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Weißeritz-Zeitung : 08.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188606083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18860608
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18860608
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-08
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 08.06.1886
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7 Inserats ««lch« v«i d«S bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk- same Verbreitunei finden, »erden mit 10 Pfg. di« Spalten-eile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pf«. „Wekheritz^Zritung" M erscheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners- MM M I tag und Sonnabend. — M M Preis »ierteljährlich 1 M. W W die Agenten nehmen Be- , , , Amtsblatt für di- KömaliLe Amishauptmamschaft Dippoldiswalde, sowie für di- Königlich-» Umisg-richt- Md di- StadtrM zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehnc in Dippoldiswalde. Nr 65. Dienstag, dm 8. Juni 1886.52. Jahrgang. (Fokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 7. Juni. Gestern hielt der dem sächsischen Gemeindebeamtenverein angehörige Be zirksverein Dresden hier unter dem Vorsitze des Herrn Stadthauptkassirers Hübschmann-Dresden eine Ver sammlung, bez. Berathung ab. Hierauf vereinigten sich die Herren im Rathskeller zu einem gemeinschaft lichen Mittagsessen, besuchten unter Führung der Herrn Stadtverordnetenvorsteher Wendler und Stadt- kassirer Könitzer die Sandsteinbrüche und traten zum Theil von Malter aus die Rückfahrt an. Einige der Herren fuhren erst mit dem Abendzuge nach Dresden. — Am Sonnabend Nachts gegen 12 Uhr bemerkte man auf der Reichstädter Straße hinter der Raths mühle eine aus 21 Personen bestehende Zigeuner bande, die sich daselbst in ihren 4 Wagen häuslich eingerichtet hatte und ihre 10 Pferde auf der Straße und in den Feldern frei Herumlaufen ließ. Kaum bemerkt, wurden sie aber von der hiesigen Polizei mannschaft über das Weichbild der Stadt ziemlich bis Oberhäslich geleitet, von wo sie sich nach Oberfrauen dorf zu gewendet haben sollen. — Wenn man den in jetziger Jahreszeit erfreu licherweise nicht seltenen Sonntagsbesuchern unserer Stadt unter anderen Naturschönheiten der nächsten Umgebung die Birkenleithe zeigen will, so stört entschieden die dort immer noch angebrachte Warnung, während des Schießens das Begehen der Promenade zu unterlassen. Wenn man ängstlichen Personen auch versichern mag, daß nach den jetzt bestehenden Schutz vorrichtungen eine Gefahr sehr unwahrscheinlich sei, so ist es doch mindestens sehr unbehaglich, eine Pro menade zu begehen, bei der eine derartige Warnung für nöthig gehalten wird. Nun wollen wir zwar nicht die sofortige Entfernung der betreffenden Warnungs tafel beantragen, aber den Wunsch möchten wir aus sprechen, daß das Schützendirektorium Versuche an stellen möchte, ob bei dem jetzigen Schießen durch die Scharten es überhaupt möglich ist, daß eine Kugel nach dem oberen Promenadenwege abweichen kann. Sollte sich dabei die volle Gefahrlosigkeit des oberen Weges Herausstellen, dann wäre allerdings die Ent fernung der betreffenden Tafel an der Zeit. Wäh rend des Vogelschießens, wo hoch angeschlagen wird, möchte vielleicht eher eine Kugel sich nach der Birken- leithe verirren können. — Heute Dienstag, den 8. Juni, an welchem Abende der Theaterextrazug von Hainsberg bis Schmiedeberg abgelassen wird, soll im Dresdner Altstädter Hof theater „Norma", mit Frau Moran-Olden aus Leip zig in der Titelrolle gegeben werden. — Die Ziehungsliste der Ulmer Münsterbau- lotterie liegt in unsrer Expedition zur Einsichtnahme aus. — Schonung der Pilze. Es naht nunmehr die Zeit, in der frische Pilze als Nahrungsmittel die Speisekarten wieder bereichern werden, und ist daher ein ernstes Mahnwort an die Pilzsammler wohl am Platze. Durch die meist unverständige Art des Sam melns ist nämlich zu befürchten, daß das vorzügliche Volksnahrungsmittel immer seltener wird, so daß schließlich ganz auf dasselbe verzichtet werden muß. Nicht nur, daß man die Pilze mit Stumpf und Stiel aus dem Boden reißt, und somit den Nachwuchs un möglich macht, man vergißt auch, wenn man den Pilz stiel außerhalb des Bodens abreißt, das im Boden ge bliebene Stück mit einer Hand voll Erde zu bedecken; geschieht dies nicht, dann vernichten die Maden der Pilzpflanze den Rest des Stiels. Darum schützet die Pilze! Reißt sie nicht ab oder aus, sondern schneidet sie ab! Werfet eine Hand voll Erde über den stehen gebliebenen Stumpf! Erntet nur ausgewachsene Pilze und schonet die junge Brut! Helfet dem Wachsthum der Pilze, indem ihr zweckmäßiger Weise geeignete Schwämme mit ihren Sporen aussetzet und begrabet! Schützet die kostbare Naturgabe im Interesse der är meren Bevölkerung! Frauenstein, 4. Juni. Das gestrige Ge witter, welches über unsre Gegend gefahrdrohend hereinzubrechen drohte, ging sehr gnädig vorüber und brachte wohlthuenden Regen. Derselbe war zwar mit einigen Schloßen gemischt, welche jedoch glücklicher Weise keinen Schaden angerichtet haben, weil während des Gewitters völlige Windstille herrschte. In der Richtung Sora-Nieder-Colmnitz wurde von hier aus ein Feuer beobachtet. In Folge der überaus günstigen Witterung stehen die Saaten prächtig und verheißen eine gute Ernte. Das Korn hat bereits hier und da kräftige Aehren getrieben und ist tüchtig in die Länge gewachsen; ebenfalls der Hafer und Weizen. Auch die Futterpflanzen, sowie alle Gartengemüse stehen in Folge der letzten Regen noch kräftig da. Gott beschütze auch in Zukunft unsre Gärten und Fluren! — Im Monat Mai d. I. wurden in die hiesige Sparkasse 32,795 M. 53 Pf. in 1.57 Kaffenposten eingelegt, wogegen 23,503 M. 26 Pf. in 139 Posten zur Rückzahlung gelangten. Die Gesammt-Einnahme beziffert sich in 243 Posten auf 41,896 M. 21 Pf., die Gesammtausgabe in 175 Posten auf 31,122 M. 28 Pf. — Bei der hiesigen Naturalverpflegstation wurde im Mai d. I. 71 Manu Nacht- und 33 Mann Taaesoerpflegung gewährt, 31 Mann erhielten Früh stück, resp. Vesper. In Summa wurden 135 Mann verpflegt. Hierfür betrug die Ausgabe für die Nacht verpflegung 17 M. 75 Pf., für die Tagesverpflegung 6 M. 60 Pf., für das Frühstück, resp. Vesper 3 M. 10 Pf., in Summa 27 M. 45 Pf. Rabenau. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Mai dieses Jahres 238 Einzahlungen im Betrage von 10,852 M. 74 Pf. gemacht, dagegen erfolgten 51 Rückzahlungen im Betrage von 2947 M. 36 Pf. Sparmarken, k 10 Pf., wurden 550 Stück verkauft. Dresden. Wie jetzt bestimmt worden ist, werden der König und die Königin noch diese Woche von Sibyllenort nach Dresden zurückkehren und Sonn abend, den 12., oder Sonntag, den 13. Juni, das Lustschloß Pillnitz beziehen. — Prinz Friedrich August ist wohlbehalten in Wien angekommen und hat ihm zu Ehren am 3. Juni im Schlöffe zu Schönbrunn ein Galadiner stattge funden, an welchem außer dem Kaiser, der kronprinz- lichen Familie und allen in Wien noch anwesenden Mitgliedern des Kaiserhauses auch der sächsische Ge sandte theilnahm. — Bei dem am 3. Juni über Dresden ziehenden Gewitter hat es, soviel bekannt geworden, 13 Mal eingeschlagen, ohne glücklicherweise nennenswerthen Schaden anzurichten. — Der Schluß der Synode wird am Donners tag, spätestens am Freitag erwartet. — Wie sich bei der letzten Volkszählung wiederum ergeben hat, herrscht noch vielfach Unklarheit über die Staatsangehörigkeits - Verhältnisse. Manche - meinen, daß sie durch die Geburt oder längeren Aufenthalt in einem Staate daselbst die Staatsange hörigkeit erworben haben. Nach dem Reichsgesetze vom 1. Juni 1870 wird aber die Staatsangehörigkeit nur begründet u) durch Abstammung, d) durch Legi timation, e) durch Verheirathung, ck) für einen Deut schen durch Aufnahme und o) für einen Ausländer durch Naturalisation. Durch die Geburt, auch wenn diese im Auslande erfolgt, erwerben eheliche Kinder die Staatsangehörigkeit des Vaters, uneheliche Kinder die Staatsangehörigkeit der Mutter, durch Legitimation (Verheirathung ihrer Eltern) erwerben uneheliche Kinder die Staatsangehörigkeit des Vaters; die Ver heirathung mit einem Deutschen begründet für die Ehefrau die Staatsangehörigkeit des Mannes, die Aufnahme, sowie die Naturalisation erfolgt durch eine von der höheren Verwaltungsbehörde (Kreishaupt schaft) ausgefertigte Urkunde. - Das Statistische Bureau des kgl. Ministeriums des Innern hat sich veranlaßt gesehen, eine große Anzahl von Volks zählungslisten, in welchen vermuthlich die Staatsan gehörigkeit einzelner Personen falsch angegeben ist, den Ortsbehörden zur nochmaligen Prüfung zurückzugeben. — Den Privatwaldbesitzern und waldbesitzenden Gemeinden hat die sächsische Staatsforstverwal tung auch im verflossenen Jahr auf Verlangen eine Unterstützung bei Ausführung der Forstkulturen durch Unterweisung und spezielle Anleitung seitens der Staats forstbeamten, sowie durch Abgabe guten Pflanzmaterials zum Selbstkostenpreis zutheil werden lassen. Die Zahl der Fälle, in welchen Staatsforstbeamte bei Forst kulturen zugezogen wurden, belief sich im Jahre 1885 auf 48 (im Vorjahr auf 65), die Größe der kulti- virten Fläche aber betrug etwa 77 du (1884 etwa 68 du). Außerdem wurde noch in einer größeren Anzahl von Gemeinde-, Kirchen- und Privatwaldungen die Verwaltung überhaupt und somit auch der Kultur betrieb durch Staatsforstbeamte besorgt oder doch ge leitet, bez. beaufsichtigt. Die Zahl der im Jahre 1885 aus den fiskalischen Saat- und Pflanzgärten an Private verkauften Pflanzen stellt sich auf 31,162 Hundert, nämlich: 943 Hundert Laubholzpflanzen und 30,219 Hundert Nadelholzpflanzen, und der dafür vereinnahmte Erlös auf 11,141 M. Im Jahre 1885 sind neben den zur Haupt- und bez. Zwischenrevision vorliegenden Staatswaldungen etwa 18,000 du, bez. 22,000 ka noch 4098 da Privatforsten, nämlich: 3819 Ku Majorats-, bez. Rittergutsforsten, 114 Ku Stadtforsten und 165 Ku geistliche Waldungen mit einem Aufwand von etwa 20,880 Mark bearbeitet worden. Gottleuba. Die hiesige Bürgermeisterstelle, deren bisheriger Inhaber bekanntlich geisteskrank wurde, gelangte jetzt zur Ausschreibung. Dieselbe ist mit einem Gehalte von 1200 Mark und freier Wohnung dotirt. Freiberg. Bei der Weihe der neuen Königs- fahne der hiesigen Schützengilde am 30. Mai sind derselben überhaupt 56 Nägel gewidmet worden. — Auch bei „Himmelsfürst Fundgrube" hat jetzt die Hauptvertheilung des vom Fiskus gezahlten Kauf preises (— 650,000 M.) und des Reservefonds statt gefunden, wobei auf jeden der 128 Kuxe 12,000 M. entfallen sind. Eine Nestvertheilung von ca. 600 M. pro Kux steht noch im ersten Quartal des nächsten Jahres zu erwarten. — Im vergangenen Jahre sind im gesammten Bergrevier Freiberg nur 0,0255 Kilogramm Gold gewonnen worden, und zwar nur von den Gruben „Friedrich August zu Reichenau" und „Zenith Fund grube." Frankenberg. Die Zigeuner scheinen sich in Mittelsachsen ein Stelldichein gegeben zu haben, denn fast alle Lokalblätter berichten vom Auftauchen der ruhelosen Gesellschaft. Das „Fr. Tagebl." erhält zu diesem Kapitel einen Bericht aus Oberlichtenau, dessen Bewohner sich das Kleinolbersdorfer Vorgehen zu nutze gemacht hatten. Derselbe lautet: „Am Himmelfahrtsfeste Nachmittags erschien ein Trupp Zigeuner im hiesigen Ort. Während es sich die Männer wohl gehen ließen, durchströmten die Weiber bettelnd, stehlend und schwindelnd den Ott. Gegen Abend erschienen noch 11 Wagen mit Zigeunern be laden, über Garnsdorf kommend, und machten An- talten, sich heimisch sinzurichten. Da wurde vom Ge meindevorstande geplant, die Ortsbewohner am Spritzen haus zu versammeln, das Wasser in dem Dorfbach aufzustauen, die Spritzen auffahren zu lassen und unter Bedeckung einer Anzahl mit Knütteln Bewaffneter vor zugehen. Eine Abtheilung des fremden Gesindels,
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