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Weißeritz-Zeitung : 28.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189104285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18910428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18910428
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-28
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.04.1891
- Autor
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Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschast Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redaeteur: Dant IthNt in Dippoldiswalde. Mit achtseitigen» ,Hll«strirten UnterhaltnngSblatt." Mit land- und hanSwlrthfchaftNcher Manatrbeilage. Pfo. Einzeln« Nummern Ili Pfg. - Mr Postan- «alte«, Postboten, somit die Agenten nehmm Be stellungen an. kltUN^- L-eile, di« «p-ltaqetle M MPf» hft eile ad« veea» «chnet. Ta« UnlePsie liie die dNeiEetid-^eiiNNa^ nehmm an: in Dippoldiswalde: die Sqredition, — in Artender-: Buchdindermstr. Schützt, — in Kranenstetu: Nadlermstr. Hardt» f«4 Wir ^ritUNA mann, — in Glashütte: Buchdindermstr. Schubert, —in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Potschappel: Kaufmann THeu erkauf. Nr. 50. 57. Jahrgang. Dienstag, den 28. April 1891. I .... Abonnements auf die „Weißeriß-Zeitung" ssür die Monate Mai und Juni nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. Die Expedition der „Weißeritz- Zeitung". — Der Militärvereinsbund Dippoldiswalde häl I am Sonntag, den 3. Mai, in Poffendorf eine Unter« bezirks-Versammlung ab, wie auch am vergangenen Sonntag eine dergleichen in Frauenstein abgehalte« wurde. — Vom 1. Mai ab wird von Dippoldiswalde nach Reichstädt eine Botenpost zur Beförderung von Brief» sendungen, Abgang 1 Uhr 10 Min. Nachmittag», zu« Anschluß an die 2 Uhr Nachmittags aus Reichstädt nach Edle Krone abgehende Landpostfahrt verkehren. — Vom I. Mai d. I. ab treten auf der MÜg- litzthalbahn durch Einführung des Eommerfahr» planS verschiedene Fahrplanänderungen ein. Der zur Zeit 4 Uhr SO Min. Nachm. von Geising-Altenberg abgehende Personenzug 1S75 wird künftig bereits 2Ubr 10 Min. Nachm. Geising-Altenberg verlassen und 4 Uhr 37 Min. in Mügeln äntreffen, woselbst er günstige Anschlüffe in der Richtung nach Dresden und Pirna erhält. Die übrigen Züge erhalten geringfügige Ab änderungen, welche aus den vom 1. künftigen Monat» ab aushängenden Fahrplänen zu ersehen find. Außer diesen täglich verkchrenden fahrplanmäßigen Personen- zügen werden zwischen Mügeln und Weesenstein an allen Sonn- und Festtagen in jeder Richtung 3 Extra züge eingelegt, welche 8 Uhr 28 Min. Bonn., 12 Uhr 45 Min. und 5 Uhr 10 Min. Nachm. Mügeln ver- laffen und 8 Uhr 53 Min. Bonn., 1 Uhr 11 Min. und 5 Uhr 35 Min. in Wesenstein eintreffen, während sie in der Gegenrichtung S Uhr 6 Min. Bonn., 1 Uhr 51 Min. und 6 Uhr 49 Min. Nachm. von Weesen stein abgehen, um 9 Uhr 31 Min. Bonn., 2 Uhr 17 Min. und 7 Uhr 14 Min. Nachm. in Mügeln an- zukommen. In der Richtung von Dresden sowohl, als auch von Pirna ist für gute Anschlüffe an die ge nannten SonntagLextrazüge gesorgt. Auch erhallen künftig die Morgen- und Abendzüge Geising-Mügeln direkten Anschluß nach Pirna dadurch, daß der 7 Uhr Vorm. von Dresden nach Bodenbach abgehende Per sonenzug in Mügeln hält und der Abendlokalzug (jetzt 9 Uhr 35 Min. Abends ab Dresden-Ältst.) 10 Mi nuten später verkehrt. L Glashütte. Königs Geburtstag wurde auch hier in würdiger Weise gefeiert. Früh durchzog Weckruf die Stadt, während in der Volksschule um 10 Uhr Vormittags eine Schulfeier veranstaltet wurde. Leider hatten des strömenden Regens wegen nur wenige Häuser Flaggenschmuck angelegt. Abends fand auf Veranlassung des Militärvereins eine Festvorstellung von der jetzt hier befindlichen Theatergesellschaft des Herrn Richter statt, die äußerst zahlreich besucht war. Auch der nachfolgende Kommers zeigte eine sehr rege Betheiligung. — An einigen hier befindlichen Spalier- Birnbäumen finden sich schon seit einigen Tagen zahl reiche Blüthen. Börnchen bei Glashütte. Bei dem hiesigen Guts besitzer und Gemeindeoorstand Herrn Uhlmann ist am 22. d. M. eine Kuh an Milzbrand verendet. Nach Feststellung der Seuche durch Herrn BezirkSthierarzt Lehnert aus Dippoldiswalde ist der Cadaver vergraben und die erforderliche Desinfektion und Reinigung der Stallung rc. vorqenommen worden. Herr Uhlmann besitzt noch wettere 24 Stück Rinder, welche bei vor genommener Untersuchung durchgängig gesund er schienen, WeydischcarSdorf. In überaus schöner und sinniger Weise wurde der Geburtstag Er. Majestät d«S König« Albert von den Waldarbettern de« hiesigen Forstreviers festlich begangen. Gegen 5 Uhr Nach mittags versammelte sich die vorgenannte Waldarbeiter schaft nebst ihren Angehörigen und zahlreichen Be kannten tn der in Wendischcarsdorf gelegenen Restan- Loßakes und Sächfischss. Dippoldiswalde. Die hiesige Ortskranken kasse hielt am vergangenen Sonnabend ihre diesjährige ordentliche (13.) Generalversammlung ab, die leider nur etwas schwach besucht war. — Nach Vortrag der geprüften und richtig befundenen Rechnung auf 1890 wurde der Kasfirer von derselben entlastet und wurden dann mehrere vorliegende Anträge, deren einer die Einführung einer schärferen Kontrole der Kranken be traf, nach eingehender Debatte dem Ausschuß zur weiteren Behandlung und alsbaldigen Vorlage an eine weitere Generalversammlung übergebe». — Dem vor gelegten Berichte auf 1890 entnehmen wir folgende nicht uninteressante Daten und müssen wir nur be dauern, daß wir denselben, des beschränken Raumes wegen, nicht ungekürzt zum Abdruck bringen können. Am 31. Dezember 1890 zählte die Kaffe 542 (425 männliche, 117 weibliche) Mitglieder, von denen 201 den Handwerksbetrieben, 191 Fabrikbetrieben, 39 bau gewerblichen Betrieben, 59 landwirthschaftlichen Be trieben und 52 Fuhrwerks- und sonstigen Betrieben angehören. — Im Jabre 1890 betrug die Zahl der Anmeldungen 854, die der Abmeldungen 860, die der Erkrankungen überhaupt 588, die der mit Erwerbsfähig keit verbundenen Erkrankungen 187, die der Krank« hettstage, für welche Krankengeld oder Krankenhaus pflege gewährt wurde, 2672; Sterbefälle kamen 8 vor, Wöchnerinnenunterstützung war an 13 Personen zu gewähren, und zwar an 1 (verh.) im Handwerksbetrieb, 6 (4 verh., 2 led.) in Fabrikbetrieben und 6 (3 verh., 3 led.) in landwirthschaftlichen Betrieben. — Die Ein nahme betrug 749 IM. 80 Pf. U.A., in runder Summe, die Eintrittsgelder 169 Mark, die Mttgliederbeiträge 6195 M. Die Ausgabe betrug 7343 M. 8 Pf. u. A. Krankengelder 1870 M., Familienunterstützung 54 M., Wöchnertnnenunterstützung 140 M., ärztliche Behand lung 1407 Mark, Arzneimittel 1043 Mark, Brillen, Bandagen rc. 146 M., Verpflegung in Krankenanstalten 1269 M., Sterbegelder 212 M. «. s. w. Der Reserve fond hatte am Jahresschluß einen Bestand von 7888 Mark 67 Pf. — Wie wir bereit» vor einiger Zeit berichteten, findet die diesjährige Frühjahrsübung der hiesigen Sesammtfeuerwehr am nächsten Sonntag statt, und wollen alle bei den beiden Feuerwehren Stehenden die Bekanntmachung des Stadtrath» in heutiger Nummer er auch in der Friedenszeit bi« zum letzten LebenStage gearbeitet hat, zu schützen und zu erhalten. Ein Weiteres wünschen und erstreben wir nicht: aber die Hand am Schwert halten, mit scharfem Blick auS- schauen nach dem Beginnen der Widersacher, „erst weise wägen und dann tapfer wagen" nach unserS Moltke Wahlspruch, das wird unS auch im neuen Jahrhunderte nicht erspart bleiben. Und so bleibe denn auch in diesem, ja bis in die fernste Zeit das Vorbild de« Mannes lebendig und in Ehren, der als treuer Paladin im Kriege und im Frieden gewissenhaft Wacht gehalten hat, bi» ihn die Walküre getragen hat in die Walhalla der Geschichte. Graf Moltke -j-. Ueberall, wohin auch der elektrische Funke die Trauerkunde vom Tode des deutschen Generalfeldmar schalls, Grafen Moltke, getragen hat, find Deutsche und Nichtdeutsche einig in der Neberzeugung, daß unser Vaterland ärmer geworden ist um einen Mann, für den man wenigstens jetzt vergeblich nach einem Ersätze umschaut in den Reihen der Heerführer. Wie da» Bild und der Name des ernsten, schweigsamen Greises mtt fast magischer Gewalt das Gefühl hoffnungsfreu digen MutheS und fiegeSgewiffer Zuversicht in die Brust der Deutschen flößte, so enüllten sie nicht minder unsere Erbfeinde mit unwillkürlicher Bewunderung und Hochachtung; den Lorbeer, mit dem das Vaterland das Haupt des großen Strategen umwand und mtt dem eS seinen Sarg schmückt, wagen selbst die Besiegten nicht ihm streitig zu machen. So ist also die Be wegung über seinen Tod eine tiefgehende, allgemeine. Aber die Trauer um den gefallenen Helden gebührt und trifft uns Deutsche allein. Und sie wird um so tiefer und inniger sich kundgeben, wenn wir uns ver gegenwärtigen, was Deutschland war und was es durch Moltke'S Werk geworden ist. Daß im großen Ent scheidungsjahre Deutschlands Schwert so herrliche Siege erkämpfte; daß es damals der Hott deutscher Ehre und der Rächer alten Raubes geworden ist; daß das neue deutsche Reich geboren und König Wilhelm mit der Kaiserkrone geschmückt, als Sieger heimkehren und unS den Frieden bringen konnte: das verdanken wir nicht zum geringsten Theile dem gewaltigen Schlachten denker, dem Manne von kargem Wort, aber reicher That. Und selbst Kaiser Wilhelm I., der ruhmgekrönte Triumphator, hat dieses Verdienst des nunmehr Ge schiedenen neidlos anerkannt und gerühmt. „Sie, Kriegsminister von Roon", so sprach nach dem ent scheidenden Tage von Sedan der greise oberste Kriegs herr, „Sie haben da«Schwert geschärft; Eie,General von Moltke, haben es meisterlich geleitet, und Eie, Graf von Bismarck, haben fett Jahren durch die Leitung der Politik Preußen auf seinen jetzigen Höhe punkt gebracht." Von diesen Männern, die an der Wiege de» neuen deutschen Reiches gestanden haben, lebt nur noch einer; die anderen, und nunmehr auch unser Moltke — wie wir ihn erst neulich bei der Bismarckfeier voll innigen Dankes genannt haben — find einberufen worden zur großen Armee, die nun- mebr im Schatten ewiger Palmen von den Kämpfen auf diesem Erdenrund rastet. Wohl gönnen wir dem Helden, seinen Sarg mtt dem wohlverdienten Lorbeer umflechtend, nach treuester, unermüdlicher Lebensarbeit die Ruhe; wohl wünschen wir, daß Deutschland in einer langen Friedenszeit eine» EchlachtendenkerS, wie unser Moltke war, werde entrathen kötknen; aber gleich zeitig müssen wir hoffen, daß sich an seinem Borbilde, an der ernsten, leidenschaftslosen, wachen Fürsorge für des Vaterlandes stete Bereitschaft, jüngere Kräfte herangebtldet haben und heranbilden werden, damit Deutschland zu aller Zeit stark und bereit sein könne, das Erb«, da» «ft auch uuserm Moltke mit ver- dank«.
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