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Weißeritz-Zeitung : 17.06.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188606170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18860617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18860617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1886
- Monat1886-06
- Tag1886-06-17
- Monat1886-06
- Jahr1886
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 17.06.1886
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3A5 Billet-Prcise ab Station Schmiedeberg Vermischtes Stadt- und Schalbibliothek in Frauenstein. Geöffnet jeden Sonn- und Festtag nach dem Frühgottesdienst. früh wieder anzufahren. Das Ausbringen an Gold betrug im vorigen Jahre 35 Pfund, außerdem wurde Silber, Kupfer und Blei gewonnen. Die Erze werden gepocht und gewaschen, dann in leere Petroleumfäfser verpackt und an die Muldaer Hütten in Freiberg ver kauft. Von Hofgastein gelangt man in etwa I'/» Stunde nach dem Wildlande Gastein, in einem ziem lich engen Felsenthale gelegen, durch welches sich die Ache in einem ca. 470 Fuß hohen mächtigen Wasser falle stürzt. An der östlichen Seite des Gebirgs be finden sich die warmen Quellen, welchen das Wasser in einer Temperatur von 34—38«It. entströmt. Die meist tiefer gelegenen Hotels und Miethhäuser sind fast ausnahmslos mit Badeeinrichtung, gewöhnlich cementirten Bädern, versehen, welchen das Thermal wasser im natürlichen Falle zugeführt und vorher in Bassins bis auf Badewärme abgekühlt wird. Um einigen oberhalb der Quellen gelegenen Hotels und Miethhäusern das warme Wasser zuzuführen, ist neuer dings eine durch Wasserkraft getriebene Maschine auf gestellt worden. Außer einer Lesehalle nut zahlreichen Zeitungen, worunter sich auch die „Leip. Ztg." und das „Dresdn. Journal" befindet und einer einfachen Bademusik, welche Mittags und Abends eine Stunde spielt, giebt es hier absolut keine Vergnügungen und Unterhaltungen. Es liegt dies vielleicht daran, daß das Publikum der Badegäste meist aus alten Leuten besteht, welche Ruhe und Kräftigung ihrer Gesundheit, nicht aber rauschende Vergnügungen suchen. Im Uebrigen ist Gastein in diesem Sommer sehr zahlreich besucht, die Liste erreicht ziemlich 600 Personen. Zimmer sind gegenwärtig fast nicht mehr zu erhalten. Wie in andern Bädern, so erhöhen sich auch hier in der Zeit vom 15. Juni bis 15. August die Preise bedeutend. Im Allgemeinen muß man sich daran ge wöhnen, daß alle Dinge, welche in der Heimath 1 Mk. kosten, hier mit 1 Gulden bezahlt werden müßen. Im Verkehr sieht man nur Papiergulden und Silber- und Kupfer-Kreuzer. Silbergulden werden nicht gern ge nommen, weil sie nicht so partutiv sind, als Papier geld. Der Dialekt der hiesigen Bevölkerung ist schwer verständlich, jeder Badegast wird selbstredend als gnä (gnädiger) Herr bez. Frau angeredet. Versagen kann ich mir hierbei nicht, der hier üblichen Sitte des Zu trinkens zu erwähnen. Der einheimische Gast kommt ins Wirthshaus und bestellt ein Glas Bier. Sobald es die Kellnerin bringt, ruft er ihr zu: „zur Gesund heit!" Diese trinkt darauf einen Schluck und setzt das Glas mit den Worten: „Sollst leben" vor den Gast, welcher nun seinerseits auch trinkt. Eine weitere eigenthümliche Sitte ist die, daß sich die Schulkinder vor Beginn der Schule in der Kirche versanimeln und eine Meße anhören, nach deren Beendigung aber in gröberen Trupps nach der Schule sich begeben. Be kannt ist, daß unser Kaiser in Gastein eine kleine protestantische Kirche hat bauen lassen, und im Grund buche als Besitzer derselben eintragen ist. Auf Ab ordnung des Kultusministeriums in Berlin halten während der Sommermonate abwechselnd drei evange lische Geistliche Sonntags Vormittags und Donners tags Abends Gottesdienst mit Predigt und Abend mahlsfeier. —r. Frankreich. Die Deputirtenkammer nahm am 12. Juni mit 315 gegen 232 Stimmen den von der Re gierung gebilligten Entwurf des Deputaten Brouffe an, welcher nur die Ausweisung der direkten Prä tendenten und deren ältester Söhne vorschreibt. Häuptling diesen brillanten Engagementsvorschlag bislang un erwidert ließ, richtete der hartnäckige Direktor an Most einen zweiten Brief, worin er ihm ankündigte, daß er ihn im Fall der Ablehnung seines Anerbietens in Wachs gießen lassen werde und ihn dann dennoch an der Seite des Piraten Hicks, des Mörders Nemo und anderer krimineller Celebritäten aus stellen werde. Dagegen kann nun Most nichts machen, weil die Gesetze des Landes eine solche Schaustellung nicht verbieten. Aus Gastein. Es wird einen Theil der Leser d. Bl. vielleicht interessiren, etwas von Gastein, dem Lieblingsbade unsres Kaisers zu erfahren. Gastein, auch die Gastein genannt, im süddeutschen Dialekt „Gaschtein" ausgesprochen, ist ein von der Ache durch- strömtes Hochgebirgsthal. Von der Station Lend an der Giselabahn aus gelangt man auf steil ansteigen der Staße durch den Klammpaß in das Gasteiner Thal und erreicht zunächst Dorf Gastein, ein unbe deutendes Alpendorf. 2 Stunden weiter kommt man nach dem Marktflecken Hofgastein, Mitte des 16. Jahrhunderts neben Salzburg, der reichste Ort des Salzburger Landes, der Wohnsitz reicher Bergherrn, welche in der Umgegend Gold- und Silberbergbau trieben. Wie Bädecker berichtet, wurde der Bergbau damals vielfach durch fremde Knappen, namentlich sächsische, betrieben. Unter 300 Knappen fanden sich im Jahre 1611 nur 30 Katholiken, und unter den 22,151 durch den Fürstbischof Leopold in Salz burg im Jahre 1729 vertriebenen und ausgewanderten Protestanten sollen sich 1000 aus der Gastein be funden haben. Seitdem ist der Bergbau in Verfall gerathen; nur im Raueiser Goldbergwerk und im Rad- hauSberg wird noch Bergbau betrieben. Von dem ehemaligen Reichthum geben noch einzelne Häuser in Hofgastein mit ihrer Ornamentik, des 16. Jahrhunderts, sowie die zum Theil in Marmor ausgeführten Grab denkmäler von Martin Strasser (f 1560), Wolf Strasser (f 1563) und Christoph Weitmoser (j- 1558) Kunde. Auf der Grube im Radhausberge, mit einem 1200 Klaftern tiefen Schachte, sind gegenwärtig 60 Bergleute beschäftigt, welche in dem benachbarten Dorfe Böckstein wohnen. Um den zweistündigen steilen Marsch nach der Grube zu ersparen, bleiben die Bergleute die Woche über oben auf dem Berge und kehren Freitags Nachmittags zu ihren Familien zurück, um Montags Spar- und Vorschuß-Verein Hermsdorf. ErpcdiiionSzcil: Täglich von früh 8 bis Nachm. 6 Uhr, Sonntags von Vorm. I I bi- Nachm. 1 Uhr. — Die streikenden Arbeiter von Decazeville haben einstimmig beschlossen, die Arbeit sofort wieder auf zunehmen. England. Zwischen Katholiken und Protestanten ist es infolge der Ablehnung der Homerulebill schon seit fast einer Woche täglich zu blutigen Zusammen stößen gekommen, denen das Militär stets mit den Waffen in der Hand entgegentrelen mußte. Griechenland. Die griechische Deputirtenkammer genehmigte in erster Lesung den Gesetzentwurf, durch den die Zahl der Deputieren auf 120 herabgesetzt wird. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 15. Juni. Der Austiieb war, wie in der Regel auf den »ach hohen Festtagen fallenden Märkten ein etwas schwacher und beziffert« sich mit 320 Rindern, 554 Land- und 65 Ungarsebweinen oder in Summa 619 Schweinen, 589 Hammeln und 193 Kälbern. Bei mittelmäßige» Besuche seilen hiesiger wie auswärtiger Flei scher gestaltete sich dar VerkausSgeschäft in Rindern ziemlich flott, in Hammeln und Kälbern gut, in Schweinen recht leidlich. und wurde der Johann Most in der Schaubude. Johann Most in New-Jork ist kürzlich ein Vorschlag gemacht worden, der ihn nicht wenig überrascht haben wird. Ein spekulativer Di rektor eines Museums auf Coney-Island, dem berühmten Seebad Eldorado, in der Nähe von New-Jork, hat ihm allen Ernstes das Anerbieten gemacht, ihn während der Dauer der Saison in der Mitte seines Etablissements — in einem eisernen Käsig öffentlich auszustellen und ihm dafür 300 Dollars, das ist 1200 M., pro Woche während der ganzen Dauer des Engagements zugesichert. Dieser famose Impresario versichert seinen theueren Pensionär nebenbei noch, daß er während der Schaustellung nicht zu sehr vom Publikum belästigt und aus gezeichnet verpflegt werden soll. Daneben empfiehlt er ihm, für den Fall der Annahme seines glänzenden Engagements, Haine und Bart nicht mehr abzuschneiden, damit er ein recht wildes, revolutionäres Aussehen bekomme. Da der Anarchiften- Rinder zogen im Preise um etwa 6 Pro,. Zentner Schlachtgewicht von Primaqualität mit 54 bis 57 M. und in einzelnen ausgesucht feinen Stücken mit 58 M. bezahlt, indeß Mittelwaarc einschließlich gut gemästeter Kühe 45 bis 48 M. galt, geringe Sorte jedoch abermals mit 25 M. abgegeben wurde. Beste Bullen erzielten 54, mittlere 5l und geringe 48 M. pro Zentner Schlachtgewicht. Das Paar englischer Lämmer zu 50Kilo Fleisch kostete 54 bis 57 M., jenes der Landhammcl in demselben Gewichte aber 48 bis 5 t M. und das Paar Ansschußschöpse 39 M. Für den Zentner Schlachtgewicht von Landschweinen englischer Kreuzung bewilligte man 48 bis 51 M. und von Land schweinen zweiter Sorte 45 bis 48 M., indeß für den Zentner lebendes Gewicht von nngarischen Bakoniern bei durchschnittlich 40 Pfund Tara 47 und 48 M. und von 97 Mecklenburgern bei 16 bis 20 Pfund Tara gleichfalls 47 bis 48 M. angelegt wurden. Kälber waren heule wesentlich angenehmer und wurde das Kilo Fleisch je nach Qualität der Stücke mit 80 bis 120 Pf. bezahlt. Im Laufe der vorigen Woche sind in den Schlachthäusern des Etablissements 292 Rinder, 402 Hammel, 1050 Schweine und 1224 Kälber oder in Summa 2968 Stücke geschlachtet worden. Nachrichten vom Standesamt Dippoldiswalde. Monat Mai. Aufgeboten: Photograph F. B. Buchmann hier mit E. L. Quensell in Luchau. — Handarbeiter C. H. E. Rülke in Possendorf mit A. E. Franz in Berreuth. — Handarb. F. A. Köhler hier mit A. W. Beier in Elend. — Oekonom E. W. Beer mit A. P. verw. Lotze geb. Kaiser, Beide in Reinberg. — Gärtner R. E. Simon in Leubnitz b. Dr. mit A. P. Knackfuß in Reinberg. — Dienstknecht M. I. Th. Hänichen in Luchau mit I. M. Hofmann in Ulberndorf. Geboren: Amtshauptmannschaftlicher Expedient E. W. Semig hier IS. — Zeugarbeiter E. W. Hornuff hier I L. — Schneider A. O. Gretzschel hier IT. — Wirthschafts- besitzer E. M. Fuchs in Reinberg IT. — Steuerauffeher I. CH. Besserer hier IT. — Schuhmacher A. F. Köhler hier IS. — Kaufmann C. Kunert hier IS. — Wirth- schastsbesitzer u. Gemeindevorstand L. H. Reichert in Rein berg IS. — Strohhutnäherin S. M. Lohse hier I T, (unehelich). — Gutsbesitzer E. M. Merbt in Reinholdshain IS. — Fuhrwerksbesitzer C. F. Rülke hier IT. — Han delsmann H. R. Rothe hier IS. — Strohhutpresser C. A. Teichert hier I S. Gestorben: Rentiere CH. A. verw. Schwarz geb. Greiff hier, 80 I. — Zeugarbeiter I. H. W. Schneider hier, 57 I. — Tapezierer u. Stellmacher C. A. Reyher aus Dornburg hei Jena, 55 I. (-j- im Stadtkrankenhause). — M. M. Klotz hier, 10 M. (unehelich). — Markthelfer C. E. Köhler, in Dresden wohnh., 44 I. — C. B. H. Lotze hier, Kürsch ners S., 7 M. 20 T. — Rentier u. Gemeindevorstand C. F. W. Bormann in Oberhäslich, 57 I. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von vormittags 11 — 12 Uhr und Nachmittags von 3—'/,5 Uhr. Sparkasse zu Höckendorf. Nächster Erpedittons-Tag: Sonntag, den 20. Juni, Nach mittags 3—6 Uhr. gestört erklärten, und lhn nach dem Schlosse Berg am Starnberger See überführten, wo er besser überwacht werden könne und mehr Ruhe habe, behauptete der frühere Leibarzt des Königs, vr. v. Schleiß, noch am 12. Juni öffentlich, der König sei nicht geisteskrank. Sei dem wie ihm wolle, am 13. Juni, Abends 6»/« Uhr, stürzte sich der König Ludwig bei einem Spazier gangs im Parke des Schlosses Berg in den Starn berger See und fand darin seinen Tod. Der könig liche Leibarzt vr. Gudden ertrank gleichfalls beim Rettungsversuch. Der Bruder des Königs, Prinz Otto, ist als König von Bayern proklamirt worden, da aber derselbe seit vielen Jahren ebenfalls geistig gestört ist, übernimmt Prinz Luitpold wiederum die Regentschaft über das Königreich Bayern. Diese Trauerbotschaft von dem jähen Ende des hochbegabten, edlen, natjonalgesinnten Herrschers unseres bayrischen Bruderstammes wird in allen deutschen Landen mit dem Gefühle tiefster Wehmuth und aufrichtigster Theil- nahme vernommen werden. Ludwig II., Otto Fried rich Wilhelm, König von Bayern, ward geboren zu Nymphenburg am 25. August 1845 als Sohn des Königs Maximilian )I. von Bayern. Nach dem am 10. März 1864 erfolgten Hinscheiden seines könig lichen Vaters bestieg er den Thron des Königreichs Bayern. Unvergeßlich wird die Bnndestreue bleiben, mit welcher König Ludwig zu der Zeit, da Frankreich zum Kriege gegen Deutschland rüstete, an den ge schlossenen Verträgen festhielt, unvergeßlich, wie er in jenen Tagen nationaler Begeisterung, da Deutsch lands siegreiches Schwert den Feind bezwang, die Initiative ergriff zur Errichtung eines deutschen Kaiser reichs uud unter Zustimmung sämmtlicher deutscher Regierungen dem Könige von Preußen die deutsche Kaiserkrone antrug. Auch in den folgenden Jahren ist König Ludwig dieser echt nationalen Politik treu geblieben und, wenn er selbst auch wenig an die Oberfläche des öffentlichen Lebens trat, so war doch der wohlthätige Einfluß, welchen er auf die Negierung seines Landes ausübte, Jedermann erkennbar. Daß er sich die volle Liebe seiner Unterthanen erworben, hat sich während seines ganzen Lebens, besonders aber in den letzten Tagen desselben auf das unverkennbarste gezeigt, und mit dem treuen Bayernvolke theilt ganz Deutschland die Verehrung für den edlen Herrscher. — Am 14. Juni Abends 8>/e Uhr fand im Vor hofe des Schlosses Berg die Aussegnung der Königs leiche statt, welche darauf in einem Jnterimssarge auf einem vierspännigen Leichenwagen nach München über führt wurde. Von der Vorstadt Sendling aus wurde der Zug von dem ersten schweren Reiter-Regiment eskortirt. Nachts I Uhr 20 Minuten langte der Leichenzug hier an. Die in Feldafing weilende Kaiserin von Oesterreich hatte einen prachtvollen Kranz nach Schloß Berg gesandt. Oesterreich. Jedenfalls von Venedig eingeschleppt, hat die Cholera nunmehr auch in Triest festen Fuß gefaßt; es sind aber alle Vorbereitungen gegen das Weitergreifen der Epidemie getroffen. . 'M. . M., . Tourbillet TageSdillet Mili- tär- biUet m Pf. Hundebillet j in Pf. Gepäck- Überfracht für je 10 «.! 2. Kl. 3. Kl. 2. Kl. ! 3. Hainsberg . 140 90 180 120 30 50 15 Coßmannsdf. 140 90 180 120 30 50 15 Rabenau. . 110 70 140 100 20 40 15 Spechtritz. . HO 70 140 90 20 40 15 Seifersdorf. 90 60 110 80 20 30 15 Malter. . . 80 50 100 70 10 30 15 Dippoldisw. 50 30 60 40 10 20 7 Ulberndorf. 30 20 40 30 10 10 7 Obercarsdorf 30 20 40 30 10 10 7 Naundorf. . 30 20 40 30 10 10 7 Buschmühle. 30 20 40 30 10 10 7 Kipsdorf. . 30 20 40 30 10 10 7 Dresden-A.. 210 140 270 180 40 60 21
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