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Weißeritz-Zeitung : 11.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189408117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18940811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18940811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-11
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 11.08.1894
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okokaks und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der jetzt bereits wieder be merkbare zeitigere Eintritt der Dunkelheit legt den HauSwirthen die Pflicht auf, für rechtzeitige Beleuch tung der Treppenhäuser zu sorgen.. Es sei darauf aufmerksam gemacht, daß die vielfach-verbreitete Ansicht, daß die Hauswirthe von jeder Verantwortlich keit befreit sind, wenn sie die Ausführung der Be leuchtung ihren Miethern übertragen haben, eine durch aus irrige ist. Bei event. Anzeigen bezüglich unter lassener oder ungenügender Beleuchtung oder bei vor kommenden Unfällen u. s. w. wird stets der HauS- wirth und niemals der Miether zur Rechenschaft ge zogen. — In dem zum Landbestellbezirk des Kaiserlichen Postamts in Schmiedeberg (Erzgebirge) gehörigen Ort Sadisdorf wird am 17. August d. I. eine Posthilsstelle eingerichtet. Kreischa. Jedenfalls durch Anfachen des zum Wärmen von Milch entzündeten Spiritusbrenners zog sich der 2»/« Jahre alte Knabe des hiesigen Ziegsl- arbeiterS Zimmermann an den Oberschenkeln, dem Unterleibe, sowie am Gesicht und anderen Theilen des Körpers, derartige Brandwunden zu, daß derselbe, ungeachtet der sofortigen ärztlichen Hilfe, nach 24 Stunden an den Folgen der Verbrennung verschied. Der Knabe war nur kurze Zeit ohne Aufsicht geblieben und hat der Mutter, bevor sie sich, um ihr anderes Kind zu holen, auf Minuten aus der Stube entfernte, den Spiritusbrenner der Nähe des Knaben noch ent rückt, um etwaigem Unheil vorzubeugen. Glashütte. Der gegenwärtig in Stuttgart tagende Deutsche Uhrmacherverband, der 1509 Mitglieder zählt, hat auf Antrag des Zentralvorstandes den Jahres beitrag für die Deutsche Uhrmacherschule von 1000 auf 1300 Mk. erhöht. Altenberg. Am Abend des 7. d. Mts. fand in unsrer Stadtkirche ein Probebrennen der neueingerich teten, von Herrn Pastor Haucke gestifteten elektrischen Beleuchtung mittelst zweier Bogenlampen statt, welches «inen wunderbar schönen Erfolg hatte. Dresden. Der königl. sächs. Generalstaatsanwalt hat, wie von Wolffs Bureau richtig gemeldet worden ist, den ersten Staatsanwälten bei den Landgerichten und den ihnen beigeordneten Beamten den Wunsch zu erkennen gegeben, daß sie sich der Mitgliedschaft bei Mililärvereinen enthalten möchten. Die Verfügung ist mehrfach mißverstanden worden. Man hat sie als ein Anerkenntniß ausgefaßt, daß die Militärvereine den politischen Vereinen zuzuzählen seien. Dieser Sinn hat der Verfügung fern gelegen, durch die vielmehr «in gleicher, in Bezug auf politische Vereine im Jahre 1891 ausgesprochener Wunsch über seinen Rahmen hinaus auf Vereine ausgedehnt worden ist, die an sich nicht unter die frühere Verfügung fallen würden. Veranlassung zu der neueren Verfügung haben die vielfachen in Bezug auf Militärvereine hervorgetretenen Angriffe und Streitigkeiten gegeben, die auch wieder holt schon die Strafgerichte beschäftigt haben. Das Motiv beider Verfügungen ist aber dasselbe, nämlich der Wunsch, die Staatsanwaltschaften bei ihren amt lichen Entschließungen thunlichst gegen den Vorwurf der Befangenheit sicher zu stellen. Deshalb ist auch der Wunsch nur an die ersten Staatsanwälte und an die ihnen im Sinne von Z 145 deS Gerichts- versassungSgesetzes beigeordneten Beamten gerichtet, »nicht auch, wie in mehreren Zeitungen irrthümlich ge meldet worden ist, an die staatSanwaltschastlichen Sub alternbeamten. — Königin Karo la wird bis zum 16. August in Jagdschloß Reheftld verbleiben. — Nach der neuesten Bestimmung der Königlichen Oberrechnungskammer haben Dienstboten und Gesellen, fall» sie als Zeugen vor Gericht erscheinen, nur dann Anspruch auf Zeugengebühren, wenn sie eine Beschei nigung ihrer Dienstherrschaft bez. ihres Meisters da hin einbringen, daß ihnen ein bestimmter Betrag von ihrem Lohne in Abzug gebracht wird. — Der Werth der fiskalischen Gebäude unseres Königreichs stellte sich im Jahre 1893 auf die Summe von 140008930 Mk. Nicht inbegriffen sind hierbei die Militär- und Postgebäude. Der größte Theil dieser Gebäude in Höhe von 82198980 Mk. bei der Landesbrandkasse abgeschätzten Werthes unter steht dem Reffort des Finanzministeriums. — Der Fleischverbrauch in unserem Lande hat sich im Jahre 1893 wiederum bedeutend gegen das Vorjahr gehoben. Kamen 1892 auf den Kopf der Bevölkerung 13,6 Rindfleisch und 21 KZ Schweinefleisch, so stellen sich die Zahlen für 1893 auf 14,9 kß Rindfleisch und 21,3 Schweinefleisch. Im Ganzen wurden 1893 35 604 Ochsen, 165842 Stück andere- Rindvieh, ausschl. Kälbern, und 781298 Schweine versteuert. Verbraucht wurden im Ganzen 54 272998 KZ Rindfleisch und 77397 247 kg Schweine fleisch bei einer durchschnittlichen BevötkerungSzähl von 3 639600 Seelen. AuS der Lößnitz. Schon vor längerer Zeit ist dem Gemeinderath von Niederlößnitz ein Plan zur Errichtung eines Elektrizitätswerkes zugegangen. Der Gemetnderath ist nun diesem Plane insofern näher getreten, als er in einer Bekanntmachung alle Diejenigen, welche gesonnen sind, sich an das Elek trizitätswerk zu Niederlößnitz anzuschließen, ersucht, sich auf dem Gemeindeamte in di« ausliegende Zeichnungsliste einzutragen, woselbst auch die Be dingungen einzusehen sind. AuS den letzteren sei folgendes mitgetheilt: Zeichner verpflichtet sich durch seine Zeichnung von 1 — 10 Lampen zu 16 Aerzen zu einem jährlichen Minimalbeitrag von 48 Mk., bei 11—20 Lampen von 96 Mk. u. s. w., d. h. also für 48 Mk. jährlich kann eine Lampe 1000 Stunden brennen, oder 5 Lampen 200 Stunden, oder 10 Lampen 100 Stunden. Brennen dieselben länger als 1000 Stunden, so werden selbstredend die überzähligen Brennstunden besonders berechnet, und zwar pro Stunde etwa zwischen 3 und 4,5 Pf. Eine Normalglühlampe Hal eine Helligkeit von 16 Kerzen; es können jedoch auch 6, 8, 10, 20, 25 und mehrkerzige Lampen ge brannt werden, welche sich entsprechend billiger oder theurer als die Normallampen stellen. Bogenlampen werden in zwei Größen abgegeben, von 500 und 1000 Kerzenstärke, zum ungefähren Preis von 30 und 50 Pf. für die Stunde. Die Zuleitung wird den jetzigen Zeichnern frei bis zum Elektrizitätszähler ge legt. Eine Hausanlage für 10 Lampen kostet ca. 100 bis 200 Mk. Auch kann Strom für gewerbliche Zwecke abgegeben werden, welcher pro Pserdekrast und Stunde ca. 20 Pf. betragen wird. Sobald die Garantie gegeben, daß täglich 1200 Flammen brennen, soll mit der Errichtung eines Elektrizitätswerkes vorgegangen werden. Pirna. Pech über Pech hatte neulich Abends ein bereits auf der Landungsbrücke gestandener Dampi- schiffs-Paffagier, welcher bei dem hastigen Suchen nach dem vermißten Billet ein 3-Markstück aus der Westen tasche riß und nun mit ansehen mußte, wie dasselbe verhängnißvoll ins Rollen kam und dann in den Fluthen der Elbe verschwand. Die hierdurch ent standene Aufregung war so groß, daß der Pechvogel die Nothwendigkeit deS Aussteigen« aus das Schiff ganz außer Acht ließ und schließlich nun auch noch mit ansehen mußte, wie ihm das Schiff vor der Nase wegsuhr. Großenhain. Einen kür AlterthumSforscher inter essanten Fund machte in Niegerode wiederum der Gutsgesitzec Schneider auf seinem Ackergrundstücke. Wie ost schon, stieb er beim Pflügen auf Grab urnen aus germanischer Vorzeit, und förderte deren 10 wohl Sonnabend, den 11. August 1894. Nr. 93. 60. Jahrgang. Verantwortlicher Redacteur: P-ul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jlluftrirten NnterhaltrmgSblatt".Mit land, «nd hanSwlrthschaftlicher MonatSbeilage. bedeutenden Auflage des Blatte« eine sehr wirk same Verbreitung, linden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder der«« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen den, Ausschlag.— Einge sandt, «m redaktionellen Lheile, die Spaltenzeile- SOPfg. „«esiferitz-SetNmj," «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Sb Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan fiakten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Mlh -MW Amtsblatt für die Königliche Unüshauptrnannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Aadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein erhalten zu Tage. Diese Urnen sind von prächtiger Arbeit und enthalten theilweise nochAsche- unVKnochen- restr. Auch bronzene Nadeln, Pfeilspitzen u. s. w. sanden sich vor, deren Alter man auf etwa 2500 Iahte schätzt. Siebenlehn. Die hiesige freiwillige Feuerwehr feiert am nächsten Sonntag das Fest des 25jährigen Bestehens. Zu demselben werden ungefähr 40 fremde Vereine erwartet. Wurzen. Der sozialdemokratische Bürgerverein entfaltet schon jetzt eine äußerst rührige Thätigkeit für die im Herbst dieses Jahres hier staltflndende Stadt- verordneien-Wahl. Man will nicht nur im Siadt- verordneten-Kollegium, sondern auch im Raths-Kolle- gium die Majorität haben, um dann nach sozialdemo kratischer Anschauung das Stadtregiment zu führen. Nun, wenn die Ordnungspartei nicht Mann für Mann aufbietet und gleiche Thätigkeit entfaltet, wie die sozial demokratische, dürfte es leicht möglich sein, daß die letztere auch bei der kommenden Stadtverordneten»«^ den Sieg davon tragen wird. Pegau. Im nahen Groitzsch sand eine Besprechung von Vertretern der Gewerbevereine von Groitzsch, Pegau und Zwenkau statt, um einen näheren An schluß sowohl dieser Vereine, wie auch der von Borna und Rötha in die Wege zu leiten. Hauptzweck dieser Annäherung soll die Hebung deS Gewerbes hiesiger Pflege sein, wobei besonders die gemeinschaftliche Aus stellung von Gesellen- und LehrltngSarbeiten, die Ab haltung gemeinnütziger Vorträge u. s. w. ins Auge gefaßt sind. Leipzig. Der Rath hat sich entschlossen, dem An schwellen der sozialdemokratischen Stimmen bei den städtischen Wahlen einen Damm entgegenzusetzen, und in einer Anzahl von Fällen die Gesuche um Ertheilung des Bürgerrechts durch folgenden Bescheid abgewiesen: „Nach den Motiven des § 14 der revidirten Städte- Ordnung soll das Bürgerrecht die Gesammtheit der jenigen Gemeindemitglieder umfassen, deren Verhältnisse die nöthigen Garantien dafür bieten, daß sie ein dauerndes Interesse am Gemeindewobl und die Be fähigung für dasselbe zu wirken, besitzen. Die nach dieser Richtung vorgenommenen Erörterungen haben uns die Ueberzeugung nicht zu verschaffen vermocht, daß diese Gewähr in Ihren Verhältnissen gegeben ist. Wir haben deshalb beschlossen, Ihr Gesuch um Er theilung deS Bürgerrechts zurückznweisen." Annaberg. Auch in unserer Gegend hat nun mehr die Getreideernte begonnen. Aus der Höhe von Kleinrückerswalde sieht man bereits Kornpuppen stehen. OelSnitz. In der hieß Teppichsabrik von Schenk, Schmidt und Beutler ist ein Streik wegen Herab setzung der Löhne ausgebrochen. Crimmitschau. Wiederum ein Beweis, wie schwer der Landbewohner unter der Zigeunerplage seufzt und leidet. Vorige Woche hörte der gräfliche Förster in Dennheritz einen Schuß fallen, der nur von einem Wilderer herrühren konnte. Sogleich ging er nach dieser Richtung und siehe, eine Karawane Zigeuner hatte sich am Waldrande um ein mächtiges Feuer schmausend gelagert. Ein Zigeuner, der noch mit dem Fällen einer Fichte beschäftigt war, begrüßte den nahen den Förster mit dem blitzenden Revolver, wodurch sich dieser nun genölhigt sah, den Rückweg anzutreten. Wie man hieraus ersieht, steht der einzelne machtlos und nicht sicher seines Lebens diesem Gesindel gegen über. Meerane. Bezüglich des vom Mont Rosa abge stürzten Lehrer Meyer wird noch bekannt, daß man denselben fitzend und mit dem Hute bedeckt ausgefunden habe, woraus man schließen will, daß der Tod durch plötzliches Unwohlsein (Schlaganfall oder dergl.) her- beigesührt worden sei. Auf alle Fälle aber ist et»
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