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Weißeritz-Zeitung : 28.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189511288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18951128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18951128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1895
- Monat1895-11
- Tag1895-11-28
- Monat1895-11
- Jahr1895
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 28.11.1895
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Wcherih -ZtitilW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Amlshauptmannschaft, das Königliche Kmisgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage des Mattes «in« skhr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit 10 Pfg. die Gpaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complieirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Gpaltenzeile 20 Pfg. Die „Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: DienStag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Verantwortlicher Redacteur: Paul Ichne in Dippoldiswalde. Nr. 139. Donnerstag, dm 28. November 1895. 61. Jahrgang. Die bevorstehende Volkszählung im deutschen Reiche. Am kommenden 2. Dezember findet bekanntlich in Deutschland wiederum eine allgemeine Volkszählung statt, welcher wichtige statistische Akt im deutschen Reiche seit dem 1. Dezember 1875 regelmäßig aller fünf Jahre vorgenommen wird. Volkszählungen find durchaus nicht eine Eigenthümlichkeit des neuzeitlichen Staaten- und Völkerlebens, im Gegentheil, ihre Ge schichte reicht weit in das graue Allert hum zurück. Schon die alten Kulturvölker, wie die Chinesen, Egypter, Hebräer, Perser, Griechen, Römer u. s. w., veranstalteten von Zeit zu Zeit Volkszählungen, die dann später auch im Reiche Karls des Großen, in England unter Wilhelm dem Eroberer, in Frankreich unter Karl IX. stattsanden und welche bereits damals mitunter sehr sorgfältig auSgesührt zu werden pflegten. Aber diese Volkszählungen früherer Zeitepochen dienten nur höchst einseitigen Zwecken, solchen entweder zur Besteuerung, oder zur Aushebung zum Kriegsdienst u. s. w., während die modernen Volkszählungen dem wissenschaftlichen Interesse gewidmet sind und sich gleichmäßig auf das Geschlecht und alle Bevölkerungs klaffen erstrecken. Sie wurden in dieser Weise zuerst in den Vereinigten Staaten von Nordamerika kurz nach Durchführung des Unabhängigkeitskrieges der jungen transatlantischen Republik gegen England zur Ausführung gebracht und dann im Lause des gegen wärtigen Jahrhunderts auch von allen anderen Kultur ländern vocgenommen, hierbei stetige technische und sonstige Fortschritte erfahrend. Es bedarf wohl kaum einer nochmaligen besonderen Darlegung, wie un gemein bedeutsam nach den verschiedensten Richtungen hin die Vornahme einer allgemeinen Volkszählung für jeden Kulturstaat ist. Es handelt sich hierbei nicht allein um die Ermittelung der Zahl der orts anwesenden Bevölkerung, sondern auch um die Fest stellung einer ganzen Reihe anderer Verhältnisse, welche zur Beurtheilung des Volkslebens und der Volkskrast eines geordneten Staatswesens wichtig und möthig sind. Hierzu gehören genaue amtliche Aus künfte über das Alter und das Geschlecht, den Fa milienstand und den Beruf, das Religionsbeknntniß, die Staatsangehörigkeit und noch sonstige persönliche Verhältnisse der Bevölkerung, denn erst hierdurch werden in Verbindung mit der Feststellung der Be- völkerunqSziffer wirklich werthvolle Unterlagen für die Ausnutzung der Volkszählung zu allgemeinen Zwecken des Staates erlangt. Außerdem soll aber, was speziell mnser deutsches Vaterland anbelangt, auch die bevor stehende Volkszählung wiederum noch anderen bestimm ten Aufgaben dienen, wie der Verthe'lung der gegen seitigen Leistungen zwischen dem Reiche und den Bun desstaaten, der Abgrenzung der Wahlbezirke, der Ver- theilung des Ersatzbedarfes für Heer und Flotte, und noch verschiedenen sonstigen bemerkenSwerthen Auf gaben. Soll nun dieser umfaßende Zweck einer Volks zählung so weit wie nur möglich erreicht werden, so ist die Vorbedingung hierzu die entsprechende korrekte und übersichtliche Formulirung der Zählungslisten einerseits, deren genaue Ausfüllung durch die HauS- haltungSvorstände anderseits, wozu dann noch die ge wissenhafte Kontrolle seitens der Zähler gehört. Die Listen für die bevorstehende Volkszählung im deutschen Reiche sind nun behördlicherseits wieverum in der zweckentsprechenden und gründlichen Weise vorbereitet worden, von der Umsicht der Zähler und namentlich auch von der Haltung der einzelnen Haushaltungs vorstände, resp. der eigene wirthschastführenden einzel lebenden Personen wird dann der Erfolg des ganzen statistischen Aktes abhängen. In Hinblick auf die Thatsache, daß bei den Volkszählungen im deutschen Reiche durchaus nicht etwa z. B. steuerpolitische ooer kriminelle Bestrebungen verfolgt werden, sondern daß hierbei lediglich Erwägungen zum Nutzen und Wohl der Gesammtheil die bestimmende Rolle spielen, darf man wohl hoffen, daß unsere Bevölkerung bei der Zählung vom 2. Dezember den Behörden und den freiwilligen Vertrauensmännern derselben, den Zählern, aus allen Kräften entgegenkommt. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Alle Geschäftsleute unserer Stadt wollen wir noch besonders darauf aufmerksam machen, daß vom nächsten Sonntag, den 1. Dezember ab, für die letzten vier Sonntage vor Weihnachten die erweiterte Verkaufszeit in Kraft tritt. Alle Ge schäfte dürfen darnach bis Abends geöffnet bleiben. — In Bezug auf den Versammlungsbericht in letzter Nummer des Blattes, Stadtverordnetenwahlen betreffend, erhielten wir, gleichfalls von konservativer Seite, folgende Zuschrift mit der Bitte um Aufnahme: „Mit dem betr. Wahlvorschlag völlig einverstanden, sind wir doch nicht im Stande, besonders Rednertolente als „schöne weitere Zugabe" für das Stadtverordneten amt so ohne weiteres anzuerkennen. Es genügt voll ständig, seine Meinung klar zum Ausdruck zu dringen, denn es kann sogar für den praktischen Werth eines zu faßenden Beschlußes nachtheilig werden, wenn ein so besonders redegewandtes Mitglied sich doch vielleicht auf falscher Fährte befindet." Hänichen. Bei der am vergangenen Montag stattgesundenen Gemeinderathswahl wurden die Herren K. Liesack als Gemeindevorstand, Gutsbesitzer Julius Gustav Schöne als erster und Bergrath Dannenberg als zweiter Gemeindeältester wieder gewählt. Dresden. In der Sitzung der Zweiten Kammer am 25. November wurde der Gesetzentwurf wegen provisorischer Forterhebung der Steuern und Abgaben im Jahre 1896 ohne Debatte angenommen. Der 1895 erhobene zehnprozentige Zuschlag zur Ein kommensteuer fällt dabei fort. — In der Sitzung am 26. November wurde die auf der Tagesordnung stehende Interpellation über die in neuester Zeit vorgekommenen Eisenbahnunglücks fälle von Abg. Huste begründet. Se. Exzellenz der Staatsminister v. Watzdorf beantwortete die Inter pellation dahin, daß er gern Gelegenheit nähme, die im Lande entstandene Beunruhigung nach Möglichkeit zu beseitigen und ging sodann des Einzelnen aus die Unglücksfälle ein, deren Ursachen er aus Grund der von der Eisenbahnverwaltung vorgenommenen Erörte rungen darlegte. Nach der beifällig aufgenommenen Beantwortung des StaalSministers sprachen über die Interpellation noch die Abgg. Müller, Schubert, Gold stein, Rüder, Hofmann, Kellner, Pinkau. Dem Abg. Goldstein antwortete Se. Exzellenz Staatsminister von Watzdorf, auf eine Anregung des Abg. Kellner und auf verschieoene Wünsche zur Abänderung der Betriebs- oerhältniffe bei der Station Oederan gab der General direktor der Staatseisenbahnen, Geh. Rath Hofmann, Auskunft. — Dem Ministerium des Innern hat das Präsi dium von Sachsens Militärvereinsbund, nach dem die neuen Bundessatzungen mit Genehmigung des Königs bestätigt worden sind, die Bitte um eine Anordnung dahin vorgetragen, daß alle Polizeibehörden angehalten werden möchten, von Bundesvereinen eingehende neue oder abgeänderte Vereinsstatuten vor endgilttger Ent schließung dem Bundespräsidium zu gutachtlicher Aus sprache mitzutheilen. Das Bundespräsidium hebt her vor, w'e eS insbesondere darauf zu achten habe, daß das neu eingeführte Schiedsgericht und andere neue Verbesserungen in den Statuten der Einzelvereine Be achtung fänden. Das Ministerium hat kein Bedenken getragen, dem Anträge stattgeben zu lassen. — Auf ein erneutes Ansuchen der Generalversammlung von Sachsens Militärvereinsdund hat das Ministerium des Innern nach Einvernehmen mit dem Kriegsmtnisterium beschlossen, den Bundesvereinen allgemein, jedoch unter Vorbehalt des Widerrufes, zu gestatten, daß bet Auszügen nicht nur an des Königs, sondern auch an des Kaisers Geburtstag, sowie anläßlich der Sedan seier, hervorragender Vereinsjubiläen, wie bei 25-, 50-, 75- und lOOjährigem Bestehen des Vereins, endlich anläßlich der Fahnenweihe eine Gewehrabthei- lung des Vereins in der Stärke von 12 Mitgliedern theilnehme. — Denjenigen Veteranen des Feldzuges 1870/71, welche an der VillierSfeier ehemaliger Angehörigen der 3. leichten Batterie des König!. Sächs. Feldartillerie regiments Nr. 12 in Freiberg am 30. November und 1. Dezember d. I., ferner an der Zusammenkunft der Kombattanten des Feldzuges 1870/71 der 2. Kom pagnie des König!. Sächs. GrenadierregimenS Nr. 100 in Dresden am 30. November und 1. Dezember d. I., sowie an der VillierSfeier ehemaliger Angehörigen der 8. Kompagnie des König!. Sächs. Infanterieregiment- Nr. 106 in Leipzig am 1. Dezember d. I. theilnehmen wollen, wird, was die Feier in Freiberg anlangt, vom 29. November bis mit 2. Dezember d. I. und hin sichtlich der Zusammenkunft in Dresden und der Feier in Leipzig vom 30. November bis mit 2. Dezember d. I. die Reise zum Festorte und zurück in der III. Wagenklaffe aller Züge auf Milttärsahrkarten gestattet. Zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung ist das Be sitz,eugniß der Kriegsdenkmünze des Feldzuges 1870/71, oder falls dieses nicht mehr vorhanden, eine Beschei nigung des TruppentheilS oder deS heimathlichen Be zirkskommandos über die Theilnahme am Feldzuge vorzuzeigen. — Der in diesen Tagen erschienene Amtskalen- der für die evangelischen Geistlichen deS KönigreicheS Sachsen aus das Jahr 1896 bringt in seiner da ganze Gebiet des kirchlichen Lebens umfaffendenJahreS- chronik vom 1. September 1894 bis 31. August 1895 auch eingehende Angaben über Personaloerände rungen in geistlichen Stellen. In jener Jahresfrist sind 141 Stellen erledigt worden, darunter 3 Superin- lendenturen — Oschatz, Grimma und die neuerrichtele Snperintendentur Chemnitz II —, 63 Pfarrstellen, darunter 3 neuerrichtete: Hilbersdorf, Klotzsche, Zschadraß, 22 durch Emeritirung und 13 durch Todesfall, 26 Diakonate, darunter 10 neugegründete: Dreikönigskirche und St. Jakobi in Dresden, St. Johannis in Chemnitz, Leubnitz, Anger-Crottendorf, Kleinzschocher, Plagwitz, Volkmarsdorf, Aue, Oelsnitz im Erzgebirge, 24 Hilfs geistlichenstellen, darunter 7 neugegründete: St. Johanni- in Chemnitz, Altchemnitz, Ephoralgeistlichenstelle Chem nitz II, Weißer Hirsch, Pirna, Plauen, Neustädtel, 25 Vikariate bei Vakanzen und zum großen Theile für erkrankte Geistliche. Ersetzungen erfolgten 116, und zwar 29 durch ständige Geistliche, 23 HillSgeistltche, 35 Predigtamtskandidaten (14 davon sofort in ständige Stellen) und viele Hilfsgeistliche, die in dies-r Jahres frist mehrere Male versetzt worden sind. — Zwei Geist liche sind aus der Reihe der Geistlichen geschieden. Unter den 33 verstorbenen Geistlichen befanden sich 20 Emeriti im Alter von 67 bis 85 Jahren, darunter zwei 77, je einer 79 und 80, drei 81 und zwei 8b Jahre alt. Am Schluffe des Jahres waren 160 emeritirte Geistliche mit 565297 Mk. Jahrespension vorhanden, dazu 510 Wittwen mit 486846 Mk. JahreSpension und 158 vaterlose Waisen mit 309732 Mark Jahrespension. — Im gleichen Zeitraum waren 64 aktive Lehrer und fünf Lehrerinnen gestorben und 50 Emeriti, darunter einer 80 Jahre, drei 81, je einer 82 und 83, zwei 85, je einer 86 und 87, zwei 88 und einer 95 Jahre all. Im Jahre 1894 wurden 145 Lehrer emeritirt. Am Schluffe des Jahres 1894 betrug die Zahl der emeritirten Lehrer 674 mit 1 >78072 Mk. 72 Pf. JahreSpension und die Zahl der pensionsberechtigten Hinterlaßenen von Lehrern 1982 mit 688 633 Mk. Jahrespension, darunter 1244 Wittwen mit 631218 Mk. Pension. — Seit Jahre»-
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