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Weißeritz-Zeitung : 30.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190304306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19030430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19030430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-30
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.04.1903
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Dle .Wtiheritz-Ztttung" «scheint wöchentlich drei- mal-Dienstag, Donner^ laa und Sonnabend und wird an den vorhergehen. venMenden ausgegeben. Preis vlerteljübrlichlM. 25 Pfg, Zweimonatlich L-t Pfg, einmonatlich 42 Pfa. Einzelne Nummern 10'Pfg- - «Ile Postan- «alten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. bedeutenden Auflage de« Blatte» »ine sehr wirk- same Verbreitung finden, werde» mit 12 PH., solch« aus unserer Amt-Haupt- Mannschaft mit 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- bellarische und kompll- zierte Inserate mit ent- sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, in, redattio» uellen Teile, die Spalten» zeile 20 Pfg. Amtsblatt siir die Königliche Umtshauptmannschafi, das Königliche UmLsgerichi und den StadlraL zu Dippoldiswalde. .. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jelzne in Dippoldisivalde. Mit achtsettige« „2H«strierten Anterhaltungsblatt". Mit land» und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Nr. 50. " Donnerstag, den 30. April 1903. 69. Jahrgang. " ,.-n^.-.^i7^^77-»^ Hk,- 7 " —7^7— Arbeiterzählnng bett'. Für die am l. Mai d. I. vorzunehmende ArbeiterzShlung sind den hierbei in Frage kommenden Gewerbeunternehmern in hiesiger Stadt dir erforderlichen Zählbogen bereits zugestellt worden. Dieselben sind am 1. Mai d. I. sorgfältig auszufüllen und zu unterschreiben, sodann aber unverzüglich wieder anher abzugeben. Dippoldiswalde, am 28. April 1903. Der Stadtrat. Voigt. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. „Getrennt marschieren und ver eint schlagen" — nach diesem taktischen Grundsätze handel ten auch die Turner der Abteilung des Allgemeinen Turn vereins aus Dresden, die in der Höhe von 69 Mann am Sonntage unserer Stadt und dem hiesigen Turnverein «inen Besuch abstatteten. Die einzelnen Trupps, in denen man von Dresden abmarschiert war, trafen nämlich auf dem Lerchenberge zusammen, wurden am Steinbruch mit Musik von den hiesigen Turnern empfangen und auf dem Markte vom Vorsitzenden Herrn Rudolf Reichel be- Zrüßt, worauf das Mittagsmahl im „Stern" eingenommen wurde. — Unserem Berichte über den Führerkursus in der vorigen Nummer sei hiermit ergänzend hinzugefügt, daß auch die Freiwillige Feuerwehr zu Reichstädt an dem selben beteiligt war, während dieselbe aus Versehen in genanntem Berichte nicht mit aufgeführt war. — In der am Montag in „Stadt Dresden" statt gefundenen Generalversammlung des Gewerbevereins verlas zunächst Herr Stadtrat Heinrich den Bericht über das 45. Vereinsjahr. In demselben sind 2 Exkursionen unternommen, 6 Vereinsversammlungen mit 3 öffentlichen Vorträgen und 3 Vorstandssitzungen gehalten worden. Die Zahl der Mitglieder ist auf ll2 gestiegen, unter denen sich bisher 4 Ehrenmitglieder befanden. 13 Mit glieder gehören 25 Jahre lang dein Vereine an. Einer derselben, Herr Prioatus Berger, der anwesend war, wurde vom Vorsitzenden herzlichst begrüßt. Herrn Stadt rat Mende wurde im Auftrage der Generalversammlung vom Vorsitzenden, Herrn Stadlrat Heinrich, unter herz lichen Worten des Dankes für 25jährige treue Mitglied schaft und 15jährige ersprießliche Tätigkeit als Vereins kassierer das wohlverdiente Diplom als Ehrenmitglied überreicht, wofür Herr Stadtrar Mende sichtlich erfreut seinen Dank in fließender Weise abstattete. Prämien wurden im letzten Jahre an 10 Handwerkerlehrlinge für gutes Betragen und gute Leistungen verteilt. Nach dem Kassenbericht des Herrn Stadtrat Mende beträgt das Vereinsvermögen 2815,38 M. und die Ausstellungs- kasse 316,89 M. Laut Darlegung des Herrn Lehrir Hering umfaßt die Vereinsbibliothek gegenwärtig 1800 Bände. Entliehen wurden im vorigen Jahre 2318 Bände von 1120 Lesern, das sind 360 Bände und 146 Leser mehr als 1901. Erwähnt sei noch, daß die Ver einsmitglieder die Bibliothek unentgeltlich benutzen können. Als Zielpunkte für diesjährige Exkursionen wurden die Aus stellung in Aussig oder das Elektrizitätswerk und der Felsen keller in Coschütz in Aussicht gestellt. Weil sich nur 10 Prozent der Mitgliederzahl zur Generalversammlung ein gefunden hatten, beschlossen die Anwesenden, von der Vorstandswahl abzusehen und dieselbe auf eine am 11. Mai stattzufindende außerordentlichen Generalversammlung zu verschieben, in der Erwartung, das; sich dann die Wieder- oder Neugewählten auf das Vertrauen einer größeren Zahl anwesender Mitglieder stützen und sodann mit mehr Lust und Freudigkeit ihres immerhin zeitrauben den und krafterfordernden Amtes walten können. — Eine prinzipielle Entscheidung von Bedeutung für sämtliche sächsischen Stadt- und Gemeinde-Verwaltungen fällte am Donnerstag der Strafsenat des höchsten sächsi schen Gerichtshofes, des königl. Oberlandesgerichts zu Dresden. Der Arbeiter Ernst Friedrich Weigel zu Schlettau hatte früher seinen Wohnsitz in Scheibenberg. Er gehörte dort zu den säumigen Steuernzahlern und war noch mit der Entrichtung der Abgaben aus dem Jahre 1900 im Rückstände. Infolgedessen erließ der Rat zu Scheibenberg gegen Weigel das Verbot des Besuchens von Gast- und Schankwirtschaften. Um diesem Verbot aus dem Wege zu gehen, verzog Weigel von Scheibenberg nach Schlettau und besuchte dort die Wirtschaften. Es wurde nunmehr vom Rat zu Schlettau gegen Weigel eine Straf verfügung erlassen, gegen welche er richterliche Entschei dung beantragte. Er erzielte in zwei Instanzen — beim Schöffengericht Scheibenberg sowohl, als auch bei der Strafkammer des Landgerichts zu Chemnitz — ein ob siegendes Urteil. Weigel wurde freigesprochen, da beide Instanzen aussprachen, daß durch den Wegzug Weigels von Scheibenberg nach Schlettau das Wirtshausverbot als aufgelöst zu betrachten sei. Die Staatsanwaltschaft konnte sich dieser Auffassung jedoch nicht anschließen und legte deshalb Revision beim Oberlandesgericht zu Dresden ein. In der Revision wurde ausgeführt, daß das Gesetz vom Jahre 1884, das dem Regulativ des Rates zu Scheiben berg zu gründe gelegt sei, den Zweck habe, alle Säumigen zur Zahlung von Abgaben anzuhalten und daß der 8 4 dieses Gesetzes erkennen lasse, daß kein Unterschied zwischen Eingesessenen und Freniden gemacht werden solle. Auch stehe der Zweck des Gesetzes der Ansicht der Vorinstanzen entgegen. Das Oberlandesgericht schloß sich den Ausfüh rungen des Oberstaatsanwalts Grafen Vitzthum v. Eckstädt an und beschloß der Revision stattzugeben, das frei sprechende Scheibenberger und Chemnitzer Urteil aufzu heben und die Sache an das Landgericht Chemnitz unter Aufhebung namentlich der subjektiven Feststellungen dieses Gerichts zurückzuweisen. Der höchste Gerichtshof Sachsens verkündete, daß durch Wegzug in einen anderen Ort das Verbot vom Besuch der Wirtschaften seitens säumiger Steuerzahler nicht erlösche. Ein Erlöschungsgrund könne nur in der Zahlung der Abgabenreste erblickt werden. — Nachdem vom hiesigen Gebirgsverein das Alter tumsmuseum in hiesiger Wache Ausstellung gefunden hat, wird dasselbe Sonntags von 11 bis 12 Uhr zu jedermanns Ansicht geöffnet sein. Kinder haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt. Glashütte. Nachdem sich im Laufe der letzten Jahre die Diensträume des hiesigen kaiserl. Postamts für unzureichend erwiesen hatten und ein Antrag auf Er weiterung derselben seilens der kaiserl. Ober-Postdirektion in Dresden genehmigt worden ist, wird gegenwärtig an dem im Jahre 1888 erbauten Postgebäude ein zweige schossiger Flügelanbau aufgeführt. Aus der Steigerung des postalischen Verkehrs kann man für unsere heimische In dustrie den erfreulichen Schluß ziehen, daß sie sich in einer gesunden stetig fortschreitenden Entwickelung befindet. Glashütte. Zu dem am vorigen Sonntag im Hotel „Stadt Dresden" stattgefundenen Vergnügen des Turn vereins hatte sich das Komitee eine große Aufgabe gestellt und den in großer Zahl erschienenen Mitgliedern und ihren Angehörigen, einen hohen Genuß bereitet, durch Arran gieren und Einübung der Darstellung: Turner- und Sängerleben und Lieben im Frühling, Sommer, Herbst und Winter in 5 Akten (10 Bildern) mit Gesang, Wort und Bild. Die ausführenden Personen spielten ihre Rollen vorzüglich,- auch die in jedem Akte aufgeführten Damen reigen sowie Stabübungen der Damen, lebende Bilder und andere Aufführungen gelangen gut. Mittelst einer durch die Güte des Herrn Fabrikant Seelhammer extra zu dem Zwecke gelegten Leitung wurde die Bühne elektrisch beleuchtet und durch einen vom königl. Hoftheater ge liehenen Scheinwerfer große Effekte erzielt. Hänichen. Am vergangenen Sonntag feierte der Krankenunterstützungs und Begräbniskastenverein „Be ständigkeit" für Bannewitz und Umgegend im festlich ge schmückten Saale der „Goldenen Höhe" sein 25 jähriges Stiftungsfest. Das mit der Feier verbundene Konzert wurde ausgeführt von den vereinigten Sängern und der Kapelle der „Goldenen Höhe." Nach einer vom Vor sitzenden des Vereins, Herrn Thomas-Welschhufe, gehaltenen inhaltreichen Festrede, traten als Redner auf die Vertreter vom Deutschen Krankenverband, vom Dresdner Bezirks verband und der Vorsteher des Genesungsheim zu Seifers dorf. Sämtliche Herren überbrachten dem Krankenkassen verein zu seinem Ehrentage die herzlichsten Glück- und Segenswünsche, dankten dem Gesamtvorstand der Kasse für treue und gewissenhafte Leitung und wünschten, daß der Verein in der bisherigen Weise auch fernerhin zum Wohle und Segen seiner Mitglieder wirken möge. Das nun folgende Gesangs- und Jnstrumentalkonzert nahm einen wohlgelungenen Verlauf. Mit einem Festball wurde der Abend beschlossen. Dresden. König Georg benützt bei seiner Rückkehr nach Sachsen am 3. Mai von Hof aus einen Sonderzug, welcher vormittags 8 Uhr 30 Minuten aus dem Bayeri schen Bahnhofe in Leipzig ankommen und 10 Uhr vor mittags voin Dresdner Bahnhofe nach Dresden weiter fahren soll. In Plauen i. V. wird der Sonderzug zu der beabsichtigten Begrüßung einen viertelstündigen Aufent halt von 6 Uhr 13 Min. bis 6 Uhr 28 Min. nehmen. Die Ankunft in Dresden, Hauptbahnhof, wird dem Ver nehmen nach mittags 12 Uhr erfolgen. — Auf den sächsischen Staatsbahnen gelangt dem nächst für den Frachtoerkehr ein neues System sogen. Selbstentlader zur Einführung. Fünf von diesen Wagen sind bereits im Gebrauch, sie haben keine Bremse. Dreißig Stück werden neu angeschafft, aber mit Bremse. Es sind Güterwagen, die den Zweck haben, besonders ein schnelles Entladen von Kohlen herbeizusühren. Der Wagenkasten wird nicht gekippt, wie bei den Kipploris, sondern die Entladung geschieht durch Seitentüren. Die Tragfähigkeit eines solchen Wagens beträgt 15,750 kx, die Kosten eines Wagens mit Bremse belaufen sich auf 4600 M. — Die Handelskammer Dresden nahm einen An trag ihrer Vertreter im Eisenbahnrate an, der sich da gegen ausspricht, daß eine Erhöhung des Eisenbahn personentarifs stattfindet ohne die Gegenleistung einer Erleichterung des Verkehrs, namentlich ohne die Gleich stellung der Preise für einfache Fahrkarten mit denen des halben Preises für Rückfahrkarten. — Zu der neuen Personentarifvorlage bemerkt das konservative „Vaterland": Diese neue Entschließung unserer Regierung stellt, wie ohne weiteres erhellt, ein weiteres Entgegenkommen gegen die aus den verschiedensten Kreisen der Bevölkerung geäußerten Wünsche dar. Man kann es nur gutheißen, wenn die Regierung vorläufig auf eine grundlegende Aenderung der Personentarife ver zichtet und deren endgültige Regelung von dem Beitritt der übrigen Staaten und namentlich Preußens abhängig macht. Die geringe Erhöhung der Fahrpreise für die Rückfahrkarten fällt für die einzelnen Reisenden kaum ins Gewicht. Unbefangene Beurteiler der Lage werden sich nicht verhehlen, daß die durch die Tariferhöhung erzielten Mehreinnahmen verhältnismäßig nicht sehr bedeutend sein werden, daß sie aber doch dazu beizmragen vermögen, die Erträgnisse unserer Eisenbahnen zu vermehren und der Finanzverwaltung etwas reichlichere Mittel zur Versügung zu stellen, ohne daß die gesamte Bevölkerung weiter be lastet würde. — Saatenstand im Königreich Sachsen Mitte April 1903. (Zusammengestellt in der Kanzlei desLandes- kulturrats.) Infolge der durch späte Ernte und ungünstige Witterung verzögerten Herbstbestellung sind die Saaten zum Teil sehr wenig entwickelt in den Winter gekommen, Ler überdies bereits Mitte November mit außergewöhnlich niedrigen Temperaturen einsetzte. Die meist erst im Auf gehen begriffenen Weizen- und Noggensaaten wurden da durch in ihrem weiteren Wachstum und in der Bestockung aufgehalten und konnten den im November und Januar eintretenden starken Frösten, denen sie anfangs ohne ge nügende Schneedecke ausgesetzt waren, nur wenig Wider stand entgegensetzen. Der Weizen muß infolgedessen in einzelnen Bezirken bis zu 70 Prozent umgepflttgt werden. Namentlich sind wiederum die englischen Sorten mit einem hohen Prozentsatz daran beteiligt. Auch der Roggen hat teilweise sehr gelitten. Es werden Umpslügungen bis zu 20 Prozent notwendig. Im letzten Drittel des März haben sich die Saaten bei der schönen warmen Witterung etwas erholt, jedoch werden im Allgemeinen dünne und schwache Bestände vorherrschen, woran die kühle, nasse, der Bestockung förderliche Witterung in der ersten Hälfte des April nicht viel ändern wird. Im Allgemeinen weist der Roggen einen etwas besseren Stand auf als der Weizen. Der Stand des Raps ist gut bis mittelmäßig. Aus 5 Bezirken wird Auswinterung bis zu 25 Prozent gemeldet. Im Klee haben die Mäuse viel Schaden ver ursacht. Es werden Umpslügungen bis zu 20 Prozent mitgeteilt, die indessen z. T. auf das Auftreten der Mäuse zurückgesührt werden. Die Wiesen haben sich »och wenig entwickelt. Die Frühjahrsbestellungsarbciten konnten bei warmem und trockenem Wetter im März so gefördert
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