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Weißeritz-Zeitung : 24.07.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-07-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188607240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18860724
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18860724
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1886
- Monat1886-07
- Tag1886-07-24
- Monat1886-07
- Jahr1886
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.07.1886
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Mchmtz-AitW Amtsvlatt Verantwortlicher Redacteur: Carl Ichne in Dippoldiswalde. Sonnabend, den 24. Juli 1886. 52. Jahrgang Nr. 84 8 33 bl 2l 1 S 4 3b Ö. b42 M. 49 P. Summa. — Von der Magazin-Rendantur in Oschatz werden für das vom 28. August bis mit 8. September in hiesiger Stadt zu errichtende Kantonnements-Magazin sowohl die nothwendigen Fuhren zu den verschiedenen Bivouakplätzen, als auch die nöthigen Lebensmittel zur Lieferung ausgeschrieben. Die Lieferungsbedingungen sind in der hiesigen Nathsexpedition einzusehen. — Das Gewitter in vergangener Nacht hielt durch seine hellleuchtenden fast ununterbrochen zuckenden Blitze und durch grellen Donner mehrere Stunden die Bewohner munter. In der Nähe scheint, soweit wir davon unterrichtet sind, dasselbe keinen nennens- werthen Schaden angerichtet zu haben, wohl aber konnten wir nach Südosten zu kurze Zeit einen Feuer schein bemerken. — Betreffs des am Morgen des 20. Juli beim Hausbesitzer und Maurer Anton Wokurka in Zinn wald stattgesundenen Brandes geht uns die weitere Mittheilung zu, daß das Feuer auf dem Heuboden entstanden sein soll. Das gedachte Haus ist beim Ausbruch des Brandes von der verehel. Handarbeiter Beyer mit ihren drei unerzogenen Kindern und dem Tagearbeiter Gottlieb Busch bewohnt worden, welche sich bereits in tiefem Schlafe befunden haben. Busch ist erwacht, als durch die Decke bereits brennende Funken gefallen sind und ist derselbe noch rechtzeitig dem Erstickungstods entgangen. Das sämmtliche Mo biliar der Insassen des Hauses ist bis auf einen sehr unbedeutenden Theil mit vernichtet worden und ist Eßlingen, welcher wegen seiner Berufung an das Reichsgericht sein Mandat ebenfalls niedergelegt hat. Von beiden Abgeordneten ist eine Wiederwahl ab ge lehnt worden und haben die Konservativen in Lauen burg an Stelle des Grafen Bismarck einen der äußersten Rechten angehörigen Kandidaten, den Grafen Bernstorff-Stintenburg, aufgestellt. Da dessen Kan didatur indessen einem Theile der lauenburgischen Nationalliberalen nicht genehm ist, so dürfte der Sieg des freisinnigen Gegenkandidaten, des Kammerraths Berlins, als ziemlich sicher zu betrachten sein. In Eßlingen ist von der nationalliberalen Partei vr. meä. Adae als Kandidat aufgestellt worden; ihm stehen ein demokratischer und ein sozialdemokratischer Kandidat gegenüber. Belgien. Der belgische Arbeiter-Aufruhr vom Frühjahr wird dieser Tage vor dem Schwurgerichte in Mons noch ein ernstes Nachspiel finden. In jener blutigen Bewegung bildete die Zerstörung der Bau- doux'schen Glasanstalt, eines der schönsten gewerblichen Etablissements Belgiens, eine besondere Episode, eine vandalische That der fanatisirten Arbeiter und erregte gleich damals in Belgien lebhafte Entrüstung. Die bei diesem empörenden Vorgänge am Meisten bethei- ligt Gewesenen wurden alsbald ermittelt und werden nunmehr der gerechten Strafe nicht entgehen. Frankreich. Aus der französischen Republik wird wieder eine merkwürdige patriotische Kundgebung ge meldet, bei der es an den üblichen Demonstrationen gegen Deutschland nicht fehlte. Am vorigen Sonntag fand in Nouart (Departement der ArdennoD die Ent hüllung der Statue des Generals Chanzy, des ehe maligen Oberbefehlshabers der französischen Loire- Armee, statt, mit dessen Andenken jenseits der Vogesen noch immer ein gewisser Kultus getrieben wird. General Boulanger, der famose Kriegsminister der Republik, wollte ursprünglich der Feier beiwohnen, glücklicher Weise gelang es seinen Ministerkollegen, ihn von diesem Vorhaben wieder abzubringen, Bou langer hätte am Ende in seiner bekannten Weise doch bedenkliche Sachen geschwatzt. Doch fehlte es auch ohnedem nicht an hochpatriotischen Reden, deren Grund ton natürlich immer wieder die Revanche bildete. Ein besonderes Interesse erhielt die Enthüllungsfeier da durch, daß ihr der Militärattache der russischen Bot schaft in Paris, Baron General Fredericks, beiwohnte. Der General bildete den Gegenstand warmer Ova tionen, für welche er in einer, seiner diplomatischen Stellung durchaus angemessenen taktvollen Weise dankte. Italien. Die kürzlich stattgefundenen Nachwahlen zur italienischen Deputirtenkammer sind deshalb be- merkenswerth, weil bei ihnen der Radikale Cipriani, dessen erste Wahl von der Kammer wegen seines Vor lebens — Cipriani ist ein wegen gemeiner Vergehen verurtheilter Verbrecher — annullirt worden war, wiedergewählt wurde, und zwar sogar doppelt, in Ravenna und Forli. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Kammer auch diesmal die Wahl Cipriani's nicht bestätigen wird, was doch dessen Wähler eigent lich hätten voraussehen müssen; im Uebrigen läßt der Vorfall das Anstandsgesühl der radikalen und sozia listischen Wählen Ravennas und Forlis in einem merkwürdigen Lichte erscheinen. Orient. Ueber die orientalischen Angelegenheiten liegt nichts besonders Neues vor. Die Batumfrage scheint einstweilen von dem politischen Tagesrepertoire wieder verschwunden zu sein, besonders da auch die dem Vernehmen nach scharfe Note, welche das eng lische Kabinet in dieser Affaire an die russische Re gierung gerichtet hat, einstweilen noch nicht im Stande gewesen ist, irgendwelche Wirkungen hervorzubringen. In Nisch ist die serbische Skupschtina fleißig bei der parlamentarischen Arbeit und da die Regierungspartei in der Skuptschtina die entschiedene Mehrheit besitzt, geht Alles wie am Schnürchen. England. Das Kabinet Gladstone hat in zwei Politische Wochenschau. Deutsches Reich. Seit Dienstag Abend weilt nun Kaiser Wilhelm wieder, wie schon seit Jahren, in den salzburger Bergen, um an den Quellen Gasteins die in Ems begonnene Kur zu vollenden. Der Kaiser, welcher um Uhr Abends des genannten Tages in Gastein eintraf, sah trotz der immerhin ermüdenden mehrstündigen Wagenfahrt auf dem beschwerlichen Wege von Lend nach Gastein bei seiner Ankunft wohl und munter aus und wurde von den zahlreichen Bade gästen und dem sonstigen Publikum mit stürmischen Hochrufen empfangen. Auch die Wiener Presse be grüßt Kaiser Wilhelm auf österreichischem Boden in herzlicher Weise und namentlich die halboffiziöse „Wiener Abcndpost" leiht ihrer Begrüßung des greisen Monar chen und Freundes des österreichischen Herrschers warm empfundene Worte. Ein bedeutungsvolles Moment auf der Kaiserreise von Mainau nach den Bergen Salzburgs bildete neben dem großartigen Empfang, den die alte Reichsstadt Augsburg dem ehrwürdigen Oberhaupts des Reiches bereitete, die Begrüßung des Kaisers mit dem Prinz-Regenten Luitpold und den übrigen Mitgliedern des bayrischen Königshauses auf dem Münchener Centralbahnhofe. Die überaus herz liche Art und Weise, in welcher sich diese Begegnung vollzogt giebt eine,» neuen sichtbarlichen Beweis von den überaus freundschaftlichen Beziehungen, welche zwischen unserem Kaiserhause und dem bayrischen Herrscherhause obwalten und die ihren augenfälligsten Ausdruck in der engen persönlichen Freundschaft zwischen Kaiser Wilhelm und dem Prinz-Regenten Luitpold finden. Leider konnte der Aufenthalt des kaiserlichen Herrn im Kreise der bayrischen Herrschaften infolge der feststehenden Reisedispositionen nur ein kurzer sein und nach noch nicht zweistündigem Ver weilen verließ der Kaiser, nach herzlichster Verabschie dung vom Prinz-Regenten und den Prinzen und Prin zessinnen, am Montag die bayrische Hauptstadt wieder. Auf der Weiterreise hatte der Kaiser die Freude, in Salzburg, wo er das letzte Nachtquartier vor Gastein nahm, von seinem Enkel, dem Prinzen Wilhelm von Preußen, und dessen Gemahlin, welche von dem nahen Berchtesgaden herbeigekommen waren, zu begrüßen. — Einen Gegenstand lebhafter Besprechungen bildeten in den letzten Tagen nochmals die elsaß-lothringischen Gemeinderathswahlen, anläßlich der am 17. und 18. Juli in Metz und Straßburg stattgefundenen Stich wahlen. Das namentlich in ersterer Stadt der deut schen Sache so überaus günstige Ecgebniß der Wahlen, wonach also die Deutschen im Gemeinderathe der lothringischen Hauptstadt die unbestrittene Mehrheit besitzen, hat in Altdeutschland allseitige Befriedigung erregt und selbstverständlich in den altdeutschen Kreisen der Reichslande jubelnde Begeisterung hervorgerufen. Mit Recht kann daher die Metzer „Lothringische Zei tung" ausrufen, daß die alte Hauptstadt Lothringens jetzt von den Deutschen zum zweiten Male annektirt worden sei und bas völlige Verschwinden der Protest partei aus dem Metzer Gemeinderathe ist nur geeignet, die Hoffnung auf baldige vollständige Wieder-Ger- manisirung dieser einst urdeutschen Stadt zu verstärken. Auch im Gemeinderathe der Stadt Straßburg bildet die altdeutsche Partei, wenn auch noch keine Mehr heit, so doch eine stattliche Minderheit, die im Vereine mit den gemäßigten altelsässischen Elementen hoffent lich das Segensreichste für eine kräftige Entwickelung der Metropole des Oberrheins wirken wird. — In den nächsten Tagen werden zwei Nachwahlen zum Reichstage stattfinden, die in der jetzigen „stillen Zeit" doppeltes Interesse beanspruchen. Das eine Mal handelt es sich um die Ersatzwahl für den Grafen Wilhelm Bismarck in Lauenburg, der infolge seiner Beförderung zum. Landrath sein Mandat niedergelegt hatte, das andere Mal um eine solche für Herrn von Lenz, den bisherigen nationalliberalen Vertreter,von Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Näher und näher rückt die Zeit, in der in unserer Gegend die diesjährigen Herbstmanöver abgehalten werden sollen, und wohl mancher Bewohner unserer Stadt denkt schon der Zeit, in der die Quartiermacher einrücken und für die nachfolgenden Truppen Unterkunft bereiten werden. In Nachstehendem geben wir die Stärke der Offiziere, Mannschaften und der Pferde an, wie sie nach vorläufig hier eingegangenen Nachrichten vom 27. August bis 8. September in unserer Stadt zu verquartieren sind. Vom 27. bis 28. August: 4 O. 50 M. 8 P., Stab des Grenadier-Regiments Nr. 101. 19 „ 455 ' ----- 12 „ 241 kurz aufeinander folgenden Sitzungen, am Sonntag und am Dienstag, den Beschluß gefaßt, sofort zurück zutreten, so daß jede Minute die Kunde von dem er folgten Zurücktritte des bisherigen englischen Ministe riums bringen kann. Lord Salisbury hält sich schon bereit, die politische Erbschaft des „großen alten Mannes" anzutrelen, nur lauten die Mittheilungen über den Gesammtcharakter des künftigen englischen Kabinets noch immer verschieden, so daß man in dieser Hinsicht erst noch eine weitere Klärung der Lage in England abwarten muß. (s. Tagesgeschichte.) 19 13 2 , 43 Ö. 794 M. 56 P. Summa. 2. September vavat, vom 3. bis 5. September: IO O. 204 M. 12 P., 3. Bataillon des Gre».-Reg. Nr. 101. 12 """ ----- 1 9 4 Inserate, welche Set der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, «erden mit 10 Pfg. die Spaltenteile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und coinplicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionelle« Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Weißeritz.Zeitung" «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2b Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummer» 10 Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie Vie Agenten nehmen Be stellungen an. für die Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein . . Stab des Schlchen-Ncgiments Nr 13 „ 1. Bataillon desselben Regiments. 11 „ 3. Bataillon desselben Regiments. 13 „ Stab der 23. Kavallerie-Brigade. 10 „ Stab der 2. Abth. des 1. Feld-Art.-Reg. 228 „ 11 „ 3. Bataillon des Schützen-Reg. Nr. 108. 8 „ 4 „ Kranken - Transportkolonne. 33 „ 23 „ Stab des 1. Feld-Artillerie-Regiments. bl „ 8 „ Stab des Grenadier-Regiments Vir. 101. 36 O. d24 M. b8 P. Summa. Vom 6. bis 8. September: O. 450 M. 14 P., 1. Bataillon des Gren.-Reg. Nr. 101. 4 „ Kranken-Transportkolonne. 23 „ Stab des 1. Feld-Artillerie-Regiments. 8 „ Stab des Grenadier-Regiments Nr. 101. Vom 27. bis 28. August: Stab des Grenadier-Regiments Nr 4 „ 1. Bataillon desselben Regiments. 12 „ 3. Bataillon desselben'Regiments. 35 O. 746 M. 24 P. Snmnia. Vom 27. August bis 1. September: 1 O. 7 M. 4 P., 1. Sektion der Kranken-Transportkolonne. Vom 28. August bis 1. September: 4 O. 53 M. 9 P., Stab des Schühen-Negiments Nr. 108. "l „ 492 - - - - - 224 7 18
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