösung zu verlangen, eine Frist von zehn Tagen, nach deren Ablauf angenommen wird, daß sie der Konvertirung zustimmen; dieselben sollen für 5 Jahre gegen die Eventualität einer Pari-Einlösung sicher gestellt werden. Die Vorlage bestimmt ferner, daß die in viereinhalb prozentige konvertirte Renten bis zum 16. Ang. 1883 im Genüsse der füufprozentigeu Zinsen bleiben. — Der Streik der Hafenarbeiter in Marsaille ist beendet; am 20. April waren bereits 2000 Arbeiter am Kais beschäftigt und am Montag werden die üb rigen die Arbeiten wieder aufnehmen. England. Von einem glücklich vereitelten erneuten Attentatsversuch der Fenier wird aus Salisbury ge meldet: Am vergangenen Dienstag Abends gegen 11 Uhr fand eiu Policemann an einem Pfeiler der dor tigen Kathedrale gelehnt eine lange hölzerne Schachtel, die mit einem eisernen Bande verschloßen und mit starkem Bindfaden zugebunden war. Er trug den schweren und verdächtigen Fund nach der Polizeistation, wo man sand, daß in den Deckel der Schachtel ein
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