Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 31.01.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-188801313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18880131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18880131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1888
- Monat1888-01
- Tag1888-01-31
- Monat1888-01
- Jahr1888
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.01.1888
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Verantwortlicher Redacteur: Carl Ikhne in Dippoldiswalde. für die Königliche Umtshauptmannschaft Dippoldiswalde, zu Dippoldiswalde mat: Di^nttag, Donners tag und Sonnabend. — Püis viertMhrNch 1 M. W Pfg., zivennonatNch 84 Pfg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummer« K Pfg. - M- Postan- palten, Postboten, sowie- dte Agenten nehmm Be stellungen an. -znierare, welche bei de» bedeutenden Auflage dl» Blattet eine schr wirk same Berbrritunafiade^ i werd« mich U> Psg. die Gvaltenrette oder der« Raunt berechnet. — Ta bellarische und complicirto Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag.—Ein«, sandt, »m räaktisnell« Lheile, di- Spaltenzeike i» Pf«. Dienstag, den 31. Januar 1888. 54. Jahrgang. Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde, 30. Jan. Diettotale Mond finstern iß vom Sonnabend ist leider dem gleichen Schicksale verfallen, wie die totale Sönnenfinsterniß vom 19. August 1887. Wenn auch am Nachmittag die den ganzen Horizont in inehreren Schichten ver hüllenden Schneewolken bisweilen auf kurze Zeit wichen und den blauen Himmel und die Sonne er scheinen ließen, so war doch zur Zeit der ordentlichen Verfinsterung die Bedeckung des Himmels eine so voll ständige, daß von einer Beobachtung der Erscheinung keine Rede sein konnte. — Gestern, Sonntag, den 29. d. M., hielt der zum Pfarrer in Burkhardtswalde bei Weesenstein ge wählte und bestätigte Herr Diakonus Keil von hier seine Abschiedspredigt. Die sichtliche Ergriffenheit des Scheidenden während der Predigt theilte sich auch der zahlreich erschienenen Gemeinde mit und gab die feierliche Handlung demnach Zeugniß von der Liebe und Verehrung, die sich Herr Diakonus Keil während seiner etwas über 4 Jahre dauernden Wirksamkeit in der Gemeinde zu erwerben gewußt hat. Nach been digtem Vormittagsgottesdienste fand in der Sakristei die Verabschiedung des Genannten vor den besonders eingeladenen Kirchenvorständen statt, bei welcher Herr Bürgermeister Voigt herzliche Abschiedsworte sprach, die eine ebenso herzliche Erwiderung fanden. Am Abend wurde dem scheidenden Geistlichen vom Kirchen chor und Gesangverein durch ein Ständchen noch ein besonderer Abschiedsgruß gebracht. Möge Herr Dia konus Keil in seinem neuen Wirkungskreise volle Be friedigung finden, dabei aber auch noch gern an unsere Gemeinde zurückdenken, die ihm ihrerseits gewiß stets eine dankbare Erinnerung bewahren wird. — Von einer Besetzung des erledigten Diakönats verlautet zur Zeit noch nichts. — Aus Altenberg erhalten wir folgende Zu schrift, der wir unverkürzt Aufnahme in unserem Blatte gewähren. In Nr. 12 Ihres geschätzten Blattes bringen Sie unter Dippoldiswalde ein Re ferat über die Freude der Müglitzthal - Bewohner, welche sich in dem ganzen Thale kund gegeben hat, als am 25 d. M. durch den Telegraph die Nachricht von der Genehmigung der hohen ersten Kammer zum Bau der längst ersehnten Müglitzthalbahn eintraf, und gedenken am Schluffe desselben mit einem „Glück auf!" unserer alten Bergstadt Altenberg, und er klären, daß die Bezirksstadt Dippoldiswalde gewiß die erste sei, welche mithelfen und fördernd dahin wirken würde, um nun auch bald Altenberg in das Netz der Eisenbahnen einbezirken zu können. Dieser Schlußsatz hat gewiß Jeden, der es gut mit Alten berg meint, mit großer Freude erfüllt, weil daraus unzweifelhaft hervorgeht, daß unsere Bezirksstadt Dippoldiswalde lebhaften Antheil an dem Wohle und Gedeihen unserer alten Bergstadt nimmt. Auch unsere Nachbarstadt Geising hat den Tag, an welchem die Freudenbotschaft eintraf, ihre Freude durch Freuden feuer, Illumination, sowie durch einen imposanten Festzug aller Vereine mit Fackeln und Lampions, an welchen sich ein lebhafter Festkommers im Gasthause zu Stadt Dresden anschloß, zum gebührenden Aus druck gebracht. Ueber die bei diesem Festkommers ge haltenen offiziellen Reden, Wünsche und Toaste legt das Referat in Nr. 13 des „Boten vom Geising" be redtes Zeugniß ab; aber außer den offiziellen Akten und übrigen Festfreuden ist auch ein Festgedicht den Theilnehmern eingehändigt worden, welches wohl, na mentlich in den Schlußsätzen, eher den Namen eines Spott- und Hohngedichtes auf Altenberg verdient hätte. Dieses Gedicht aber hat in Altenberg große Aufregung und gerechte Entrüstung hervorgerufen, und zum Beweise der Wahrheit gestatte ich mir, Ihnen ein Exemplar desselben mit beizulegen. Die. Quelle jedoch vermag ich nicht anzugeben, da eS die .Angabe des Druckers und Verlegers entbehrt. Beim Lesen dieses Machwerkes wird sich Ihnen, wie jedem Fernstehenden unwillkürlich die Frage aufdrängen: Was hat denn Altenberg gethan, damit es so mit Spott überhäuft wird? Nun, das Gedicht giebt selbst Antwort. Und hier sei es nochmals gesagt, nichts weiter hat Altenberg gethan, als eine Petition an die hohen Ständekammern gerichtet, in welcher gebeten wird, die Bahn der Stadt Altenberg noch näher zu bringen, uud das hätte wohl jede andere Stadt nach Lage der Sache auch gethan. Altenberg hat doch auch wohl ein Anrecht an dieser Bahn, denn es hat in früherer Zeit sich dieses Projektes sehr warm ange nommen, und sogar Geldopfer zu Privatvermessungen, welche seiner Zeit vorgenommen wurden, nicht ge scheut, und auch jetzt, bei Bekanntwerden des Be schlusses der hohen zweiten Kammer hat Altenberg durch eine Festversammlung seine Freude über das Zustandekommen dieser Eisenbahn bekundet. Alten berg wird diese unverdiente Kränkung hoffentlich bald überwinden, möge aber auch Geising Mittel und Wege einschlagen, damit recht bald an die Stelle des jetzt ge- säelen Unfriedens der Engel des Friedens treten möge, welcher zu einer gedeihlichen Entwickelung eines jeden Gemeinwesens unentbehrlich ist. Das walte Gott! — Am 30. Januar feierte Herr Hausbesitzer Kirchner hier sein 50 jähriges Bürgerjubiläum und wurde er an diesem Jubeltage im Namen der Stadt durch die Herren Bürgermeister Voigt und Stadtver ordnetenvorsteher Wendler beglückwünscht und ihm ein Diplom überreicht. — Mit dem 1. Januar 1888 ist das Gesetz, be treffend die Unfallversicherung der bei Bauten beschäf tigten Personen vom II. Juli 1887 in seinem vollen Umfange in Kraft getreten. Durch dasselbe werden alle Arbeiter, welche bei der Ausführung von Bau arbeiten beschäftigt und nicht schon von einem der früheren Unfallversicherungsgesetze betroffen werden, der Unfallversicherung unterworfen; es ist damit die Lücke, welche bisher in der Unfallversicherungsgesetz gebung hinsichtlich der Bauarbeiter noch bestand, in willkommener Weise beseitigt worden. Nieder-Schlottwitz. Angesichts des Jubels, der ob der freudigen Botschaft von der Genehmigung einer Bahn unser Thal durchbrauste, ließ es sich auch unser Ort nicht nehmen, seiner Freude darüber Aus druck zu verleihen. Böllerschüsse verkündigten schon am Mittwoch Abend die frohe Kunde, und der im Flaggenschmuck sich zeigende Gasthof gab am Donners tage weiteres Zeugniß des frohen Ereignisses. Schmiedeberg. Die am letzten Sonnabend auf dem königlichen Staatsforstrevier hier abgehaltene sogen. Königsjagd, an welcher außer Sr. Majestät auch Prinz Georg und der Prinz von Altenburg, so wie mehrere Herren aus Dresden theilnahmen, hatte diesmal nur ein geringes Ergebnis. Es wurden ein Stück Wild und ein Gabler zur Strecke gebracht, von denen letzterer erst am Sonntag Vormittag aufgefun den wurde. Se. Majestät und dessen Jagdgäste be gaben sich 5 Uhr 10 Min. Nachmittags mittelst Extra zuges wieder nach Dresden zurück und ereignete sich dabei der erheiternde Fall, daß einer der hohen Jagd gäste, der General von Holleben, die Abfahrt des Zuges übersah und von Oberförster Klette-Bärenfels in raschester Fahrt mit Schlitten nach Dippoldiswalde gebracht wurde, wo ihn der königliche Extrazug auf nahm. Das Jagdfrühstück war im Walde abgehalten worden, während das Jagddiner im kgl. Schloß in Dresden eingenommen wurde. — Schon seit Jahren war von vielen Seiten der Wunsch geäußert worden, die ehemalige „Vollmonds gesellschaft", welche im Jahre 1850 gegründet und bis zum Jahre 1875 bestanden hat, wieder ins Leben zu rufen. Vorigen Donnerstag ist der langgehegte Wunsch zur Wirklichkeit geworden. Eine von dem Herrn vr. Schurtz in das hiesige Kurhaus zusammen berufene Versammlung, welche aus etwa 30 Herren und Damen von hier und Umgegend bestand, hat unter Zugrundelegung der früheren Statuten neue entworfen und die Vorsteherschast gewählt. Wenn in dem wiedererwachten „Vollmond" auch der alte gute Geist und die alte Herzlichkeit, welche ehemals herrsch ten und die Gesellschaft berühmt machten, wieder mit einzögen, dann dürften wohl die Mitglieder der neuen in den geplanten Familienabenden manch' frohe Stunde zu erwarten haben. Kreischa. Vorigen Sonnabend wurde durch Herrn Bezirksschulinspektor Mushacke-Dippoldiswalde den 3 Herren, welche von den Bewerbern um die an unsrer Schule neuerrichtete Lehrerstelle zum Vorschlag gebracht waren, die Probe abgenommen. Mit 10 Stimmen gegen 1 wurde der früher in Dresden als Hauslehrer thätige und danach als Hilfslehrer in Mohorn bei Tharandt angestellte Herr Deßler gewählt. Derselbe wird mit Beginn des neuen Schuljahres sein neues Amt antreten. Möge sein Wirken an unsrer Schule ein segensreiches sein! Rabenau. Vom Fleiichbeschauer Weise wurden am 27. Januar in einem von ihm seihst geschlachteten Schweine eingekapselte Trichinen in großer Menge , gefunden. Hartmannsdorf. Montag früh, 3 Uhr, ist in dem, der Frau Auguste verw. Kaden gehörigen Gute Feuer ausgebrochen und sind durch letzteres die zum Komplexe gehörigen drei Gebäude niedergebrannt. Die Besitzerin bat sich mit ihren 5 Kindern retten können, auch ist das Vieh in Sicherheit gebracht wor den. Es ist innerhalb Jahresfrist bereits der dritte Brand in Hartmannsdorf, welcher von ruchloser Hand vorsätzlich angelegt worden ist. Freiberg. Nach dem bisherigen Regulativ über die Anlagenerhebung in der Stadt Freiberg mußten auch diejenigen in Moldau stationirten sächsischen Grenzbeamten, welche hier ihren Gehalt erheben und ihre Staatseinkommensteuer zu bezahlen haben, zu den städtischen Steuern herangezogen werden. Es lag darin insofern eine Härte, als diese Beamten von den Annehmlichkeiten und Vortheilen unserer Bergstadt nichts hatten und kaum wußten, weshalb sie zu den Ausgaben derselben beitragen sollten. Ihre Rekla mation veranlaßte deshalb die kgl. Oberbehörde, auf die Nothwendigkeit der Abänderung der einschlagenden Bestimmung des Regulativs über die Anlagenerhebung in Freiberg hinzuweisen, die nun von beiden städtischen Kollegien beschlossen worden ist. Pirna. In der am 27. Januar abgehaltenen Schlußsitzung des Central-Ausschusses für den XI. sächsischen Feuerwehrtag wurde zunächst nach vor gängiger Prüfung und Erledigung der nur for mellen Erinnerungen die Hauptrechnung einstimmig für richtig gesprochen und Decharge ertheilt. Nach der Aufrechnung stellt sich der gemachte Ueberschuß auf überhaupt 811 Mark 55 Pfennig, einschließlich der inzwischen erwachsenen Zinsen. Man beschloß, ent gegen den Anträgen der Herren Kommandanten der hiesigen Feuerwehren, welche den Ueberschuß gern ihren Unterstützungs- und bez. Korps-Kaffen zugeführt gesehen hätten, diese 811 Mark 55 Pfg. ungetheilt zu erhalten und an den hiesigen Stadtrath mit der Be stimmung zur Verwaltung zu übergeben, die Zinsen davon auf Vorschlag der Feuerlösch-Direktion und nach Gehör der Kommandos für solche Fülle verlaaSweise zu verwenden, wo von Seiten deS Landes-Ausschusses oder der Stadtgemeinde Hilfe zu gewähren ist, in Unterstützungsfällen aber, wo weder der Landes-Aus schuß, noch die Stadtgemeinde einzutreten hat, mit Verzicht auf Rückerstattung zu verausgaben. Die gehaltenen Akten, Rechnungen, eine Festschrift und dergl. mehr sollen dem Stadtrath gleichfalls mit. dex Bitte um deren Aufbewahrung übergeben werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite