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Weißeritz-Zeitung : 03.12.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-190412036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19041203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19041203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1904
- Monat1904-12
- Tag1904-12-03
- Monat1904-12
- Jahr1904
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.12.1904
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Di« «Meiheritz-Ztitturg* «scheint wöchentlich drei- Mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und «ird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeberi. Preis viert eljSbrlich 1M. M Pfg., zweimonatlich Ä4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern W Pfg. - Alle Postan- Palten, Postboten, sowie «nsere Austräger nehmen Bestellungen an. Wkmh-Mtlmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Inserate, welch« bel d« brdti.tenden Auflage de» Blatte» -in« sehr wirk same Verbreitung finden werden mit 12 P'g., solch« au« unserer Amtshaupt mannschaft mtt 10 Pfg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag. — Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zeile 20 Pfg- Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadlrat zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. Mtt achtsettige» „Illustrierten Anterhaltungrblatt". Mtt land- und hauswirtschaftlicher «snatg-Beilsge. Nr. 139. Sonnabend, den 3. Dezember 1904. " 70. Jahrgang. - - - — — S-I-i ü-n-sss Öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses am 8. Dezember 1904, vormittags 10 Uhr, im Sitzungssaale der Königlichen Amtshauptmannschaft. Die Tagesordnung hängt in der amtshauptmannschaftlichen Kanzlei aus. Dippoldiswalde, am 30. November 1904. Königliche Amtshauptmannschast. 124 8. vr. Mehnert. Hnl. Donnerstag, den 8. Dezember 1904, vormittags 11 Ahr, wird im Sitzungssaale der hiesigen Königlichen Amtshauptmannschaft ein Bezirkstag abgehalten werden. Die Tagesordnung hängt in der Kanzlei der unterzeichneten Königlichen Amts hauptmannschaft aus. Dippoldiswalde, am 30. November 1904. Königliche Amtshauptmannschast. 122 8. vr. Mehnert. Hnl. Die neuen Militiirvor lagen. Der nunmehr veröffentlichte Gesetzentwurf über die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres und der zweite Gesetzentwurf über die Änderung der Wehrpflicht sind glücklicherweise keine wesentlichen Mehrbelastungen des in der allgemeinen Wehrpflicht seinen stärksten nationalen Zusammenhalt findenden deutschen Volkes Wohl wird dem Wachstum der Bevölkerung des deutschen Reiches ent sprechend der Fliedensstand des deutschen Heeres wiederum erhöht, aber die Erhöhung beträgt nur etwa 10000 Mann und sie soll vom 1. April 1905 ab auch nur allmählich in Kraft treten, so dah das deutsche Heer im Frieden im Laufe des Jahres 1909 die Zahl von 505839 Gemeinen, Gefreiten und Obergefreiten erreicht. Wie immer kommen die Einjährig-Freiwilligen bei der Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres gar nicht in Anrechnung. Das deutsche Heer soll sonach im Frieden bis zum Jahre 1909 besitzen M3 Bataillone Infanterie, 510 Eskadrons Kavallerie, 574 Batterien Feldartillerie, 40 Bataillone Fußartillerie, 29 Bataillone Pioniere, 12 Bataillone Eisenbahntruppen und 23 Bataillone Train Die größere Schlagfertigkeit des deutschen Heeres ersordert ferner eine größere Aus bildung der Offiziere des Veurlaubtenstandcs, eine Auf besserung des Unteroffiziersoldes, eine Erhöhung des Pferdebestandes bei der Artillerie, eine Vermehrung der Handwasfenmunition, Neuanlagen von Schießständen und Anstellung von Militärarbeitern. Alle diese Aufbesserungen verursachen mit den Etatserhöhungen eine einmalige Mehr- «usgabe von 62 117470 Mk. und eine laufende Mehr ausgabe von 11795646 Mk. Erfreulich ist, daß diese Mehrausgaben sich auf die nächsten fünf Jahre verteilen. Begründet wird diese neue Verstärkung des deutschen Heeres durch die Notwendigkeit, daß Deutschland nicht in feinen Heeresleistungen hinter denjenigen der Nachbar staaten zurückslehen darf und stets in der Lage sein muß, den Frieden mit gewaltigen Machtmitteln zu schützen. Auffällig erscheint es, daß die Begründung der neuen Militärvorlage auf den Mangel der Kavallerie im deutschen Heere hinweist und sollen deshalb aus den jetzt vorhandenen Jägern zu Pferde vier neue Kavallerie-Regimenter gebildet werden. Da bei der furchtbaren Wirkung der heutigen Kanonen, Maschinengewehre und Handgewehre die Kavallerie nur noch ausnahmsweise in der Schlacht selbst mitwirken kann und zu den 510 Eskadrons Kavallerie in Friedenszelten sicher noch 250 Eskadrons in Kriegs zeiten hinzutreten, so kann man sich darüber wundern, daß die deutsche Heeresverwaltung über Mangel an Kavallerie klagt. Allerdings bei Ausstellung von zwei Millionenheeren an zwei Grenzen könnte Deutschland Mangel an Kavallerie haben. — Die andere Militär vorlage stellt entgiltig fest, daß der Dienst der Fußtruppen bei dem stehenden Heere nur zwei Jahre, derjenige der reitenden Truppen aber drei Jahre dauert. Damit ist Lie zweijährige Dienstpflicht bei dem stehenden Heere, ab gesehen von der genannten Ausnahme, definitiv in Deutsch land eingeführt und der Artikel 39 der Reichsverfassung muß eine entsprechende Änderung erfahren. Ein lang jähriger Wunsch des deutschen Volkes, das zwar in Waffen so stark als möglich sein will, aber im übrigen mit voller Kraft und Ausnutzung der Zeit in der Berufsarbeit schasst, ist damit in Erfüllung gegangen und sie wird die Militär lasten leichter tragen helfen. Lokales und Sächsisches Dippoldiswalde, 1. Dezember. Von 425 stimmbe rechtigten Bürgern sind bei der heute stattgefundenen Stadtverordnetenwahl 350 Stimmen, das sind 82,4 Prozent, abgegeben worden. — Im Jahre 1903 waren im ganzen 407 Stimmberechtigte vorhanden, von Lenen damals nur 29 l oder 7I,s Prozent von ihrem Wahlrecht Gebrauch machten. Als gewählt gingen aus der Wahlurne hervor: Lohgerbermeister Albin Ulbrich mit 279 Stimmen, Bäckermeister Gietzolt mit 240 Stimmen, Gelbgießermeister Dittrich mit 197 Stimmen als angesessen. Privatus Siegert mit 204 Stimmen, Schriftsetzer Mar Heine mit 151 Stimmen als unangesessen, letzterer (Heine) an Stelle des verstorbenen Sekretär Ulbricht auf dessen >905 ablaufende Wahlperiode gewählt. Weitere Stimmen erhielten: Apotheker Meißner 100 Stimmen, Sekretär Enders 79 Stimmen, Buchhalter Hick 128 Stimmen, Lehrer Schröter 95 Stimmen, Lagerhalter Halm 43 Stimmen, Fabrikdrechsler Böhme 30 Stimmen. Eine so rege Wahlbeteiligung wie in diesem Jahre dürste noch nicht dagewesen sein. Dippoldiswalde. Aus einer am 15. November c. erlassenen Verordnung des König!. Ministeriums des Innern, das Tragen von Waffen usw., ist zu entnehmen, daß das Führen von Stoß-, Hieb- und Schußwaffen, die in Stöcken oder in Röhren oder in ähnlicher Weise verborgen sind, verboten ist. Als Waffen im Sinne dieser Verordnung sind anzusehen sämtliche Arten von Schußwaffen ohne Unterschied der Triebkraft, sowie Stoß- und Hiebwaffen, insbesondere Säbel, D-gen, Dolche, Schlagringe und Totschläger, sofern diese Gegenstände ihrer Natur nach dazu bestimmt sind, als Angriffs- oder Verteidigungsmittel zu dienen. Nach dieser Verordnung dürfen ferner Stoß-, Hieb- und Schußwaffen, die in Stöcken oder Röhren oder in ähnlicher Weise verborgen sind, nicht feilgehalten werden. Andere Waffen, sowie jede Art von Schießbedarf dürfen nur an Personen veräußert werden, welche über 21 Jahre alt sind und von denen überdies ein mißbräuch liches Gebühren mit den erworbenen Gegenständen nicht zu befürchten steht. Wer gegen diese Verordnung verstößt, wird bis 150 Mk. Geld oder mit Hast bestraft. Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat November d. I. 728 Einzahlungen im Betrage von 61085 Mk. 29 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 559 Rückzahlungen im Betrage von 56 626 Mk. 27 Pf. Überhaupt sind in der Zeit vom 1. Januar bis 30 November 1904 805882 Mk. 86 Pf. Einlagen in 10478 Posten, 51550 Mk. — Pf. Kapital-Rückzahlungen, 18t 70, Mk. 69 Pf. Zinsen, 45 635 Mk. — Pf. für verkaufte Wertpapiere, 187560 Mk. — Pf. Rück iahlangen o. d. Sächs. Bank, 312 Mk. 40 Pf. Insgemein 1 272641 Mk. 95 Pf. in Sa. vereinnahmt, dagegen 698238 Mk. 75 Pf. Rückzahlungen in 7419 Posten, 2 742 Mk. 02 Pf. Zinsen an die Einleger, 377 400 Mk. — Pf. Kapital-Ausleihungen. 