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Weißeritz-Zeitung : 04.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188602042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18860204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18860204
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1886
- Monat1886-02
- Tag1886-02-04
- Monat1886-02
- Jahr1886
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.02.1886
- Autor
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Wchmtz-MilW Amtsblatt für die Königliche Kmtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Kmisgerrchie und dre MdträtHe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Jnjeraie, welche bei der bedeutenden Auflage de- Blattes eine sehr wirk, same Verbreitung^finden, »erde» nnt 1v Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeile LOPfg. Die „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis Vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummer» 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redakteur: Carl Ahne in Dippoldiswalde. Nr. 13. Donnerstag, den 4. Februar 1886.52. Jahrgang. Lokales «nd Sachstsches. Dippoldiswalde. Am Donnerstag voriger Woche hielt unser Turnverein seine jährliche Hauptversamm lung ab, die recht zahlreich besucht war. Nachdem der Vorsitzende des Vereins dieselbe mit einem kurzen Rückblick auf das verflossene Jahr eröffnet hatte, kamen die Jahresberichte der verschiedenen Vereinsbeamten zum Vortrag. Naturgemäß fand derjenige des Turn- warts Herrn Eidner die größte Beachtung und sei ans diesem ausführlichen und interessanten Bericht Einiges erwähnt. Es wurden im vorigen Jahr 100 Turnstunden abgehalten, welche von 4640 Mann be sucht wurden, was einen Durchschnittsbesuch von 46,i« pro Abend ergiebt, gegen 41,s, im Vorjahre. Außer dem fanden noch 16 außerordentliche Turnstunden statt. Auch die Mitgliederzahl hat gegen das Vorjahr erfreulich zugenommen. Im Laufe des Jahres bot sich vier Mal Gelegenheit dar, öffentlich Zeugniß von der turnerischen Thätigkeit des Vereins abzulegen und wurde dabei überall Anerkennung zu Theil, im vollsten Maße aber bei dem Schauturnen zum 25 jährigen Stiftungsfest. Auf die Ausbildung der Vorturner wurde viel Gewicht gelegt und dementsprechend außer dem Besuche von 8 Gauvorturnerstunden allwöchentlich eine Vorturnerstunde abgehalten, welche insgesammt von 336 Vorturnern und Anmännern besucht waren. Auch hierin erweist sich ein Fortschritt gegen das Vor jahr. Der Verein ist in 7 Riegen eingetheilt und zwar in 1 Altersriege, 3 Jünglingsriegen, 2 Schüler riegen und 1 Männerriege, letztere ist nur im Winter halbjahr thätig und zählt z. Z. 23 Mann. An Turn festlichkeiten erwähnt der Bericht außer sechs nachge- komnienen Einladungen von Nachbarvereinen zu Stiftungsfesten, Fahnenweihen rc. besonders das 6. deutsche Turnfest in Dresden, an welchem sich der Verein mit 52 Mann betheiligte, sodann des Besuchs des Turnlehrer Thurm mit 22 Crefelder Turngenossen und zuletzt die Feier des 25 jährigen Bestehens des Vereins, welche sowohl in turnerischer wie in jeder anderen Beziehung allen Theilnehmern in freundlicher Erinnerung bleiben wird, und über welche wir s. Z. ausführlich berichteten. Die außergewöhnlich vielen Festlichkeiten im vorigen Jahre waren der Grund, daß fast an keinem Sonntag Gelegenheit geboten war, Turnfahrten im rechten Sinne des Wortes zu ver anstalten und wurden nur 2 Nachtturnfahrten unter nommen, die eine im Februar nach Altenberg, die zweite im November nach Kreischa. Am Schluffe seines Berichtes gab der Vortragende seiner Be friedigung beim Rückblick auf die turnerische Arbeit des verflossenen Jahres Ausdruck, denn der Verein sei auch in diesem Jahre an innerer Kraft erstarkt und habe auch Gelegenheit gehabt, nach außen hin zu zeigen, daß frisch und froh gearbeitet wörden und ein guter Geist im Verein herrsche. — Auch der Bericht des Kassenwarts erregte großes Interesse und zeigte einen günstigen Stand der Kaffe, was um so erfreu licher ist, als die Geldmittel des Vereins im ver gangenen Jahre außergewöhnlich stark in Anspruch genommen werden mußten. Ein gleich günstiges Resultat wies der Bericht über die Vereinsbücherei auf. Die Ergänzungswahl des Turnraths vollzog sich in glatter Weise, indem die ausscheidenden Herren: Bürgermeister Voigt, Stadtgutsbesitzer Müller und Kaufmann Dreßler mit großer Einmüthigkeit wieder gewählt wurden und diese Herren sich auch zur An nahme der Wahl bereit erklärten. Nach einigen weiteren geschäftlichen Besprechungen und Erledigung innerer Angelegenheiten schloß der Vorsitzende, nach dem er des von den städtischen Behörden dem Verein gegenüber gezeigten Wohlwollens dankend erwähnt, die Versammlung nach dreistündiger Dauer mit dem Wunsche, daß auch nach Schluß des laufenden Jahres gleich erfreuliche Resultate zu berichten seien und der Etzen der Turnerei in immer weiteren Kreisen er kannt werde. — Wir schließen uns diesem Wunsche aus vollem Herzen an, giebt es doch auch in unserer Stadt noch Viele, namentlich jüngere Leute, welche die Wohlthaten, die ein geregeltes Turnen auf Körper und Gemüth ausübt, nicht zu würdigen vermögen, einestheils aus Gleichgiltigkeit, anderntheils aus Träg heit. Und diesen rufen wir zu: Tretet ein in die Reihen der Turner, die Ihr bis jetzt der Turnsache gleichgiltig oder mit falschen Begriffen gegenüber standet, kommt auf den Turnplatz, übt und stählt Eure Kräfte in edlem Wetteifer mit Gleichgesinnten, bleibt jung mit der Jugend und der sichere Lohn, der Euch winkt, ist ein gesunder Körper und ein frisches, fröhliches Herz! — 3. Februar. Schon längst hat das hiesige Lehrerkollegium die löbliche Absicht gehabt, zum Besten des deutschen Schulvereins eine Abendunterhal tung zu veranstalten und dadurch möglichst Veran lassung zur Bildung einer Ortsgruppe desselben zu geben, wie sie bereits in 45 sächsischen Städten be stehen. Schon hat sich Herr Proseffoc Findeisen aus Dresden freundlichst bereit erklärt, bei dieser Gelegen heit einen Vortrag über die Lage unserer deutschen Stammesbrüder in Böhmen und Ungarn zu halten. Wenn die beabsichtigte Veranstaltung bis jetzt noch nicht hat ausgeführt werden können, so liegt das be sonders an dem Umstande, daß sich in der jetzigen Jahreszeit so schwer «in geeigneter Tag bestimmen läßt, da es an Unterhaltungen und Vereinsversamm lungen verschiedener Art bei uns bekanntermaßen nicht fehlt. Doch steht die betreffende Einladung baldigst zu erwarten und scheint es uns nur nothwendig, jetzt schon darauf aufmerksam zu machen und die Aufmerk samkeit darauf hinzulenken, damit es derselben seiner Zeit an einem zahlreichen Besuche nicht fehlt. — Wie wir neulich schon in dem Frequenzver zeichnisse der königl. Forstakademie zu Tharandt mit- theilten, sind auf derselben jetzt auch 2 Japanesen als Studenten inscribirt. Mancher unsrer Leser wird sich gefragt haben, ob die betreffenden jungen Männer auch befähigt sein möchten, an den deutschen Vor lesungen und Uebungen mit vollem Verständnisse theil- zunehmen, da ja bei uns die Vorbildung eines Real gymnasiums, bez. Gymnasiums von Denen, die auf der Forstakademie Aufnahme wünschen, verlangt wird. Wie wir von kompetenter Seite hören, sind die be treffenden japanesischen Studenten nicht nur sprachlich, sondern auch wissenschaftlich so gut vorbereitet, daß sie an den Vorlesungen und chemischen Arbeiten im Laboratorium ohne Schwierigkeit theilnehmen können. Und zwar haben sie ihre Vorbildung in Mddo, der Hauptstadt von Japan, in einer deutschen Schule erlangt, wo dieselbe vor einigen Jahren von der Ne gierung dort gegründet worden ist. Das ist wieder ein Triumph deutschen Geistes, dessen wir uns nur aufrichtig freuen können. Zugleich ist es aber auch ein Trost den Anfeindungen gegenüber, welchen das deutsche Element in Staaten begegnet, die den größten Theil ihrer Kultur oder wohl gar ihre ganze Kultur dem Einflüsse desselben verdanken. Die Eroberungen, die Deutschland auf geistigem, wissenschaftlichem, künst lerischem, überhaupt kulturellem Gebiete macht, sind die segensreichsten, und an Eroberungen anderer Art