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Weißeritz-Zeitung : 18.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188312189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18831218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18831218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite enth. falsches Ausgabedatum und falsche Ausgabenummer.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1883
- Monat1883-12
- Tag1883-12-18
- Monat1883-12
- Jahr1883
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.12.1883
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Mchmtz-ZkitW Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Nr. 148 Dienstag, den 18. Dezember 1883 48. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wie uns in dankbar anzuer kennender Weise von zuständiger Seite freundlichst mitgelheilt wird, hat das Direktorium des sächsischen Forstvereins in seiner Sitzung am 14. Dezember beschlossen, die Versammlung des genannten Vereins am 23., 24. und 25. Juni 1884 in Dippoldiswalde abzuhalten. Für den zweiten Tag ist unter Benutzung eines Extrazuges bis Kipsdorf eine ganztägige Ex kursion in den Forstbezirk Bärenfels beabsichtigt, welche sich bis Rehefeld ausdehnen wird. Wenn unter günstigen Verhältnissen auf eine Theilnahmc von 150 bis 200 Personen gerechnet werden darf, so wird die Beschaffung von Unterkommen vielleicht einige Schwierig keiten machen und es sich nicht umgehen kaffen, die Gastfreundschaft der Bewohner Dippoldiswaldes in Anspruch zu nehmen. Als Lokalgeschäftsführer sind die Herren Oberförster Winter in Schmiedeberg und Klette in Bärenfels von feiten des Vereinsdirektoriums bestellt worden. — Den uns besuchenden lieben Gästen rufen wir bereits heute ein herzliches „Waidmanns Heil" entgegen! K Frauenstein. (König!. Schöffengericht.) Hauptverhandlung vom 4. Dezember 1883. Wegen Landstreichens wird dem schon siebzehnmal vorbestraften Handarbeiter Gustav Hermann Strunz aus Glauchau eine Haftstrafe von einer Woche auferlegt, diese Strafe aber durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet. — Zufolge Gendarmerie-Anzeige war dem Gutsbesitzer Heinrich Schurich in Friedersdorf mittelst Verfügung der Königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde vom 7. vorigen Monats eine Geldstrafe von 3 Mark auferlegt worden, weil er am 1. desselben Monats Abends gegen 7 Uhr mit seinem Geschirr ohne vor- schrifsmäßige Laternenbeleuchtung auf der Straße in Kleinbobritzsch gefahren sei. Der Beschuldigte, welcher gegen diese Strafverfügung auf gerichtliche Entscheidung angetragen hat, behauptet, er sei zur angegebenen Zeit überhaupt nicht in Kleinbobritzsch gewesen; da der als Zeuge geladene Gensdarm Kröner dies mit dem Bemerken, daß er einen Andern, ihm Unbekannten getroffen, welcher sich für den Beschuldigten ausge geben hat, bestätigt, wird Schurich freigesprochen. — Am 13. Oktober dieses Jahres Vormittags haben Amalie Auguste verehel. Kubsch geb. Fischer, Martha Marie verehel. Hofmann geb. Braun und Christiane Karoline verw. Fischer geb. Polster, sämmtlich wohn haft in Frauenstein, aus dem Kartoffelfelds des Ober försters Rein daselbst jede ungefähr einen Steinkorb voll Kartoffeln ausgehackt und gestohlen, und wird deswegen eine Jede mit einem Tage Gefängniß be straft. — Der bis jetzt noch unbestrafte Handarbeiter Ernst Fürchtegott Fischer in Nechenberg, welcher vor etwa 6 Wochen in der Nähe der Lieber'schen Holz schleiferei in Rechenberg 2 frei daliegende Schienen hölzer, einige Zeit darauf abermals 1 Schienenholz und am 30. Oktober dieses Jahres Abends aus dem Steinbruche des Kaufmanns Meyer in Nechenberg einen dort liegenden Ahornstamm gestohlen hat, wird dieserhalb zu einer Gefängnißstrafe von 4 Tagen ver- urtheilt. — In Nr. 29 der Frauensteiner Zeitung hat der Redakteur derselben, Alfred Hermann Helmert, Arr wuudt Punkt io der Negierung der französischen Republik. Die große Tongkingdebatte in der französischen Deputirtenkammer hat mit einem respektabel» Ver trauensvotum für das Ministerium Ferry geendet und eine noch größere Mehrheit fanden die neuerdings für Tongking gewährten Kredite und doch haben diese letzten Debatten der