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Weißeritz-Zeitung : 25.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189210258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18921025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18921025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-25
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.10.1892
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„Weißer!-. Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljührlich I M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatkich 42 Pfg. Einzelne Nummern IO Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Inserate, welch« Lei de» bedeutenden Auflage del Blattes «ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionelle» Theile, die Spaltenzeila 20 Pfg. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrirten UnterhattungSblatt." Mit land- und hauSwivthschastlichekManatSbeilage. Nr. 126. Dienstag, den 25. Oktober 1892. 58. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wenn sich im Herbste die Haus bewohner wieder um des Lichts gesellige Flammen sammeln, rühren sich auch alsbald fleißige Frauen hände, um für ihre Lieben schöne und brauchbare Weihnachtsgaben herzustellen. Auch junge Mädchen wollen Eltern und Geschwister gern mit Kunstwerken ihrer Hände überraschen. Aber wo sollen sie ungestört und unbelauscht arbeiten, und wer könnte ihnen für ihre Thätigkeit die noch nöthigen Winke geben? Hierzu giebt ihnen die Fortbildungsschule für Mädchen genügend Gelegenheit, wo je nach Wunsch der Eltern und Schülerinnen auch Weihnachtsarbeiten gezeigt, angesangen und bezügl. beendet werden. Wir verfehlen daher nicht, auch in dieser Zeit auf diese Anstalt aufmerksam zu machen. — Wohl legt auch mancher Vater Hand an, um für seine Kleinen ein Weihnachtsgeschenk zu pappen und zu schnitzen, aber für größere Kinder wählen die Eltern außer Gebrauchs artikeln gern ein lehrreiches und unterhaltendes Buch. Wir lind nun jetzt gerade im Stande, ein solches allen Eltern als Weihnachtsgabe aufs Wärmste zu empfehlen. Der Pestalozziverein hat für Jugend und Volk heraus gegeben „Bunte Bilder aus dem Sachsenlande", im Umfange von 300 Seiten Text und mit vielen Ab bildungen versehen. Der Preis dieses Buches ist äußerst niedrig. Wer die Bestellung bis zum 20. No vember d. I. bei einem der Herren Lehrer an hiesiger Stadtschule aufgiebt, erhält bas Werk Anfangs De zember geheftet für 2 M. und in Prachtband für 2,75 M. frei geliefert. Vom I. Dezember ab tritt der um I M. erhöhte Buchhändlerpceis ein. Außer dem fördern die Abnehmer auch einen wohlthätigen Zweck. Der Reinertrag dieses Unternehmens soll für den Grundstock zur Gründung eines Heims für verwaiste hilfsbedürftige Töchter vaterländischer Lehrer verwendet werden. Aber wieviel armeKinder, durch schlimme Seuche ihrer sorgenden Eltern beraubt, müssen in Hamburg Heuer mit Herzeleid und Trauer Weihnachten feiern? Den dor tigen Bürgern, die durch die Opfer während der Krankheit und durch Geschästsstockung so schon in große Noth ge bracht worden sind, liegt nun auch noch die schwere Sorge für die Verwaisten und Verwittweten ob. Hier gilt die biblische Mahnung: „Wohlzuthun und mitzu- thsilen vergesset nicht!" Um nun auch die Kinder schon zur praktischen Nächstenliebe anzuhalten, hat das hiesige Lehrerkollegium von dem Schulvorstande die Genehmigung erhalten, in den nächsten Tagen unter den hiesigen Schulkindern eine Sammlung für die Hamburger Waisen zu veranstalten, und zwar ist dabei gedacht, daß die Kinder die Gaben aus ihren eigenen Ersparnissen nehmen, damit sie lernen, mit ihrem nothleidenden Bruder zu theilen. Dabei wird natürlich keineswegs auf die Größe der Gabe gesehen werden, sondern auch das kleinste Schecslein, mit treuem Herzen gegeben, mehrt das Ganze und erfreut das Herz des Gebers. Die Eltern werden gewiß gern die Eclaubniß hierzu geben, und sollten sie sich ver anlaßt sehen, die Wohlthätigkeit ihres Kindes ver bessernd und vermehrend zu unterstützen, so würde es die Schule dankbar annehmen. — Am 17. Oktober beging im engsten Familien kreise der Schneidermeister Aug. Hesse sein 25jähriges Jubiläum als Kassenbote bei der hiesigen I. Begräbniß- gesellschast. Von Seiten des GesammtoorstandeS wurde demselben zu seinem Ehrentage in einem Schreiben für seine unermüdliche Thätigkeit herzlich gedankt. Möge es ihm noch recht lange beschieden sein, in voller Rüstigkeit sein Amt zu verwalten! — Von 23. Oktober an werden wir wohl den Anfang des heurigen natürlichen Winters rechnen müssen; wenigstens brachte uns der rauhe, stürmische Tag den ersten Schnee. Nachmittags in der vierten Stunde schneite es etwa Stunde, doch blieb dieser erste nicht eben willkommene Bote der rauhen Jahreszeit nicht liegen; doch seine Visitenkarte hat ver Winter eben abgegeben, diese Thatsache läßt sich nicht be streiten. — In der sehr zahlreich besuchten Sitzung des landwirthschaftlichen Vereins für Dippoldis walde und Umgegend am 22. Oktober hielt Herr Schul direktor Richter-Freiberg einen hochinteressanten Vortrag über die bayrische Landwirthschast, verglichen mit der unseren, sowie über den Werth der geognostischen Karten für die letztere. Von den zahlreichen weiteren Verhandlungsgegenständen sei erwähnt, daß der Verein nochmals beschloß, die vom hiesigen Stadtrath erfolgte Wiedereinrichtung eines Wochenmarktes auch seinerseits thunlichst zu unterstützen. Mit dem im Lause des Herbstes zu feiernden 49. Stiftungsfeste soll auch Heuer wieder eine Prämiirung treuer Dienstboten verbunden werden. — Weich' unschätzbarer Segen für die Stadt unsere treffliche Wasserleitung ist, das ist wohl jederzeit, besonders aber im vergangenen heißen, wasserarmen Sommer allseitig anerkannt worden, und der Name des mit dieser Schöpfung im innigen Zusammenhangs stehenden, so früh Heimgegangenen Bürgermeisters Heisterbergk wird wie bisher noch lange bei der Bürger schaft in dankbarer Erinnerung genannt werden. Im nächsten Monate nun, und zwar am 17. Noobr., sind 25 Jahre seit der Einweihung dieses Werkes ver flossen, und in ganz berechtigter Weise soll, wie wir hören, von den städtischen Kollegien in Anregung ge bracht werden, diesen Tag nicht ohne eine kleine ein fache Feier vorübergehen zu lassen. — In dichten Schaaren verlassen uns jetzt die Vögel und unterwegs erhält die Reisegesellschaft fort während Zuwachs. Der Abstrich der Vögel erfolgt meist in der Nacht. Größere Zugvögel durchfliegen weite Strecken, ohne zu rasten; kleinere und kleinste, wie Rothkehlchen, streichen wegen geringen Flugver mögens von Busch zu Busch ab und nähren sich dabei vorzüglich von den überall reichlich vorhandenen Beeren. Von den Drosseln bleibt etwa der dritte Theil zurück, genießt in der Heimath während des Winters umfas sende Gastfreundschaft und brütet im nächsten Früh jahre schon, wenn Bäume und Sträucher noch unbe- laudt sind. — Der nächste Theaterextrazug auf unserer Bahn soll dem Vernehmen nach Mittwoch, den 2. November, von Hainsberg abgelassen werden. — Das wohlbekannte, von Herrn Schönherr in Kipsdorf bisher bewirthschaftete Restaurant und Logir- haus „Halali" ist durch Kauf im Preise von 70,000 Mark in andere Hände übergegangen. Herr Schön herr erwarb dasselbe seinerzeit für 40,000 M. Gewiß ein Zeichen des Aufschwunges dieses beliebten Ortes der Sommmerfrischler. Auch die Bauthätigkeit wird im nächsten Jahre wiever eine recht lebhafte werden, da die zahlreichen Baustellen daselbst, welche sich sänimtlich im Besitze des hiesigen Baumeisters Herrn Schmidt befinden, bis auf eine geringe Anzahl bereits verkauft worden sind. — Ueber Saatenstand und Ernte im König reich Sachsen bis 15. Oktober entnehmen wir dem in der Kanzlei ves Landeskulturrathes zusammengestellten Bericht folgende allgemeine Uebersicht: Die Witterung während der Berichtszeit — 15. September bis 15. Oktober — war außergewöhnlich trocken und warm; an mehreren Tagen stieg die Temperatur über 20« und am 17. September bis 28« 0., während die Niederschläge zumeist sehr leicht und nur strichweise austraten. Infolgedessen kannten die noch anstehenden Feldsrüchte, insbesondere die Kartoffeln, bestens ge borgen und die Herbstbestellung rasch beendet werden. Trotz der mangelnden Feuchtigkeit sind die jungen Saaten, mit vereinzelten Ausnahmen, in der Dresdner Kreishauptmannschast sehr schön aufgelaufen, ja, ein zelne Noggensaaten stehen zu üppig. Dagegen hat die Rapssaat durch die Dürre und den Erdfloh man cherorts so stark gelitten, daß dieselbe umgepflügt und theilweise neubestellt werden mußte. Ebenso hat die anhaltende Dürre das Wachsthum der Futterrüben, des Krautes und Kohls sehr beeinträchtigt, infolgedessen wird die Ernte in diesen Feldsrüchten vielfach gering ausfallen und nur in vereinzelten Fällen einer schwachen Mittelernte nahekommen. Auch der Stoppel klee zeigte nach Abernten der Halmfrüchte zumeist lückenhaften Stand und konnte sich wegen Regen mangels nur wenig oder gar nicht erholen, sodaß an einen Grünfutterschnilt nicht zu denken ist. Ebenso schlecht war es mit dem dritten Wiesenschnitt bestellt, der mit Ausnahme einiger Wässerwiesen im Vogtland« ganz ausfallen mußte; es haben sich somit die Aus sichten auf eine Besserung der Futterverhältnisse für diesen Winter nicht günstiger gestaltet. — Die Drusch ergebnisse bewegen sich, soweit mitgetheilt, fast durch weg in den Angaben des letzten Berichts, während viels Berichterstatter einfach auf ihre Mittheilunge« im vorigen Monat verweisen, an denen nichts zu ändern gewesen sei. Dagegen weisen die Angaben über die fast allenthalben beendete Kartoffelernte bessere Erträge auf, als bisher erwartet worden war. Die letzteren sind zwar je nach Sorten und Boden verhältnissen sehr verschieden und bewegen sich zwischen 80 und 475 Ctr. vom Hektar, doch ist der Durch schnittsertrag von 51 Angaben 292 Ctr. Insbesondere fällt ins Gewicht, daß die Güte der Kartoffeln zumeist nichts zu wünschen übrig läßt und kranke Knollen durchaus nicht vorkommen, so daß im Gegensatz ztt früheren Jahren die Gesammternte zur Verwertyung gebracht werden kann. Die höchsten Erträge weist wiederum Na^num bonum auf, auch die sächsische Zwiebel hat b ssere Erträge als sonst, während neuere Sorten wie Andersten, Kornblume, auch Champion sehr geringe Erträge ergaben. — Vereinzelt machen sich Mäuse bemerkbar, desgleichen Insektenfraß an Futterrüben und Kartoffeln, letztere wurden dadurch in einem Bezirk bis zu zehn Prozent geschädigt. -s- Frauenstein. Bei der 19. Generalversamm lung der hiesigen freiwilligen Feuerwehr am 21. Ok tober wurde als 1. Punkt der Tagesordnung die Rech nung auf das Jahr 1891/92 abgelegt. Dieselbe wieS eine Einnahme von 64K M. 86 Pf. und eine Aus gabe non 646 M. 79 Pf. nach, sodaß 7 Pf. Kaffen bestand verblieb. Außer einem Vermögensbestand von 150 M. 90 Pf. in einem Sparkastenbuch besitzt das Feuerwehrkorps noch 1725 M. 40 Pf. in verschiedenen Vermögensstücken. Als Hauptmann für das neue Vereinsjahr wurde der seitherige Hauptmann, Herr Stadtkontroleur Schade, wiedergewählt, welcher die auf ihn gefallene Wahl annahm. Als Steigerzug führer wählte man Herrn Schuhmachermeister Schmieder, als I. Spritzenzugführer Herrn Färbcrmeister Fröbe, als 2. Steigerzugführer Herrn Schuhmachermeister Schönherr. Der zeitherige Kassirer Herr Oswald Berger und der Schriftführer Herr Lehrer Haupt wurden wieder zu diesen Aemtern berufen, die Herren Kaufmann Louis Richter, Kürschnermeister Theodor Lohse und Buchbindermeister Paul Hänig zu Mit gliedern des Ehrengerichts ernannt. Da der bisherige Requisttenmeister Herr Herklotz, vom Neujahr 1893 ab diesen Posten nicht mehr bekleiden will, so wurde diese Wahl bis zur nächsten Monatsversammlung vertagt. Schließlich wurde der Steigerzugsührer Schmieder zum Stellvertreter des Hauptmanns ernannt. Mit den besten Glückwünschen für das fernere Blühen und Gedeihen des Korps schloß Herr Hauptmann Schade die 19. Generalversammlung. Lauenstein. Sonntag, den 30. d. M., halten die Militär-Vereine Schellerhau, Altenberg, Geising, Bärenstein, Glashütte, Johnsbach, Dittersdorf,
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