Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 07.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188502073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18850207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18850207
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1885
- Monat1885-02
- Tag1885-02-07
- Monat1885-02
- Jahr1885
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.02.1885
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
„Wrlßeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis Vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- iialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. WÄmtz-IeitilW. Amtsblatt Anserate, welch« bei der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und compltcirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im reoaktionellen Theile, die Spaltenzeile 2« Pfg. für die Königliche UmtshaupLmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl IthNt in Dippoldiswalde. Nr. 17. Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Die Spezialberathung des Etats der Neichspost- und Telegraphen-Verwaltung, in welche der Reichstag am Dienstag eintrat, hat zu nächst wieder einmal eine lange Erörterung über die viel ventilirte Frage der Sonntagsruhe der Postbeamten gebracht. Wie erinnerlich, ist vom Reichstag schon früher eine Resolution angenommen worden, deren Tendenz dahin ging, die Postbeamten vom Sonntags dienst so viel als möglich zu befreien und die Reichs- postoermaltung hat dieser Tendenz auch insofern ent sprochen, als jetzt — wie Staatssekretär vr. Stephan im Laufe der Debatte hervorhob — 82 Prozent Beamte und 71 Prozent Unterbeamte Sonntags „frei" haben. Wer von den postalischen Verhältnissen nur Etwas versteht, muß zugeben, daß die Erreichung dieses Resul tats bei dem ungeheuren Verkehr, den die Post tagtäg lich zu bewältigen hat, keine Kleinigkeit war und daß das Möglichste hiermit geleistet morden ist. Auf Seiten der Gegner des postalischen Sonntagsdienstes will man aber immer weiter gehen, indem der Centrums abgeordnete v. Lingens in der Dienstags-Sitzung eine Resolution eingebracht hat, nach welcher Warenproben, Drucksachen, Packete, Geld- und Werthsendungen, so fern sie nicht durch Eilboten zu bestellen sind, von der dienstlichen Behandlung an Sonn- und Feier tagen ganz ausgeschloffen sein sollen. Es liegt auf der Hand, welche Schädigung diese Bestimmung in erster Linie für die Interessen des Handels- und Ge werbestandes nach sich ziehen müßte, und Staatssekr. I)i. Stephan wies denn auch in treffendster Weise darauf hin, wie die Ausführung dieser Resolution ganz unmöglich sein würde, da von der in ihr ent haltenen Beschränkung jährlich ca. 50 Millionen Post sendungen betroffen werden würden. De» Ausfüh rungen des Staatssekretärs vr. Stephan schloß sich von freisinniger Seite Abg. Baumbach an, wobei er zugleich die sympathische Stellung seiner Partei gegen über der Entlastung der Postbeamten bekundete, mährend konservativerseits Abg. Stöcker der postalischen Sab- bathsfeier entschieden das Wort redete; schließlich wurden sämmtliche Positionen der Ausgaben nach den Kom missionsanträgen bewilligt. — Mit besonderem In teresse sieht man in den weitesten Kreisen den ferneren Verhandlungen des Reichstages über die geforderte neue Direktorstelle im Auswärtigen Amte und über die Postdampfer-Vorlage entgegen. Die Entscheidung bezüglich des berühmt gewordenen Direktorpostens dürfte zu Anfang der in den nächsten Tagen beginnenden dritten Etatslesung fallen, und wenngleich sich mittler weile die Anschauung Bahn gebrochen hrt, daß die Position diesmal werde bewilligt werden, so sieht man doch bei der Sensation, welche der erste ablehnende Beschluß des Reichstages weit über die Grenzen Deutsch lands hinaus erregte, der weiteren Verhandlung mit begreiflicher Spannung entgegen. Kaum geringer ist aber auch das Interesse, welches allseitig dem fer neren Schicksal der Postdampfer-Vorlage gewidmet wird. Bekanntlich ist dieselbe in sehr zerzauster Gestalt aus der Kommissionsberathung hervorgegangen, indem nur die oftasialische Linie bewilligt wurde und bei der definitiven Abstimmung lehnte schließlich die Kommission