französischen Deputirtenkammer deutlicher als je gezeigt, an welchem politischen Ge brechen die französische Republik krankt. Die heterogensten Elemente, die rothen Republikaner und die Monar chisten hatten sich in gemeinsamem Haffe verbunden, um das Ministerium Ferry zu stürzen und sogar die maßvollere Partei der demokratischen Union machte Miene, sich der Opposition anzuschließen. Was hätte diese wüthende, blinde Opposition, die unmöglich für sich eine Regierungsmehrheit bilden kann, in dem kritischen Augenblicke, wo es sich um Krieg und Frieden mit China und um die Ehre Frankreichs han delt, positiv erreichen können?! — Nichts! Wohl hätten sie aber das Land in eine große Verlegenheit gebracht, diese Rothen und Monarchisten, und wenn dann Angst und Mißtrauen die Gemüther beherrschte, hofften sie wacker im Trüben zu fischen und ihre ehr geizigen Pläne auszuführen. Grenzenloser Haß und Ehrgeiz, beides die schlimmsten Triebfedern in der Politik, sind leider noch immer die Leitmotoren der Oppositionsparteien in Frankreich und keine denkt daran, dem Vaterlande ein uneigennütziges Opfer zu bringen. So lange die gemäßigteren Republikaner und mit ihnen die Stimmen der Vernunft noch Gehör finden, kann ja die französische Negierung dem An pralls der wüthenden Demagogen aus dem rothen und weißen Lager Widerstand leisten, läßt sich aber auch noch ein Theil der Republikaner vom äußersten linken oder rechten Flügel zu den Radikalen resp. zu den Monarchisten hinüberziehen, dann wird wie ein Wirbelwind das politische Chaos wieder über Frank reich brausen. Es ist wahr, weder das gegenwärtige republikanische Ministerium, noch seine Vorgänger haben sich sonderlich mit Ruhm bedeckt, und wenn auch die inneren Zustände Frankreichs in leidlicher Ordnung sind, so hat sich die französische Negierung auf dem auswärtigen Gebiete bis jetzt doch sehr schwach gezeigt, selbst in den Fällen, wo sie stark sein konnte. Aber Ferry hat es ungescheut allen Deputirten zuge rufen, warum alle französischen Ministerien nichts leisten konnten, er sagte glimpflich, es fehlte ihm an Zeit. Ferry hätte auch sagen können, wer ist politisch so naiv oder so frech, um zu verlangen, daß in un serem Lande, wo seit der Gründung der dritten Re publik, also seit zwölf Jahren, zwanzig Ministerien wechselten, ein einziges Ministerium oder auch nur ein Minister etwas Großes leisten konnte? Kann in einem großen Staatsgetriebe wie dasjenige Frankreichs ist, kann auf dem Gebiete der auswärtigen Politik, wo mit fünfzig Faktoren und hundert Zwischenfällen gerechnet werden muß, ein Minister irgend ein politisch dauerndes Ziel erreichen, wenn er bald nach Beginn seiner Thätigkeit schon wieder von der blind wüthenden Opposition weggeräumt wird? Das Unglück der französischen Republik ist der vollständige Mangel an der Dauerhaftigkeit ihrer Ministerien. Es muß laut allen Franzosen verkündet werden, daß die rothe und monarchische Opposition die republikanische Negierung gar nicht zum ruhigen Schaffen kommen kaffen wollen, um daraus ihre Trug schlüsse ziehen und sich dem Lande genehm machen zu können. So schreien anläßlich der letzten parlamen tarischen Erfolge des Kabinets Ferry die Radikalen schon wieder: „Die Regierung hat den Krieg mit China beschlossen und den Feinden Frankreichs in die Hände gearbeitet," während es doch klar am Tage liegt, daß das Ministerium Ferry noch an einer Ver ständigung mit China arbeitet, wenn dieselbe mit der Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmarmschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage deS Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, »erden mit IO Psg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. -- Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eirmp- sandt, im redaktionellen Tbeile, die Spaltenzeile MPfg. Die „Welßerih - Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich I M. 25 Psg-, zweimonatlich 84 Psg-, einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern IO Psg. — Alle Postan- Kalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Ehre Frankreichs vereinbar ist. Und wollen die französischen Radikalen etwa der Welt glauben lassen, die Chinesen ließen sich durch bloße Nachgiebigkeit zu Konzessionen veranlassen? Und hat Frankreich nicht seine ganze Stellung in Hinterasien, wo es schon vor einem Menschenalter in Cochinchina unter Halbbar baren ein Kulturwerk begann, zu vertheidigen? Aber diese Schwierigkeiten für Frankreichs Politik existiren bei der wüthenden Opposition nicht, sie braucht ja Verlegenheiten, um ihre» Ehrgeiz zu befriedigen und das Wohl Frankreichs kommt bei ihnen erst ganz spät nachgehinkt. ein Referat über eine Theatervorstellung veröffentlicht, am Schluffe derselben er bezüglich des Verhaltens einiger Herren aus dem Publikum sich der Ausdrücke „unverschämtes Betragen" und „gaffenjungenartige Flegeleien" bedient hat. Dadurch sich beleidigt fühlend hat der Königliche Förster Caspar Nicol von Schön berg in Holzhau Privatklage gegen Helmert erhoben, in deren weiterem Verlaufe die Königliche Staatsan waltschaft Freiberg die Strafverfolgung übernommen hat. Der Angeklagte wird wegen öffentlicher Be leidigung gemäß 88 185, 200 des Reichsstrafgesetz buchs zu einer Geldstrafe von zehn Mark, sowie zur Tragung der Kosten verurtheilt. K Frauenstein. (Kgl. Amtsgericht.) Ver handlungstermin am 21. Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr: Civilprozeßsache des Handelsmanns Friedrich Ernst Schröter in Mulda gegen den Bäckermeister Carl Neuschel in Bienenmühle. Vormittags 10 Uhr: Civilprozeßsache Paulinen Emilien verehel. Viebig geb. Kretzschmar in Friedersdorf gegen den Getreidehändler August Winkler in Dresden. Vormittags 11 Uhr: Civilprozeßsache des Gasthofsbesitzers Ferdinand Robert Kempe in Reichenau gegen den Müller Ernst Wilhelm Schröter in Nassau. Dresden. Es verlautet, daß Prinz Friedrich August nächste Ostern die Universität Straßburg beziehen werde. — Dem Landtage ging soeben eine Petition um Erbauung einer Eisenbahn Olbernhau - Bienenmühle mit Zweigbahn Rübenau - Kallich zu. Das kgt. Finanzministerium hatte früher bereitwilligst gestattet, daß ein Staatsingenieur mit der Vermessung dieser Strecke betraut werde, weshalb man einer zustimmen den Entschließung des Landtags entgegen hofft. Die Bahn soll als Sekundärbahn ausgeführt werden. Die Hauptlinie Olbernhau-Bienenmühle ist 23 km lang und berührt 26 Ortschaften mit ca. 19 000 Einwohnern, welche außer dem in Sayda anzulegenden Bahnhof durch die Haltestellen Grünthal, Hirschberg, Nieder- scifenbach, Neuhausen, Friedebach und Clausnitz Ver bindung erhalten sollen. Der Bauaufwand incl. Be triebsmittel ist auf 1330000 M. veranschlagt worden. Die Zweiglinie Olbernhau - Rübenau - Kallich, welche eine Länge von 13,1 Km hat und deren Herstellungs kosten sich mit 569 000 M. beziffern, soll außer der Station Kallich noch die Haltestellen Rübenau, Töltzsch und Nothenthal erhalten und erlangen dadurch 7 Ort schaften mit 6000 Einwohnern Verbindung mit der Bahn. Die Gegend, welche von diesen Linien durch schnitten wird, ist sehr industriereich und da überdies noch mehrere größere fiskalische und private Forst reviere dem größeren Verkehre dadurch erschlossen werden, so ist eine Rentabilität dieses neuen Verkehrs weges als gesichert zu betrachten. — Nach dem Amtskalender für Geistliche im Königreich Sachsen auf 1884 sind in der Zeit vom 1. September 1882 bis 1883 23 Geistliche in den Ruhestand getreten und 19 im Amte verstorben, außer dem 20 emeritirte Geistliche. In derselben Zeit voll zogen sie 176 Stellenbesetzungen, 3 geistliche Stellen wurden neir begründet. Zur Anstellung kamen 33 Kandidaten und 4 ausländische Geistliche. Dagegen bestanden in derselben Zeit 57 Kandidaten die erste Prüfung in Leipzig und 48 die zweite Prüfungen Dresden, welche zur Anstellung im ständigen geist lichen Amte berechtigt. Ende 1882 lebten im Ruhe stände 212 Geistliche. Das durchschnittliche Lebens alter der verstorbenen Geistlichen betrug 65 Jahre. Die in diesem Jahre vergoldeten Statuen auf der Treppe der Brühlschen Terrasse erhielten ihren blendenden Schmuck nur zu dem Zwecke, daß in Zu kunft die Holzkästen im Winter nicht über sie gestülpt zu werden brauchten. Jetzt hört man, daß die Gruppen dennoch die unschönen Holzumkleidungen erhalten werden.
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