denken wir ja auch nicht. Schmiedeberg, 2. Februar. Se. Majestät der König jagten heute in Begleitung von Er. Hoheit Prinz von Altenburg und mehreren Kavalieren auf Schmiedebcrger Staatsforstrevier. Der Erfolg der Jagd war ein außergewöhnlich glänzender. Geschaffen wurden 18 Stück Hochwild, darunter 11 Hirsche. Se. Majestät der König selbst erlegten 4 geweihte Hirsche und zwei Stück Wild: worunter ein kapitaler Zwölfender. Glashütte. Der Sturm am Sonntag Abend, welcher aus 88VV kam, brachte gegen 11 Uhr noch ein heftiges, wenn auch nur kurzes Schneetreiben. Er Hal doch, trotz der geschützten Lage des Ortes, einigen Schaden angerichtet, indem er ganz in der Nähe einige Bäume niederlegte. — Wie man hört, hat Herr k. Landmann die Absicht, Gesundheitsverhältniffe halber, sein Amt als Geistlicher für immer niederzulegen und bereits die nöthigen Schritte dazu gethan. Lauenstein. Am Sonntag gab der Illusionist und Antispirilist S. Hamann im Gasthofe zum Löwen hier eine sehr interessante und vollständig gelungene Vorstellung; dieselbe war nicht, wie in unfern Nach barstädten, schwach, sondern sehr gut besucht; nur ist zu wünschen, daß, wenn wirklich einmal etwas Gutes auf diesem Gebiete geboten wird, auch die Landbe völkerung nicht durch Abwesenheit glänzen möchte. — Nächsten Dienstag findet eine zweite Vorstellung im obenerwähnten Lokale statt. — Das am vergangenen Freitag unter Leitung des Stabstrompeter Philipp aus Pirna in Liebenau abgehaltene Concert war in jeder Beziehung be friedigend und hatten sich gegen 300 Besucher einge funden. Börnichen bei Poffendorf. An Stelle des zeit- herigen, zum Kirchschullehrer in Sadisdorf beförderten Herrn Lehrers Stein, ist der bisherige Hilfslehrer in Niederhermsdorf, Herr Franz Oskar Krepp er, als ständiger Lehrer für hiesige Schule gewählt worden und hat diese Wahl auch Seiten des kgl. Ministeriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts Bestätigung gefunden. Reichenau. Am Morgen des 29. vor. Mts. ist der beim Erbgerichtsbesitzer Fischer bedienstete Knecht Hermann Preiß — 20 Jahre alt und aus Dorf Seyde gebürtig — mit der linken Hand in die Dresch maschine gekommen und ist der linke Daumen gänzlich abgerissen, sowie der Zeigefinger derart beschädigt worden, daß die Abnahme des letzteren höchstwahr scheinlich ebenfalls wird erfolgen müssen. Der pp. Preiß, welcher als zuverlässiger und durchaus nüchterner Mann gilt, ist, nachdem derselbe von Herrn vr. woä. Schulze aus Frauensteiu verbunden worden, im Kranken haus zu Freiberg untergebracht worden. Kreischa. Nächsten Sonntag, den 7. Febr., wird Herr Rittmeister v. Clauson-Kaas durch Vermittelung des landwirthschastlichen Vereins im oberen Gasthofe Hierselbst einen öffentlichen Vortrag über Stroh flechtere i halten. Da dieser Industriezweig jetzt hart darniederliegt, so ist es gewiß an der Zeit, wenn ein Streben nach vorwärts bemerkbar wird. Warum sollten unsre Frauen- und Kinderhände nicht geschickt genug sein, daß die Einführung ausländischer Geflechte mit Erfolg bekämpft werden könnte? Herr v. Clauson- Kaas ist ganz der Mann dazu, auch hierin den armen Bewohnern der hiesigen Gegend bessere Aussichten auf die Zukunft zu eröffnen. Darum versäume Niemand die Gelegenheit, Besseres zu hören, zu sehest und zu lernen. Der Eintritt ist für Jedermann frei. Dresden. Die 2. Kammer ertheilte am 1. Febr. zu dem Ankäufe der Freiberger Gruben „Himmelfahrt" und „Himmelsfürst" ihre Zustimmung und bewilligte die zu Meliorationen bei diesen Gruben geforderten Mittel. — Unter heftiger Debatte, namentlich der Sozial demokraten, nahm die 2. Kammer am 2. Februar den Gesetzentwurf, betreffend die Besugniß der Polizeibe hörden zum Erlasse von Aufenthaltsverboten bestrafter Personen, an. — Die Generaldirektion der Staatsbahnen schreibt die Erd- und Felsenarbeiten zum Eisenbahnbau Schön berg-Schleiz mit 140,318 Kubikmetern aus. — Der Kreisausschuß der königl. Kreishaupt mannschaft Dresden hält am 5. Februar, Vormittags 11 Uhr, eine Sitzung ab.
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