das ganze Gesetz mit 14 gegen 7 Stimmen ab. Wir wollen hier unerörtert lassen, welche taktischen Winkel züge und Parteikniffe die Vorlage zu Fall gebracht haben; jedenfalls würde aber von der Nation ein ablehnendes Votum des Reichstagsplenums oder auch nur eine Verstümmelung der Vorlage mit denselben Empfindungen ausgenommen werden, wie der bekannle Beschluß vom 15. Dezember v. I. Die Postdampfer- Vorlage steht in ursächlichem Zusammenhänge mit der Kolonialpolitik der Reichsregierung, denn die australische und die afrikanische Linie stehen in unmittelbaren Be ziehungen zu den deutschen Erwerbungen in der Süd see und an den Küsten Afrika'-, und die Ablehnung Sonnabend, den 7. Februar 1885. dieser Linien würde den Verkehr der neuen deutschen Kolonien mit der Heimath geradezu unterbinden. Ein ablehnendes Votum des Reichstages in dieser Beziehung wäre gleichbedeutend mit einem Verdammungsedikt gegenüber der gesammten Kolonialpolik Deutschlands und man darf gespannt darauf sein, ob es der Reichs tag wagen wird, auch in dieser Frage sich dem immer entschiedener aussprechenden Willen der Nation ent gegenzustellen. — Die „Lib. Korresp." hatte die Mit theilung gebracht, daß nach der Erledigung des Etats, der Postdampfer-Vorlage, der Zolltarifnovelle und eventuell auch der Vorlage über die Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Transportgewerbe der Schluß der Neichssitzung erfolgen werde. Hieraus war von freisinniger Seite die Schlußfolgerung gezogen morden, daß darnach die Neichsregierung weder auf das Zu standekommen des Gesetzes wegen Ausdehnung der Unfallversicherung auf die Landwirthschaft, noch auf das Postsparkaffengesetz Werth lege. Eine Nachricht der „Nord. Allg. Ztg." weist jedoch bezüglich der letzteren Vorlage diese Unterstellung, als auf bösem Willen oder auf totaler Unkenntniß der Verhältnisse beruhend, entschieden zurück. „Die hohe sozial-politische Bedeu tung des Entwurfs," schreibt das hochoffiziöse Blatt, „welche auch von dem Negierungsvertreter im Reichs tage, lebhaft betont ist, läßt die Regierungen nach unserekt Informationen nicht nur eine vollständige Be- rathung, sondern auch ein Zustandekommen des Ge setzes in dieser Session dringend wünschen." Oesterreich-Ungarn. Der schwere Kampf, den das Deutschthum im habsburgischen Kaiserstaate seit Beginn der „Aera Taffe" gegen das übermächtige Vordringen des Slaventhums zu führen gezwungen ist, hat unter den liberalen Deutsch-Oesterreichern den Gedanken entstehen lassen, einen National-Kongreß der Deutschen Oesterreichs nach Wien einzuberufen. Im Hinblick auf die nicht mehr fernen Neuwahlen zum Neichsrathe ist es allerdings nothwendig, daß sich die Deutschen über ihre nationalen Forderungen klar wer den, und diesen Zweck würde ein National-Kongreß jedenfalls erfüllen. Heute schon ist es hohe Zeit, kräftig einzugreifen, in die mitunter unklaren Ver hältnisse auf deutschliberaler Seite Klärung zu bringen und für die sehr vernachlässigte Detailarbeit zu den Wahlen Vorsorge zu treffen. Mit den Schlagworten, man müsse eine „schärfere Tonart" anschlagen, das „nationale Moment kräftiger betonen," ist für das Deutschthum in Oesterreich kein positives Programm gefunden, für welches es in den Wahlkampf eintrete. Die deutschen Führer müssen gehört werden, sie mögen bestimmt ihre Anschauungen kundthun und dar legen, was für die nächste Zukunft nothwendig sei. Nicht überall ist man zu solcher nationalen Wehrhaf tigkeit gelangt, wie in Deutschböhmen, die Bewohner der deutschen Alpenprovinzen, selbst die, welche zur liberalen Sache stehen, schwanken und wissen nicht, ob es heute mehr gerathen sei, das nationale oder das verfassungstreue liberale Moment hervorzuheben. Die Klärung auf einem allgemeinen deutschen Kongreffe in Wien thäte darum sehr noth. Frankreich. Die Nachrichten über die militärischen Operationen der Franzosen in Ostasien beginnen jetzt wieder etwas rascher zu stießen. Aus Tonkin wird der Beginn des Vormarsches des Expeditionskorps unter General Briöre de l'Jsle gegen die Festung Langson an der chinesischen Grenze gemeldet und von Formosa liegt eine telegraphische Meldung über eine größere Thätigkeit des Admirals Courbet vor. Der