Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 25.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190107253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19010725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19010725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-25
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.07.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dit „Weihtritz - Zeitung" erscheint wöchentlich drei- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg>, zweimonatlich 84 Psg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern lO Psg. — Alle Postan- stalten, Postboten, sonne die Agenten nehmen Be stellungen an. MHeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welche bei da bedeutenden Auflage de- Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Naum berechnet. — Ta bellarische und complicstte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauptmannschast, das Königlich- Amtsgericht und den Stadtrath zu Mppoldiswalde. Verantwortlicher Aedackeur: Paul Ivhne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtsettigem „Jllustrirten Anterhaltungsblatt". Mit land, und ha«swir1hschastNch-r Monstr-Bellage. M. 86. Donnerstag, den 25. Juli 1901. 67. Jahrgang. WMchc !>ts Ptjirk§mW«ffes Mittwoch, am 31. Juli ds. Js., Vormittags lO Uhr, im Sitzungszimmer des hiesigen Nathhauses. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 23. Juli 1901. Königliche Amtshauptmannschaft. 101 8. Lossow. Hnl. Der Trichinenschauer Herr Hermann Moritz Heber in Schönfeld ist als stellvertretender Laienfleischbeschauer für die Orte Kipsdorf, Bärenfels, Herms dorf i. E., Hennersdorf und Ammeisdorf in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 17. Juli 1001. Königliche Amtshauptmannschast. 914 O. Lossow. Rpf. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde, 23. Juli. Von dem Vormittags 6 Uhr 10 Minuten von Kipsdorf nach Hainsberg ver kehrenden Güterzuge ist heute auf einem Wegübergange in Obercarsdorf ein Fräulein, Namens Emilie Träger, überfahren worden. Die Verunglückte erlitt dabei schwere Verletzungen am Kopfe und am Beine und wurde im Laufe des Vormittags in das Dresdner Stadtkrankenhaus übergeführt. — Die Insektenstiche sind in diesem Jahre be sonders bösartig und gefährlich. Man sucht den Grund in der anhaltenden Trockenheit, der manches Lebewesen in Feld und Wald bereits zum Opfer gefallen ist. Die Insekten finden in Folge dessen viel Aas und übertragen dessen Gift auf die Wunde. Spaziergänger, Sommer frischler, Touristen thun gut, die bekannten Gegenmittel, Salmiakgeist rc., mit sich zu führen. — Eine für Lotteriespieler bemerkenswerthe Ent scheidung fällte kürzlich das hanseatische Oberlandcsgericht. Ein Lotterieeinnehmer hatte einem seiner Kunden, als er in der Lübecker Lotterie mit einein kleinen Gewinn heraus kam, ein Ersatzloos brieflich angeboten. Kaum war der Brief an den Kunden abgesandt, als dem Kollekteur tele graphisch gemeldet wurde, daß die Nummer mit 100000 M. gezogen sei. Er sandte sofort einen Voten in die Wohnung des Arbeiters (der sich auf Arbeit befand), um das über sandte Loos zurückzuerhalten. Die Wirthin gab dies auch unbedenklich zurück. Das Oberlandesgericht entschied, das; der Kunde auf einen Gewinn keinen Anspruch erheben könne, weil seine Willenserklärung nicht vorlag. Der Gewinn verblieb dem Kollekteur. — Landlcute, versichert Eure Ernte! Es ist leider eine unumstößliche Thatsache, daß sich gerade nach der Ernte die Brände auf dem Lande in geradezu unheimlicher Weise mehren. Aus Unbedachtsamkeit, Fahrlässigkeit mit Feuer, durch Nachsucht, durch Blitzschlag und wie die Ur sachen alle heißen mögen, werden die gestillten Scheunen sowohl wie die im Felde ausgestellten Diemen, Feimen und Schober binnen kurzer Zeit vernichtet. — Am 29. Juli wird in Sadisdorf bei Schmiede berg (Bez. Dresden) eine mit der dortigen Posthülfstelle vereinigte Telegraphenbetriebs- und öffentliche Fernsprech- stelle eröffnet. — Unter der Schuljugend zu Klingenberg treten die Masern epidemisch auf. — Im Verlage von A. Huhle, Dresden, ist ein 'Führer durch Rabenau und seine Umgebung erschienen. — In Dresden schlug der Blitz am Sonntag in die Leitung der elektrischen Straßenbahn und traf auch einen gerade vorüberfahrenden Straßenbahnwagen. Die Insassen wurden nicht verletzt, der Wagen mußte außer Betrieb gesetzt werden. — Von der Vrühl'schen Terrasse herab über die 42 Stufen ist am Sonntag der Dresdner Kunstfahrcr Karl Kirsten mit dem Rade gefahren und hat derselbe das Magstttck auch glücklich überstanden. — Wie ein auswärtiges Blatt miltheilt, ist von Leipziger Aktionären der Dresdner Kreditanstalt bei der Staatsanwaltschaft eine Denunziation cingereicht worden, die sich hauptsächlich gegen die früheren Aufsichtsraths- mitglieder v. Rosencrantz und Kummer, sowie gegen die Direktoren Horn und Klötzer richtet. In der Denunziation wird behauptet, daß in der Bilanz für das Jahr 1900 eine Verschleierung der thatsächlichen Verhältnisse statt- gesunden hat, indem die Schuld der Elektrizitätswerke Kummer in Höhe von 9 Mill. M. als „über jeden Zweifel erhaben" bezeichnet wurde. Da die genannten Herren sowohl der Verwaltung von Kummer als auch der Kreditanstalt angehörten, so hätten sie — heißt es in der Anzeige — wissen müssen, daß die Bezeichnung „über jeden Zweifel" erhaben, eine Unwahrheit ist. — Zwei aus Döhlen gebürtige Former wurden beim Fischen am Seerenteiche bei Tharandt ertappt und arretirt. Bei dem Transporte nach dem Amtsgerichte entwischte einer von ihnen. Es soll schon längere Zeit bemerkt worden sein, daß der Forellenreichthum des Seerenteiches von unbekannter Hand vermindert wurde. — Welche traurige Folgen der leichtsinnige Umgang mit Schußwaffen haben kann, beweist wieder folgender Vorfall. Der Pferdejunge des Gutsbesitzers O. Zeller in Niederschöna bei Freiberg hielt ein geladenes Terzerol auf die Dienstmagd Köhler. Die Waffe entlud sich und drang das Geschoß der Magd ins Bein, sodaß ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. — Die Buchhandlung Eduard Kummer in Leipzig beging die Feier ihres 125jährigen Bestehens. — Nicht die Frau Prinzessin Friedrich August von Sachsen (s. letzte Nr.), ssondern die Frau Großherzogin Friedrich August von Oldenburg ist von einer Prinzessin entbunden worden. — Die auf dem Friedhöfe zu Coilm bei Oschatz stehende, sogenannte „tausendjährige Linde" wird alters schwach. Kürzlich trennte sich von dem riesigen Baume, der einen Umfang von 14 in und einen ungefähren Durchmesser von 4 m hat, ein Ast, stürzte herab und durchschlug dabei das Dach des Spritzenhauses. Der her untergebrochene Ast hat 3,1 m Umfang und ca. 1 m Durchmesser. — Es besteht die Absicht, innerhalb des Gebietes der Zwickauer Mulde, welches sich auch zum Theil über das Vogtland (Amtshauptmannschast Auerbach) erstreckt, 20 bis 25 Thalsperren zu schaffen. Dieselben sollen dazu dienen, die bei größeren Niederschlägen (Wolkenbrüchen rc.) sich rasch ansammelnden Wassermassen aufzuspeichern, um sie dann in trockener und wasserarmer Zeit wieder abzu geben, wodurch größere Ueberschwemmungen vermieden werden und vor Allem den Wasserbetriebswerken ein gleich mäßigerer Wasserzufluß gesichert wird. Mit diesen Thal- sperranlagen soll aber auch eine durchgreifende Regelung des Muldenflusses und aller Nebenflüsse der Mulde ver bunden werden. Wegen der demnächst auszusührenden Vorarbeiten haben bereits Besichtigungen seitens der Wasser bau-Direktion Dresden stattgefunden. — Ein interessanter Grenzstein aus dem vorvorigen Jahrhundert markirt die 3 Gebiete, die zwischen Wilthen bei Schirgiswalde (meißnisches Gebiet), Schirgiswalde (Böhmerland) und Kirschau (Lausitz) zusammenstießen. Der Stein befindet sich zwischen Wilthen und Schirgiswalde, in einem höchst idyllisch gelegenen Thalkesjel, unweit der sogen. Köhler-Mühle oder Reue-Mühle in Wilthen, nördlich der Schirgiswalder-Wilthener Bahnlinie, am nördlichen Ende der sogen. Kessel- oder Himmelschlüsselmiese, die mitten im Walde liegt. In seiner Nähe stehen einige hohe, mächtige Fichten, wahre Baumriesen. Der Stein (Granit) ist ein dreieckiger Obelisk von reichlich Meterhöhe, auf dessen Spitze drei Kreuze eingehauen sind. Er trägt fol- gendeJnschriftcn: Südseite: Schirgiswalda in Voeme. 1746. Nordwestseite: Wilten in Meise. 1746. Ostseite: Kirsav in Lausni. 1746. 1896 sind die Inschriften mit rother Farbe nachgemalt worden, sodaß sie jetzt leicht leserlich sind. Hoffentlich bleibt er erhalten als ein immerhin interessantes historisches Malzeichen aus alter Zeit, auch interessant jetzt noch, seit 1845 Schirgiswalde sächsisch ge worden ist. Ruppendorf. Unser liebes Dörfchen steht jetzt unter dem Zeichen der Fahnenweihe des hiesigen Militärvcreins, die Sonntag, den 28. Juli, stattfinden soll. Emsige Hände sorgen für stattlichen Festschmuck. 41 Vereine aus den Bezirken Dippoldiswalde, Pirna, Dresden, Meißen, Freiberg haben ihren Besuch gütigst zugesagt. Leider bleiben einige Vereine aus unserem Bezirke unserem Feste fern. Die Festmusik spielt die Kapelle des 1. Jäger- Bataillons Nr. 12 in Freiberg in Parade-Uniform. 6 Vorreiter und 84 Festjungfrauen werden den Festzug verschönen. Hoffentlich bleibt das Wetter unsern Ver anstaltungen hold. Bereits von dieser Stelle aus rufen wir allen den lieben Gästen von Nah und Fern zu: „Seid herzlich willkommen!" Glashütte. Unser Vogelschießen hatte sich wieder des herrlichsten Wetters zu erfreuen und war ziemlich gut besucht; doch Hötte man mehrfach, daß der Umsatz gegen andere Jahre zu wünschen übrig ließ, woran wohl haupt sächlich die jetzige Geschäftslage schuld ist. An Schau stellungen und anderen Unterhaltungen fehlte es nicht. Zu den Aus- und Einzügen spielte die Militärkapelle der 103er in Bautzen. Am Sonntag waren auch Deputationen der Schützengesellschaften von Bärenstein, Lauenstein und Geising betheiligt. Am Montag Abend wurde Herr Privatus Nitzsche (früher in Cunnersdorf, dann in Schlott witz) als neuer König eingeführt. Glashütte. Der Wasserleitungsbau ist nun ziemlich beendet; es sind nur noch etwas Haus-Anschlüsse zu machen; eine größere Anzahl Haushaltungen werden bereits mit Wasser versorgt und erkennen freudig die Wohlthat der Leitung an, zumal bei der jetzigen trocknen Zeit-j Die Höhe des Wasserzinses, sowie der Modus kann erst später, nach Abschluß der Kostenrechnung, bestimmt werden. Die Abgabe des Wassers soll geschehen 1) für hauswitth- schaftliche, 2) für gewerbliche, 3) für hygienische, 4) für Lurus-Zwecke. Die Hydranten werden ein großer Schutz bei Feuersgefahr sein und vielfach die Spritzen überflüssig machen; sie tragen den Strahl mit großer Kraft über hohe Gebäude. — Betreffs des Schulbaues ist zu berichten, daß die Erd- und Maurerarbeiten Hrn. Baumstr. Pötzschke hier, die Zimmerarbeiten jedoch Hrn. Baumstr. Scheinert in Liebstadt übertragen worden sind. Zu diesen Abtheilungen sind je acht Blanketts ausgesüllt worden. Zu den Stein- metzarbeiten waren 13 Bewerbungen eingegangen. Da jedoch auf Vorschlag des Herrn Architekt Rudolph in Dresden, welchem die Oberleitung übertragen worden ist, die Fassade abgeändert werden soll, so hat eine nochmalige Veranschlagung in engerer Konkurrenz zu erfolgen. Auch die Glaser-, Tischler-, Schlosser-, Klempner-, Dachdecker- und Malerarbeiten sind noch nicht vergeben. — Beziehentlich der Decken ist beschlossen worden, der Feuer-, Schall- und Schwammsicherheit halber die Schule mit Massivdecken zu versehen und sollen betreffs der nöthigen Eisenträger Kon kurrenz-Preise eingefordert werden. — In hiesiger Stadt wurden am vor. Freitag 6 neue Fernsprech-Anschlüsse gemacht. Johnsbach, 21. Juli. Nachdem Herr Pastor Pollack am 18. Juli, Nachmittags 4 Uhr, am Bahnhof Bären hecke festlich empfangen und geleitet vom Kirchenvorstand, den Lehrern und Schulkindern, den Korporationen und vielen Bewohnern der Parochie unter Glockengeläute mit seiner Gattin und drei Kindern hier seinen Einzug ge halten hatte, wurde er zunächst mit einer längeren, herz lichen Ansprache des Herrn Kirchschullehrer Petzold be grüßt und gab hierauf den Gefühlen des Danks und der Freude in beredten Worten Ausdruck. Es wurden von der Schuljugend und dem Gesangverein der Bedeutung des Tages entsprechende Lieder zum Vortrag gebracht, worauf man sich in die mit Blumen geschmückte und in letzter Zeit renovirte Pfarrwohnung begab. Für den Abend war im Gasthofe Familienabend angesetzt, welcher gut besucht war und, durch Ansprachen, Gesänge und Vorträge verschönt, einen ernsten und würdigen Abschluß fand. Am heutigen Sonntage fand nun im Gotteshause die feierliche Einweisung unseres Herrn Pastor durch Herrn Superintendent Meier unter Assistenz und Mitwirkung des Herrn Pastor Meier-Bärenstein und des Herrn Kirchen patron, Rittergutsbesitzer Bierling auf Naundorf, statt. Es mar eine herzerhebende Feier, welche der zahlreich ver sammelten Kirchgemeinde in steter Erinnerung bleiben wird. Insbesondere hat sich auch unser Herr Pastor durch seine Predigt nach dem Tert : Ebr. 13, 8 u. 9 die Herzen im Fluge erobert. Gott schenke ihm eine lange, gesegnete Wirksamkeit an unsrer Kirche und in unsrer Mitte. — Am 20. Juli hielt auch ein Ferienkolonie von einigen 20 Knaben in Begleitung eines Lehrers aus Dresden ihren Einzug im hiesigen Gasthofe.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite