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Weißeritz-Zeitung : 24.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188801249
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18880124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18880124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-24
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.01.1888
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46 willigen. So steht denn in kurzer Zeit die Bewilligung und damit die Erfüllung langjähriger gerechter Wünsche zu erwarten. — Weiter heißt eS noch im Anträge der Deputation : Wohl wäre der durch ihre hohe und rauh« Lage ohnehin wenig begünstigten Stadt Altenberg eine größere Annäherung der Bahn zu gönnen gewesen und ist ganz neuerdings von mehreren Bewohnern derselben eine Petition an die Ständeversammlung ein gereicht worden, worin um eine Näherlegung der Bahn mit detaillirten Angaben über die sich hierzu bietenden Möglichteiten gebeten wird. Nachdem die Staats regierung, zu deren Kcnntniß diese Petition gebracht worden, die darin vorgeschlagene Tracirung zwar für ausführbar, aber für überaus kostspielig erklärt hat, glaubt die Deputation ein Mehreres nicht vorschlagen zu können, als daß diese Petition der Regierung zur Kenntnißnahme übergeben, vorher über noch an die zweite Kammer abgegeben werde. Altenberg. Die im hiesigen Schützenhaus-Grund stücke etablirte Sammetschneiderei der Berliner Velvetfabrik erweist sich als ein sehr solid fundirtes, für den jüngeren weiblichen Theil unserer Bevölkerung überaus segensreiches Unternehmen, dem feiten aller Wohlwollenden die wärmste Förderung zu theil wer den muß. Obgleich die Anzahl der beschäftigten Mäd chen bereits eine beträchtliche ist, sollen doch immer mehr brauchbare Arbeiterinnen angelernt werden und hat sich die Berliner Velvetfabrik neuerdings ent schlossen, von nun an ein höheres Stücklohn zu zahlen, damit ein Stamm geübter, tüchtiger Arbeiterinnen der Sammetschneiderei erhalten bleibt. — Zum Bahnbau Zinn wald - Tys sa wird neuerdings mitgetheilt, daß sich die Angelegenheit zu ihrem Vortheile vorwärts bewegt. Nachdem die be treffenden Interessenten zur Ueberzeugung kamen, daß ihr normalspuriges Projekt auf große Hindernisse stößt, haben sie sich, um überhaupt eine Bahn für das Ge birge zu Stande zu bringen, jetzt entschlossen, von ihrem Projekte abzustehen und dem schmalspurigen Projekte beizutreten. Doch knüpfen sie daran gewisse Bedingnisse und da diese keineswegs unbillig sind, dürfte der Erfüllung derselben kein Hinderniß im Wege liegen. Sobald die diesbezüglichen Unterhand lungen beendet sind, soll Weiteres in dieser Sache an die Oeffentlichkeit gelangen. S Glashütte. Der Postverkehr des hiesigen Postamtes bewegte sich im Jahre 1887 in folgenden Zahlen: 76908 eingegangene, 85540 aufgegebene Briefsendungen (Briefe, Postkarten, Drucksachen, Waarenproben); 6935 eingegangene, 4665 aufgegebene Packete ohne Werthangabe; 692 eing. Geldbriefe mit 194452 Mark, 554 aufg. Geldbriefe mit 116340 Mark; 1985 eing. Packete mit Werthangabe von 678870 Mark, 2214 aufg. Packete mit Werthangabe von 1028403 Mark; 1076 eing. Nachnahmesendungen von 9146 Mark, 524 aufg. Nachnahmesendungen von 4758 Mark; 841 eing. Postausträge mit 50,880 Mark, 390 aufg. Postaufträge; 4753 ausgez. Postanweisungen mit 303 603 Mark, 6082 eingez. Postanweisungen mit 292350 Mark. Der Eingangsverkehr betrug dem nach: 93190 Postsendungen im Werthe von 1236 951 Mark, der Ausgangsverkehr: 99969 Postsendungen mit 1441851 Mark. Hierzu kommen noch 638 Expl, eing. Ztg. mit 69 671 Nummern, 587 aufg. und 643 eing. Telegramme. Mit der Post sind 1894 Personen abgereist. Bärenclau. Infolge des Ausgangs der ge pflogenen Verhandlungen mit dem Besitzer des Ritter gutes Bärenstein wegen des Wasserzinses ist die hie sige Papierfabrik in der Lage, ihren Betrieb weiter fortzusetzen. Schönfeld. Am 20. Januar erschien hier der königl. Beztrksthierarzt Herr Lehnert aus Dippoldis walde, um den Kadaver der am Morgen des 18. Januar im Stalle todt aufgesundenen Kuh des hiesigen Herrn Gemetndevorstandes und Gutsbesitzers Carl Friedr. Walter einer Untersuchung zu unterziehen. Letztere ergab, daß diese Kuh an Milzbrand gelitten hatte, weshalb denn auch deren sofortige Verbrennung und Vergrabung, sowie gründliche Reinigung und Desinfektion der Stallung etc. von dem leitenden Be zirksthierarzt angeordnet wurde. Die im Besitze Herrn Walters noch befindlichen 15 Stück Rinder erschienen am Tage ihrer Untersuchung frei vom Seuchenver dachte. G Hennersdorf. Bei hiesiger Tages versieg - station für arme Reisende wurden im Jahre 1887 im Ganzen 904 Marken verausgabt und zwar im Januar 74, Februar 77, März 94, April 70, Mai 89, Juni 85, Juli 67, August 62, September 71, Oktober 51, November 67 und Dezembee 97, was einer Ausgabe von zusammen 198 M. 40 Pf. gleich kommt. Zwischen dem 16. und 70. Lebensjahre waren unter den Almosenempfängern auch fast alle Erwerbs zweige, sowie als Vaterländer die meisten deutschen Länder und Oesterreich vertreten. H-inSberg. Die in der letzten Sitzung des Aus sichtsraths der Thode'schen Papierfabrik vorge legte Halbjahrs-Bilauz zeigt noch wenig von der ge hofften Besserung in der Papierbranchc. Trotz nicht unbedeutender Vermehrung sowohl in der Produktion (circa 170 Metercentner) als auch in der Faktuirung (65,000 M.) gegen das Vorjahr, ist der Ueberschuß gegen das letzte Semester 1886/87 nicht gestiegen, gegen den des ersten Halbjahrs sogar zurückgeblieben. Es ist das hauptsächlich aus dem Mehraufwand für Kesselfeuerung im Betrage von über 40,000 M. in folge wesentlich erhöhter Steinkohlenpreise, sowie durch früher nicht stattgefundene Mitverwendung von böh mischen Braunkohlen, bedingt durch das Fehlen bis her bezogener ordinärer resp. billiger Steinkohlensorlen. Das gegenwärtig im Gange befindliche Auswechseln einzelner seit länger als 25 Jahren in Betrieb befind licher Dampfmaschinen und Kessel gegen solche nach den bewährtesten Systemen angefertigten, läßt für die Folge eine namhafte Kohlenersparniß und damit auch eine günstige Wirkung auf das Erträgniß des Fabrik betriebs erwarten. Dresden. Prinz Friedrich August ist von seiner letzten Krankheit so weil wieder hergestellt, daß er am 2l. Januar seine erste Ausfahrt unternehmen konnte. — Ueber die sittlichen Zustände in den Säch sischen Gemeinden geben die soeben veröffentlichten kirchlichen Jahresberichte für das Jahr 1886 unter Anderem die Mittheilung, daß in dem Prozentver- hältniß der unehelichen Kinder keine Besserung, in der Zahl der Ehescheidungen und der Selbstmorde ein geringer Rückgang eingetreteu ist. Nur ganz vereinzelt sind die Stimmen, welche für ihre Gemeinden von einem erstarkenden Ehrgefühl bei derselben berichten zu können versichert haben. Sonst geht mit gleichem Nachdruck die Klage wieder durch fast alle Berichte, daß von einer Minderung der Unkeuschheit unter der Jugend noch nichts zu spüren sei, daß bei aller Ar beitsamkeit doch Vergnügungs- und Genußsucht noch immer dieselbe beherrsche, der Gelegenhett dazu noch immer zu viele seien, die Volksmoral in diesem Stück mehr und mehr schwinde. In manchen, schon höher stehenden ländlichen Kreisen habe man für solche Sün den kaum noch ein Bewußtsein und für die damit verknüpfte Schande selten noch eine gesellschaftliche Ausschließung. Unter 5 in einer kleineren Gemeinde vorgekommenen Geburten waren 3 uneheliche, und die Mütter waren die Töchter angesehener Gutsbesitzer. Aus anderen Gemeinden wird über viele Konkubinate, über den schlimmen Einfluß des Schlafstellen- und Quartierburschenwesens, über die Schäden der Tanz stunden, über anstößiges Leben namentlich der länd lichen Dienstboten, über die Schwäche von Eltern und Dienstherrschaften gegenüber der Unbotmäßigkeit und Zuchtlosigkeit der Jugend und des Gesindes geklagt. Freier Ein- und Ausgang zur Nachtzeit werden hier und da auf dem Lande sogleich beim Vermiethen auch von weiblichen Dienstpersonen bedungen und bei dem herrschenden Gesindemangel von Dienstherrschaften auch zugestanden und manchen Eltern sei die Einwilligung zu frühzeitiger Heirath ihrer Kinder durch einen in dieser Absicht geschehenen Fehltritt abgerungen worden. — Abgesehen von den nach der Geschäftsanweisung der Altersrentenbank durch einige Agenturen erst in der zweiten Hälfte des I nuar einzusendenden Ein lagen sind bei dieser Bank im letzten Monat des ver flossenen Jahres 561788 Mark eingezahlt worden. Obgleich diese Summe noch nicht die vollständige Mo natseinnahme an Einzahlungen bildet, so beträgt die Mehreinnahme gegen die volle Summe vom Monat Dezember 1886, welche 451185 Mark betrug, doch schon 110603 Mark. Seit dem Bestehen der Alters rentenbank ist dieses Einlageergebniß das erste, welches eine halbe Million Mark in einem Monat über schritten hat. Dahlen. In unserer Stadt soll das alte Rath- haus abgebrochen nnd an dessen Stelle ein neues errichtet werden. In der Sitzung vom 13. Januar, welcher auch Architekt Jakobi-Leipzig beiwohnte, be- beschäftigte diese Angelegenheit den hiesigen Stadtge meinderath. Nach kurzer Aussprache wurden die von dem genannten Fachmann zur Einholung der Bauge nehmigung vorgelegten Zeichnungen zum Nathhaus- neubau einstimmig angenommen und deren Einreichung genehmigt. Der Abbruch des Rathhauses wird einem Unternehmer übertragen werden. Hainichen. Infolge Reparaturbedürftigkeit des Kirchthurmes hat das Glockenläuten eingestellt wer den müssen. Cunewalde.— Noch ist die Aufregung über die aus gebrochene Trichinose im Steigen, nicht allein des halb, weil noch täglich neue Erkrankungen vorkommen, sondern auch weil bei vielen schweren Kranken das Allerschlimmste zu befürchten ist. Furchtbar und aller Beschreibung spottend sollen die Leiden sein, welche manche Erkrankte auszustehen haben. Auch die um- litvenden Ortschaften Beyersdorf, Lauba, Lawalde, Oppach, Wüischke, Halbau sind durch diese Krankheit in Mitleidenschaft gezogen. 3)>e Weihnachtszeit hat die Ausbreitung der Trichinenkrankheit sehr begünstigt. Der Fleischer Angermann in Obercunewalde schenkte vielen seiner Kunden an diesem Feste Näucherwürstchen; auch wird an einem Feste überhaupt mehr Wurst als sonst verbraucht. Viele Fremde, die an den Feier tagen die Ihrigen besuchten, haben die Krankheit mit von hier fortgenommen. Nach einer den „Bautzner Nachr." gewordenen authentischen Mittheilung sind bisher im Ganzen 114 Personen theils schwer, theils leichter erkrankt; 3 Personen sind gestorben. Ottenhain i. d. L. Die Gänse hiesigen Ortes hatten am Dienstag voriger Woche sammt und sonders einen Rausch, da der Dorfbach, in dem sie ihr Morgen bad nahmen, statt des Wassers Bier führte. Der Lehrling in der Bitterlich'schen Brauerei hatte Nachts 12 Uhr das Bier vom Kühlschiff ab in den Bottich laufen lassen, aber vergessen, den Abflußhahn am Bottich zuzudrehen. So lief das Bier auf der einen Seite in den Bottich hinein und auf der anderen hinaus und in den Dorfbach. Zwickau. Laut Testament des am 25. Dezember 1887 verstorbenen Herrn Carl August Grafen Bose zu Baden-Baden ist der zu Gunsten verschämter und kranker Armer, sowie zur Erhaltung des in der Marienkirche in Zwickau befindlichen Grabdenkmals des Obersten Carl von Bose errichteten Stiftung von 16 000 Mark ein anderweiteS Legat von 80000 Mark mit der Bestimmung ausgesetzt worden, daß aus dessen Zinserträgnissen arme Zwickauer Bergleute und deren Hinterlassene unterstützt werden sollen. Leipzig. Die zweite Klasse der 113. kgl. sächs. Landeslolterie wird am 6. und 7. Februar ge zogen; vie Erneuerung der Loose hat bis zum 28. Januar zu erfolgen. Tagesgefchichte. Berlin. Der Bundesrath nahm am 20. Jan. den Entwurf einer Verordnung über die Ausprägung von 20 Millionen Mark in Kronenstücken an. Be kanntlich war die Ausprägung von Zehnmarkstücken seit 1881 auf den Ersatz zur Einschmelzung einge zogener, nicht mehr umlaufsfähiger Stücke beschränkt. Im Ganzen betrug bis Ende November vorigen Jahres die Gesammtsausprägung an Reichsgoldmünzen 2075 Millionen Mark, wovon 1592 auf Doppelkronen, 455 Millionen auf Kronen, 27,« Millionen auf halbe Kronen entfielen. Ferner nahm der Bundesrath am 20. den Gesetzentwurf über das Theilungsverfahren und den gerichtlichen Verkauf von Liegenschaften in Elsaß- Lothringen, sowie den Entwurf über das Forststraf verfahren in Elsaß - Lothringen an. Dieser Entwurf hat nicht etwa, wie man nach dem Titel glauben könnte, eine Beziehung zum Fall Schnäbele, sondern er betrifft lediglich gewisse Erleichterungen im formellen Verfahren. — Der Nachtragsetat zum Militäretat, die Kosten ausführung der Wehrgesetznooelle, wurde nochmals dem Fürsten Bismarck zugesendet, er gelangte deshalb noch nicht an den Bundesrath. Die Angabe über die Höhe der Kosten schwanken ungemein. Nach der einen be tragen sie 88, nach der anderen gegen — 300 Mill. Mark, welche ratenweise einzustellen seien. Die An nahme des Wehrgesetzentwurfes ist zweifellos, die des Nachtragsetats mit einigen Abänderungen wahrscheinlich. — Der Reichstag beschäftigte sich am 21. Jan. zunächst mit der zweiten Lesung des Gesetzentwurfs über Einführung der Gewerbe-Ordnung in Elsaß- Lothringen. Der Antrag des Abgeordneten Winter, wonach für den Hausirhandel mit Druckschriften die landesgesetzlichen Bestimmungen maßgebend bleiben sollen, wird gegen die Stimmen der Elsaß-Lothringer und der Freisinnigen abgelehnt. Die ersten 5 Para graphen werden in der Fassung der Regierungsvor lage genehmigt. Der Antrag des Abg. Dietrich, wo nach über Dampskesselanlagen die landesgesetzlichen Bestimmungen maßgebend bleiben sollen, wird ange nommen, der Rest des Gesetzes wird unverändert ge nehmigt. In der fortgesetzten Bcrathung des Etats - des Innern, an welcher die Abgg. Lingens, Woer- mann, Gebhard und Henneberg sich betheiligen, wer den die einzelnen Positionen bis einschließlich das Patentamt unverändert genehmigt. Im Laufe der Debatte erklärte der Minister v. Boetticher, vie Klagen über subventionirte Postdampfer seien meist auf un angemessene Ansprüche von Reisenden zurückzuführen. Für Zufälle, wie Ausbrechen der Blattern auf dem Dampfer „Preußen", treffe das Reich keine Verschul dung. Die Revision der Schiffsvermessungsordnung sei beendet. Das neue Gesetz gelange demnächst an den Bundesrath. Die Arbeiten wegen der Revision des See-Unfallgesetzes würden fortgesetzt. Das revi- dirte Patentgesetz befinde sich in der Revisionsinstanz des Reichsamts des Innern. Die Frage der Heraus-
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