202 140 Mk. — Pf. Einlage i. d. Sächs Bank, 37 123 Mk. 25 Pf. abgelieferte Überschüsse und Verwaltungsaufwand 1317644 Mk. 02 Pf. in Sa. verausgabt worden. — Im I. Abonnements-Konzert am Donners tag in der Reich-krone zeigte die Stadlkapelle in Schuberts Militärmarsch, was sie an Kraft, in zwei neuen Streich guartettcn und in Beethovens Fidelio, was sie an Anmut zu bieten vermag In einer Fantasie für Trompete be wies sich der Musikschüler Bruno May als angehender Künstler, der seinem Instrumente recht angenehm weiche Töne zu entlocken versteht. Als Solistin trat in der ewig schönen Arie „auf starkem Fittiche" aus Haydns Schöpfung Frl. Fischer-Garr y-Dresden auf, die sich schon in einem Künstlerkonzert im September durch ihre lieblich ein schmeichelnde Stimme die Gunst des hiesigen Publikums gewonnen, und auch diesmal in vorerwähnter Arie, wie in drei Liedern, auf dem Klavier durch Herrn Kantor Müller begleitet, sich die volle Anerkennung der Konzert besucher erworben hat. — Es gibt eine freundliche Fee, die in unserer modernen Zeit, namentlich auch in der Weihnachtszeit, nicht wohl zu entbehren mehr ist. Sie beflügelt das ruhige Geschäfts- leben, sie bringt das langsam rollende Geld zum flotten Klingen, sie amüsiert und unterhält. Das ist die gute Fee Reklame, die empfiehlt, aber auch erfüllt, was sie ver spricht. Wie sollte es wohl mit dem Weihnachtsgeschäfte werden, wenn nicht ein wenig Reklame dabei wäre, wie würde manche fleißige Hand feiern können, wenn das Publikum nicht ein wenig animirt würde? Und damit wird ihm vieles leicht und bequem gemacht. Wer heute geht, Weihnachtsgeschenke einzukaufen, der hat durch die Reklame der Zeitungs-Annoncen doch schon eine ge wisse Anregung dafür erhalten, was er auswählen will. Der Ton macht nun einmal die Musik, wie die Anregung, so die Wirkung. Reinhardtsgrimma. Ein seltenes Jagdglück wurde am 29. v. M. dem hiesigen Rittergutsförster zu teil, indem er im Schlottwitzgrunde einen stattlichen Sechsender er legte. — Am 6. Januar 1905 beabsichtigt der hiesige Gesangverein „Liedertafel" unter Mitwirkung junger Damen ein Konzert, bestehend in ernsten und heiteren Vorträgen, zu veranstalten. Dresden. Die Zweite Kammer hielt am 30. No vember ihre erste ordentliche Sitzung ab. Nach dem Vor trag aus der Registrande wird zur Wahl der Deputationen geschritten. Auf Wunsch des Direktoriums wird beschlossen, vorläufig nur die Finanzdeputation und die -esetz- gebungsdeputation zu wählen und die Zahl der Mitglieder auf je 15 festzusetzen. Aus Antrag des Abg. vr. Schober wird die Wahl durch Zuruf vollzogen und die bisherigen Mitglieder der beiden Deputationen wiedergewählt. Darauf wird die Sitzung auf kurze Zeit vertagt, bis sich die Depu tationen konstituiert haben. In der Finanzdeputation werden gewählt als Vorsitzender Abg. Hähnel, als stell vertretender Vorsitzender Abg. Schieck, als Schriftführer die Abgeordneten Behrens, Steiger und Nollfuß, in der Ge setzgebungsdeputation als Vorsitzender Abg. Opitz, als stell vertretender Vorsitzender vr. Kühlmorgen, als Schriftführer die Abgeordneten vr. Spieß und vr. Schöne. An die öffentliche Sitzung schloß sich eine vertrauliche Besprechung. Am 1. Dezember trat die Kammer in die allgemeine Vorberatung über das König!. Dekret I betreffend Zivil liste und Apanagen ein. Die Redner sämtlicher Parteien erklärten sich mit den Einstellungen über die Höhe der Zivilliste und Apanagen durchaus einverstanden, sprachen jedoch den Wnnich aus, daß in der königlichen Hofhaltung die größte Sparsamkeit Platz greifen möge und daß nament lich auf eine Minderung des Personaletats und des Zu schusses zu den Hoslheatern Bedacht genommen werde. An die Regierung wurde das Ersuchen gerichtet, der Finanz-Deputation die weitgehendsten Aufklärungen zu geben und die Deputation zu ermächtigen, von diesen Auf klärungen auch gegenüber der Oessenllichkeit Gebrauch zu machen. Die nächste Sitzung findet nächsten Montag, vormittags 10 Ugr statt. Hainichen. Die hiesige freiwillige Turnerfeuer wehr hat in einer außerordentlichen Generalversammlung ihre Auslösung beschlossen. Der Grund dieses au sehen erregenden Beschlusses soll in einer abfälligen Kritik seitens des Stadtrates gelegentlich eines in letzter Zeit vorge kommenen Brandes zu suchen sein. Leipzig. Eine elektrische Zentrale für die Garnison betriebe soll hier errichtet werden. Zur Zeit sind elektrische Einzelanlagen für Kraft und Licht im Bekleidungsamt und im Proviantamt vorhanden. Eine dritte Anlage ist für das zu erbauende Garnisonlazarett geplant, außerdem soll auch die zu errichtende Garnisonmühle elektrisch betrieben werden. Es soll nun an Stelle der kostspieligeren einzelnen elektrischen Kraftanlagen eine elektrische Zentrale errichtet
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