selbe ließ mit 1500 Mann und 4 Geschützen mehrere, die französischen Positionen bedrohenden Außenwerke von Keelung am 25. Januar angreifen; nach hartem Kanipfe, in welchem die Angreifer 9 Tobte und 53 Verwundete verloren, gelang die Wegnahme der Po sitionen; dem weiteren Vordringen der Frainosen gebot aber eine steile und stark befestigte Hochfläche einst weilen Halt. Admiral Courbet selbst erkennt an, daß 51. Jahrgang. das Feuer des Feindes ganz vorzüglich war und so wird wohl, ehe die vollständige Einnahme von Keelung erfolgt sein wird, Admiral Courbet sich noch auf empfind liche Verluste gefaßt machen müssen. Italien. Die koloniale Thätigkeit Italiens am Rothen Meere geht jetzt förmlich im Siebenmeilen stiefel-Tempo vor sich. Auf die Besetzung von Beilul seitens der Italiener ist dieser Tage diejenige von Mafforrah gefolgt und hieran wird sich unmittelbar die Besetzung von Affab anschließen; außerdem wird aus Rom gemeldet, daß daselbst eine zweite Expedition behufs Besitzergreifung von Suakin vorbereitet werde. Daß England die Italiener sich so ungehindert am Rothen Meere festsetzen läßt, muß seinen besonderen Grund haben, und wird man jedenfalls bald etwas von Gegenleistungen Italiens hören. Nord-Amerika. Das von einer Frau in den Straßen von New-Jork gegen den bekannten fenischen Agitator O'Donovan Rossa begangene Revolver-Attentat beschäftigt die öffentliche Meinung jenseits des atlan tischen Ozeans in hohem Grade. Bezüglich der näheren Umstände der That wird jetzt bekannt, daß die Atten täterin Jeslet Dudley heißt, und soll dieselbe Rossa unter dem Vorwande, zur irischen Sache beisteuern zu wollen, zu einer Unterredung eingeladen haben. Als dann Rossa mit ihr die Chambre-Straße passirte, wurde er von ihr durch mehrere Nevoloerschüffe in der Seite verwundet. Die Frau soll die Wittwe eines englischen Offiziers sein und stets große Aufregung bekundet haben, wenn von den Dynamit-Verschwörern die Rede war. O'Donovan Rossa, der mit Menschenleben so geringschätzig umgeht, scheint jetzt von Anderen selber als vogelfrei betrachtet zu werden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach dem Ergebniß der inner halb der letzten 14 Tage im Monat Dezember v. I. vorgenommenen Konsignation der Pferde und Rinder sind vorhanden gewesen in den Städten Altenberg 45 Pferde, 133 Rinder; Bärenstein 26 Pf., 125 R.; Dippoldiswalde 131 Pf., 252 R.; Frauen stein 59 Pf., 225 R.; Geising 42 Pf., 123 N.; Glas hütte 44 Pf., 96 R.; Lauenstein 46 Pf., 215 R., sowie in den ländlichen Ortschaften Ammelsdorf 29 Pf., 277 R.; Bärenburg 2 Pf., 29 R.; Bärenklause mit Kautzsch und Rittergut Zscheckwitz 33 Pf., 180 R.; Bärenfels 11 Pf., 55 R.; Bärenstein 20 Pf., 271 R.; Berreuth mit Seifen 27 Pf., 158 N.; Berthelsdorf 32 Pf., 161 N., Beerwalde 55 Pf., 292 R.; Börlas 65 Pf., 321 N.; Börnersdorf 62 Pf., 448 R.; Börn chen bei Lauenstein 17 Pf., 223 N.; Börnichen bei Poffendorf 34 Pf., 131 R.; Breitenau mit Wald dörfchen 45 Pf., 422 R.; Burkersdorf 107 Pf., 866 N.; Kunnersdorf 92 Pf., 580 N.; Dittersbach 42 Pf., 406 N.; Dittersdorf mit Nückenhain und Neudörfel 75 Pf., 688 R.; Döbra 33 Pf., 257 R.; Dönschten 4 Pf., 31 R.; Elend 2 Pf., 73 R.; Falken- hein 20 Pf., 156 R.; Friedersdorf 50 Pf., 414 R.; Fürstenau mit Gottgetreu und Müglitz 22 Pf., 419 R.; Fürstenwalde mit Ruoolphsdorf 20 Pf., 471 R.; Georgenfeld 3 Pf., 52 R.; Gomsen 28 Pf., 145 R.; Großölsa 52 Pf., 357 R.; Hartmannsdorf 79 Pf.; 614 R.; Hausdorf 52 Pf., 235 R.; Hänichen 26 Pf., 81 R.; Hennersbach 18 Pf., 137 R.; Hennersdorf 50 Pf., 416 N.; Hermsdorf b. Frauenstein 70 Pf., 781 R.; Hermsdorf b. Kreischa 22 Pf., 170 R.; Hirschbach 33 Pf., 218 N.; Hirschsprung 6 Pf., 63 R.; Holzhau 25 Pf., 216 N.; Höckendorf, mit Barthmühle und Edle Krone 75 Pf., 458 R.; Johnsbach mit Bärenhecke 55 Pf., 489 R.; Kipsdorf 15 Pf., 79 R.; Kleinbobritzsch 37 Pf., 307 R.; Kleincarsdorf 12 Pf., 67 N.; Kreischa 81 Pf., 262 R., Liebenau mit Klein liebenau 79 Pf., 740 R.; Löwenhain 20 Pf., 291 R.; Luchau 74 Pf., 421 N.; Lungkwitz 32 Pf., 158 R.; Malter 12 Pf., 124 R.; Nassau 91 Pf., 939 R.; Naundorf 20 Pf., 120 R.; Niederfrauendorf 22 Pf.,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite