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Weißeritz-Zeitung : 05.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189510057
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18951005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18951005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-05
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.10.1895
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Mkitzmtz -ZeitW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 61. Jahrgang. Nr. 117 Sonnabend, den 5. Oktober 1895 4 5, i > -E 'O M Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichnr in Dippoldiswalde. Mtt achtseitigem „Jllustrirten NnterhaltungSblatt". Mit land, und hauswirthschaftlicher MonatSbeilage. -Lokals und Sächstsches. Dippoldiswalde. Wir machen noch besonders darauf aufmerksam, daß von nächstem Sonntag, den «. d. M. an, der Gottesdienst wieder in der Stadt- ktrche stattfindet. — Die Winteroergnügungen haben ihren Anfang genommen mit einem Concert, das am Donnerstag im Saale der von Herrn Belger käuflich erworbenen „Reichskrone" durch unsere Slavtkapelle ausgeführt wurde, die in Zusammensetzung und Schulung für die bevorstehenden Winterconccrte wieder recht hübsche Darbietungen verspricht. Daß ein Trompetensolo, geblasen von Herrn .Jahn jun., allgemein Gefallen sand, sei noch besonders erwähnt. — Der Gesammtauflage der heutigen Nummer liegt der auf dünnem Papier gedruckte Winterfahr- plan bei. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelegentlich des am 25. August d. I. beim Gutsbesitzer Richter in Schlotlwitz entstandenen Brandes hat die kgl. Brandversicherungs- Kammer den Spritzen der Gememden Cunnersdorf bei Schlotlwitz und Großröhrsdorf bei Pirna Prämien nach Höhe von 30 Mk. und beziehentl. von 25 Mk. bewilligt. — Für die hiesigen stenographischen Kreise dürfte eS von Interesse sein, daß die ersten Telegramme und ausführlicheren Zeitungsberichte über das Oede raner Eisenbahnunglück nach dem an Ort und Stelle ausgezeichneten Stenogramm von einer Dame aus unserer Stadt, Schülerin des hiesigen Stenographen vereins, z. Z in Oederan, erfolgt sind. — Die Zählkarten für die am 2. Dezember d. I. stattfigdende Volkszählung weisen nur wenige Aenderungen gegenüber denjenigen des Jahres 1890 auf. Insofern enthalten dieselben aber ein neues Ge biet, als die Fragen über die Arbeitslosigkeit und militärische Ausbildung der landsturmpflichtigen Männer im Alter von 39—45 Jahren in ihnen enthalten sind. — Der Altweibersommer, das sogenannte Mariengarn, ist wieder da. Durch die Lust fliegt flimmernd filbergraueS Gewinnst, das sich uns an Hut, Gesicht und Nase ansetzt — Altweibersommer nennt'S der Volksmund, auch Mariengarn, die Jsis- fäden der Alterthumsfreunde, während der Natur forscher nachweist, daß diese feinen Fäden nichts sind, als das Gewinnst sehr kleiner Spinnen. Darüber aber herrscht Einigkeit, daß dieses Gewinnst de« Herbst ankündigt, der uns hoffentlich recht gutes Wetter bringt. Richt mehr mit intensiver Gluth, sondern gleichsam gedämpft durch einen feinen Schleier fällt das Sonnenlicht auf die Bäume, deren Blätter sich allmählich gelb und roth färben und nach und nach zur Erde niederflattern. Kreischa. Als der hier wohnhafte, in Hinter- gerSdorf b. Tharandt geborene 44 Jahre alte Fleischer meister Reinhold Hillig am Dienstag Vormittag mit seinem einspännigen Geschirr auf dem von Hermsdorf nach Kreischa führenden Kommunikationswege fuhr, scheute das Pferd und ging mit dem Gefährte durch, wobei Hillig aus dem Wagen geschleudert wurde und außer mehrfachen äußeren Verletzungen nach ärztlichem Gutachten eine schwere Gehirnerschütterung erlitt. Glashütte. Schon vor einigen Jahren wurde die Frage der Einführung der elektrischen Beleuchtung in htes. Stadt lebhaft ventilirt, man lehnte dieselbe jedoch damals auch aus dem Grunde mir ab, weil man anderwärts die Erfahrung gemacht hatte, daß das elektrische Licht für feinere mechanische Arbetten sowohl, als auch für die Arbeiten in der Uhrmacherei nicht zu verwenden ist, da eS die Augen ungemein anftrengt. Da man aber neuerding» genannten Uebelstand. wie man hofft, beseitigt hat, so hat ein htes. Privatier üuo'-ir . .... Amtsblatt für die Königliche Umtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrath zu Dippoldiswalde. Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit W Pfg. die Spoltenzeilv oder Liren Räum berechnt ; Ta bellarische und co,upluirte< Inserat«'m» entsprechen-' dem Aufschlag. -— Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Kpaitegzeile MPsg- sich bereit finden lassen, die elektrische Beleuchtung hier einzuführen; die nöthigen Einleitungen sind schon im Gange und 400 Glühlampen und 22 Pferdekräfte für motorische Zwecke bereits für dieses Unternehmen ge zeichnet, so daß hoffentlich der Einführung nichts mehr entgegenstehen dürfte. Dresden. Einen klaren Ueberblick über die künftige Gestaltung des Centralbahnhofes gewinnt man jetzt von der Höhe der Falkenbrücke aus. Nach Westen sind die Ausgrabungen der Tiefgleise nahezu vollendet, und es werden bereits die Betriebsgleise eingelegt, wie auch der rechts von der Falkenbrücke entlang der Dresdner Papierfabrik aufsteigende Strang bereits ein gleisig befahren wird. Links davon deuten Erdarbeiten an der Böschung an, daß ebenfalls ein Gleis von der Chemnitzer Linie (Tiefgleise) direkt nach der Hochbahn geleitet wird, um ein eventuelles Weiterführen von Extrazügen aus dem Erzgebirge u. s. w. »ach der sächsischen Schweiz zu ermöglichen. Die zweite Schneide brücke, welche in der Nähe der Güterböden die Tief gleise überbrückt und unter Anderem die GüterzugS- gleise von Neustadt mit dem Abkellbahnhof Zwickauer Straße verbindet, ist bereits weit im Bau vorgeschritten und wird gleich der ersten durch die Eisenwerke Lauch hammer aufgestellt. Auch die Ausschachtungen in der Richtung nach dem Böhmischen Bahnhofe sind in neuerer Zeit erheblich gefördert worden, nur scheint der etwa» felsige Untergrund hier mehr Schwierigkeiten zu be reiten, als das lose Geschiebe (Kies) an dem fertig gestellten Theile. — Der König, der am 7. d. M. von den kaiser lichen Hosjagden aus Steiermark hier wieder einlrifft, wird Ab nds im Gewerbehause dem von den Offiziers- Gesellschaften der Landwehrbezirke Dresden - Altstadt und DreSden-Neustadt zu veranstaltenden Kommers zur Erinnerung an den Feldzug 1870/71 beiwohnen. — Wie verschieden und mitunter ganz gewaltig von einander abweichend die Taxationen von größeren und werthvolleren Objekten zuweilen ausfallen, steht man aus Folgendem: Beim Dresdner Amtsgericht komnien am 10. Oktober die Grundstücke der Aktien gesellschaft „Bürgerliches Brauhaus DreSden-Plauen" zwangsweise zur Versteigerung. Beide Grundstücke als Ganzes haben die OrtSgerichte und der Sachverstän dige der Brauerei mit allen Brunnenanlagen auf 390000 Mk., ohne dieselben auf 262755 Mk. ab geschätzt. Der Bausachverständige, Baumeister Strunz, und der Sachverständige füx Maschinenanlagen, Fabrik direktor Rachel, taxirten dagegen unter Ausschluß der Brunnenanlagen beide Grundstücke als Ganzes auf 594325 Mk.! Wer hat nun wohl Recht und wie wird das Meistgebot im SubhastationStermine aus fallen? Roßwein. In der letzten Stadtverordnelensitzung wurde einstimmig beschlossen, den Echießanger mit 324 3 Meter hohen L ndenbäumen zu bepflanzen, wozu wohl der Mangel an schattigen Bäumen während des letzten Schulfestes die Anregung gegeben hat. Roßwein erhält dadurch in Zukunft einen Stadtpark, der sich auch zur Abhaltung von Volks- und Schul festen eignen wird, da die Bäume als Eingrenzung von offenen Vierecken, Rundtheilen rc. gepflanzt werden sollen. Weiter fanden in dieser Sitzung die von der Kircheninspektion geplanten VerschönerungSarbetten für den Kirchpiatz, die inSgesammt einen Kostenaufwand von 24000 Mk. erfordern werden, Zustimmung. Der nördliche Theil de» Platze» soll adgebüscht und mit Gartenanlagen versehen, der nordwestliche Theil ge-/ pflastert, di« Kirche theilweise mtt Porphyrfarbe ab geputzt werden rc. j Leipzig. In gewohnter Loyalität fordern die der alten sächsischen Fortschrittspartei zugehörigen Abge ordnete» der Zweiten Kammer des Landtags ihre Freunde auf, bei den bevorstehenden LandtägSwahlen überall mit den anderen staatserhaltenden Parteien zusammenzugehen und von Aufstellung eigener Kandi daten abzusehen. Oederan. Welche Anerkennung die Hilfeleistung der Oederaner Freiwilligen Feuerwehr, sowie der Ga- nitätskolonne vom Militärvereine bei dem Eisenbahn-- Unglück seitens der davon betroffenen Kompagnie ge funden hat, beweist das in den herzlichsten Worten abgefaßte Dankschreiben des Kompagniechefs der 1^ Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. ISS, Haupt manns von Pillement, welches dem Kömmandanten Vetterling vergangenen Sonnabend zuging. Genannter Herr giebt darin noch einmal seinem tiefen Schmerz Ausdruck und versichert, daß nicht» willkommener hätte sein können, als diese schnelle Hilfeleistung, welche edle That im Regiment unvergessen bleiben werde- Gleich zeitig waren 100 Mk. als Liebesgabe des Hauptmanns von Pillement beigelegt, welche nach freiem Ermesse» der Empfänger Verwendung finden soll. ' AN» dem Erzgebirge. Die vielen Holzschlei- fereien des Erzgebirges, die sich im vorigen Jahve von dem langanhaltenden schlechten Geschäftsgänge einigermaßen erholt hatten, find jetzt durch di« große Trockenheit wieder in eine sehr mißliche Lage versetzt worden. Die meist auf Wasserkraft angewiesenen An lagen können schon seit Wochen nicht mehr mit vollem Betüebe arbeiten und find darum auch nicht in der Läge, ihre Künden voll zu befriedigen. Da aber die Papierfabriken sehr flott beschäftigt find, so find diese gezwungen, ihren Holzstoff wieder vom Auslande, namentlich von Schweden und Norwegen zu beziehe«. Das Mißliche dabei ist, daß die ausländische Konkurrenz wenn sie einmal Boden gefaßt hat, schwer wieder zu verdrängen ist. Um die Holzschleiferetett mit Dampf kraft zu betreiben, sind leider jetzt die Preise für' Holzstoff nicht hoch genug, doch find schon einzelne Versuche in dieser Richtung gemacht worden. Sayda. Anläßlich der Bahneröffnung Reuhausen- Olbernhau ist wiederum eine sehr alte beliebte Ein richtunggeschwunden. Die täglich zwischen Olbernhau und Sayda verkehrende kaiserliche Fahrpost hat am 30. September letztmalig ihren Zwecken gedient. Die vorgenannte Post war überhaupt noch die einzige, welche zwischen den zwei Obetpostdirektionsbezirkea Dresden und Leipzig verkehrte und es bestehen »un mehr im Dresdner OberpostdtrektionSbezirke nur »och zwei kaiserliche Fahrposten, die ebenfalls der Eisenbahn noch Platz werden Machen müssen. Es ist bemerken»- werth, daß die eingegangene Post das letzte Stück der großen obererzgebirgtschen Postverbindung DreSden- Altenberg-Frauenstein-Marienberg war; eine Strecke nach der anderen bröckelte ab und von der ehemaligen groben Saydaer Posthalterei, bei welcher vor Zeiten 10 Postillone und 40—50 Pferde unterhalten wurden, ist nichts mehr übrig geblieben als die Stallung im Gasthose zum Löwen. Zschopau. In Folge der anhaltende» Trocken heit ist der Wasserstaus im Hochbehälter der städtische» Wasserleitung bedenklich gefallen. Der Etadtrath fordert die Einwohner auf, in der Verwendung de» Wassers möglichste Sparsamkeit walten zu taffen. Hohnstein. Wie von hier berichtet wird, Wöll le ein junger Radfahrer^ der sich auf einer Per- gnügungstonr befand, ein tollkühne» Wagestück aus- führen, ist aber leider dabei verunglückt. Wer die, seitwärts des HocksieinS hinabfühtende Wartenberg straße kennt, welche ihrer Steilheit halber füx j^de- Fuhrwerk beschwerlich ist, wird es nicht für möglich halten, wen» er hört, daß ein Radfahrer gttime diese Straße benutzt hat, um in das Poleiijthal zu gelangen. Der junge Mann ist bei dieser Höllenfahrt vow Fahr- rad 10 Meter weit fortgeschleudekt und dabei derartig verletzt worden, daß sich seine Unterbringung in einem dortigen Hotel nothwendig machte. Derselbe ist per Di« „Lveißerltz-Leitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. —- Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, eimnonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 1V Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an.
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