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Weißeritz-Zeitung : 30.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189104307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18910430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18910430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1891
- Monat1891-04
- Tag1891-04-30
- Monat1891-04
- Jahr1891
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.04.1891
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Wchmtz-AltW. Inserate, vxlche bei de» bettenden rlufkag« de» Blatt«« ein« sehr airl- same Verörettunä werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder veren Raum berechnet. — Ta bellarische und compltcirt» Inserate nnt entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, «n redaktionellen LH eile, di, «paltttcheüa SVPfg. wie „Weiseritz. Settung» erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljShrlich 1 M. 2b Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatltch 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- statten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be> Amtsblatt für die Kömaliche Nmlshaupimamschaft MxpMswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Ktadtkätlje zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Ikhut in Dippoldiswalde» Mit achtseitigem „Jllnstrirten Unterhaltungsblatt." Mit land- und haustvirthschastlicher Monatsbeilage. nehmen an: in Dippoldiswalde: die Expedition, — in Altenberg: Buchbindermstr. Schütze, — in Kraueuftein: Nadlermstr. Hardt- Illlkkulk fuk ulk ^Wkl^ktlö'LkttUUN mann, — in Glashütte: Buchbindermstr. Schubert, — in Kreischa: Buchbinder Berger, — in Pötschappel: «aufmann Theu erkauf. Nr. 51. Donnerstag, dm 30. April 1891. 57. Jahrgang. LoLaks und Sächstsches. Dippoldiswalde. Die am Montag in der Reichs krone stattgefundene Versammlung zur Gründung eines Reformvereins war zahlreich, in der Hauptsache von Gewerbetreibenden, auch von auswärtigen Herren, be sucht. Nachdem der Zweck dieser bereits weitverbreiteten Vereine nochmals klar gelegt worden war, entspann sich eine lebhafte Debatte, bei welcher fast alle An wesenden das regste Interesse für die Sache bekundeten. Mit Rücksicht auf die vielen am hiesigen Platze bereits bestehenden Vereine wurde nun der Vorschlag gemacht, von der Gründung eines neuen Vereins abzusehen, vielmehr diese Angelegenheit dem hiesigen Gewerbe verein zu übertragen. Demgegenüber wurde aber hervorgehoben, daß das Wirken der Reformvereine sich namentlich auch auf das politische Gebiet (Land- und Reichstagswahlen) mit erstrecke, und daß die Gewerbe vereine zu dieser Thätigkeit weniger geeignet seien. Vom Dresdner Resormverein waren eine Anzahl Schriften, darunter auch das Organ des Vereins, „Deutsche Wacht", eingegangen. Auf Antrag des zum Vorsitzenden für die heutige Versammlung gewählten Herrn Schneidermeister Emil Heinrich wurde beschlossen, von der definitiven Gründung eines Vereins für heute abzusehen, um der Partei, welche auf durchaus regierungsfreundlichem Standpunkte steht, noch mehr Anhänger zuführen zu können. Der Vor sitzende wurde beauftragt, zu einem vom Reichstags abgeordneten Zimmermann bereits in Aussicht ge stellten Vortrag die vorbereitenden Schritte zu thun. Dieser Vortrag soll nach dem Pfingstfest zu einer Zeit, wo es auch dem Landmann möglich ist, denselben zu besuchen, stattfinben. — Der Gewerbevereinsvorstand hat sich in der Weise konstituier, daß Herr Schneidermeister Hein rich »en. den Vorsitz, Herr Schuldirektor om. Engel mann die Stellvertretung; Herr Steinbruchsbesitzer Liebel die Echriftsührung und Herr Privatus Mende die Kaffe übernommen hat. Da Herr Kaufmann Rich ter zur Annahme der auf ihn gefallenen Wahl nicht zu bewegen gewesen ist, wird für denselben eine Neu wahl stattzufinden haben. Herr Einnehmer Fretter behält die Bibliotheksverwaltung; sein Stellvertreter ist Herr Schuhmachermeister Linse. — Dem Andenken des verstorbenen' Generalfeld marschalls v. Moltke ist eine Extra-Beilage gewidmet, die wir unserer heutigen Nummer beilegen und auf die wir hierdurch noch besonders aufmerksam machen. — Am 29.April beging Herr Kantor em.Laue, ehe mals Kirchschullehrer in Reichstädt, jetzt Gemeindevorstand in Ulberndorf, nebst seiner Gattin im Kreise der Kinder und Enkel, die zu diesem Freudentage herbeigekommen waren, das Fest der goldenen Hochzeit. Die Ein segnung des Jubelpaares vollzog auf besonderen Wunsch desselben Herr Superintendent Meier in der Wohnung, da ein Kirchgang der von schwerer Krankheit genesenen Jubelbraut nicht wohl gestattet werden konnte. Möge die Freude über das Erleben des gesegneten Festtages den Lebensabend der in Freud' und Leid treu ver bunden gebliebenen Ehegatten verschönen und ihnen noch manches glückliche Jahr beschieden sein. — Der landwirthschaftliche Kreditverein im Königreiche Sachsen, gegründet im Jahre 1866, nach dem Vorbilde des bereits zu Anfang der 40 er Jahre entstandenen erbländisch-ritterschaftlichen Kredit vereins, hat nach nunmehr 25jährigem Bestehen einen ausführlichen Bericht über seine Thätigkeit erstattet, aus welchem unleugbar hervorgeht, daß der genannte Verein nicht nur zur wesentlichen Kräftigung der bäuerlichen Kreditverhältnisse beigetragen hat und noch beiträgt, sondern daß auch dieses Verdienst immermehr anerkannt wird. Begann der Verein, nachdem am 27. April 1866 das Genehmigungsdekret der Statuten vollzogen worden war, mit einer Mitgliederzahl von etwa 200—300, so war dieselbe im Dezember 1866 bereits bis auf gegen 3000 gestiegen; jetzt beträgt sie nahe an 12,000. Ueber ein Dritttheil sämmtlicher sächsischer Gemeinden haben ihre Anleihen beim land- wirthschaftlichen Kreditverein entnommen, während ungefähr der 10. Theil des gesammten landwirth- schaftlichen Privatbesitzes im Königreich Sachsen dem Vereine hypothekarisch verpfändet ist. In dem ver flossenen Zeiträume wurden an sächsische landwirth schaftliche Grundbesitzer und an Gemeinden gewährt 196,329,933 M. Hiervon sind wieder getilgt, bez. zurückbezahlt 70,154,250 M., sodaß am Jahresschlüsse 1890 die Gesammtsumme aller außenstehenden Dar lehne sich belief auf 126,175,743 M. Daß das In stitut bestrebt ist, besonders dem kleinen und mittlen Grundbesitzer zur Seite zu stehen, geht daraus hervor, daß sich die Summe der hypothekarischen Darlehne in 8221 einzelne Posten theilt, so daß demnach die Durch- schnittSsumme eines Darlehns 10,764 M. beträgt; beim erbländijchev.rittrrschastlichrn Kreditverein beträgt sie 33,296 M. Bekanntlich gewinnt der Verein die zu verleihenden Gelder durch auf den hypothekarisch verpfändeten Grundbesitz lautende Pfandbriefe, deren mündelmäßige Sicherheit nicht nur von der sächsischen, sondern vor wenig Wochen auch von der preußischen Regierung anerkannt worden ist. Die Summe der ausgegebenen Pfand- und Kreditbriefe ist bis zum Jahresschluffe 1890 auf 111,405,650 M. gewachsen und wie allgemein die Werthschätzung der vom Kredit verein ausgegebenen Effekten ist, geht auch daraus hervor, daß trotz der für den Absatz von niedrig verzinslichen Papieren gegenwärtig nicht besonders günstigen Zeitverhältniffen das Lager der Gesellschaft an 3 >/, prozentigen Pfand- und Kreditbriefen in den Tagen, wo der Bericht geschrieben worden ist, voll ständig geräumt war. Aus der übersichtlichen Zu sammenstellung am Ende des Berichts geht hervor, daß die unkünvbaren tilgbaren Hypothekendarlehne be trugen in den Amtsgerichten Altenberg 14,000, Dip poldiswalde 1,595,825, Frauenstein 1,694,325, Lauen stein 447,900 M. Die tilgbaren Gemeindedarlehne betrugen in den genannten ÄmtsgerichtSbezirken bez. 0 — 424,050 — 335,900 — 173,500 M.; künd bare Hypothekendarlehne waren auf die genannten Be zirke vertheilt mit bez. 0 — 327,275 — 117,875 — 83,800 M.; Kautionsvorschüffe und andere Sicher heiten vertheilten sich mit bez. 2800 — 14,000 — 5000 — 11,350 M. — Da der Zinsfuß für Dar lehne nur 3'/, Prozent beträgt, das Kapital unkünd bar ist und eine allmählige Amortisation desselben ein tritt, so ist eine günstigere Gelegenheit, nach und nach seinen Grund und Boden zu entlasten, ihn dadurch werthvoller zu machen und ihn wenigstens der Nach kommenschaft als schuldenfreies Erbe zu hinterlassen, undenkbar. Leider verlautet, daß es immer noch Grundbesitzer giebt, die sich zu dieser Erkenntniß nicht aufzuschwingen vermögen. Möge Vorstehendes zum Nachdenken reizen! — Auf den Fahrplan - Plakaten der sächsischen Staatseisenbahnen und zwar vom nächsten Sommer fahrplan ab, wird folgende Bestimmung Aufnahme finden: „Das Zeichen X bedeutet: Der Zug hält nur nach Bedarf. Auf Mitfahrt haben in diesem Falle nur solche Reisende Anspruch, die sich wenigstens fünf Minuten vor der fahrplanmäßigen Abfahrt des ZugeS auf der betr, Verkehrsstelle eingefunden und den dienst habenden Stationsbeamten über die beabsichtigte Mit fahrt unterrichtet haben." Gerade diese Bestimmung kann nicht genug der Beachtung des reisenden Publi kums empfohlen werden, da bei nicht rechtzeitiger An meldung zur Mitfahrt auf den betreffenden Haltestellen den Zügen die Durchfahrt freigegeben wird. -s- Frauenstein, 28. April. Obgleich in der letzten Zeit hierorts durch Concerte, Bälle und sonstige Ver gnügungen fast eine Ueberfülle von Zerstreuungen ge boten worden war, war das gestern Abend im Saale zum Goldenen Löwen von der Tyroler Concertsänger- gesellschaft Hinterwaldner aus Innsbruck abgehaltene Concert doch so zahlreich besucht, daß der geräumige Saal nebst Nebenzimmern bis auf den letzten Platz gefüllt war. Das reichhaltige Programm wurde in vorzüglicher Weise vorgeführt und fand bei jedem Stück reichen Beifall. In liebenswürdigster Weise gaben die Concertgeber in Folge dessen nach jeder einzelnen Piece eine Einlage. Auf die einzelnen Vorträge einzugehen, ist unnöthig, da jeder meisterhaft war. Die Chor gesänge waren würdigen Inhalts und wurden exakt und glockenrein vorgeführt, was auch von den Einzel vorträgen gilt. — Am Sonntage fand hier eine Bezirksversamm lung der Militärvereine im Saale zum Goldene« Löwen statt, welche sehr zahlreich besucht war. Abends war Ball im Gasthause zum Goldenen Strauß, bet welchem sich die Kameraden wacker betheiligten und fröhliche Stunden verlebten. Altenberg. Der ehemalige Besitzer des hiesigen Rathskellergrundstückes, Fleischermeister K. Aug. Straß berger gen. beging am 27. April mit seiner Ehefrau das Fest der goldenen Hochzeit. j Glashütte. Die Prüfung in der Uhrmacher schule, wie auch die Ausstellung der im verflossenen Schuljahre angefertigten Arbeiten, Zeichnungen rc. fand am 24. April statt. Anwesend waren: der Ver treter der Regierung, Herr Gewerbeschulinspektor Encke, der Vorsitzende vom Central-Verband deutscher Uhr macher, Herr Engelbrecht-Berlin, die Redakteure der beiden deutschen Fachzeitungen, und noch viele aus wärtige und hiesige Uhrmacher. Mit wenig Aus nahmen wurden die Antworten rasch und sicher ge geben. Auch die ausgelegten Zeichnungen und Arbeiten zeugten von großem Fleiß, genauem Arbeiten und von Verständniß. Zum Schluß der Prüfung wurden die Preise aus der Großmann-Stiftung vertheilt, wobei u. A. der Lehrling Oskar Hesse von hier nach beendeter 3 jähriger Lehrzeit das Ehrendiplom erhielt. — Aus der Bibliothek der Uhrmacherschule, die außer in fach- und anderen wissenschaftlichen Werken, auch in der Belletristik reichhaltig ist, wurden im ver flossenen Schuljahre an 42 Ausgabetagen 589 Bücher entliehen, also durchschnittlich 14 Bücher. — Der heutige Jahrmarkt wurde ausnahmsweise vom schönen Wetter begünstigt und scheinen die Ver käufer mit den gehabten Geschäften meist zufrieden ge wesen zu sein. — Am Sonntag zeigten sich hier die ersten Schwalben. -d Kreischa. Die Nacht zum ersten Tage deS Wonnemonats Mai, von welchem uns nur noch wenige Stunden trennen, steht seit Alters her bekanntlich in einem gar bösen Rufe. Es ist die sogenannte Wal purgisnacht, in welcher die „Hexen" auf ihren Besen- velocipeds zum Blocksberg fahren, und dort dann jenen Heidenspektakel verführen, dem einst Goethe eine so packende dichterische Schilderung zu Theil werden ließ. Der düstere Hexenlauf hat in unserer aufgeklärten Zeit nun wohl nichts mehr zu thun, immerhin erhielten sich hier und dort aber noch viele diesbezügliche Ge bräuche, so daß z. B. in mancher Gegend eS noch üblich ist, am heutigen Abend die Hausschwellen und Thüren mit Kreuzen zu versehen, auf daß das grin sende Hexssuvolk nicht in die Behausung heretnkönne.
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