Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 27.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189410275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-27
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 27.10.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mchmtz-KitW. 60. Jahrgang Nr. 126. chteuBedenken argen die Anlage schwinden. Muß über die Verwaltung de» Kassenwesen- iv hies. Vorsitzende des hiesigen MMMverelttS,' »eztrk.Da AnNM'Mcht grstelltwiMEOariir, -ging betreffend, wurde rasch erledigt, da die WiedergewLhlten die Wahl ohne Weigerung annahmen, zur großen Freude des KorpS. Bärenstein. Am 2l. dss. MtS. fand hier im Gietzeltschen Gasthofe eine Versammlung derjenigen königl. sächs. Militäroereine statt, die de« Unter bezirk Altenberg-GlaShütte bilden. Erfreulicher Weise waren Vertreter aller dazu gehörigen Vereine — Schellerhau ausgenommen — anwesend. Die Ver sammlung leitete der Obmann des Unterbezirks, Herr Bürgermeister Börner-Lauenstein. Er brachte, nachdem er die Erschienenen begrüßt, dem hohen Protektor der Militäroereine, Se. Maj. dem König, ein 3sacheS Hurrah, und gab sodann dem Bezirksvorsteher, Herm Privatus Neumerkel-Altenberg, das Wort. Dieser gedachte vorerst der Verdienste, die sich der verstorbene Herr Amtshauptmann von Einfiedel um die Militär vereine des Bezirks erworben hatte und forderte die Anwesenden auf, den Heimgegangenen durch Erheben von den Plätzen zu ehren. Glatte und schnelle Er ledigung fand die folgende Tagesordnung. Der Be zirksvorsteher gab zunächst einen eingehenden Bericht über die letzte Bundesgeneralversammlung sowie Auf- ' man zu den inneren Bezirksangelegenheiten über, bei denen der Hauptpunkt die theilweise Abänderung der einzelnen VereinSsatzungen war. Nach erfolgter Ver pflichtung des neugewählten Vorstandes vom Alten berger Militärverein, Kamerad Liebisch, wurde die Versammlung geschloffen. Dresden. Die Umbauarbeiten an den Dresd ner Bahnhöfen nehmen trotz der nicht gerade gün stigen Witterung ersichtlich raschen Fortgang. Der Bau des an der früheren Strehlener Straße, jetzt Bismarck straße, gelegenen TheileS des Personenbahnhofes in DreSden-Altstadt ist soweit gediehen, daß man bereits das Gerüst fertiggöstellt hat, um mit Aufbringung der Holz-, Eisen- und SlaSüberwölbung zu beginnen. Das Gerüst befindet sich auf Rädern, so daß es je nach dem Stande der Arbeiten fortbewegt werden kann. Mit Dampfkraft werden die 6 Eisentheile, aus welchen je ein Bogen gebildet wird, aufgestellt, vor läufig mit Schrauben befestigt, dann gerichtet, vernietet und zuletzt mit Glas versehen. Der hier entstehende Theil des Bahnhofes ist bestimmt, als JnterimSbahn- hof während des Umbaues des nördlichen TheileS deS Böhmischen Bahnhofes in DreSden-Altstadt zu dienen und während der Zeit den gesammten Verkehr aufzu nehmen. Dieser Theil deS Bahnhofes wird hochgelegt, der Verkehr wird sich sonach während des Interimisti kums nur auf den südlichen Hochgleisen abwickeln. Die langen, jetzt von einer Bretverplankung um schlossenen Mauern an der BlSmarckstraße zeigen zahl reiche große Bogenfenster und Eingänge. In diesem Theile deS Hochbaues werden provisorisch die Warte säle und die Räume für die Fahrkartenverkäuf«, für Post, Gepäck rc. eingerichtet, für später sind diese Räume zur Aufnahme von Bureaus bestimmt. Die eiserne Bedachung, welche der Lastvertheilung wegen muldenförmig gebogen ist, wird von eisernen Trägern getragen. Um nun den Schall beim Darübersahren von Zügen in den unter den Gleisen befindlichen Räumen möglichst wenig bemerkbar zu machen, kommt auf die eiserne Dachdecke zunächst eine dünne Schicht Asphalt, dann füllender geringer Beton, ferner über Asphalt ein Boden imprägnirter Latten, welche die Asphaltlage schützen vor dem groben Kies, welcher nun aufgefahren wird. Auf diesen kommen alsdann das Gleisbett und die Schwellen, sowie seitlich der Gleise die langen Bahnsteige, wieder mit Beton und Asphaltdecke. Wird dadurch schon das Geräusch der fahrenden Eisenbahnzüge wesentlich abgeschwächt, so sind weiter die Schienen von ihrer Lagerlasche durch kleine Spähne von elastischem Pappelholze getrennt Partei Belgiens bald genug Spaltungen zeigen, deren nächste Folgen öftere Wechsel im Ministerium sein dürsten. Schon der gegenwärtige Ministerpräsident de Burlet wird, da er persönlich bei den Wahlen unter legen ist, nächstens vermuthlich zurücktreten müssen, und zwar aller Voraussicht nach, um wieder dem früheren Kabinetschef Beernaert, dem Führer der ge mäßigt-klerikalen Partei Belgiens, Platz zu machen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Aktiengesellschaft Elektrizitäts werke vorm. Kummer L Co. in Niedersedlitz, welche sich mit um die Ausführung der elektrischen Beleuchtungs anlage in hies. Stadt bewirbt, hat sich entschlossen, für morgen Sonnabend eine probeweise Aufstellung einiger Lampen vorzunehmen. Eämmtliche Maschinen, zu deren Inbetriebsetzung Herr Etrohhutfabrikant Reichel seine Dampfmaschine freundlichst zur Verfügung gestellt hat, sind bereits eingetroffen und ist man mit ihrer Montirung emsig beschäftigt. Auf dem Markte wird eine Bogen lampe, in den Fabrikräumlichkeiten werden mehrere stärkere und schwächere Glühlampen installirt werden. Durch diesen Versuch werden hoffentlich auch die etwa bestehenden les - Dir S . Herr Kürschnermeister Lotze, hat auS Gesundheitsrück sichten sein Amt zum Bedauern der Mitglieder nieder gelegt. Die Vorstandsgeschäfte werden, bis zu der Neujahr 1895 in der Hauptversammlung vorzunehmen den Neuwahl, durch den stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Seilermeister Schmidt, erledigt. — Der seit langen Jahren am hiesigen Amts gerichte angestellt gewesene AmtSgerichtSdiener Herr Kaden wird demnächst in Pension gehen. In seine Stelle ist, zunächst probeweise, der frühere Mustker, Herr Kurz, eingerückt. SeiferSdorf. Im Verlauf von kaum einer Woche wurde eine hiesige Familie durch die mörderische Diph- theritts ihrer beiden einzigen Kinder, zwei blühende Mädchen, im Alter von 3 und 5 Jahren, beraubt. Poffendorf. Die diesjährige Gustav-Adolf-Haus- kollekte hat die Summe von 161 Mk. 12 Ps. ergeben, gegen 146 Mk. 7 Pf. im vorigen Jahre. Diese Summe vertheilt sich auf die einzelnen Ortschaften in folgender Weise: Poffendorf 41 Mk. 20 Pf., Hänichen 16 Mk. 7 Pf., Wilmsdorf 14 Mk., Börnchen 13 Mk. 75 Pf., Babisnau und Bärenklause 13 Mk., Rippien 12 Mk. 90 Pf., Welschhuke 11 Mk. 75 Pf., Quohren 11 Mk. 55 Pf., WendischcarSdorf 11 Mk. 20 Pf., Theisewitz, Bröschen und Kleba 10 Mk., Kleincarsdorf 5 Mk. 70 Pf. Möchte die am Reformationsfeste für den Gustav-Adolf-Verein stattfindende Kirchenkollekte diese reiche Gabe noch um ein Beträchtliches erhöhen. — Nach einer mehrmonatlichen Sommerpause hat am 21. dss. MtS. der Verein junger Landwirthe zu Poffendorf und Umgegend seine Versammlungen wieder ausgenommen. In anschaulicher und faßlicher Weise referirte der Vorsitzende, Herr M. Grahl-Poffendors, über die Frage: »Wie berechnet man den Werth eines künstlichen Düngemittels". -I- Frauenstrin. In kameradschaftlicher Weise verlief die kürzlich staltgefundene 21. Generalversamm lung der hies. freiw. Feuerwehr. Den 1. Punkt der Tagesordnung bildete die Abrechnung der JahreS- rechnung. Dieselbe zeigte eine Einnahme von 437 Mk. 51 Pf. und eine Ausgabe von 426 Mk. 69 Pf., so daß 10 Mk. 82 Pf. Kaffenbestand verblieb. Hierzu kommt noch 1686 Mk. 90 Pf. Werth der vorhandenen Vermögensstücke und 154 Mk. 85 Pf. in hies. Spar kaffe zinsbar angelegt; mithin beläuft sich das Ge- sammtvermögen der hies. Feuerwehr auf 1852 Mk. 57 Pf. Die Rechnung war schon vor der Versamm lung geprüft und für richtig befunden worden, wes halb dem Kasfirer Decharge ertheilt wurde. Der 2. Punkt der Tagesordnung: Neuwahlen de» Kommando« re. Jnserat«, welch« Sei de» bedeutenden Auflage del Blattes ein« sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eitwe- sandt, im redaktionelle» Theile, die Spaltenzeile SO Psg. Die belgischen Wahlen. Mit den Stichwahlen vom vergangenen Sonntag haben die nach verschiedenen Richtungen hin inter essanten und bemerkenSwerthen Neuwahlen zum bel gischen Parlament ihren Abschluß gefunden. Es läßt sich nunmehr die Zusammensetzung vor Allem der neuen Volksvertretung Belgiens übersehen und wird die letztere nach den vorläufigen Zusammenstellungen auS nicht weniger als 104 Klerikalen, 29 Sozialisten und sozialistisch gefärbten Radikalen und nur 19 Liberalen beider Richtungen, der gemäßigten wie der fortschrittlichen, bestehen. DaS Endergebniß der zum ersten Male auf Grund des sogenannten PluralsystemS in Verbindung mit dem allgemeinen und direkten Stimmrecht jetzt in Belgien vollzogenen Parlaments wahlen ist allo einerseits die Verstärkung der bis herigen klerikalen Mehrheit in der Deputirtenkammer, anderseits das Erscheinen der Vertreter der soziali stischen Partei in derselben, während der Liberalismus eine erhebliche Einbuße verzelchnen muß. Ueber- raschend ist dieses Wahlergebniß keineswegs, speziell die Niederlage der Liberalen ließ sich voraussehen, waren sie doch vielfach innerlich gespalten, so daß der Boden für den erfolgten Doppelangriff der Klerikalen wie der Sozialisten auf die liberale Partei schon hier durch geebnet war. Aber auch in den breiten Massen der Wählerschaft besaßen die Liberalen keinen Halt mehr, sie halten eben in den früheren Zeiten, als sie in Abwechslung mit den Klerikalen wiederholt am Ruder des belgischen Staates waren, ebenso gut wie ihre alten klerikalen Gegner nur ein einseitiges Partei regiment geführt und es niemals ernstlich versucht, die mannichfachen Reformen, deren das belgische Land in der Verwaltung, im llnlerrichtswesen u. s. w., vor Allem aber auf sozialpolitischem Gebiete, bedarf, in Angriff zu nehmen. Jetzt haben die Liberalen nur die Früchte dieser ihrer kurzsichtigen Politik ge erntet und man kann darum über die vernichtende Wahlniederlage des belgischen Liberalismus, die der Gesammtpartei beinahe zwei Drittel ihres bisherigen parlamentarischen Besitzstandes kostet, kein sonderliches Bedauern empfinden. Während so die liberale Partei m der neuen belgischen Deputirtenkammer schier zur Bedeutungslosigkeit herabgedrückt wird, tritt daselbst ein ganz neuer Faktor in Gestalt der sozialistischen Linken auf. Ueber zwei Dutzend Köpfe stark sind die Vertreter der belgischen Arbeiterpartei, besser gesagt, der Sozialdemokratie, in der Kammer erschienen, wo sie zuvor noch über keinen einzigen Sitz verfügten, ein Erfolg der sozialistischen Propaganda in dem hoch industriellen Belgien, welche für sich allein spricht. Wenn einerseits mit dem Einzuge der Sozialdemokratie in die eigentliche gesetzgebende Körperschaft Belgiens für die sich immer bedenklicher gestaltende Gährung unter den Arbeitermaflen dieses Industriestaates zu nächst ein politisches Sicherheitsventil geöffnet worden ist, so weist der sozialistische Wahlsieg anderseits doch seine sehr ernsten Seiten auf. Denn schließlich werden die Begehrlichkeiten der breiten Massen und ihrer Führer nur noch mehr wachsen und ob das fortdauernde klerikale Regime in Belgien im Stande sein wird, dem gefährlichen Anschwellen de» Sozialismus noch rechtzeitig geeignete Riegel vorzuschieben, daS möchte schon jetzt beinahe zu bezweifeln sein. Jedenfalls er öffnet der geschilderte AuSgang der belgtschen Wahlen interessante Ausblicke auf die weitere Entwickelung der gesammten inneren Verhältnisse in Belgien. Einst- weilen ist die klerikale Partei im Parlamente wenig sten» vollkommen Herr der Lage, da sie im Senat wie in der Kammer eine erdrückende Mehrheit besitzt, so daß die Klerikalen also vorerst nach Belieben schalten und walten können. Aber mit der Einigkeit unter den belgtschen Klerikalen ist es ebensowenig weit her, al» die» bislang von den Liberalen gelten konnte, wahrscheinlich werden sich in der heutigen RegierungS- „Weißrritz^Ieltung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 26 Pfg-, zweimonatlich 8t Psg-, eiwnonatlich 42 Pfa. Einzeln« Nummern 10 Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be- - Amtsblatt für die Königliche MmisHauplinannschatt Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Mmlsgerichle und die Sladlräihe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achts-ttigem »Hlluftrirte« Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthschaftlicher Monatsbeilage. Sonnabmd, dm 27. Oktober 1894.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite